Willkommen bei DOMIA, willkommen beim 1LIVE Talk Radio. Schön, dass ihr dabei seid. Gott ist tot, hat Nietzsche verkündet. Seht ihr das ganz genauso?
Das ist unser Thema heute Nacht, nämlich Gott ist tot. ist unser Thema. Und ich möchte gerne mit euch über Gott sprechen.
Glaubt ihr an Gott? Warum glaubt ihr an Gott? Oder vielleicht glaubt ihr auch an verschiedene Götter.
Wie stellt ihr euch Gott vor? Gebt ihr vielleicht Gott Schuld an einer bestimmten Sache in eurem Leben, an eurem Schicksal? Hat Gott schon mal zu euch gesprochen? Oder habt ihr den Glauben an Gott und das Göttliche verloren? Darüber möchte ich gerne mit euch sprechen.
Und ich möchte auch gerne sprechen mit Skeptikern, die genau das sagen, was Nietzsche sagt. Nämlich Gott ist tot. Anders ausgedrückt, Gott gibt es nicht. 0800 220 50 50. Oder mailt uns domian.atwdr.de und mein erster Anruf heute Nacht heißt Adrian, 27. Guten Morgen, Adrian.
Guten Morgen. Ich freue mich, dass du da bist. Ich freue mich, dass ich dabei sein darf. Ja, sehr schön, dass du da bist, Adrian. Ja, zum großen Thema Gott, ich wollte gerade sagen größtem Thema vielleicht, was uns Menschen beschäftigt.
Gott, warum hast du angerufen? Ja, erstmal einen kleinen Einschub vielleicht aufgrund der Ansage, Gott ist tot. Das ist sehr interessant, da ich, bevor ich zum Glauben kam, von der gleichen Theorie leider getroffen hatte. Ich habe das Buch selbst gelesen gehabt, in der Zeit im Studium und bin wirklich an einem Punkt gewesen, wo ich echt auch gedacht hatte, dass Gott tot wäre. Welches Buch hast du gelesen?
Zarathustra sprach, glaube ich, hieß das Buch. Also sprach Zarathustra, ja. Genau, genau. Okay, daraus höre ich, dass du mal oder längere Zeit nicht gläubig warst und heute ein gläubiger Mensch bist.
Definitiv, definitiv. Ein christlich gläubiger Mensch? Ja, ich glaube an Jesus Christus, genau. Seit wann schon?
Du bist jetzt 27, seit wann glaubst du? Ich würde das grob sagen, zwei Jahre jetzt. Würdest du auch sagen, dass du vorher ein wirklich tief überzeugter Atheist warst? Nein, nein, das kann ich nicht sagen.
Ich hatte immer dieses Gefühl, irgendwie da ist etwas. Ich konnte es nur nicht greifen oder packen oder real sagen, wer dieser Gott ist, was er ausstrahlt, wofür er spricht, was den ausmacht. Was ist dann vor zwei Jahren passiert, dass du eine... Wende in deinem Leben gemacht hast? Ja, in der Zeit war ich gerade am Studieren in Aachen, Elektrotechnik.
Also ich war bestrebt in der Karriereleiter, in dem alltäglichen Leben, was jeder so mitkriegt, sehr weit hoch hinauszukommen. Bin dort aber gestürzt, habe es nicht geschafft, mich irgendwie zu integrieren. Es war viel mit Alkohol, Partys, Frauen.
Kiffen, also wirklich viele, viele negative Einflüsse, die ich mir da gegeben habe. Das heißt, du hast das Studium dann auch nicht beendet? Definitiv nein.
Ich habe ehrlich gesagt sogar nicht mal eine Klausur geschafft gehabt, habe aber zwei Jahre dort studiert gehabt. Aber in diesen zwei Jahren hast du dann mehr die Sau raushängen lassen, gefeiert und so weiter. Auch.
Ich habe mich natürlich auch immer wieder versucht gehabt, im Studium Fuß zu fassen, aber es ging nicht. Ich war von meiner Intelligenz nicht in der Lage, das zu schaffen. Ich hatte damals auch Depressionen, Extreme, aber ich glaube auch, selbst wenn ich fit gewesen wäre, gesundheitlich hätte ich es nicht geschafft.
Vielleicht, kurzer Einschub, vielleicht lag es ja auch an der falschen Auswahl des Studiengangs. Könnte gut sein. Ich bedauere es aber in keinster Weise, denn durch diesen kompletten Existenzverlust, sage ich jetzt mal aus meiner Perspektive, weil es mir sehr wichtig war, kam ich eben auch darauf, mir wieder die wesentlichen Fragen im Leben zu stellen. Warum lebe ich?
Was ist der Sinn des Lebens? Und gibt es einen Sinn des Lebens? Wie kam es dann, dass du dann den Weg zum Christentum gefunden hast?
Ich habe in meinem Leben immer viele Sachen ausprobiert gehabt. Also ich kenne mich auch mit Buddhismus aus, ich kenne mich auch mit dem Koran aus. Ich kannte damals noch nicht die Bibel, obwohl ich katholisch aufgewachsen bin, aber irgendwie, da ich in der katholischen Kirche niemals einen lebendigen Gott gespürt habe, der sich um mich kümmert, der mich liebt.
der für mich da sein will, habe ich das ausgeschlossen gehabt. Habe mich dann auf die Suche gemacht nach anderen Religionen, wo ich auch nichts Lebendiges feststellen konnte. Also keine reale Sache, die sich für mich wirklich interessiert. Also kein wirkliches Erlebnis und kein emotionaler Zugang.
Keine Beziehung, würde ich sogar sagen. Ja, genau. Keine Beziehung. Aber dann muss ja irgendwas Besonderes passiert sein, dass du dir gesagt hast, ja, der christliche Glaube ist der richtige.
Was ist passiert? Prinzipiell, glaube ich, würde ich sagen, habe ich durch eigene Recherchen, also die Zeit, die ich halt da nicht fürs Studium auch genutzt hatte, habe ich auch genutzt, um Recherchen durchzuführen. Sei es zum Beispiel, wer ist an der Macht, wie funktioniert alles, wer regiert, wo kommen die Entscheidungen her und habe mich auch allgemein in der Welt orientiert.
Ich habe festgestellt, dass es so viel Böses auch in der Welt gibt. Also Menschen, die sich konkret dazu entscheiden, böse Dinge zu tun. Und dann habe ich mir auch gedacht, es gibt aber auch viele bekannte Menschen, die wirklich versucht haben, was Gutes zu tun. Und dann habe ich mich halt gefragt gehabt, okay, wo ist denn wirklich so diese Beziehung, diese bedingungslose Liebe, wie ich jetzt auch versucht hatte, am Montag einmal anzusprechen, zu finden.
Und da ich halt in jedem so anders eine Antwort gefunden hatte darauf, kam mir der Gedanke, dass ich niemals mir die Bibel genommen hatte, um darin nach Antworten zu suchen. Denn die Bibel ist für mich nichts anderes als Antworten auf das Leben, was heute uns betrifft. Also ich finde, die Bibel ist sehr aktuell und sie beschäftigt sich eben mit diesen grundlegenden Fragen und nicht mit diesen Fragen, die nicht wirklich wesentlich sind. Das heißt, du hast angefangen, die Bibel zu lesen.
Richtig. Angefangen das Neue Testament zu lesen oder das Alte Testament? Ich habe begonnen gehabt, das Neue Testament zu lesen.
Also die Worte Jesu, die überliefert wurden mit den Aposteln. Kannst du dich erinnern, gibt es vielleicht eine Stelle oder vielleicht eine Begebenheit im Leben Jesu, die dich besonders dann entflammt hat für diesen Glauben? Oh ja. Ich glaube, die größte Interesse, die wirklich so mein Herz geöffnet hatte, war wirklich der Vers, den ich gelesen hatte in der Bibel. Und so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gesandt hat als Opfer für die Sünden, die jeder Mensch begangen hat, damit wir wieder die Gelegenheit haben, eine Beziehung zu Gott aufzubauen.
