Marxismus Begründer des Kommunismus: Karl Marx → Nationalität: Deutscher; wirkte in Deutschland, Frankreich, Belgien, England; studierte Rechtswissenschaft, Geschichte, Philosophie → Beruf: Zeitungsredaktor, Journalist, Philosoph, Ökonom lebte in ärmlichen Verhältnissen (bekam Elend von Arbeiterklasse mit), sagte besitzendem Bürgertum den Kampf an; vermied öffentliche Auftritte → wollte durch seine Schriften wirken; war ein Revolutionär arbeitete gemeinsam mit seinem Freund Friedrich Engels das Kampfprogramm des geheimen Bundes der Kommunisten aus (1848): „Das Kommunistische Manifest“, „Das Manifest der Kommunistischen Partei“ (beginnt mit: Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst de s Kommunismus; endet mit: Proletarier aller Länder, vereinigt euch!) → entwickelte damit „Marxismus“ „Dialektik“: Lehre von Gegensätzen/Begriffen/Kontroversen, polarisierende unterschiedliche Meinungen „Dialektisches Prinzip“: Widersprüche müssen überwunden werden um auf nächste Ebene zu kommen → geschichtliche Epochen enden immer nach dem gleichen Prinzip: Klassenkämpfe – Revolution – nächste Ebene – erneute Klassenkämpfe Gegensätzliche Klassen in Geschichte: Freier/Sklaver, Patrizier/Plebejer, Feudalherr/Leibeigener, Zunftbürger/Gesell, Bourgeoisie/Proletariat „Bourgeoisie“: Kapitalistenklasse/ausbeutende Klasse, wohlhabendes Bürgertum, herrschende Klasse der kapitalistischen Gesellschaft, im Besitz der Produktionsmittel → hat eigene „Totengräber“ gezeugt → Proletariat „Proletariat“: Arbeiterklasse, ausgebeutete/arme/mittellose Klasse Unterschied der Epoche der Bourgeoisie (19. Jhd) von den vorherigen: Industrialisierung, aber auch 1848 - Revolution → Menschen wollten mehr Rechte, es herrschte Umbruchsstimmung Diktatur des Proletariats: Phase zwischen „kommunistischer Revolution“ und „klassenloser Gesellschaft“ „klassenlose Gesellschaft“ (=kommunistisches Paradies): keine Klassen, keine Ausbeutung, jeder/jede ist auf demselben Niveau (Einkommen , ..), keine Besser - / Schlechterstellung → Weltrevolution wird nicht im Geheimen vorbereitet, sie reden offen darüber → Proletarier haben außer ihren Ketten nichts zu verlieren „Internationale “: 1 „Internationale Arbeiterassoziation“ (Zusammenschluss von Organisationen); 2 „Internationale“: Kampflied, gemeinsames Lied des Proletariats (darin heißt es unter anderem „Auf, zum letzten Gefecht.“ → Sturz der Bourgeoisie, Revolution „Das Kapital“ → umfangreiches, wissenschaftliches Buch von Karl Marx Gewinn des Fabrikanten → Mehrwert
Mehrwerttheorie: Unternehmer zahlt Arbeiter nicht den vollen Wert aus, den er durch seine Arbeit geleistet hat, sondern nur den Marktwert (nur so viel, als Arbeiter zur Erhaltung seiner Arbeitskraft braucht) → Mehrwert behält Unternehmer als Gewinn → wenn Fabrikant mit Mehrwert Betrieb verbessert (neue Maschinen kauft), braucht er weniger Arbeiter → Zahl der Arbeitslosen steigt → sie arbeiten für noch geringeren Lohn (Verelendungstheorie) Konzentrationstheorie → größeres Kapital saugt kleineres auf → stimmt für heutigen Kapitalismus noch (z.B. in westlichen Industriestaaten): z.B. man tendiert dazu in große Supermärkte zu gehen → Warenvielfalt, anstatt in kleine Läden Zusammenbruchstheorie ( kapitalistische Gesellschaft muss schlussendlich zusammenbrechen): da immer ärmer werdende Bevölkerung die ständig steigende Güterproduktion (in Händen weniger Kapitalisten) nicht mehr kaufen kann TATSÄCHLICH: die sozialisierten Produktionsmittel waren wenig