das wirtschaftswunder der kalte krieg die 68er mit sicherheit hast du von all diesen begriffen schon einmal gehört sie prägen das deutschland der nachkriegszeit und seine literatur diese spannende zeit werden wir uns heute ansehen also ab geht's [Musik] kaum eine zeit hat in solcher kürze so unterschiedliche literarische strömungen und werke hervorgebracht wie das deutschland der 50er bis 80er jahre viele autoren und werke liest man heute noch in der schule eine wirklich spannende zeit die wir jetzt in jahrzehnten stück für stück zusammen fassen 1949 war das gründungsjahr der bundesrepublik deutschland und der ddr im westen deutschlands ging es schon bald bergauf die soziale marktwirtschaft und die aufbauhilfen der usa verbesserten die lebensbedingungen das wirtschaftswunder und der wm-titel in 1954 verliehen ein neues gemeinschaftsgefühl und die menschen genossen immer mehr freiheiten die intellektuellen des landes schlugen jedoch auch kritische töne an insbesondere die vertreter der frankfurter schule setzten sich mit der ns zeit und dem holocaust auseinander und forderten eine aufarbeitung der vergangenheit das hatte auch auswirkungen auf die literatur das bekannteste zitat stammt wohl von theodor w adorno nach auschwitz ein gedicht zu schreiben ist barbarisch diese ansicht war durchaus umstritten so entstanden gerade in den 50ern viele gedichte insbesondere von jüdischen autorinnen wichtige vertreterinnen sind hilde domin nelly sachs und mascha kaleko ihre liebeslyrik wird noch heute in der schule gelesen mehr noch als gedichte bestimmen jedoch kurzgeschichten die 50er jahre ihr vorbild war die amerikanische shortstory die wohl durch die besatzungsmächte bekanntheit erlangte wichtige autoren sind zum beispiel heinrich böll und siegfried lenz sie gehören auch zu der berühmten gruppe 47 das war eine gruppe von bekannten autorinnen und autoren die regelmäßig zusammenkamen um texte vorzustellen zu diskutieren und zu beurteilen im laufe der zeit wurde die gruppe 47 eine wichtige institution im literaturbetrieb des westens und trug entscheidend zu seiner entwicklung bei die 60er jahre waren stark politisch geprägt zum einen beherrschte die angst vor dem kalten krieg zwischen ost und west die bevölkerung zum anderen übten jugendliche und studenten scharfe kritik an der generation ihrer eltern an den eliten und autoritäten des landes der restauration und dem kapitalistischen wirtschaftssystem noch heute ist diese strömung als 68er bewegung bekannt auf die literatur hatte all das großen einfluss die 60er jahre sind durch eine politisierung der literatur geprägt die autorinnen und autoren arbeiteten die nazi vergangenheit auf und kritisierten die restauration gesellschaftliche ordnungen aus der vorkriegszeit viele autoren engagierten sich auch in der politik zb war günter grass in der spd aktiv ein wichtiges genre dieser zeit ist das dokumentartheater einer seiner wichtigsten vertreter ist peter weiß er erklärt das dokumentarische theater ist parteilich viele seiner themen können zu nichts anderem als zu einer verurteilung geführt werden das dokumentartheater arbeitet also historische und aktuelle ereignisse auf und zielt auf die politische aufklärung des publikums als quellen dienen reportagen berichte oder interviews die auch auf der bühne präsentiert werden die 70er jahre bildeten die gegenbewegung zu den 60ern die visionen der 68er erwiesen sich als nur schwer umsetzbar viele politische bestrebungen für liefen ins leere es trat eine politische ernüchterung ein statt sich weiterhin auf gesellschaftliche veränderungen zu konzentrieren erfolgte in den siebzigern die zunehmende besinnung auf das individuum die autorin karin struck bringt das in einem berühmten zitat zum ausdruck dass starren auf die außenwelt hat die innenwelt verweisen lassen sie gehört zu einer literarischen strömung die man auch neue subjektivität nennt in der literatur dreht sich jetzt alles um das individuum die autorinnen und autoren beschäftigen sich mit der frage der selbstfindung und identität mit zwischenmenschlichen beziehungen und der kommunikation im alltag häufig sind ihre werke autobiografisch geprägt das gilt vor allem für die so genannte väter literatur hier setzten sich die autorinnen und autoren mit der generation ihrer väter auseinander ein bekanntes beispiel ist peter härtlings roman nach getragene liebe in den 80er jahren kam eine strömung auf die bis in die heutige zeit wirkt die postmoderne kurz gesagt ist das ein begriff für die gesellschaft die kunst und die literatur nach der moderne kennzeichnend für die postmoderne ist die auflösung von traditionellen konventionen institutionen und werken alles was dem menschen früher sinn und orientierung gab wird nun in frage gestellt und aufgelöst dazu gehören vor allem traditionelle religiöse weltanschauungen und lebensentwürfe diese tendenz zur infragestellung und auflösung greift auch auf die literatur über bekannte texte sind zum beispiel umberto ecos der name der rose oder patrick süskinds das parfum in diesen romanen mischen sich fiktion und realität in der lyrik wiederum verschwinden metrum reimschema und andere feste strukturen sogar die rolle der autoren wird in frage gestellt so sagt der französische philosoph michel foucault wen kümmert's wer spricht foucault ist der meinung dass für die interpretation eines literarischen werks der autor keine rolle spielt auch heute teilen viele literaturwissenschaftler diese meinung so und sollte euch euer lehrer demnächst wieder fragen und was will uns der autor damit sagen verweist ihn doch einfach auf foucault kleiner scherz zum schluss die nächsten literatur abschnitt sehen wir uns in diesem video an oder in unserer playlist also ein schock drauftippen abonnieren und bis bald