Aber kamen die nicht dann als Gegenargument? Das Böse ist trotzdem seit 2000 Jahren in der Welt und das Unglück... Definitiv. Wie hast du diese Frage für dich beantwortet? Warum lässt dieser Gott, der ja so viel Liebe gibt, warum lässt er dieses unfassbare Leid zu, was es auch auf der Welt gibt?
Ich habe darauf leider nur eine Antwort gefunden gehabt. Und das ist halt, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Was ich jetzt daraus verstehe ist, damit die Menschen aufgrund der Möglichkeit ihres freien Willens, denn jeder Mensch hat ja die Gelegenheit sich zu entscheiden für das Gute oder für das Böse in seinem Leben zu tun, um eben den wahren Kern herauszufinden, den wir in uns selbst haben. Ich glaube, das ist eher eine Selbstoffenbarung für uns selbst und zu erkennen, okay, sind wir wirklich Menschen, die auf das Gute bedacht sind, auf die bedingungslose Liebe, oder sind wir darauf bedacht, unser eigenes Ego zu füttern. Also auch...
unsere eigenen Bedürfnisse über die Bedürfnisse der Gesellschaft zu stellen. Ich glaube, das ist der Grund. Das heißt, du bist heute flammender Christ, Anhänger des christlichen Glaubens.
Du hast gerade gesagt, dass du die so grundlegende Fragen dir gestellt hast, bevor du dich jetzt entschieden hast, was ist der Sinn des Lebens zum Beispiel? Was ist der Sinn des Lebens für dich heute als Christ? Die bedingungslose Liebe als Motivation für jegliche Aktion. Könnte man ja in einer anderen Religion zum Beispiel auch finden. Im Buddhismus beispielsweise.
Ja, das Problem beim Buddhismus ist, dass... Was heißt das Problem? Ich möchte auch hier ganz klar sagen, dass jeder das tun soll, wovon er überzeugt ist.
Ich kann nur sagen, warum ich den Buddhismus nicht gewählt habe, wobei ich eine sehr lange Zeit davon fasziniert war. Denn auch da steckt eine Art bedingungslose Liebe auch mit drin, das stimmt. Trotzdem lehrt aber auch der Buddhismus...
dass man selbst zum Buddha werden kann, also selbst Gott sein kann sozusagen. Und ich weiß, wie sterblich, wie menschlich und wie machtlos ich eigentlich bin. Deswegen war es für mich niemals in Frage gekommen, dass es für mich eine Realität sein könnte, dass ich einmal ein Gott sein kann. Du weißt Buddha vehement von sich, dass er göttlich ist. Das ist richtig.
Das machen die Menschen aus ihm. Er selbst aber sieht sich ja doch als ein unabhängig. also von allem geschaffenes Wesen. Und ich glaube, wir können nicht unabhängig von Gott existieren, denn seine Essenz steckt in uns, die uns Leben gibt. Aber Jesus sah sich ja auch selbst als Gottes Sohn.
Richtig, weil er ja auch Gott ist. Ich würde das gerne einmal so erklären. Ich habe da im Grunde genommen drei Beispiele für mich. Erstens, ich selbst, Adrian, Person bestehe auch aus drei Dingen.
Das ist einmal Körper, Seele und Geist. Somit ist auch eine Person in drei verschiedenen Zuständen. Wobei du natürlich schon von einem Glaubenssatz ausgehst, nämlich von der Seele. Du glaubst, dass es eine Seele gibt und du glaubst, dass du eine Seele hast. Ich sag's nur so, ich frage.
Ich stell es mal klar. Ja, ich... Ich glaube nicht, dass ich irgendwie eine Seele oder sowas beweisen kann.
Aber ich habe dich unterbrochen, du wolltest das auch weiterführen. Ja, und für mich wäre ein Gott, der außerhalb einer Beziehung existiert, auch etwas sehr Fremdes. Denn auch wir Menschen sind im Grunde genommen erfüllt in Beziehung.
So, jetzt ist es kompliziert, fast schon theologisch. Ich glaube, wir lassen es mal an dieser Stelle so stehen. Adrian, du hast von deiner Entwicklung erzählt, dass du vom nichtgläubigen Menschen zum Gläubigen und zum Christen geworden bist.
Das finde ich eine interessante Entwicklung, eine ungewöhnliche. Eher ist es ja umgekehrt, dass die Leute vielleicht durch die Familie hineinwachsen in einen Glauben und sich dann davon trennen, wenn sie junge Leute sind. Ich danke dir auf jeden Fall.
Ich danke auch, dass ich mich dazu beitragen konnte für dieses Thema. Sehr gerne. Und ja, auf dass du in deinem Glauben für dich den richtigen Weg findest, das wünsche ich dir von Herzen.
Danke, das ist sehr lieb. Ich hoffe natürlich auch, dass jeder den Ort findet, in dem er glücklich ist. Sehr schön. Vielen Dank, Adrian. Alles Gute wünsche ich dir.
Danke ebenso. Tschüss. Auf Wiederhören.
So ihr Lieben, wir reden über Gott und das Sonderbare ist ja, wenn man über Gott redet, setzt man sich, das hat Adrian ja auch gerade gemacht, das machen ja die meisten Menschen, setzt man sich selbst ja auch immer in Bezug zu dem Gott. Aber vielleicht sind wir, so es ihn gibt, vielleicht sind wir dem ja völlig egal. Vielleicht hat auch Gott überhaupt gar nichts damit zu tun, selbst wenn es ihn gibt, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Vielleicht gibt es Gott aber kein Leben nach dem Tod für uns. Auch das ist ja möglich.
Es geht weiter mit Nicolette. Nicolette. Ja, 42. Guten Morgen. Guten Morgen, Domian.
Nicolette. Spreche ich das richtig aus? Nicolette, ja genau. Französisch ausgesprochen, ja genau. Sehr gut.
Ja, ich wollte ja schon immer gerne mal mit dir über Gott und die Welt reden. Da ergreife ich mal die Gelegenheit, wo es jetzt um Gott geht. Und ich glaube überhaupt nicht an Gott und bin gar nicht religiös und habe auch mit Religion mein Problem, weil ich denke, dass viele Konflikte und Kriege...
Kriege, dass es die gar nicht geben würde, wenn die Leute nicht mit ihrer Religion so stark verankert wären. Warst du noch nie gläubig? Nein, also ich habe es auch von meinen Eltern nicht vermittelt bekommen und ich habe da auch in der Familie schon böse Geschichten gehabt.
Nur ganz kurz, meine Großmutter, die hat halt katholische Eltern und die hat dann sich scheiden lassen und nochmal geheiratet und die Eltern haben bis zum Tod nicht mehr mit ihr gesprochen und so Geschichten. Also das, für mich war es schon immer negativ behaftet und meine Eltern haben das auch gar nicht so an mich rangeführt. Also die haben mich eigentlich so mit Moral erzogen.
Bevor wir zu deiner Interpretation kommen, Warum es das gibt? Was denkst du denn, wie unsere Welt zu erklären ist, wenn nicht durch etwas Göttliches? Ja, ich denke, dass es halt so einfach, dass wir vom Affen abstammen und dass sich so Leben auf der Welt entwickelt hat.
Und viele Zufälle einfach und dass die Menschen, das Problem ist, dass sie sich so wichtig nehmen und meinen, sie sind was Besseres als andere Lebewesen. Und da muss ja noch was kommen und ich muss noch eine Seele haben und ich bin noch ganz bedeutsam. Und ich habe die schon im früheren Leben, wenn ich sie auch schon mal begegnet, dabei sind es vielleicht einfach nur irgendwelche Tricks im Gehirn. Und im Mittelalter hat jeder sich genommen, was er wollte und es wurde gemordet und getötet. Und dann muss irgendwie ein bisschen Moral in die Menschheit gebracht werden.
