Wenn du hier bist nehme ich einmal an, dass du morgen einen Test schreibst, das hier nicht das erste Video ist, das du zu Thema guckst und dein Gesicht gerade so aussieht. Aber gute Nachrichten: Das hier wird das letzte Video sein, denn hier werden alle deine Fragen beantwortet. Warum stellen wir uns die Frage nach dem Gerund oder infinitive überhaupt? Der Auslöser ist eine Eigenart der englischen Sprache, die besagt, dass zwei Verben in ihrer Grundform niemals nebeneinander stehen können. He wants go to the cinema. oder She enjoys play football. Sind demnach nicht zulässig. Um dieses Problem zu umgehen nutzt du einfach das to-infinitive oder das gerund. Keine Panik, wenn du es nicht sofort verstehst. Es ist eines der kompliziertesten Themen in der englischen Grammatik. Das liegt vor allem daran, zwar Regeln gibt, aber auch genauso viele Ausnahmen. Und da wo es Ausnahmen gibt geht es meistens ums… ich wage es gar nicht auszusprechen…auswendig lernen. Direkt ein Hinweis vorweg: Ein Satz kann NIEMALS ein gerund UND ein to-infinitive beinhalten. Das ist wie durch 0 teilen in Mathe. Alles geht kaputt und wer weiß was für Dämonen du damit heraufbeschwörst. Es ist entweder oder. Und hier gibt es 2 Regeln, die du befolgen und 2 Ausnahmen, die du beachten musst. Regel 1 Hier kommt das Gerund Nach bestimmten Verben kommt immer ein Gerund. So heißt es zum Beispiel. “He avoids answering his phone.” und niemals “He avoids to answer his phone.” “I miss going on holiday with my family” und niemals “I miss to go on holiday with my family” Die Liste von Verben, auf die immer ein Gerund folgen muss ist ellenlang und ich packe dir eine ausführlichere Aufzählung in die Videobeschreibung. Die am häufigsten verwendeten Verben davon sind aber vermutlich: avoid, miss, dislike, forgive, enjoy, mind, save, finish, stop und keep. Die musst du einfach auswendig lernen. Regel 2 Hier kommt das to-infinitive Genauso wie beim gerund gibt es auch eine Liste von Verben, auf die immer ein infinitive folgen muss. So heißt es zum Beispiel “He never bothers to check his calendar”, niemals “He never bothers checking his calendar” oder “He learned to play the guitar”, niemals “He learned playing the guitar” Die häufigsten Wörter hier sind bother, learn, promise, offer, prepare, decide, agree und care. Eine vollständige Liste findest du aber wieder in der Videobeschreibung. Wenn ich bisher alles richtig gemacht habe sieht dein Gesicht inzwischen so. Und das sagt mir zwei Dinge. Erstens: Du hast mein anderes Video zu Gerunds noch nicht gesehen und bist ziemlich lost. Zweitens: Zeit für einen Test! Sieh dir einmal folgende Sätze an und finde heraus, ob du hier ein gerund oder infinitive verwenden muss. Ich hoffe du hast daran gedacht dich auf das erste Verb zu fokussieren. Das gibt dir nämlich alle Infos, die du brauchst. Mind und avoid verlangen nach einem gerund, learn aber nach einem to-infinitive. Good Job! Das waren also die beiden Regeln, kommen wir jetzt zu den Ausnahmen. Nach einigen Verben ist es egal, ob du ein Gerund oder ein to-infinitive verwendest. He begins learning for the test. Oder He begins to learn for the test. Sind also von der Bedeutung gleich. Die Verben, auf die das zutrifft sind unter anderem begin, like, love, prefer, start, hate und continue. Okay, dit habbick jetz uffjeschrieben. Bei denen isst also wurscht wassick nutz, ja? Ähm…jain. Theoretisch macht es keinen inhaltlichen Unterschied, ob du das gerund oder to-infinitive verwendest. Praktisch wird das gerund aber häufig für allgemeine Aussagen genutzt - “I love eating ice cream” - das to-infinitive für spezielle Situationen - “I love to eat ice cream on hot summer days” Macht euch da keinen zu großen Kopf, beides ist richtig. Aber diese kleine Regelung wollt ihr euch vielleicht im Kopf behalten. Kommen wir zum wunden Punkt der ganzen Sache: Verben, nach denen sowohl ein gerund, als auch ein to-infinitive kommen kann Je nachdem was du benutzt ändert sich aber die Bedeutung des Satzes. Diese sind forget, go on, mean, regret, remember, stop und try. Gute Neuigkeiten: Das sind auch schon alle. Schlechte: Ihr müsst sie auswendig lernen. Fangen wir einfach an: Bei remember erinnert das Gerund an eine vergangene Situation und bezieht sich somit immer auf die Vergangenheit Das to-infinitive dagegen beschreibt eine Handlung, an die du dich zukünftig erinnern sollst. Im Deutschen oft mit “denke daran” übersetzt. Also Dinge, die du auf eine to-do liste schreiben würdest. Forget folgt derselben Regel und wird oft in Negativsätzen verwendet. Mit bei dem Gerund wird eine vergangene Situation vergessen - beziehungsweise nicht vergessen. Das to-infinitive - “vergiss nicht” auf Deutsch - bezieht sich auf eine zukünftige Handlung, die du vergessen, beziehungsweise nicht vergessen - sollst. Stop Stop ist ähnlich einfach. Beim Gerund soll eine Handlung eingestellt werden. Häufig geht es hier um schlechte Gewohnheiten wie “stop smoking” oder “stop drinking”. Beim to-infinitive wird aber eine andere Tätigkeit gestoppt, damit die Handlung ausgeführt werden kann. In unserem Beispiel wird der Weg nach hause unterbrochen, um Milch zu kaufen. Try Nutzt du beim Verb try ein Gerund soll etwas ausprobiert werden. Es wird also ein Vorschlag gemacht. “Ich sollte es einmal mit Laufen probieren” Beim to-infinitive geht es darum, dass etwas Schwieriges versucht werden soll. “Ich versuche jeden morgen zu laufen.” Ich weiß das klingt alles recht überwältigend, vor allem weil man die meisten Sachen nicht direkt ins deutsche übersetzen kann. Aber du machst das bisher super. Und ich weiß den Rest packst du auch noch. Regret Bei regret wird es etwas kompliziert Beim Gerund spricht sprichst du eine Handlung, die du bereust. “Ich bereue es während meiner Teenagerzeit geraucht zu haben.” Beim to-infinitive tut es dir leid die Tätigkeit auszuführen. “Es tut mir leid sagen zu müssen, dass du den Test nicht bestanden hast.” Diese Form kommt häufig in Kombination mit schlechten Neuigkeiten vor. Mean Bei mean bedeutet das Gerund, dass die Handlung ausgeführt werden muss, damit das Ziel erreicht werden kann. “Ich möchte Gewicht verlieren. Das heißt jeden Morgen joggen zu gehen.” Das to-infinitive gibt dagegen an, ob die Tätigkeit beabsichtigt war. “Ich wollte dich nicht anrufen. Ich habe die Taste aus Versehen gedrückt.” Go on Das Gerund heißt bei “go on”, dass eine Handlung weitergeführt werden soll. “Bitte lest den Text weiter”. Das to infinitive beschreibt einen Wechsel der Aktivität. “Bitte beginnt jetzt mit euren Mathehausaufgaben." Wenn ich alles richtig gemacht habe sieht dein Gesicht jetzt so aussehen. Aber selbst wenn du dir immer noch unsicher bist, das ist keine Schande. Guck das Video einfach noch einmal. Du schaffst das und viel Erfolg beim Test!