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Populationsfaktoren erklärt

In diesem Video geht es um die Klärung der Fachbegriffe dichteabhängige und dichteunabhängige Faktoren, die im Themenfeld Ökologie relevant sind. Bei dichteabhängigen Faktoren handelt es sich, wie der Name bereits verrät, um Faktoren, die von der Populationsdichte von Individuen abhängen. Sie verändern sich also, wenn sich die Populationsdichte ändert. Logisch. Denn wenn Individuen einer Population nur begrenzt Ressourcen zur Verfügung stehen, wie zum Beispiel Nahrung, dann ist es wahrscheinlich, dass neu zustoßende Individuen die Bedingungen für die anderen Organismen verschlechtern. Die Zunahme der Populationsdichte wirkt sich in diesem Fall auf den dichteabhängigen Faktor Nahrungsangebot aus. Wenn eine Population anwächst, kann dies dazu führen, dass das Nahrungsangebot rascher aufgebraucht wird und so jedem Individuum weniger Nahrung zur Verfügung steht. Durch einen schlechten Ernährungszustand erhöht sich die Sterberate und auch die Geburtenrate kann sinken. Neben dem Nahrungsangebot gibt es verschiedene weitere Faktoren, zum Beispiel auch Prädatoren, das heißt Räuber oder Pathogene und Parasiten. Eine hohe Dichte von Beutetieren in einem Gebiet kann Räuber anlocken. Mehr als 1,3 Millionen Gnus streifen bei der größten Tierwanderung der Welt jedes Jahr zusammen mit Zebras, Antilopen und anderen Tieren. quer durch die Serengeti, immer auf der Suche nach lebenspendenden Grasflächen und Wasserquellen. Ein wahres Festmahl für große Raubtiere wie zum Beispiel den Löwen, der sich von ihnen ernährt. Eine hohe Populationsdichte an Beutetieren bewirkt, dass die Räuber mehr Individuen erbeuten als bei einer geringeren Populationsgröße. Die Mortalität, die Sterberate der Beutepopulation steigt an. Auch Pathogene, das heißt... Krankheitserreger und Parasiten werden als ökologische Faktoren durch eine Veränderung der Populationsgröße beeinflusst und wirken sich im Umkehrschluss auch auf die Größe einer Population aus. In Populationen mit einer hohen Dichte breiten sie sich leichter aus, als in Populationen mit weniger Individuen auf einer Fläche, wodurch auch hier die Sterberate ansteigt. Das sind also dichteabhängige Faktoren. Faktoren, die sich auf die Populationsgröße auswirken und proportional zur Populationsdichte zunehmen. Je größer die Populationsgröße, desto stärker kommen Faktoren wie Nahrungsknappheit, die Ausbreitung von Krankheiten oder auch Stress, ein weiterer dichteabhängiger Faktor, zur Geltung. Es gibt Faktoren, die zwar die Populationsgröße beeinflussen, wo die Veränderung der Populationsgröße allerdings keinen Einfluss auf die Faktoren ausübt. In diesem Fall spricht man von sogenannten dichteunabhängigen Faktoren. Ein Wirbelsturm, extreme Dürre, Hochwasser oder eine Kälteperiode können bewirken, dass ein großer Prozentsatz der Individuen einer Population sterben, ungeachtet der Populationsdichte. Es spielt in diesem Fall keine Rolle, ob eine Population groß oder klein ist. Manche Naturkatastrophen sind so verheerend, dass es für die dort lebende Population kaum eine Überlebenschance gibt, egal wie groß sie ist. Das sind also dichteunabhängige Faktoren. Faktoren, die unabhängig von der Dichte, der Größe einer Population auf diese einwirken können. Einige dieser Faktoren habe ich euch hier aufgelistet. Ihr erkennt, dass es sich dabei um abiotische, das heißt unbelebte Faktoren handelt. Meist wirken abiotische Faktoren wie extreme Temperaturen oder extreme Niederschläge dichteunabhängig auf eine Population ein. Biotische Faktoren, wie zum Beispiel die Konkurrenz um Nahrung, wirken in der Regel dichteabhängig. Je größer die Population, desto stärker wirksam ist der jeweilige Faktor, wie zum Beispiel Konkurrenz um Nahrung. Folgen für die Individuen sind zum Beispiel Aggressivität, Kannibalismus oder eine geringere Körpergröße. An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Realität im Naturraum deutlich komplexer ist. Nicht alle Arten sind gleichermaßen anfällig für dichteabhängige Faktoren. Und entsprechend unterscheiden diese sich auch in ihrer Fortpflanzungskapazität. Über die unterschiedlichen Fortpflanzungsstrategien von Organismen, Stichwort R-Strategen und K-Strategen, aber auch über die Konkurrenz, die sich auch durch eine Erhöhung der Populationsdichte sowohl innerartlich als auch zwischen unterschiedlichen Arten verändern kann, und die Strategie durch Konkurrenzausschluss diese zu vermeiden, in weiteren Videos dann mehr.