Und deswegen wurden Rute erfunden, deswegen wurden Religionen erfunden. und diese Religionen sind alle frauenfeindlich und Frauen sind sowieso nur Gebärmaschinen und so ein Gebot wie du sollst nicht anderen Viehhof oder Weib begehren, das spricht doch mich nicht als Frau an. Das ist einfach nur... Das kommt aus einem sehr fernen historischen Zusammenhang.
Ja. Dieser Satz. Vielleicht wurden die Religionen ja auch erfunden, weil die Menschen an der Frage, an der Sinnfrage verzweifelten und sich dann so ein Konstrukt gebaut haben. Ja genau, weil die Wissenschaft war ja noch nicht so weit und später wurde das ja dann alles erklärt, wie das alles zustande kommt und dass wir eben nicht von Adam und Eva abstammen. Und dann heißt es immer, man muss das interpretieren und das ist eine Metapher und tralala.
Aber es ist genauso wie mit der Hexegesse, mit der du telefoniert hast. Wenn es dann konkret wird, dann ist es immer nur allgemeines Gefahren und interpretieren hier und da. Und das ist für mich nichts, es gibt keine Beweise und nichts Konkretes und es bringt eigentlich nur Unheil.
Aber nochmal die Frage an dich. Also ich fragte, wie denn unsere Welt zu erklären ist. Da hast du gesagt, okay, das ist jetzt, wie der Mensch entstanden ist.
Gut, das kann man mittlerweile erklären. Aber lass uns mal über die Erde hinausgehen. Wie ist zu erklären, dass es ein Sein gibt?
Wie ist zu erklären, dass es ein Universum gibt? Was sagst du dazu? Ja, das ist halt irgendwie, ja.
Chemisch oder physikalisch mit irgendwelchen Molekülen oder was sich entwickelt. Also das ist im Prinzip Chemie eigentlich. Aber das ist jetzt hier ein Glaubenssatz, den können wir auch nicht beweisen.
Wir wissen nicht, ob der Zustand oder anders gesagt, was war vor dem Universum? Was hat das Universum geschaffen oder wer ist schon wieder so personenzentriert? Durch was wurde das Universum geschaffen und was war vorher dort?
wo jetzt das Universum ist. Ja, irgendwelche Teilchen fliegen rum und verbinden sich und es gibt Explosionen und Supernovae. Also ich habe keine Ahnung, was da jetzt genau passiert ist. Aber auf jeden Fall sind das alles Zufälle. Aber das ist doch auch wieder ein Glauben, wenn man sagt, das sind alles Zufälle.
Das kannst du ja genauso wenig beweisen, wie der Christ beweisen kann, dass es den christlichen Gott zum Beispiel gibt. Naja, beweisen kann ich das nicht. Aber auf jeden Fall sind...
Und es ist halt, wie soll ich es sagen, also es ist einfach natürlich entstanden, ohne dass irgendjemand was dazu getan hat. Aber das wissen wir ja nicht. Wir wissen ja nicht, ob der Urknall, so es Ihnen gegeben hat, ob der natürlich entstanden ist, was auch immer natürlich heißt. Wir wissen es ja nicht.
Wir wissen ja, dass zum Beispiel... die Planeten, die näher an der Sonne sind, dass da Leben schwer möglich ist, weil es so heiß ist und so, und dass bestimmte Bedingungen, dann entwickeln sich Sachen. Ja, ja, man kann innerhalb des Universums, kann man unfassbar viel mittlerweile schon erklären, aber ich gehe ja noch einen Schritt weiter. Warum ist das Universum entstanden und durch was? Und könnte man da Gott ins Spiel bringen?
Ich frage es mal. Ja, aber wie siehst du dann Gott? Ich meine, dann bestimmt nicht als Person oder als Macht.
Ich meine, was ist dann für dich Gott? Wenn jemand so viel Einfluss hat oder etwas? Ich stelle nur Fragen.
Es könnte ja eine universelle Kraft sein, die natürlich weit entfernt ist von dem üblichen Gottesbild, was wir haben. Also für dich hat Gott mit Religion eigentlich nichts zu tun? Ja, also höchstens im spirituellen Sinne. Nicht mit den dogmatischen Aussagen einer Religion.
Das ist mir alles zu menschlich und zu überschaubar. Du scheinst ja in dem Thema drin zu sein, beschäftigst dich ja auch mit dem Thema. du dich sehr viel mit solchen Sachen?
Naja, ich komme halt viel rum und mich ärgert es einfach, dass Menschen andere Menschen hassen, einfach nur dafür, dass sie was anderes glauben, obwohl das Nachbarn sind und dass sie teilweise sich auch so ähnlich sind und in Irland oder Israel oder auch die Moslems untereinander dann wieder mit den Koden und überhaupt und diese ganzen Hass und Kriege und dieses ganze Elend und auch wie ich als Frau wahrgenommen werde. Was machst du vom Beruf? Flugbegleiterin. Flugbegleiterin.
Begleiter. Gut, dann kommst du viel rum und kriegst viel mit. In der Tat hast du natürlich recht, dass durch die Religionen, durch die meisten Religionen, unfassbar viel Leid entstanden ist auf der Welt schon. Unfassbar viel Leid. Ja, und da ist eigentlich keine Religion jetzt unbedingt...
auszunehmen oder so. Und immer im Namen der Religion und teilweise auch, dass sich das nicht weiterentwickelt und dass die Menschen halt nicht irgendwie, ich meine, John Lennon hat es ja auch schon gesagt, Sky was only heaven, also kein Heaven, nur Sky. Also dass es halt irgendwie so viel einfacher wäre, wenn jeder einfach nur den anderen lässt und nicht aufzwingt, was er zu glauben hat oder zu tun hat oder was moralisch verwerflich ist oder nicht.
Mir sind übrigens auch alle Religionen, und da ist mir der Buddhismus sehr sympathisch, weil die das nicht machen, mir sind alle Religionen unsympathisch, die missionieren. Ja, genau. Die mir irgendetwas auf... ...oktroyieren wollen und mir die Welt erklären wollen.
Ja, und ich finde es eigentlich erschreckend, wie viel Macht diese Religionen noch haben und wie viele Menschen da... Ich meine, wenn jemand jetzt halt in Gott oder in der Religion sieht, dass er einen lieben Menschen verloren hat oder nicht geliebt wird und sagt, aber Gott... Gott liebt mich oder ich finde Trost im Glauben, das verwerfe ich ja gar nicht. Aber wenn die Leute das mit sich ausmachen und für sich sehen, aber wenn sie jemanden verurteilen, weil er seine Haare zeigt oder abtreibt oder homosexuell ist, das kann alles nicht sein in unserer Zeit, dass die Leute noch so veraltet sind und im Mittelalter gestehen geblieben sind durch diese Religion.
Alle, die so stark gläubig sind. Was glaubst du? Was mit uns, mit den Menschen nach dem Tod geschieht?
Wenn wir vergraben werden, werden wir einfach von Maden zerfressen. Und da bleibt nicht viel über. Und wenn wir verbrannt werden, werden wir zu Asche. Für mich gibt es keine Seele. die da wegfliegt.
Und für mich gibt es auch keine Hölle. Wo soll die sein? Also unter der Kanalisation? Genau so in etwa hat auch Helmut Schmidt geantwortet in einem seiner letzten Interviews.
