In diesem Video beschäftigen wir uns mit einem der berühmtesten Feldherren der Geschichte. Alexander den Großen. Ich erzähle euch in 10 Schritten, wie der makedonische Prinz zum Herrscher über ein Weltreich wurde. Zu Beginn noch ein Warnhinweis.
Das Leben des Alexander ist so oft durch die Mangel gedreht worden, dass man nie hundertprozentig sicher sein kann, was denn jetzt alles stimmt oder was nicht stimmt. Es gibt keine Quellen aus seiner eigenen Zeit. Alles, was wir wissen, wurde abgeschrieben.
später neu erfunden und so weiter und so fort. Trotzdem wissen wir mittlerweile eine ganze Menge über Alexander. Und wir fangen natürlich an bei Schritt 1, Makedonien. Im Jahr 356 v. Chr. kommt Alexander zur Welt.
Sein Vater ist Philipp II., der König von Makedonien. Makedonien liegt im Norden Griechenlands. Die anderen griechischen Klein- und Stadtstaaten, die sogenannten Poleis, halten von den Makedonen nicht viel. Eigentlich sehen sie in ihnen höchstens ... Halbe Griechen, Barbaren.
Aber Philipp stellt eine schlagkräftige Armee auf und bald haben die Makedonen im griechischen Kulturraum das Sagen. Alexander zumindest ist bestens ausgebildet. Der berühmte Philosoph Aristoteles war mal einer seiner Lehrer. Auch das Kriegshandwerk lernt er. Und so übernimmt er im Jahr 336 v. Chr.
mit 20 Jahren die Herrschaft. Ob er an der Ermordung seines Vaters beteiligt ist, bleibt ewig ungeklärt. Auf jeden Fall ist Makedonien zu klein. Schritt 2. Griechenland. Einige wittern ihre Chance und versuchen, die makedonische Oberhoheit abzuschütteln.
Während Alexander in der Gegend des heutigen Rumänien und Bulgarien kämpft, wenden sich griechische Polais gegen ihn. In Theben wirft man seine Besatzungssoldaten aus der Stadt. Jetzt lernen wir einen Charakterzug Alexanders kennen, den wir später noch öfter erkennen werden.
Er will sich hundertprozentig durchsetzen und kann auch sehr grausam handeln. Alexander erobert Theben und lässt die Stadt zerstören. Tausende Einwohner sterben.
Zehntausende werden versklavt. Die anderen Griechen sind voller Angst und unterwerfen sich. Sie erkennen Alexander als Herrn an.
Aber auch Griechenland ist Alexander viel zu klein. Alexander will noch mehr. Schritt 3. Die Kleinasiatische Küste.
Nachdem in Griechenland Ruhe eingekehrt ist, macht sich Alexander daran, gegen das Perserreich vorzugehen. Schon sein Vater wollte Rache für die Perserkriege nehmen. Der junge König zieht das jetzt durch.
Offiziell geht es darum, die griechischen Städte an der Westküste Kleinasiens zu befreien. In Wirklichkeit geht es Alexander wohl eher um Macht. 334 v. Chr.
siegt er zum ersten Mal und kontrolliert jetzt die Kleinasiatische Küste. Da er sein Ziel erreicht hat, beendet Alexander den Feldzug und... Nee, Quatsch.
Natürlich ist auch die Kleinasiatische Küste viel zu klein für ihn. Alexander will noch mehr. Schritt 4. Anatolien.
Alexander will ganz klein Asien oder wie man auch sagen kann Anatolien. Beim Vormarsch stößt die Armee auf keinen nennenswerten Widerstand. In der Provinzhauptstadt Gordion kommt es zur ersten Heldentat, die sehr bekannt ist. Dort gibt es einen alten Streitwagen des König Gordias, um dessen Deichsel ein riesiger Knoten geschlungen ist. Eine Deichsel ist die Lenk- und Zugvorrichtung des Streitwagens.
Der Sage nach soll derjenige, der den Knoten auflösen kann, Herrscher über Asien werden. Aber bisher hat es keiner geschafft. Alexander zerschlägt den Knoten einfach mit seinem Schwert.
