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Videostile für Lernvideos im Überblick

Lernvideos findet man heutzutage in vielfältigen  Ausführungen und Stilen.  In diesem Video wollen   wir die am häufigsten verwendeten Videostile  durchgehen und euch helfen, den passenden Stil   für euer Video auszuwählen.    Ganz allgemein kann man erst einmal unterscheiden  zwischen Videos mit echten Personen und   Gegenständen und Videos mit animierten Inhalten.      Videos, in denen   echte Menschen vor der Kamera stehen,  sind meist weniger zeitaufwändig als   Animationen. Der Zeitaufwand ist aber stark  davon abhängig, was in dem Video passiert. Das heißt, es macht einen großen Unterschied,  ob die Person im Video zum Beispiel nur   einen Vortrag hält oder ob ganze Szenen mit  Schauspieler:innen umgesetzt werden sollen.    Man kann diese zwei grundsätzlichen Macharten  – Realvideo und Animation - auch innerhalb eines   Videos unterschiedlich miteinander kombinieren.     Bevor wir uns aber diesen beiden Kategorien  widmen, besprechen wir zuerst noch eine Machart,   die sich keiner der beiden Kategorien  zuordnen lässt: den Screencast.  Der Screencast ist sehr beliebt und wird häufig  verwendet. Man nimmt dafür mit einer Software oder   der eingebauten Bildschirmaufnahme-Funktion des  Gerätes den Bildschirm seines Computers, Tablets   oder Smartphones auf und spricht eine Tonaufnahme  ein, die das Geschehen am Bildschirm erklärt.    Screencasts sind   relativ einfach zu erstellen, wenn man sich mit  der Bedienung der Software vertraut gemacht hat.  Geeignete Einsatzgebiete für den Screencast sind  zum Beispiel die Erklärung von Computerprogrammen,   Software, Websites oder Apps. Auch wenn man für den Live-Unterricht   ein Tablet verwendet, auf dem man als  vortragende Person während der Einheit   Notizen oder Zeichnungen erstellt, kann ein  Screencast des Tabletbildschirmes hilfreich sein. Durch die Aufnahme kann man auch  später noch gut nachvollziehen,   wie die Zeichnungen und  Notizen zustande gekommen sind.    Nach diesem   kleinen Exkurs kommen wir nun zur ersten Machart  mit realen Personen: dem Vortrag vor der Kamera. Die Umsetzung dieser Machart ist für die meisten  Video-Ersteller:innen sehr zugänglich. Viele   haben zum Beispiel ein Smartphone, mit dem man  heutzutage in recht guter Bildqualität aufnehmen   kann. Diese Art von Lernvideo eignet sich gut,  wenn ihr für die Umsetzung wenig Zeit oder   Ressourcen habt. Ein Risiko bei dieser Machart  besteht darin, dass der statische Vortrag vor   der Kamera schnell eintönig werden kann. Es  empfiehlt sich also, diese möglichst nicht   für lange Videos zu verwenden. Zusätzlich kann  man Hilfsmittel wie Requisiten, Grafiken oder   kleine Aufgaben für die Zuschauer:innen einbauen,  um die Aufmerksamkeit aufrecht zu erhalten. Es   hilft hier auch, wenn die vortragende Person  eine sehr dynamische Vortragsweise hat. Eine andere Machart, in der  nur reale Personen vorkommen,   ist das Interview. Hierbei filmt man einfach ein  Gespräch zwischen zwei oder mehreren Personen.   Ähnlich wie der Vortrag vor der Kamera ist das  Interview relativ leicht umzusetzen.  Man kann   hier auch auf Videotelefonate zurückgreifen, wenn  die Interviewpartner:innen nicht direkt beim Dreh   dabei sein können. Durch die Interaktion zwischen  den Personen sinkt hier auch das Risiko, dass das   Video schnell eintönig wird.  Das Interview  ist gut geeignet, wenn man unterschiedliche   Expert:innen zu einem Thema zu Wort kommen lassen  möchte oder wenn man verschiedene Standpunkte zu   einem Thema abbilden will.    Den Vortrag vor der Kamera und das Interview  kann man auch vor einem sogenannten Blue-   oder Greenscreen aufzeichnen. Damit ist ein  blau- oder grünfarbiger Hintergrund gemeint,   der in der Nachbearbeitung gegen andere  Inhalte ausgetauscht werden kann.    Bei einem Vortrag kann man zum Beispiel  Präsentationsfolien im Hintergrund   einblenden.   