Helmut Schmidt hat nicht an ein Leben nach dem Tod geglaubt, sondern hat das auch so erklärt, wie du es jetzt gesagt hast. Und er sagt, maximal ist es vielleicht so, wie seine Frau, die ja Biologin war, gesagt hat, wir bestehen alle aus Atome. Und diese Atome werden natürlich irgendwie weiter existieren, vielleicht sind wir irgendwann mal eine Stehlampe oder ein Stück Eisen, aber die Individualität, die Individuation eines Menschen ist weg.
Ja, genau. Für immer. Also ich meine, so traurig wie das ist, ja, aber ich denke mir halt auch, man muss halt in dem einen Leben versuchen, alles draus zu machen und in der Gegenwart zu leben. Ja, so respektvoll und liebevoll, wie man behandelt werden möchte, auch andere behandeln, egal welche Religion. Und es kann ganz schnell alles vorbei sein.
Du hast gerade den Adrian gehört, der vor dir dran war. Ja, teilweise. Adrian hat ja mit 25 vom eher skeptischen Weltbild sich hingewandt zum christlichen Glauben. Hältst du sowas bei dir auch für möglich, dass du vielleicht doch irgendwann nochmal einen Wandel machst?
Nein, gar nicht, weil ich bin so realistisch erzogen worden auch und dass ich auch Sachen hinterfrage und ich weiß nicht, für mich, ich glaube halt schon, also... an die Liebe und die ist mir auch wichtig. Und wenn ich halt nicht geliebt werde oder nicht jemanden liebe, dann bin ich auch einsam und fühle mich auch irgendwie ein bisschen in der Welt verloren. Aber deswegen denke ich halt... Dafür brauchst du keinen Gott.
Nein, dafür brauche ich keinen Gott. Also ich habe eine super Beziehung und ich habe den richtigen Mann für mein Leben gefunden und ich hoffe, dass das auch lange hält. Und wenn ein von uns beiden... irgendwas passiert, Krankheit oder so, klar, dann würde ich sehr trauern und es wäre sehr schlimm für mich, aber ich glaube nicht, dass ich dann in die Kirche gehen würde.
Also ich würde vielleicht mehr Yoga machen oder Ayurveda-Kur oder ich weiß nicht, also irgendwie das... Oder Joggen gehen oder so. Also ich würde versuchen, mich einfach abzulenken mit Sport oder so.
Nicolette, ich danke dir auch sehr für den Anruf und für deine Sichtweise. Darüber werden wir sicher noch eine Weile gleich diskutieren. Auf jeden Fall vielen Dank und alles Gute wünsche ich dir. Ja, wünsche ich dir auch. Dankeschön, tschüss.
Danke, tschüss. 0800 220 50 50, unser Thema heute Nacht Gott. Und ich frage euch, glaubt ihr an Gott oder an etwas Göttliches?
Wie stellt ihr euch Gott vor? Hat Gott zu euch schon mal gesprochen? Oder seid ihr durch ein Ereignis vielleicht vom Glauben an Gott abgefallen?
Oder vielleicht glaubt ihr auch... Ein Götter. Ich habe es ja gestern schon gesagt, man setzt immer so voraus, dass es nur einen Gott gibt. Warum eigentlich? Es kann ja auch sein, wenn man schon spekulieren sollte, dass es vielleicht in der Tat mehrere Gottheiten gibt, so wie das andere Kulturen glaubten oder glauben oder auch unsere Vorfahren das geglaubt haben.
0800 220 50 50 hier ist Tina. Tina. Ist wie alt? Hallo Tina.
Hallo. Wie alt bist du? 70. 70?
Ja. Hast aber eine junge Stimme. Ja.
Kompliment. Danke. So liebe Tina, zum Thema Gott. Ja, also ich glaube auf jeden Fall. jetzt nicht an einen katholischen Gott oder an einen muslimischen Gott oder an einen jüdischen Gott oder an sonst was, sondern ich glaube, durch meine Erfahrung, egal welchen Namen man diesem Kind gibt oder diesem Gott, dass dieser göttliche Funke in jedem Menschen steckt.
Und wenn man diese Kraft entdeckt, Dass dann wirklich ganz tolle Sachen passieren. Das ist ein schöner Gedanke. Das ist auch ein tröstlicher Gedanke. Ja, aber ich habe es erlebt. Erzähl, was hast du genau erlebt?
Ich bin von einer schweren Krebserkrankung genesen. Als ich eine Spontanremission hatte. Das ist eine ganz plötzliche Heilung, die nicht zu erklären ist.
Was sehr selten ist. Ja. Wie weit war die Krankheit fortgeschritten? Ich hatte noch ein paar Wochen zu leben.
Nein. Ich war auf einen Rollstuhl angewiesen, konnte aus eigener Kraft nicht mehr richtig laufen. Also die Ärzte, die Wissenschaft hatte dich komplett aufgegeben. Du warst, letztendlich blieb dir nur noch eine Zeit zum Abschied nehmen und zum Sterben.
Wenn ich fragen darf, was für ein Krebs war das? Das war ein Non-Hodgkin-Lymphom. Ein Lymphdosenkrebs. Lymphdosenkrebs, ja. Was ist dann passiert?
Ich bin dann also erstmal in ein Kloster gegangen, um da eine Meditationsschweigewoche zu machen, weil ich mit mir selber im Klaren sein wollte, wie ich Abschied nehme. Ich hatte auch zwei Kinder, die noch relativ klein waren. Du bist schwerst erkrankt ins Kloster gegangen? Ja. Wie alt warst du da übrigens?
Uh, da muss ich jetzt rechnen. Da war ich 40 plus 94, war ich 50. Naja, ungefähr. 55 Jahre ungefähr.
Okay, aber dazu noch kleine Kinder? Also nicht kleine, die waren im Jahrgang 72 und 74, also die waren auch schon ein bisschen größer. So, dann bist du schwer...
Also 89 war die Remission....schwer erkrankt in das Kloster gegangen. Ja. Was ist da weiter passiert?
Da wollte ich mich auf den Tod, aufs Sterben vorbereiten und wie ich das mit dem Testament mache und wie ich alles regele und so weiter und so fort. Warst du zu der Zeit eine gläubige Christin? Nee.
Nee. Warum bist du dann in ein Kloster gegangen? Ich war ursprünglich katholisch, aber ich hielt da nichts mehr von. Und warum bist du dann in ein Kloster gegangen? Weil ich da die Ruhe hatte.
Okay. Hatte also nichts mit dem Glauben so zu tun. Gab es in dem Kloster dann ein besonderes Vorkommnis?
Ja, da gab es ein seltsames Vorkommnis. Also ich habe dann meditiert und bekam immer bei der Meditation die Aufforderung zum Leben und bin sauer geworden, stinksauer. Wie kann man sich das vorstellen?
Du bekamst die Aufforderung zum Leben? Ja, ich hatte also immer nur, statt mich auf den Gedanken einzulassen, was tue ich, wenn ich sterbe, kriege ich immer nur die Gedanken, was tue ich, wenn ich weiterlebe. Und war wirklich sauer, weil also die Zeit lief mir ja praktisch davon und ich konnte da also überhaupt nicht einen klaren Gedanken fassen.
Und irgendwann habe ich gedacht, naja, also wenn das so ist, wenn du wirklich weiterleben solltest, dann musst du dein ganzes Leben verbringen. Leben ändern und dazu gehört, dass du dich scheiden lässt. Und mit dem Gedanken bin ich runtergegangen.
Also weggegangen vom Kloster. Aber konntest du überhaupt realistisch mit dem Gedanken weggehen, ich muss jetzt noch mein Leben verändern, wo du doch eigentlich davon ausgegangen bist, ich sterbe ohnehin in ein paar Wochen. Ja, aber dann habe ich gedacht, bevor ich sterbe, lasse ich mich noch scheiden.
Achso, ja, okay. Und dann bin ich runter und dann kam ich in die Uniklinik. Und dann waren da plötzlich die Werte positiv. Also nicht negativ mit dem ganzen Kladderadatsch.