Oder macht den Knoten irgendwie anders kaputt. Wie gesagt, ist alles eine Legende. Auf jeden Fall sagen wir heute noch, den gordischen Knoten durchschlagen. Wenn wir ausdrücken wollen, dass jemand ein sehr kompliziertes Problem mit einer überraschenden Idee löst. Auf jeden Fall marschiert Alexander weiter ans Meer nach Tarsos.
Denn Anatolien ist ihm viel zu klein. Schritt 5, Levante. Als Levante bezeichnet man die Gegend im Nahen Osten, wo heute Syrien, der Libanon und Israel liegen.
Hier kommt es zur ersten ganz großen Schlacht. Denn der Perser-König Darius III. ist mittlerweile doch ein wenig besorgt um sein Reich.
An der Spitze eines großen Heeres zieht er Alexander entgegen und die Heere treffen sich bei der Stadt Issos, und zwar im Jahr 333 v. Chr. Die Griechen besiegen das etwa dreimal so große persische Heer und Darius flieht. Alexander marschiert nach diesem Sieg nicht direkt nach Persepolis, der persischen Hauptstadt.
Er weiß, dass so ein riesiges Reich nicht im Handstreich zu besiegen ist. Deshalb marschiert er zunächst nach Süden. Zwar leisten vor allem die Städte Tyros und Gaza erbitterten Widerstand, aber Alexander siegt wieder.
Trotzdem ist Alexanders Reich immer noch zu klein. Also zieht er weiter. Schritt 6. Ägypten. Das altehrwürdige Ägypten fällt Alexander praktisch kampflos in die Hände. Denn die Ägypter, die kämpfen schon länger gegen ihre persischen Eroberer.
Da kommt es ihnen gerade recht, dass Alexander anmarschiert. Alexander wird sogar zum Pharao gekrönt und er gründet die Stadt Alexandria, in der heute 4,3 Millionen Menschen wohnen. Lange Zeit ist Alexandria das kulturelle Zentrum der Welt oder zumindest des östlichen Mittelmeerraums.
Nicht nur wegen... Seiner Stadt bleibt Alexander Ägypten verbunden. Nach seinem Tod wird sein Leichnam hier bestattet.
Julius Cäsar stattet ihm später einen Besuch ab. Wo Alexanders Überreste heute sind, das weiß niemand. Aber zurück zu Ägypten.
Ihr denkt es euch bestimmt. Ägypten, genau, ist für Alexander viel zu klein. Schritt 7. Mesopotamien. Nachdem er sich mit den Eroberungen in Levante und Ägypten abgesichert hat, greift Alexander das persische Kernland an. Kurze Erinnerung, die Armee ist seit 334 v. Chr.
unterwegs. Im Jahr 331 v. Chr. zählt sie etwa 40.000 Soldaten und 7.000 Reiter.
Die Streitmacht der Perser ist wohl größer als die der Griechen, wahrscheinlich sogar deutlich größer, aber wir wissen es nicht sicher. Auf jeden Fall kämpfen auch griechische Söldner für den Perser König und er hat auch einige Kriegselefanten mobilisiert. Beim Dorf Gaugamela. stellt sich Darius III.
den Griechen also erneut in den Weg. Und wieder siegt Alexander. Und wieder flieht Darius. Nacheinander nimmt Alexander die großen persischen Städte ein und kommt Anno 330 v. Chr.
schließlich in der Hauptstadt Persepolis an. Ihr könnt es euch schon denken, Mesopotamien ist Alexander auch noch zu klein. Schritt 8. Baktrien. Darius III. flieht nach Baktrien.
Das ist das heutige Turkmenistan und Afghanistan. Der Stadthalter dieser persischen Provinz nimmt den König Darius fest, denn er hofft, dass Alexander ihn in seinem Machtbereich unbehelligt lässt, wenn er Darius ausliefert. Als sich Alexander aber nicht darauf einlässt, ermordet der Stadthalter Darius.
Und Alexander lässt ihn feierlich in Persepolis bestatten. Auf jeden Fall hat Alexander nun das ganze Persische Reich erobert. Gut 2,5 Jahre bleibt Alexander in der Gegend des Hindukusch, Liegt daran, dass sich einige Stämme und Fürsten dort vor Ort gegen ihn erheben.
Diese Aufstände wirft der neue Herrscher aber unbarmherzig nieder. Außerdem hat er noch ein Ziel, denn der Hindukusch ist Alexander richtig viel zu klein. Schritt 9. Indien.
