Überblick
Die Vorlesung behandelt Photovoltaik-Anlagen (PV) als Kapitalanlage, fokussiert auf Steuervorteile, Renditechancen, Risiken und den strukturierten Investitionsprozess.
Grundidee und Motivation für PV-Investments
- PV-Anlagen bieten hohe Steuervorteile, z. B. via Investitionsabzugsbetrag (IAB), was sie für Anleger attraktiv macht.
- Einnahmen werden durch Verkauf von erzeugtem Strom generiert, vergleichbar mit Mieteinnahmen bei Immobilien.
- PV-Investments sind ein passives Investment mit geringem Verwaltungsaufwand.
Anlagentypen und Geschäftsmodelle
- Unterscheidung zwischen Freiflächenanlagen (≈80–90%) und Dachanlagen (teurer & geringerer Ertrag).
- Geschäftsmodelle: Direktkauf, Mieterstrom, PPA (Power Purchase Agreement).
- Eigentumszuordnung an PV-Anlagen muss vertraglich klar geregelt sein.
Wirtschaftliche Grundlagen und Kalkulation
- Preis pro Kilowatt Peak (kWp): Freiland ca. 800 €, Dach ca. 1.200 €/kWp.
- Typischer spezifischer Jahresertrag: Süddeutschland ca. 1.100 kWh/kWp.
- Einnahmen abhängig vom garantierten Einspeisepreis (EEG) und Strommarktpreisen (z. B. aktuell 5–7 Cent/kWh).
- Betriebskosten ca. 11–12 € pro kWp und Jahr (inkl. Versicherung, Wartung, Verwaltung).
Stromverkauf & Marktmechanik
- Einspeisevergütung durch EEG gesichert (z. B. 6,79 Cent). Größere Anlagen via Ausschreibung (z. B. 4,95 Cent).
- Möglichkeit der Direktvermarktung mit Chancen auf höhere Strompreise.
- Nach 20 Jahren Marktpreis ohne Garantie.
- Batteriespeicher reduzieren zukünftig Risiko negativer Strompreise.
Finanzierung und Steuerliche Effekte
- Übliche Finanzierung: 80% Fremdkapital, 20% Eigenkapital.
- Tilgung auf 20 Jahre, Zinssatz aktuell ca. 4,4%.
- IAB: Bis zu 200.000 € vorgezogene Abschreibung, sofortige Steuererstattung (~45% des IABs).
- Sonderabschreibung möglich, zusätzlich 40% auf Restwert im Investitionsjahr.
- Steuerliche Entlastung ist ein Vorziehen der Steuerzahlung, führt zu Barwertvorteil.
Chancen, Risiken & Erfolgsfaktoren
- Haupttreiber für Rendite: Strompreisentwicklung und Förderkulisse.
- Risikoabschätzung für Standort, Technik, Projektentwicklung und Vertragslage (z. B. Gestattungsverträge für Kabeltrassen).
- PV-Anlagen als Diversifikation im Portfolio; solide Ertragsaussichten bei realistischer Kalkulation.
- Betreiberhaftung und Qualitätsprüfung des Anbieters entscheidend.
Schlüsselbegriffe & Definitionen
- Kilowatt Peak (kWp) — Maßeinheit für die maximale Leistung einer PV-Anlage.
- Investitionsabzugsbetrag (IAB) — Steuerlicher Vorteil, sofortige Abschreibung geplanter Investitionen.
- EEG-Einspeisevergütung — Gesetzlich garantierter Strompreis für PV-Strom.
- Sonderabschreibung — Zusätzlich mögliche Abschreibung im Investitionsjahr.
- Direktvermarktung — Verkauf von PV-Strom am Markt statt Festvergütung.
- PPA (Power Purchase Agreement) — Stromabnahmevertrag mit fixiertem Preis über mehrere Jahre.
ToDos / Nächste Schritte
- PV-Business Case individuell kalkulieren (Tool: imocation.de/pv).
- Eigene Steuerlast und Finanzierungsoptionen prüfen.
- Anbieter sorgfältig auswählen und Due Diligence durchführen.
- Bei Interesse Kontakt zu PV-Experten aufnehmen bzw. Beratungsgespräch vereinbaren.