Also im positiven Sinne, es hat sich was zum Guten verändert. Und da waren doch wahrscheinlich deine Ärzte völlig platt. Ja, die haben gedacht, da hat irgendjemand im Labor das vertauscht und was weiß ich nicht alles.
Und dann bin ich also auf den Kopf gestellt worden, bis zum Gehtnichtmehr. Und das war unmittelbar nach dem Klosterbesuch? Und dann haben die mir versucht, das beizubringen, das habe ich aber nicht kapiert. Ich war also in meiner Krankheit gefangen.
Und irgendwann, nach einem halben Jahr, da hat mir der Professor dann gesagt, also mein liebes Kind, so ungefähr... Jetzt freunde dich mit dem Gedanken an, du brauchst nicht mehr hier hinzukommen, du bist gesund, iss ordentlich und fang was mit deinem Leben an. Das ist ja ungeheuerlich.
Ja. Das ist ja ungeheuerlich. Ja, und dann habe ich es kapiert. Erst dann? Erst dann.
Da war fast ein halbes Jahr vorbei. In diesem halben Jahr hast du da immer noch gedacht, das kann gar nicht sein? Das kann gar nicht sein, aber ich hatte die Scheidung eingereicht. Ja.
Ich könnte mir vorstellen, dass man in diesem halben Jahr auch noch gedacht hat, das bricht sowieso jetzt wieder aus und wird wieder schlechter. Ja genau, aber scheiden wollte ich mich auf jeden Fall. Und dann kam nach einem halben Jahr die definitive Ansage, Sie sind quasi geheilt. Ja, also ich soll es doch endlich kapieren.
Ich soll ihm praktisch also nicht die Zeit stehlen. Das hat er mir glatt gesagt. Ich soll ihm nicht die Zeit stehlen. Hat der das irgendwie beurteilt? Die konnten sich das alle nicht erklären.
Ich bin auch noch zu einer Befreundin und zu einer parallel laufenden Uni geschickt worden und ich bin bis nach Hannover geschickt worden und es ist überall das gleiche rausgekommen. Tina, jetzt könnte man ja oberflächlich denken, du warst im Kloster und dann hast du dieses wahnsinnige Erlebnis gehabt, nämlich eine Heilung. dass du danach zum traditionell christlich-katholischen Glauben überwechseln würdest. Aber das hast du nicht gemacht.
Nee, ich bin danach nie mehr in der Kirche gewesen. Warum? Weil ich die Stärke in mir habe, in mir trage.
Ich brauche nicht mehr in die Kirche. Ich brauche nicht da hingehen und mir diese kalte Kirche anzusehen. Ich verstehe nicht, warum die Leute da hinrennen.
Aber man kann sagen, du bist danach zu einem gläubigen Menschen geworden. Ja. Aber ich lebe es einfach.
Du lebst es. Du hast es gerade am Anfang schon gesagt, aber sag es vielleicht nochmal. Dann, als dir das klar war, was mit dir los ist, was hast du da gespürt in dir?
Ach, das kann man gar nicht in Worte fassen. Das ist eine Wahnsinnserleichterung, Sie neu geboren. Also völlig neu.
Du hast gerade am Anfang gesagt, dass du davon ausgehst, dass in jedem Gott wohnt. Ja, also man hat einen göttlichen, wie ich nenne das, einen göttlichen Frunken. Das sagen übrigens die Mystiker auch in allen Religionen.
Die christlichen, die muslimischen und die indischen Mystiker sagen das auch. Ja. Dass Gott wohnt in uns.
Ja. Und wir müssen ihn nur finden. Wir müssen ihn nicht außerhalb suchen. Genau, ganz genau.
Das meinte ich gerade. Hattest du dieses Aha-Erlebnis dann? das Gott eigentlich oder das Große, wie immer man es nennen mag, in dir wohnt. Ja. Was, wie, inwiefern?
Und ich möchte vorher noch betonen, ich war Wissenschaftlerin. Was hast du, was warst du? Ich war in der Hirnforschung.
Ach. Ja, also ich war total... Und hattest ein rationalistisches Weltbild wahrscheinlich. Rationalistisches Weltbild und der ganze Hokuspokus und mit Psychotherapie und dem ganzen Scheiß, da wollte ich nichts von wissen.
Ich war rein medizinisch ausgelegt und habe mich total geändert. Wie hast du dann danach und bis heute, wie lebst du deine Religiosität? Das ist ganz einfach zu sagen, also erschrecken kann mich gar nichts mehr und wenn jemand mich braucht, bin ich da.
Und ich bin jetzt alleinerziehende Oma, meine Tochter ist gestorben durch einen schweren Brand. Wir haben fürchterliche Unglücke auch noch erlebt und ich liebe das Leben. Und jetzt weiß ich, warum ich damals weitergelebt habe, weil ich nämlich jetzt meinen Enkel erziehe. Also hat das Ganze einen Sinn. Ja.
Es ist eingebettet in einen Sinn. Wenn man sich das alles anguckt, den ganzen Kreis, dann ist nichts im Leben umsonst gewesen und alles führt irgendwo dahin. Und ich weiß, ich werde 100, weil ich so alt wäre, weil mein Enkel mich so lange braucht. Ganz einfach.
Und mit 100 lerne ich Chinesisch. Du sagst, dass du für dich erkannt hast, dass das Göttliche oder wie immer wir es nennen mögen, in dir ruht. Ja, das ruht in mir. Glaubst du, dass das in jedem Menschen ruht? Ja.
Glaubst du, dass das... Ich glaube, leider sind sehr wenige nur in der... Lages zu entdecken. Wir gehen jetzt mal in ein Extrem.
Du glaubst auch, dass das Göttliche in Personen wie Stalin oder Hitler geruht hat? Ja, nur die haben das falsch ausgelebt. war ich ja eigentlich nur in einem einzigen Fiasko von meinem Beruf mal abgesehen. Da lief alles toll.
Aber privat war ja immer nur Mist. Und dann, ja, man muss sich entscheiden, will man als Opferlamm durchgehen, die durch die Weltgeschichte laufen und immer sagen, ach, wie schrecklich ist das Leben. Oder will man als liebender Mensch gehen und das Leben so annehmen, wie es ist und auch die Schwierigkeiten so annehmen, wie sie sind. Oder bin ich machtbesessen und entscheide mich dafür und gehe den Weg egal über wie viele Leichen ich gehe. Also es ist immer...
Gott ist nicht dafür da, um uns ins Glück zu führen. Vielleicht ist wirklich so, wie du das lebst und empfindest, die Begrifflichkeit Gott irreführend. Man assoziiert immer was Personales damit, aber so meinst du es ja gar nicht. Nee.
Was glaubst du, was mit den Menschen, oder reden wir nur über dich, was mit dir geschieht, wenn du stirbst, wenn du tot bist, was ist dann? Dann ist es vorbei. Aber das Göttliche in dir? Das Göttliche, das geht irgendwo hinüber. Ich weiß es nicht, keine Ahnung.
Vielleicht erlichtet es auch mit mir. Alles ist eine Alleinheit. Ja. Liebe Tina, vielen, vielen Dank für deinen Anruf.
Gern geschehen. Das war sehr interessant und ich glaube, dass die Zuschauer und die Zuhörer sehr interessiert zugehört haben, was du gesagt hast. Ja, ich hoffe, ich kann einigen helfen. Sie müssen nur sich selbst entdecken und ihre eigene Stärke. Vielen Dank und alles Gute wünsche ich dir.
Ja, danke gleichfalls. Tschüss. Dankeschön. Tschüss.
Übrigens zwischendurch mal gesagt, ich habe Gott sei Dank noch keine Zahnschmerzen, aber ich zitter jetzt immer so jede Nacht, jede Stunde. Es ist alles noch gut. Hier ist Harry. Harry ist 50. Guten Morgen, Harry. Hallo, Domian.
