Die Weimarer Klassik und ihre Merkmale

Sep 14, 2024

Vorlesung: Die Weimarer Klassik als Stilalternative zur Jenenser Frühromantik

Einführung

  • Weimarer Klassik als ästhetische Alternative zur Frühromantik.
  • Einordnung anhand von J.H. Tischbeins Gemälde "Goethe in der Campagna".

Ästhetische Besonderheiten

  • Fehler im Gemälde:
    • Überlanges Bein und unnatürlich gerader Oberkörper.
    • Stilistisch gerechtfertigt durch geometrische Harmonie.
  • Einfluss der Villa Palagonia:
    • Provozierte Goethes Geschmack mit ihren Grotesken.
  • Kontrast zur Frühromantik:
    • Frühromantiker zogen Modernität vor.
    • Weimarer Klassik strebt nach Schönheit.

Weimarer Klassik: Ein elitäres Projekt

  • Hauptakteure: Schiller, Goethe, Wilhelm von Humboldt.
  • Ziele:
    • Krieg gegen den Naturalismus.
    • Wahren von Ästhetik und Stilisierung.
  • Theaterexperimente:
    • Polemische Experimente von Schiller und Goethe.
    • Stilisierung als Abgrenzung zur natürlichen Alltagssprache.

Prinzipien der Weimarer Klassik

  • Einfluss von Horaz:
    • Vernunft im Schreiben.
    • Antike Werke als Maßstab.
  • Ganzheitlichkeit:
    • Formale und materielle Geschlossenheit.

Johann Joachim Winkelmann und der Neuklassizismus

  • Gedanken zur Nachahmung der griechischen Werke:
    • Griechische Kunst als guter Geschmack.
    • Neuzeitliche Überbietung der Antike.

Autonomieästhetik

  • Karl Philipp Moritz:
    • Kunst als autonomer Bereich ohne Zweckgebundenheit.
    • Schönheit als wertvolle Zweckmäßigkeit ohne Zweck.
  • Immanuel Kant:
    • Ästhetisches Wohlgefallen als interesselos.
    • Schönheit als Symbol der Sittlichkeit.

Goethes Beiträge zur Weimarer Klassik

  • Stilisierung des Natürlichen:
    • Kunst als eigene Welt mit innerer Geschlossenheit.

"Iphigenie auf Tauris" als Beispiel

  • Stilisierungsprinzipien:
    • Verpflichtung auf Symmetrie und formale Regeln.
  • Handlungsstruktur:
    • Fokus auf die Rückkehr der Iphigenie nach Griechenland.
    • Humanität als Schlüssel zur Lösung.

Fazit

  • Grenzen der Weimarer Klassik:
    • Asymmetrische Ergebnisse zugunsten der Griechen.
    • Thoas' männliche Sittlichkeit vs. Iphigenies Moral.
  • Weiterführung im Realismus:
    • Romantik als Grundlage für künftige Entwicklungen.