Übersicht
Die Vorlesung behandelt die Geschichte und Sanierung der Sondermülldeponie Kölliken, ihre Gefahren für Umwelt und Bevölkerung sowie die technischen Maßnahmen zur Schadstoffbeseitigung.
Entstehung und Problematik der Deponie Kölliken
- Kölliken ist ein Dorf im Kanton Aargau mit ca. 4000 Einwohnern, bekannt für seine Strohdachhäuser.
- Ab 1978 lagerten Basler Chemiebetriebe und die Kantone Aargau und Zürich hier hochgiftigen Müll im Wohngebiet ab.
- Beschwerden der Bevölkerung über Geruch nahmen stark zu.
- Erst 1985 wurde die Deponie nach öffentlichem Druck geschlossen.
Gefahren und Sanierung der Deponie
- Austretendes Deponiewasser bedrohte das Grundwasser und die Bevölkerung.
- Über 500.000 Tonnen Sonderabfälle, darunter giftige und krebserregende Stoffe wie Toluol und Benzol, lagern dort.
- Spezialisten bergen gefährliche Fässer und Säcke in Schutzanzügen.
- Brand 2008 führte zur Installation von Wärmebildkameras zur ständigen Überwachung.
- Eine 650 Meter lange Drainage schützt das Grundwasser vor Kontamination.
- Regelmäßige Probenkontrolle sichert Einhaltung der Schadstoff-Grenzwerte.
Vorgehen bei der Schadstoffbeseitigung
- Fässer werden einzeln ausgegraben, analysiert und sortiert.
- Einlagerungspläne sind ungenau; jede Entnahme erfolgt vorsichtig und unter Laborprüfung.
- Über 120 Laboruntersuchungen nötig, um Schadstoffe zu bestimmen.
- Schadstoffe werden danach neu verpackt und ihrem Gefährlichkeitsgrad entsprechend entsorgt.
- Giftigste Abfälle gehen in spezielle Hochtemperaturverbrennungsanlagen in Deutschland.
Aufwand und Ausblick
- Täglich fahren Züge mit Sondermüll von der Baustelle ab.
- Gesamtkosten der Sanierung liegen bei mindestens 600 Millionen Euro.
- Der vollständige Rückbau wird voraussichtlich bis mindestens 2016 dauern.
- Ziel: Rückkehr von Kölliken zu einem unbedenklichen Dorfleben.
Wichtige Begriffe & Definitionen
- Sondermüll — Abfall mit besonders gefährlichen oder giftigen Inhaltsstoffen, der spezielle Entsorgung erfordert.
- Deponiewasser — Wasser, das durch Deponie sickert und Schadstoffe aufnehmen kann.
- Drainage — Ableitungssystem zum Schutz des Bodens und Grundwassers vor Schadstoffen.
- Hochtemperaturverbrennung — Entsorgungstechnik, bei der gefährliche Abfälle bei sehr hohen Temperaturen zerstört werden.
Aufgaben / Nächste Schritte
- Recherche zur aktuellen Situation und zum Abschluss der Sanierung.
- Wiederholung der wichtigsten Begriffe und Abläufe aus der Vorlesung.