Hallo, Harry. Ich bin ein wenig nervös. Ach, Harry, das kriegen wir beide schon hin.
Ich bin nicht so auf dem Fernseher. Glaubst du an Gott? Ich habe. Du hast.
Ich habe, ja. An den christlichen Gott? An den christlichen Gott, ja.
Nicht an die Kirche. Aber an Jesus Christus? An Jesus Christus. Ja. Ich war mal geil auf Jesus Christus.
Also ich fand ihn das Non-Besugtrag. Also du warst ein wirklicher Verehrer des Christentums? Ja, nicht des Christentums, aber Jesus Christus. Ja, okay, das tut sich eins nach dem anderen. Also, okay.
Wie lange warst du denn? Du bist jetzt 50. Bis zu welchem Lebensjahr warst du, Christ? Bis zum 47. Lebensjahr ungefähr. Also vor drei Jahren ungefähr habe ich das aufgegeben. Da muss ja, davon gehe ich jetzt aus, da muss ja was passiert sein.
Es ist einiges passiert, natürlich. Was ist passiert, Harry? Natürlich. Na ja, vorher ist schon passiert, dass meine Frau sich aufgehangen hat.
aufgehangen hat. Warum hat deine Frau sich aufgehängt? Wegen Depressionen. Wegen Depressionen. War deine Frau auch Christin?
Ja. Ja. Aber nicht im Sinne der Kirche. Also in deinem Sinne, dass sie auch Jesus Christus sehr nahe stand, seine Ideen. Ja, meine Frau war Polin.
Und sie war sehr also sehr Ich werde es erklären. Aber ich freue mich überhaupt nicht, dass ich mal reden kann. Deine Frau hat sich auch in dieser Zeit, da warst du 46 umgebracht. Ja.
Wegen Depressionen. Ja. Hast du sie selbst gefunden, zu Hause?
Ja. Meine Frau war in der Gartenglaube, hat sich aufgehangen und... Aber darum geht es auch gar nicht.
Ich war wirklich verliebt in Jesus Christus früher. Und jetzt... Entschuldige, Harry, wenn ich...
Ja, bitte. mal unterbreche, das ist ja schon ein furchtbares Ereignis, wenn die eigene Frau, die man liebt, sich aufhängt und die selbst auch Christin war und sich sicher auch in ihrer Not an Jesus gewandt hat damals und offensichtlich hat das nicht funktioniert. Nein, natürlich nicht.
War das der erste Knackpunkt, der erste Riss in deinem Glauben? Ja, das kann man so sehen. Was ist dann noch passiert?
Oh. Das weißt du wahrscheinlich schon. Nein, nein, ich weiß nichts. Mein Junge ist in den Knast gekommen mit 16 Jahren.
Was hat der Junge gemacht? Ach, was hat er gemacht? Dummes Zeug. Und viel mit Drogen. Mit Drogen.
Und was ich absolut verpöhe. Mit Drogen mag ich... Ich habe einen Bruder, der ist gestorben 1990. Androgen.
Der ist in Frankfurt auf dem Hauptbahnhof wie ein Stück Scheiße aufgelesen worden. Entschuldige, wenn ich das sage, aber so war es nun mal. Und mehr mit Drogen mag ich gar nichts zu tun haben. Und da hat mein Junge, den ich über alles liebe, Mehr als Jesus Christus oder mehr als jeder Gott und der ganze...
Weißt du, ich habe ein Problem mit Gott. Ich habe ein Riesenproblem mit Gott. Welches? Wie würdest du es beschreiben?
Pass mal auf. Guck mal. Immer wenn was gut ist, dann sagst du, Gott sei Dank. Ein Beispiel nur. Es ist nur ein kleines Beispiel.
Aber sagst du mal, wenn es scheiße geht, oh Gott war nicht da. Verstehst du was ich meine? Heißt das, dass du durch diese beiden Ereignisse, dein Sohn und deine Frau, dass du enttäuscht bist von Jesus?
Ja, ich bin enttäuscht von Jesus. Nein, nicht nur deshalb. Guck dir das Leben an, was jetzt passiert. Was passiert jetzt im Leben?
Der IS, der ganze Mist. Du meinst auf der Welt, was so passiert? Ja, ja. So viel Unglück, so viel Leid, so viel... Ja, eben.
Eben. Und, und, und, und... Du glaubst...
Ich will dir ganz ehrlich sagen, ich bin gegen diese Flüchtlings... also ich bin dagegen. Das heißt aber nicht, dass ich, ich bin kein böser Mensch, aber Du bist dagegen, dass so viele Leute hierher kommen?
Ja, weil es nicht gut geht. Du mir. Okay, sagen wir mal weiter.
Nein, nein, ist das Thema nicht. Natürlich nicht. Was hat das denn, Harry, mit deinem Leben gemacht, wenn du bis zum 47. Lebensjahr, ich gehe mal davon aus, dass das all die Jahrzehnte vorher so war, dass du Christ warst und Christus verehrt hast, Jesus verehrt hast.
Was hat das denn in deinem Leben dann verändert, nachdem du nicht mehr geglaubt hast? Also mir fehlt Jesus. Was genau fehlt dir? Mein Glaube. Der Halt, wahrscheinlich der Halt, der den Glauben...
Ja, ich habe immer gebetet und... Glaubst du jetzt an nichts mehr? Schwer, ja.
Genau. Also, so wie du vorher flammend an Jesus geglaubt hast, ist es jetzt so, dass du denkst, da ist überhaupt nichts Höheres? Nein, ich habe immer noch... So ein kleines Wünschen, so ein kleines Wünschen, Hoffnung, aber eigentlich glaube ich nicht.
Harry, als das mit deiner Frau passiert ist, ich komme da nochmal drauf zu sprechen, weil das ja ganz schlimm ist, und ich erahne deinen Leid und deinen Schmerz und deinen Schock, hattest du da nicht, das wäre ja menschlich, allzu menschlich, hattest du nicht richtig Zorn auf diesen Jesus? Nee. Nee? Nee. Warum nicht?
Nee, nee. Warum nicht? Er hat dir das angetan und er hat es auch deiner Frau angetan.
Nein, nein. So könnte man es ja sehen. Ja, okay.
Aber das sehe ich ein bisschen differenzierter. Also ich habe, also an dem Tod meiner Frau hat Jesus dieser... Wo ich ihn heute hier vorsehe, hat er überhaupt keine Schuld.
Aber wieso hat dann dieses Erlebnis einen Riss in deinem Glauben gegeben? Das ist eine gute Frage. Irgendwie danach war ja alles anders, so habe ich es vorhin verstanden. Ja, das ist richtig. Schon irgendwie eine Enttäuschung.
Ja, natürlich war ich enttäuscht. Aber in dem Moment, als meine Frau gestorben ist oder ich aufgehört habe, da war ich nicht enttäuscht von Jesus Christus. Nur was danach kam.
Was kam danach? Mir danach kam noch einiges mehr. Ich weiß nicht.
Du hast das von deinem Sohn erzählt. Was kam denn da noch? Ja, da ist mein Vater gestorben, aber das ist alles normal.
Das gehört alles zum Leben. Aber ich höre schon, dass da sehr viel Leid plötzlich bei dir passiert in deinem Leben. Das ist richtig.
Und da war irgendwo der Punkt, wo du sagst, das kann nicht sein, dass der mich liebt. Nicht, dass der mich liebt. Da stehe ich außen vor.
Also wenn es ihn gibt, soll er andere Menschen lieben. Also die brauchen es nötiger. Weißt du?
Wie die Menschen in Afrika oder in Bukuram und den ganzen Scheiß da, weißt du? Entschuldige bitte, wenn ich das so sage, wie ich denke. Und ich weiß nicht. Jetzt hast du vorhin gesagt, so ein Fünkchen ist noch da an Hoffnung. Ja.