Alexander will bis an das Ende der Welt vorstoßen, bis nach Indien. Im Jahr 326 v. Chr. marschiert er ins heutige Pakistan ein und überquert schließlich den Indus. den längsten Fluss auf dem indischen Subkontinent. Wüsten und Gebirge haben die Soldaten überstanden, aber die Klima- und Wetterbedingungen in Indien setzen ihnen zu.
Es regnet praktisch ständig. Die Urwälder sind undurchdringlich. Unbekannte, giftige Tiere beißen und stechen die Männer.
Alexander siegt zwar in schwierigen Schlachten gegen weitere Gegner, die sich ihm entgegenstellen, aber die Umstände erschöpfen seine Krieger. Die haben jetzt nur noch ein Ziel, die Heimat. Alexander gibt nach und so kehrt sein Heer um.
Schritt 10. Unsterblichkeit. Der Rückzug verläuft katastrophal und Abertausende sterben dabei in der gedrosischen Wüste. Auf dem Weg zurück nach Westen endet Alexanders Zug vorerst in der persischen Stadt Susa, die er bereits erobert hatte.
Im Jahr 324 v. Chr. initiiert Alexander die Massenhochzeit von Susa. Die vielleicht 80 Anführer der griechischen Soldaten.
seine wichtigsten Gefolgsleute, heiraten vornehme Perserinnen. Fünf Tage lang wird gefeiert. Diese arrangierten Ehen sollen die neue Oberschicht mit der alten Oberschicht des Persischen Reiches verbinden und so Alexanders Herrschaft über das riesige Reich absichern. Und weil es so schön ist, spendiert Alexander ein paar Tausend seiner treuen Soldaten, die sich auf dem langen Kriegszug auch die ein oder andere Frau mitgebracht haben, ebenfalls eine Hochzeit.
Alexander heiratet auch. Gleich zweimal. Unter anderem eine Tochter seines alten Gegners Darius und noch eine weitere Königstochter. Außerdem hat er ja noch seine Frau Roxane dabei. Bei den Makedonen dürfen Männer mehrere Frauen heiraten.
Im nächsten Jahr kehrt Alexander nach Babylon zurück, von wo er sein Riesenreich ordnet und regiert. Hauptsächlich bereitet er wohl neue Felsühe vor. Zum Beispiel auf die arabische Halbinsel und vielleicht plant er sogar die Eroberung von Kartago.
Ihr merkt, Alexander hat immer noch nicht genug. Naja, er ist ja auch erst Anfang 30 und er ist schon jetzt mächtiger als je ein Mensch zuvor. Ihr kennt vielleicht die Sagen der alten Griechen, von den Helden, die übermenschliche Abenteuer bestehen. Die Helden, die vor Troja gekämpft haben. Halbe Götter.
Und diese Helden sind Alexander ein Vorbild. Im Gegensatz zu heute gehen die Menschen damals davon aus, dass der Übergang zur Welt der Götter fließend ist. Alexander ist schon sehr weit gekommen auf diesen Weg, aber er hat sich nicht zu einem Gott erklärt.
Vielleicht noch nicht? Vielleicht will er das gar nicht? Wir werden es...
nie erfahren. Denn als Alexander seinen toten Freunde Phicion zum Halbgott erklärt, übertreibt er es mit dem Feiern endgültig. Wahrscheinlich ist sein von den Feldzügen und vielen Verletzungen und vielen Saufgelagen geschwächter Körper einfach am Ende.
Alexander stirbt im Alter von 32 Jahren im Juni 323 v. Chr. Alexander war ein rücksichtsloser Eroberer und ist damit unsterblich geworden. Sein Eroberungszug bewirkt auf jeden Fall eines.
dass sich die griechische Kultur in Kleinasien, im Nahen Osten, in Ägypten, überall, wo man vom Orient, vom Morgenland spricht, verbreitet. Man nennt das Hellenismus. Der griechische Lebensstil wird nachgeahmt. Diese Prägung hält auch noch an, als die Römer schon längst den östlichen Mittelmeerraum erobert haben. Man spricht immer noch griechisch.
Findet ihr auch, dass Alexander der Große zu Recht ein Superstar der Geschichte ist? Schreibt es gerne. unten in die Kommentare.
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