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Hybridisierung in der Chemie

Jul 12, 2025

Übersicht

In dieser Vorlesung wird das Konzept der Hybridisierung im Rahmen der Atom-Orbital-Theorie erklärt, insbesondere am Beispiel von Kohlenstoff und seinen Bindungen in Methan, Ethen und Ethin.

Schalenmodell vs. Orbitalmodell

  • Im Schalenmodell kann Kohlenstoff als vierbindig erklärt werden, da vier Außenelektronen vorhanden sind.
  • Das Atom-Orbitalmodell unterscheidet S-Orbitale (Kugelform) und P-Orbitale (hantelförmig).
  • Im Orbitalmodell sind S-Orbitale maximal mit je zwei Elektronen besetzt, P-Orbitale ebenfalls.

Hybridisierung am Beispiel Methan (sp³)

  • Im unveränderten Orbitalmodell könnte Kohlenstoff nur zwei Bindungen eingehen.
  • Bei der sp³-Hybridisierung verschmelzen ein s-Orbital und drei p-Orbitale zu vier neuen äquivalenten sp³-Hybridorbitalen.
  • Jedes sp³-Orbital nimmt je zwei Elektronen auf, sodass vier Bindungen möglich werden.
  • Methan (CH₄) ist das klassische Beispiel für sp³-Hybridisierung.

sp²-Hybridisierung am Beispiel Ethen (C₂H₄)

  • Im Ethen-Molekül hat jedes Kohlenstoffatom nur drei Bindungspartner.
  • Ein s-Orbital und zwei p-Orbitale verschmelzen zu drei sp²-Orbitalen, ein p-Orbital bleibt unhybridisiert.
  • Die Doppelbindung entsteht durch eine Sigma-Bindung (sp²-sp²-Überlappung) und eine Pi-Bindung (Überlappung der unhybridisierten p-Orbitale).

sp-Hybridisierung am Beispiel Ethin (C₂H₂)

  • Im Ethin-Molekül hat jedes Kohlenstoffatom nur zwei Bindungspartner.
  • Ein s-Orbital und ein p-Orbital bilden zwei sp-Orbitale, zwei p-Orbitale bleiben unhybridisiert.
  • Die Dreifachbindung besteht aus einer Sigma-Bindung (sp-sp-Überlappung) und zwei Pi-Bindungen (zwischen den unhybridisierten p-Orbitalen).

Wichtige Begriffe & Definitionen

  • Hybridisierung — Vermischung von s- und p-Orbitalen zu neuen Hybridorbitalen.
  • sp³-Hybridisierung — Kombination aus einem s- und drei p-Orbitalen (z.B. in Methan).
  • sp²-Hybridisierung — Kombination aus einem s- und zwei p-Orbitalen (z.B. in Ethen).
  • sp-Hybridisierung — Kombination aus einem s- und einem p-Orbital (z.B. in Ethin).
  • Sigma-Bindung (σ) — Bindung durch Überlappung von Hybridorbitalen entlang der Kernachse.
  • Pi-Bindung (π) — Bindung durch seitliche Überlappung unhybridisierter p-Orbitale.

ToDos / Weiteres Vorgehen

  • Vertiefung: Unterscheidung und Bedeutung von Sigma- und Pi-Bindungen nachlesen.
  • Nächstes Video zu Hybridisierung und Bindungstypen ansehen.