Was könnte passieren, dass du sagst, ich wende mich diesem Jesus wieder zu? Schwierig. Ganz schwierig, weil dieser Jesus also nicht der Jesus ist. den ich geliebt habe. Schwierig, es ist wirklich schwierig.
Versuch es doch nochmal zu erklären. Er ist nicht dieser Jesus, den du geliebt hast. Warum? Guck mal, ich habe an das Leben geglaubt. An das Leben und an das Gute und auch an das Böse.
Aber ich habe so viel Böses erlebt. Ja, so hatte ich... Schlechtes Erleben. Aber nicht nur ich.
Ich möchte nicht immer von mir reden. Ich sehe ja auch, was in der Welt los ist. Verstehst du, was ich meine? Ich verstehe, was du meinst. Und so habe ich es auch von Anfang an eigentlich auch so verstanden, wie du es erklärt hast.
Das heißt, du hängst jetzt eigentlich ziemlich in der Luft. Ja. Das verstehe ich.
Und da gibt es erstmal auch gar keine Lösung. Es sei denn, es passiert was oder du erlebst etwas oder du beschäftigst dich mit irgendetwas Spirituellem. dir vielleicht einen Weg weisen kann, aber das muss man selbst für sich finden.
Selbstrichtig. Da gibt es oftmals keine Hilfe von außen. Nein, das ist klar. Früher hättest du geglaubt, dass deine Frau jetzt bei Jesus ist. Ja.
Was glaubst du jetzt? Ganz ehrlich? Ja. Sie ist tot. Die ist einfach tot.
Lieber Harry, danke dir für dein Vertrauen, dass du mir das alles so erzählt hast. Dir geht es nicht so gut, das merke ich. Nein.
Deswegen möchte ich dir sehr gerne anbieten, dass dich meine Psychologe nochmal anruft, die Heike. Okay. Gut, dann bitte ich dich aufzulegen und das wird die Heike gleich machen und ich wünsche dir von Herzen alles Gute.
Ich bedanke mich. Sehr, sehr gerne, Harry. Alles Gute.
Tschüss. Okay. Tschüss. Tschüss du mir. Und hier ist...
Hier ist Wolfgang. Wolfgang ist 60. Guten Morgen. Ja, schönen guten Morgen, Dominar.
Domian heiße ich. Ja. Ja.
Das folgende ist, ich hab Gott, ich bin mit Gott, ja, ich bin... Immer mit Gott. Und Gott war bei mir nachts und hab ich mit hoch genommen in den Himmel, ja. Ach, sag bloß. Mit hoch, mit der Wolke mit hoch.
Ach, sag bloß. Ich hab das Paradies gezeigt, ja. Ich war klinisch tot, war ich.
Ah. Ich hab Krebs gehabt auf die Lunge. Und da sind die Engels gekommen, über mich.
Ja. Und der Gott ist gekommen über mich, ja. Also so ein junger, der sagt, alles wieder gut, ja.
Mhm. Und da sind, die haben gebetet, die Pastoren sind gekommen zu mir, im Trankenhaus. Die Engel sind reinkommen.
Du lagst quasi im Sterben. Ja. Ganz dicke Beine, die Beine hatten wir noch.
Und du warst nicht mehr bei Bewusstsein? Doch, teils weiß, teils weiß. Ist das so eine Art, wie wir es gestern gehört haben, Nahtoderlebnis? Ja, so ungefähr.
Aber auf jeden Fall ist es ja real bei dir. Gott hat dich schon mitgenommen. Ja. Und hat dich auf einer Wolke ins Paradies gebracht.
Und hat mir die Thronzahl gezeigt, alles noch. Da hat er gesagt, Junge, das ist dein Paradies, wo du immer hinkommst. Oben im Himmel gibt es drei Tiere, ja?
Die Hölle, die Paradiese dir, und die Richttier. Du wirst ja gerichtet noch von Gott, ne? Und du wärst wohin gekommen?
Ich bin oben im Paradies. Wie sieht denn Gott aus? Gott ist groß.
Hat einen weißen Mantel an. Ach, ist ein Mann. Ja.
Da wird Alice Schwarzer jetzt aber sauer sein. Ist ein Mann. Ja.
Und in dem Mantel sind lauter Glitzersteine dran. Edelsteine? Glitzersteine.
Ja. Und sein Gesicht kann man nicht reingucken. Was für eine Stimme hat denn Gott? Normale Stimme. Schöne, tiefe Männerstimme.
Ja. Ja. So, jetzt hat er dich da überall rumgeführt und dir den Mund schon wässrig gemacht, aber du musstest wieder zurück auf die Erde.
Ja. Ist dir das recht gewesen? Ja, ich bin da oben geblieben, ich war schön da oben. Das heißt, du hast jetzt gar keine Angst vor dem Sterben?
Nein, ich habe keine Angst vor dem Tod. Warst du denn vorher auch schon ein gläubiger Mensch? Ja, ich bin ja schon vier Jahre mit Christ. Vier Jahre erst?
Ja. Und wann war dieses Erlebnis? Das war vor einem halben Jahr jetzt. Ach so, so frisch noch. Ja.
Und wie kam das, dass du vor... Und der Gott... Der kommt aber immer zu mir nachts und zeigt mir Bilder. Wie?
Der kommt jede Nacht? Er kommt zu mir, bläst mich wach, macht einen Hauch mit dem Wind und bläst mich wach. Dann zeigt er mir Bilder. Mensch, der muss ja Langeweile haben, dass er zu dir kommt und dir Bilder zeigt.
Bei meiner Frau war der auch schon. Ach, aber der sollte sich mal um andere Sachen kümmern. Ja.
Ich möchte dich noch mal fragen zu dem Paradies da oben. Ja. Du hast gesagt, es gibt einen Saal, einen Kronensaal, oder? Einen Kronensaal, ja, ein großer Saal. Aber das Paradies ist doch wahrscheinlich noch anders gestaltet.
Und dann gibt es draußen noch wie 20 Fußballplätze, so groß. Und was ist da? Wiese, Bäume, Obstbäume, Häuser.
Häuser? Menschen. Menschen. Viel. Und die Temperatur?
Warm. Gibt es auch Tiere? Tiere sind auch oben, ja.
Und hast du die Menschen genau gesehen, die da waren? Ja. Was machen die denn da? Ich habe meine Mutter gesehen oben sogar. Ach, die wohnte in einem Haus?
Ja, ich habe meine Mutter gesehen. Und ich komme oben abends mal alles machen. Der Gott hat aus Wasser Wein gemacht.
Ja, Wolfgang, wenn du das alles so für dich erlebt hast, dann ist es ja völlig in Ordnung. Ich glaube am Gott, wenn er stirbt, dann kommt zwar in die Erde das Fleisch, das zerrottet, aber die Seele geht nach oben. Du bist jetzt ganz entspannt und schaust wirklich auch entspannt dem Tod entgegen. Ja.
Wie geht es dir körperlich im Moment? Ich bin jetzt noch mehr groß. Ich habe jetzt Zucker noch bekommen. Zucker habe ich noch.
Ich habe zwei Hetzefaktor hier. Also ist wackelig der Gesundheitszustand. Wasser in meine Füße.
Ja. Wolfgang, ich wünsche dir dennoch alles Gute, was die Gesundheit anbelangt. Und wenn du, ich sage es nochmal, wenn du es so für dich erlebt hast, dann ist es gut so.
Aber Gott gibt es wirklich. Gott gibt es. Danke für deinen Anruf, Wolfgang.