leistungsfähig und kaum innovativ im Gegensatz zu Produktionsmitteln im Besitz des Kapitals Planwirtschaft: geplant (z.B. Erscheinungsdatum) Marktwirtschaft: richtet sich nach Angebot/Nachfrage Kommunisten bezeichneten Kapitalisten, Monarchen, … als Reaktion/reaktionäre Elemente Sozialdemokraten wollten Kapitalismus durch Reformen überwinden Unterformen / Varianten zum Marxismus Leninismus: Lenin entwickelte Marxismus weiter → Sturz der Bourgeoisie (Revolution) → danach über nimmt eine Partei der Arbeiterschaft Trotzkismus: sahen sich als Lenins wahre Nachfahren → aggressive Revolution: z.B. in sozialistische Jugend einschleusen, von innen mit radikalem Gedankengut infizieren Stalinismus: totalitäre Ausprägung vom Marxismus → Diktatur, massive Verstaatlichung, Verfolgung von politischen Gegnern Maoismus: sozialistische revolutionäre Bewegung/Weltanschauung, chinesischer Variante des Kommunismus unter Mao Zedong Eurokommunismus: in 1970ern Veränderung in Ideologien, kommunistische Parteien in Westeuropa (Frankreich,…): wollten reaktionären Strategien abschwören, lehnten Führung von Sowjetunion ab
Liberalismus → lat.: liber = frei → die Freiheit betreffend Entwicklung begann im 17. Jhd mit Entstehung der Bill of Rights (England) weiterer wichtiger Schritt war Erklärung der Menschen - und Bürgerrechte im Zuge der Französischen Revolution (1789); im 18. Jhd entstanden wirtschaftsliberale Ansätze (durch Industrialisierung, kapitalistisches Wirtschaftssystem weiter vorangetrieben); aus gehend von Ideen der Französischen Revolution entwickelte sich im 19. Jhd der politische Liberalismus Der politische Liberalismus Wurzeln des Liberalismus im Zeitalter der Aufklärung, geistige Basis von Vordenkern wie Immanuel Kant, Jean - Jacques Rousseau, John Locke, Baron de Montesquieu → rechtsstaatliches System der Gewaltentrennung → die drei großen staatlichen Aufgaben werden auf verschiedene staatliche Institutionen aufgeteilt: Grundgedanke ist Möglichkeit der gegenseitigen Kontrolle Legislative (Gesetzgebung): beschließt Gesetze, kontrolliert Exekutive Exekutive (Verwaltung): setzt die von Legislative beschlossenen Gesetze um (Bundesregierung/ - präsident, Bürgermeister, Polizei) Judikative (Rechtsprechung): Gerichte/Staatsanwaltschaften sollen unabhän gig/unparteiisch dafür sorgen, dass es zu Regelung in gesetzlichen Streitfällen/Übertretungen kommt; überwacht auch Verfassungsmäßigkeit von Gesetzen (Verfassungsgerichtshof) erst im 19. Jhd bildeten sich Parteien heraus, anfängliche Gegner (Herrscher/Vertreter des Absolutismus, Kirche) → da Forderungen: Gleichstellung aller vor dem Gesetz, Recht auf Freiheit des Individuums, Trennung von Staat/Kirche, bürgerliche Freiheiten (Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit, Gewerbefreiheit), kritische Betrachtung der Obrigkeiten (v.a. Monarchie) Ideen verbreiteten sich vor allem vom 19. Jhd bis zu Beginn des 20. Jhd → wurden bis heute in vielen westlichen Demokratien verwirklicht, angesprochen fühlten sich breite Bevölkerungsschichten (z.B. aufstrebendes Bürgertum, Unternehmer) Der wirtschaftliche Liberalismus → 18. Jhd, entwickelt von Adam Smith Durch Industrialisierung kam es zu Wandel von reiner Agrargesellschaft zu Agrar - und Industriegesellschaft → Wirtschaftsphilosophie: wichtigste Voraussetzung für funktionierenden Marktmechanismus → freier Wettbewerb, bei dem Staat nur in wenige Bereiche eingreift (z.B. Justiz, Verkehr) → freies Spiel der Kräfte: Art der Güter/Dienstleistungen, Preise, Mengen regulieren sich allein durch Angebot/Nachfrage → dadurch kommt es „wie von unsichtbarer Hand gesteuert“ zu Gleichgewicht zwischen Produktion, Verbrach, Löhnen, Preisen → da jeder Einzelne nach Gewinn, Profit, Wohlstand strebt → Eigennutz Triebfeder, die zum Gesamtwohl der Gesellschaft führt „unsichtbare Hand“: jeder tut das, was er am besten kann → Motivation → Steigerung der Volkswirtschaft „sichtbare Hand“: Staat (Smith will ihm möglichst wenig Mitspracherecht einräumen)
