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Signaltransduktion und Second Messenger

Jun 28, 2025

Übersicht

Die Vorlesung behandelt die Funktion sekundärer Messenger (Second Messenger) am Beispiel von cAMP und die Rolle von G-Proteinen bei der Signaltransduktion in Zellen.

Signalaufnahme und -verarbeitung

  • Organismen nehmen Reize aus der Umwelt über spezialisierte Sinnesorgane und Rezeptoren auf.
  • Zellen benötigen spezifische Rezeptorproteine, um auf Signalmoleküle zu reagieren.
  • Die Verarbeitung und Übertragung von Signalen zwischen Zellen ermöglicht koordinierte Funktionen, z.B. Herzschlag.

Signaltransduktion: Direkt vs. Indirekt

  • Signaltransduktion bezeichnet die Weiterleitung eines Signals durch molekulare Ereignisse nach Rezeptorbindung.
  • Primärer Messenger (Signalmolekül/Ligand) kann direkt oder indirekt durch Second Messenger wirken.
  • Indirekte Signalweiterleitung nutzt kleine Moleküle, sogenannte sekundäre Messenger.

Beispiel: Bildung von cAMP als Second Messenger

  • Bindung eines Duftmoleküls (Ligand) an einen G-Protein-gekoppelten Rezeptor aktiviert das G-Protein.
  • Die Alpha-Untereinheit des G-Proteins tauscht GDP gegen GTP und aktiviert die Adenylatzyklase.
  • Adenylatzyklase katalysiert die Umwandlung von ATP in cAMP.
  • cAMP aktiviert entweder Ionenkanäle oder Proteinkinasen im Zytoplasma.
  • In Sinneszellen öffnet cAMP Ionenkanäle, sodass Na+ und Ca2+ einströmen und ein Signal auslösen.

Vorteile des Second Messenger-Systems

  • Signalverstärkung: Ein Rezeptor kann viele Adenylatzyklasen aktivieren und damit das Signal verstärken.
  • Spezifität: Durch viele Schritte wird die Reaktion präziser kontrolliert.
  • Signalverteilung: Unterschiedliche Zielproteine ermöglichen verschiedene zelluläre Antworten.

Verschiedene Second Messenger und medizinische Relevanz

  • Neben cAMP wirken auch Ca2+-Ionen und Gase wie Stickstoffmonoxid (NO) als Second Messenger.
  • NO entspannt glatte Muskelzellen, erweitert Blutgefäße (medizinisch bei Herzproblemen genutzt).
  • Arzneimittel wie Nitroglycerin und Sildenafil (Viagra) nutzen diesen Signalweg therapeutisch.

Schlüsselbegriffe & Definitionen

  • Signaltransduktion — Übertragung eines Signals durch molekulare Veränderungen in einer Zelle.
  • Primärer Messenger — Ursprüngliches Signalmolekül (z.B. Hormon, Duftstoff).
  • Second Messenger — Kleines Molekül, das nach Rezeptoraktivierung weitere Signalwege auslöst.
  • G-Protein — Membranassoziiertes Protein, das nach Rezeptoraktivierung Signale weiterleitet.
  • Adenylatzyklase — Enzym, das aus ATP das Second Messenger cAMP bildet.
  • cAMP (zyklisches AMP) — Wichtiger Second Messenger in vielen Signalwegen.

Action Items / Nächste Schritte

  • Signaltransduktionsweg von Stickstoffmonoxid und dessen Wirkung auf Blutgefäße nachschlagen.
  • Video zur Erregungsweiterleitung an der Synapse für tieferes Verständnis ansehen.