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Bundesfinanzhofs Urteil zu Festplattendaten
May 28, 2025
Vorlesungsnotizen: Urteil des Bundesfinanzhofs zur Nutzung von Festplattendaten durch das Finanzamt
Einführung
Szenario:
Polizei und Staatsanwaltschaft beschlagnahmen Festplatte; Finanzamt will Daten nutzen.
Fragestellung:
Darf das Finanzamt diese Daten im Besteuerungsverfahren verwenden unter Berücksichtigung von Datenschutz und Grundrechten?
Aktuelles Urteil des Bundesfinanzhofs:
Wird im Verlauf der Vorlesung besprochen.
Fallbeschreibung
Beteiligte Firma:
Ausländische Firma auf Zypern; formal eine Private Company Limited By Shares.
Deutsches Finanzamt:
Versucht, die Firma als deutsche Firma für Steuerzwecke zu behandeln.
Argumentation des Finanzamts:
Firma sei in Wirklichkeit in Deutschland tätig (geschäftliche Führung und Entscheidungen).
Durchsuchung:
Festplatte des deutschen Geschäftsführers wird beschlagnahmt.
Steuerliche Ermittlungen
Außenprüfung:
Finanzamt führt Betriebsprüfung durch deutsche Mutterfirma durch.
Ermittlungen:
Staatsanwaltschaft beschlagnahmt Festplatte und übergibt diese ans Finanzamt.
Schätzung:
Finanzamt schätzt Umsatz und Gewinn über vier Jahre und fordert hohe Nachzahlung.
Juristischer Prozess
Einspruch:
Firma wehrt sich gegen steuerliche Schätzung.
Gerichtsverlauf:
Erstinstanzlich:
Finanzgericht Baden-Württemberg gibt Finanzamt Recht.
Berufung:
Fall geht weiter zum Bundesfinanzhof.
Entscheidung des Bundesfinanzhofs
Datenschutz und Grundrechte:
Festplatte enthält sensible Daten; Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung wird verletzt.
Paragrafen:
Abgabenordnung §393 erlaubt Nutzung rechtmäßig gewonnener Daten im Besteuerungsverfahren.
Strafprozessordnung §110 fordert Filterung relevanter Daten vor Weitergabe.
Urteil:
Staatsanwaltschaft hätte Festplatte nicht ungefiltert ans Finanzamt geben dürfen.
Beweisverwertungsverbot:
Daten dürfen nicht im Besteuerungsverfahren verwendet werden.
Fazit und Ausblick
Rückverweisung:
Fall wird zurück an das Finanzgericht Baden-Württemberg verwiesen.
Neubetrachtung:
Prozess ohne Verwendung der Festplattendaten muss erfolgen.
Bedeutung:
Urteil betont Wichtigkeit des Grundrechtsschutzes bei der Nutzung digitaler Daten im Steuerverfahren.
Wichtige Punkte:
Rechte der informationellen Selbstbestimmung und Datenschutz sind entscheidend.
Staatsanwaltschaft muss Daten filtern, bevor sie ans Finanzamt weitergegeben werden.
Beweisverwertungsverbot schützt sensible Daten vor unzulässiger Nutzung.
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