Nationalismus → entstand Mitte 19. Jhd (in Europa) Nation (Definition 19. Jhd): Gruppe von Menschen, die gleiche Sprache sprechen, gemeinsame Sitten/Traditionen haben, bestimmte Abstammung aufweisen, auch Religion/Bräuche spielen rolle für Habsburgermonarchie undenkbar, dass einzelne Nationen getrennt voneinander leben sollten (politischer Nationalismus im starken Kontrast zu Herrschern) → mit Revolution von 1848 wurden nationalistische Strömungen im Vielvölkerstaat vor allem in den nicht deutschsprachigen Teilen (Tschechien, Ungarn, Polen, Kroatien) stärker letztendlich führte Nationalismus zur Überbetonung der eigenen Herkunft → diese sollte besonders glorreich sein (man dichtete etwas dazu, „vergaß“ anderes, …) → es ging zunehmend darum eigene Nation als großartiger/besser da rzustellen → gegenseitige Missachtung einzelner Nationen Gruppen, die nicht Kriterien entsprachen, wurden unterdrückt oder versucht zu assimilieren (an Mehrheit angleichen) Nationsbegriff ist konstruiert → nirgendwo gibt es Gruppe von Menschen, die allen Kriterien gerecht wird → in keiner größeren Gemeinschaft sprechen alle dieselbe Sprache, stammen von denselben Ahnen ab, haben gleiche Sitten/Gebräuche/Religion Nation – Betonung der Eigenständigkeit/Eigenwertigkeit – Nationalstaat Bewusstsein der Gemeinsamkeit von: Sprache, Abstammung, Geschichte, Kultur (Sitte, Brauch), Religion Wille zur staatlichen Souveränität: Einheit (aller Volksangehörigen in einem Staat), Freiheit (nach innen und außen) Kulturnationen: Kultur und Staat sind nicht identisch (Mittel - /Osteuropa) Nationsbildung durch Abspaltung: Österreich - Ungarn, Osmanisches Reich Staatsnationen: als Willens - und Bekenntnisgemeinschaft, Staatsbürger bekennen sich zu politischen Wertvorstellungen (z.B. Demokratie, Republik), oft durch innere Revolution geprägt (z.B. Glorreiche Revolution in England 1688, Französische Revolution 1789, Westeuropa) Nationalismus in Deutschlang Nationalismus wurde nur in bürgerlichen Salon diskutiert → erst 1848 wieder offen vertreten, verbunden mit Wunsch nach politischer Mitbestimmung und einer geschriebenen Verfassung Höhepunkt im Rahmen des Streites innerhalb des Deutschen Bundes → Preußen besiegte österreichische Armee bei Königgrätz (1866) → wurde so Zentrum des deutschen Nationalismus, mächtigstes Fürstentum Einigung Deutschlands mit Ausrufung des deutschen Kaiserreiches 1871, die deutschen Königreiche/Fürstentümer entwickelten neues Selbstbewusstsein → äußerte sich auch in Forderung nach Kolonien