Ja, danke dir auch. Tschüss. Ich möchte eigentlich auch nicht, dass man sich darüber lustig macht, auch wenn wir gerade, oder ich auch, nicht wir, ich habe auch gerade geschmunzelt, aber ich glaube, da sollte man mal ganz klein mit Hut sein, wenn ein Mensch das in irgendeiner Form so für sich erlebt.
Dann ist das okay so. Da wollen wir gar nicht urteilen drüber. Und vor allen Dingen so ein schwer kranker Mensch. So, hier ist Ela. Ela ist 25. Guten Morgen, Ela.
Ja, guten Morgen, du mir. Hallo, Ela. Hallo.
Zum Thema Gott. Ja, zum Thema Gott. Ich hatte jetzt das Glück, dass ich die ganzen anderen Leute mir anhören konnte, also was sie zu sagen haben und ich bin echt empört. Also ich bin sehr, sehr traurig.
Darüber vor allem über die zweite Anruferin, die ja gar nicht an Gott geglaubt hat. Ja, die Nicolette. Genau, also ich bin ja echt schon, ich habe vor Leuten Angst, die so etwas sagen können, dass sie an nichts glauben, dass sie nicht an Gott glauben, dass alles Zufall ist.
Ich fürchte mich sogar vor solchen Menschen, muss ich ehrlich sagen. Warum? Ja, weil ich frage mich, wovor haben die Leute denn Angst? Wann wissen diese Leute, wann etwas richtig ist oder wann etwas falsch ist? Angst haben die nicht.
Nicolette hat keine Angst. Du brauchst ja keinen Gott, um moralisch, ethisch dich zu verhalten. Aber woher weiß ich denn, wann etwas richtig ist und wann etwas falsch ist?
Also wenn ein Mensch an Gut und Böse glaubt, dann ist dieser Mensch automatisch eigentlich gläubig, weil er weiß ja, wenn ich etwas Gutes getan habe, fühle ich mich gut. Warum machen die Menschen das? Warum fühlen sie sich denn gut? Das ist ja auch eigentlich ein Glaube. Und sie nimmt das einfach auf die leichte Schulter und sagt einfach, ich glaube an nichts.
Ja, aber wenn ich mich gut... Sagt ja, ich glaube an die Liebe und... Genau, das ist doch schon sehr viel.
Damit ist doch nicht unbedingt... Es gibt hochkomplexe Philosophien des Humanismus, die damit begründet sind, dass man ein klares Muster hat zwischen Gut und Böse. Und dadurch ist doch nicht automatisch ein Glauben an Gott verknüpft.
Also ein höheres Wesen verknüpft. Du kannst dich doch ethisch, moralisch gut verhalten, ohne dass du automatisch da einen Gott einbeziehst. Aber wichtig ist ja, woher kommt denn die Moral und die Ethik? Das kommt ja eigentlich alles nur, weil es in uns drin ist.
Wir wissen vom Herzen, wann etwas gut und wann etwas schlecht ist. Also man weiß es ja nicht, weil es Gesetz ist. Nur weil es im Gesetz steht, dass es schlecht ist, dass man jemanden zum Beispiel jetzt umdreht, was ja natürlich falsch ist. Aber warum ist es denn falsch? Nur weil es in dem Gesetzbuch steht doch nicht, sondern weil es in uns Menschen drin ist.
Wir wissen, es ist falsch. Es ist also in unserem Empfinden drin, dass es falsch ist. Und das ist ja eigentlich von Gott gegeben.
Daran glaube ich. Also dieses tiefe Moralverständnis ist in uns allen Menschen drin. Und das ist ja eigentlich schon etwas, was gehört.
Also in jedem gesunden Menschenverstand sollte dieses Verständnis drin sein. Natürlich gibt es da Menschen, die psychisch nicht... Also was meinst du, wie viele tief überzeugte, atheistisch oder agnostisch ausgerichtete Humanisten, die jetzt widersprechen würden, die würden sagen, nein, nein, das hat mit einer...
göttlichen Verknüpfung überhaupt gar nichts zu tun. Ja, aber göttlich, ja. Warum macht dir das denn diese Menschen Angst? Das verstehe ich gar nicht.
Ja, weil ich frage mich halt, wie soll ich das erklären? Ich frage mich halt, wovor fürchten, was ist denn, wenn dieser Mensch mal etwas Schlechtes tut? Hat er ein schlechtes Gewissen? Ja, vielleicht auch. Ja, hat er, aber woher kommt das denn?
Aber du könntest doch froh sein, die Nikolaitz hat, ich glaube, an die Liebe, das ist doch schon was ganz Tolles. Genau, das finde ich auch schön. Immerhin hat sie das gesagt, sie glaubt also an etwas.
Und das ist ja eigentlich nichts anderes als, Liebe ist ja auch etwas Höheres. Es ist auch ein höheres Gefühl, eine höhere Macht. Liebe ist etwas, was den schwächsten Menschen zum stärksten Menschen machen kann.
Es ist ja eigentlich auch etwas Spirituelles. Jetzt möchte ich dich konkret fragen, was glaubst du denn im Detail? Also ich glaube auch an Gott.
In meiner Muttersprache heißt er Allah. Also ich bin sozusagen Muslime. Ja, richtig. Und ich muss auch sagen, in meiner Jugendzeit war das so, da habe ich mich nicht so sehr mit Glauben beschäftigt.
Da hatte ich auch andere Dinge im Kopf. Aber desto älter ich wurde, auch vor allem damals war ich auch in der Schule, wo das mit dem 11. September passiert ist. Und da war ich auch sehr empört, was Politik und was die Medien auch aus dem Glauben machen.
Die nutzen das ja sozusagen, um Menschen auch gegeneinander aufzuhetzen. Die Kollegin hatte ja vorhin, also die zweite Anruferin gesagt, dass diese Kurden und die Türken auch nicht bekriegen. Aber das ist ja eigentlich politisch. Das ist ja alles nicht vom Glauben. Ja gut, aber das hängt ja nur alles ganz oft für die ganzen...
Wie viele große Kriege auf der Welt schon passiert sind aufgrund eines Glaubens-Disputes oder weil man einen Glauben übertragen wollte. Aber meistens wird ja der Glaube ausgenutzt, um Kriege zu führen. Also es ist ja nicht so, dass man wirklich um den Glauben, sondern es geht ja meistens nur um Macht. Genau, ganz genau.
Ela, die senden uns gleich um. Ich möchte die Chance nutzen, sich das zu fragen. Du bist eine Muslima.
Warum glaubst du... dass dein Glauben der richtigere ist als zum Beispiel der jüdische? Also, zuallererst muss ich sagen, es gibt für mich nicht richtig und falsch. Ein Glaube ist in jedem Fall schon mal richtig, finde ich zumindest.
Ich habe mich jetzt später erst so beschäftigt, in der Jugendzeit habe den Koran mal aus eigenem Interesse mal selbst gelesen. das zu tun, was halt die Medien davon berichten. Wie schlimm ja der Islam ist und dass er ja so und so was hat.
Ich habe einfach mal mir Zeit genommen und mich mal selbst darüber informiert und ich war empört. Denn im Koran steht vieles sehr ähnlich, wie auch in der Bibel drin steht. Aber dennoch bist du beim Koran geblieben.
geblieben? Genau, ich bin halt beim Koran geblieben, weil ich mich damit am besten identifizieren kann, weil auch da sehr viel auch auf die Frau auch eingegangen wird, vor allem auch Schutz der Frau beispielsweise. Ja, da können wir jetzt ein neues ganz großes Thema. Ja, das ist auch ein ganz großes Thema. Also ich konnte mich mit dem Glauben am besten identifizieren.
Okay, liebe Ella, das können wir jetzt leider nicht vertiefen. Danke auch für deinen Anruf und alles Gute wünsche ich dir. Oh, danke schön. Tschüss. In der Technik, Daniel Paulmann.
Morgen sind wir wieder da. Bis dahin, gute...