Dunkelnacht von Kirsten Boie
Allgemeine Informationen
- Novelle: Dunkelnacht
- Autorin: Kirsten Boie
- Erschienen: 2021
- Auszeichnung: Deutscher Jugendbuchpreis 2022
- Thema: Penberger Mordnacht
- Zeit: Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs, 27.-29. April 1945
Hauptfiguren
- Schorsch: Sohn eines Polizisten
- Gustl: Sohn eines sozialistischen Vaters, Mitglied der Werwölfe
- Marie: Tochter des Metzgermeisters Reithofer
Historischer Kontext
- Penberger Mordnacht: 16 Menschen ermordet, darunter eine schwangere Frau
- Endphasenverbrechen: Verbrechen kurz vor Kriegsende
- Wichtige historische Figuren:
- Hans Rommer: Ehemaliger Bürgermeister
- Nazi-Bürgermeister von Werden
- Wehrmachtsoffiziere Hauptmann Bentrott und Oberstleutnant Oh
- Werwolf-Gruppe unter Leutnant Zöberlein
Handlung
Tag 1: 27. April 1945
- Schorsch und Marie: Treffen sich in der Stadt und sprechen über die Ereignisse.
- Gustl: In der Kaserne der Werwölfe, will die Schande seines sozialistischen Vaters tilgen.
- Reithofer und Rommer: Hören im Radio von der Freiheitsaktion Bayern, wollen das Bergwerk vor der Zerstörung retten.
Tag 2: 28. April 1945
- Rathausübernahme: Rommer und Freunde setzen Nazi-Bürgermeister ab.
- Bentrot: Zunächst einverstanden mit friedlicher Übergabe an Amerikaner, wird dann aber von seinem Vorgesetzten überstimmt.
- Werwolf-Aktion: Gruppe Zöberlein verhaftet und exekutiert angebliche Verräter.
- Gustl: Nimmt an den Exekutionen teil.
Tag 3: 29. April 1945
- Werwolf-Gruppe: Verteilt Drohflugblätter.
- George: Beobachtet heimlich die Hinrichtungen, hilft am Morgen einem Überlebenden.
- Ankunft der Amerikaner: Mörder werden nach dem Krieg freigesprochen.
Themen und Motive
- Vergangenheitsbewältigung: Die Schuld und das Nichtvergessen der Opfer.
- Jugend und Moral: Die Zerrissenheit der jungen Charaktere zwischen Ideologien und Moral.
- Gewalt und Macht: Darstellung von Gewalt und Machtmissbrauch durch die Nazis.
Schlussfolgerung
- Erinnerung: Wichtigkeit des Gedenkens an die Opfer der Penberger Mordnacht.
- Gerechtigkeit: Kritik an der fehlenden juristischen Aufarbeitung nach dem Krieg.
Diese Novelle thematisiert das Ende des Zweiten Weltkriegs in einer bayerischen Kleinstadt und das damit verbundene Leid und die Verbrechen, die bis zuletzt begangen wurden.