Kapitalismus zur Güterproduktion/Anbieten von Dienstleistungen sind finanzielle Mittel notwendig → Geldkapital in Form von Eigenkapital (z.B. durch Gewinne) oder durch Kreditaufnahme als Fremdkapital vorliegend Sachkapital: Gebäude, Maschinen, Werkzeuge Finanzkapital wird z.B. von Banken oder Versicherungen gehalten Finanzmarkt: v.a. Börse, werden Finanzprodukte (Aktien, Kredite, Anleihen, Währungen) gehandelt und veranlagt (investiert) Spekulation: form des Handelns mit Finanzprodukten → Ziel der Wertsteigerung, hohes Risiko Als Produktionsweise unterscheidet sich Kapitalismus von früheren Formen der Arbeit (z.B. Tauschhandel, Feudalismus) Einsatz von Kapital ist Voraussetzung für Produktion, Kapital soll durch Gewinne vermehrt werden Merkmale: Privateigentum an Produktionsmitteln (Kapital, Grund/Boden, Produktionsstätten), Wettbewerb und Konkurrenz, Gewinn - und Profitmaximierung durch Produktion und Konsum von Waren (heute auch Dienstleistungen), die auf Märkten angeboten werden Wichtige historische Etappen zur Durchsetzung des Kapitalismus als Wirtschaftsform: Industrielle Revolution, Aufstieg Englands (19. Jhd)/USA (20. Jhd) zu Weltwirtschaftsmächten, jüngster Prozess der Globalisierung Charakteristika einer kapitalistischen Klassengesellschaft Privateigentum an Produktionsmitteln, Bestimmung der Produktionswiese durch Kapital, Warenproduktion, widersprüchliches Interesse zwischen Kapitalisten und Arbeitern Kapitalismuskritik Wird für Ausbeutung, Vergrößerung der Unterschiede zwischen Arm/Reich, soziale und ökologische Missstände verantwortlich gemacht Eigenlogik des Systems führe zu keiner gerechten Verteilung von Gütern/Wohlstand, sondern sei für weltweiten Hunger verantwortlich Unternehmen setzen stets auf noch mehr Wachstum/Gewinn → damit verbundene Gier führe zu Überangebot an Waren Vertreter kapitalistischer Logik sehen darin nichts Außergewöhnliches → der Markt reguliere sich durch Zusammenspiel von Angebot/Nachfrage selbst → dieser Vorgang „schrumpft den Markt gesund“ bis neuer Aufschwung komme Der komparative Kostenvorteil (David Ricardo) → klassische Nationalökonomie; setzte sich für Freihandel ein Für Produktion bestimmter Menge Wein benötigt man 80 Arbeitsstunden (Portugal) / 120 Arbeitsstunden (England)
Konservativismus → Bewahrung der momentanen Zustände Was sich bisher bewährt hat, soll beibehalten werden, bevor Neuerungen erwogen werden, muss bewiesen werden, dass sie zu Besserung führen „konservativ“ leitet sich im politischen Bereich ursprünglich von englischer Parlamentspartei ab („Tories“) 19. Jhd, neben Sozialismus und Liberalismus die drittgrößte politische Strömung, geprägt von enger Bindung an Religion, auch Tradition und Festhalten an althergebrachten Bräuchen spielen große Rolle Wertkonservativismus: bestimmte gesellschaftliche Werte gegen Änderungen verteidigen, weiterhin bewahren, z.B. Familie, Loyalität, Ehrlichkeit Strukturkonservativismus: bestimmte staatliche Einrichtungen/Organisationen, staatliche Strukturen sollen gegen Neuerungen „verteidigt“ werden In vielen Parlamenten Europas haben konservative Parteien große Anzahl von Sitzen (z.B. konservative Republikaner USA) Christliche Soziallehre → eng mit Konservativismus verbunden, entwickelte sich Ende 19. Jhd Grundlegende Prinzipien: Die Würde des Menschen ist etwas Unantastbares. Alle Menschen sollen zusammenhalten Basis des menschlichen Zusammenlebens ist die Familie. Adolph Kolping: setzte sich für Familien ein, schuf Grundlage für das heute in Österreich/Deutschland existierende Kolpingwerk/ - heim (bietet Gesellen, Studenten, Schülern Wohnmöglichkeiten; auch sozial aktiv) Mensch als Abbild Gottes (Individuum/Sozialwesen): Personalität: Mensch ist Träger, Gestalter und Ziel aller sozialen Einrichtungen Solidarität: Selbstverwirklichung auf Basis der Verantwortung für die Gemeinschaft Subsidiarität: Stärkung des Einzelnen gegenüber der Gesellschaft – Hilfe zur Selbsthilfe