Um diese Technik umzusetzen,  braucht man neben dem Blue- oder   Greenscreen und Lichtern zum gleichmäßigen  Ausleuchten der farbigen Hintergründe auch   ein geeignetes Videobearbeitungsprogramm. Wenn man den Screen mit Präsentationsfolien   austauscht, simuliert diese Machart am besten  einen klassischen Frontalvortrag. Man kann beim   Austauschen des Screens natürlich  auch kreative Inhalte einblenden.    Eine   leicht umzusetzende Machart, die ebenfalls mit  realen Objekten entsteht, ist die sogenannte   Legetechnik.    Hierfür arbeitet man mit einer Kamera, die  oberhalb eines Tisches oder einer ebenen   Fläche aufgestellt wird. Auf diese Fläche  werden dann Gegenstände gelegt. Es müssen   nicht unbedingt Personen vor der Kamera stehen.  Meist werden hier nur die Hände gezeigt, die die   Gegenstände ins Bild legen. Durch den einfachen  Aufbau und den relativ geringen Aufwand ist die   Legetechnik ebenfalls gut geeignet, wenn  man nicht viel Zeit oder Personen zur   Verfügung hat. Oft sieht man diese Technik zum  Beispiel bei Kochvideos oder Bastelanleitungen. Einem ähnlichen Prinzip folgt auch das  Whiteboard- oder Doodle Video. Dabei   wird ein Whiteboard oder Blatt Papier  aufgenommen, während man darauf Notizen   oder Zeichnungen erstellt. Oft sieht  man diesen Stil beispielsweise bei der   Erklärung mathematischer Lösungswege oder  zur Veranschaulichung von Zusammenhängen. Nachdem wir nun die wichtigsten Videostile  mit realen Personen kennengelernt haben,   kommen wir zu den Animationstechniken.    Die klassische Variante von Animation  ist die 2D-Animation. Dabei werden   gezeichnete Inhalte in einem  Computerprogramm animiert. Für diese Machart sollte man etwas  mehr Erstellungszeit einrechnen,   denn das Animieren kann recht aufwändig sein.  Die klassische 2D-Animation ist für vielfältige   Einsatzgebiete geeignet. Das liegt auch daran,  dass man den Stil sehr gut an die beabsichtigte   Anwendung und die Zielgruppe anpassen kann.  Man kann Animation beispielsweise verwenden,   um abstrakte Inhalte darzustellen, die mit einem  Realstil schwer abzubilden sind. Es gibt aber   noch zahlreiche weitere Anwendungsgebiete,  die man hier nicht alle auflisten kann.    Neben der 2D- gibt es auch noch   die 3D-Animation. Anstelle der zweidimensionalen  Darstellung ist es hier möglich, plastische   Objekte zu animieren. Diese Technik nimmt noch  mehr Zeit in Anspruch als die 2D Animation.  3D Animationen werden gerne für die  Veranschaulichung von dreidimensionalen   Modellen oder die Simulation von  Räumen oder Welten verwendet. Neben den hier aufgezählten Macharten  gibt es natürlich noch zahlreiche andere,   die aber nicht so häufig verwendet werden.  Wir wollen abschließend kurz drei dieser   selteneren Stile erwähnen, die für bestimmte  Einsatzgebiete auch geeignet sein können. Beispiel 1: Der Realfilm. Hier werden fiktionale  Szenen gedreht, wie für einen Spielfilm.     Beispiel 2: Das   360-Grad-Video. Es erlaubt den Zuschauenden, den  Bildausschnitt in einem Video selber zu wählen.    Beispiel 3: Die Stop-Motion   Animationstechnik. Sie ist eine zugängliche und  vielseitige Methode, Animationen zu erstellen. All diese vorgestellten Macharten kann man  natürlich auch unterschiedlich in einem Video   kombinieren. Man sollte aber nicht zu viele  Macharten und Stile wahllos zusammenwürfeln,   sondern sich gut überlegen, was zu der Vermittlung  der jeweiligen Inhalte am besten passt.    Wir haben euch in diesem Video einen   Überblick über einige der beliebtesten Macharten  für Lernvideos gegeben und Anwendungsbeispiele   dazu genannt.    Zuerst haben wir als Sonderform  den Screencast besprochen.  Danach habt ihr folgende Realstile kennengelernt:   den Vortrag vor der Kamera, das Interview, die   Blue- oder Greenscreen Technik, die Legetechnik und das Whiteboard   oder Doodle Video    Aus den Animationsstilen haben wir: die klassische 2D Animation und  die 3D Animation genannt.    Zuletzt haben wir als seltenere   Macharten den Realfilm, das 360-Grad-Video  und die Stop-Motion Animation erwähnt. An dieser Übersicht könnt ihr euch orientieren,   um festzulegen, welche Machart  für euer Video geeignet ist.