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Wirbelgleiten (Spondylolisthesis)
Jun 12, 2024
Wirbelgleiten (Spondylolisthesis)
Einleitung
Wirbelgleiten oder Spondylolisthesis: ein Wirbel gleitet oder rutscht nach vorne.
Besonders betroffen: Jüngere Patienten im Alter von 12-17 Jahren durch chronische Überbelastung und starkes Hohlkreuz.
Etwa 6% der deutschen Bevölkerung betroffen (ca. 4,5 Millionen Menschen).
80-90% der Fälle im unteren Bereich (lumbaler Bereich), besonders 5. Lendenwirbel.
Gliederung
Ursachen
Symptome
Diagnostik
Therapiemöglichkeiten
Ursachen
Kombination von genetischen und mechanischen Faktoren
:
Genetisch bedingtes starkes Hohlkreuz.
Fehlbelastung (mechanisch bedingt).
Betroffen: Kinder im Wachstumsalter, Sportler (z.B. Speerwurf, Turnen, Delfinschwimmen, Volleyball, Ballett).
Patienten mit Morbus Scheuermann: kompensatorisches Hohlkreuz.
Symptome
Rückenschmerzen im unteren Bereich (Hohlkreuz).
Verschlechterung der Rückenschmerzen beim Hohlkreuz, Verbesserung beim Vorwärtsbeugen.
Verlagerung des Schwerpunktes nach vorne: Kompensation durch Beckenverschiebung nach hinten.
Belastung der Gesäß- und hinteren Oberschenkelmuskulatur.
Bei jüngeren Kindern: stärkere Symptome bei asymmetrischem Wachstum.
Diagnostik
Ausschluss anderer Krankheiten:
Bandscheibenvorfall: blitzartige, einstechende Schmerzen.
Spinalkanalstenose: Verschlechterung bei Hohlkreuz (häufig bei älteren Patienten).
Patientenbefragung: Schmerzen seit wann?
Körperliche Untersuchung:
Starkes Hohlkreuz.
Sprungschanzenphänomen: tastbar, wie eine Sprungschanze an der Wirbelsäule.
Definitiver Nachweis: Röntgenbild.
Therapie
Die meisten Patienten benötigen keine Therapie
:
Prophylaxe: Rücken- und Bauchmuskulatur kräftigen.
Sport weiterhin möglich und empfohlen.
Bei Kindern in Wachstumsphase: jährliche MRT-Kontrolle empfohlen.
Bei stärkeren Schmerzen: ganzheitlicher Ansatz:
Krankengymnastik.
Schmerzmedikamente.
Physikalische Therapie (z.B. Elektrotherapie).
Spritzen bei starken Schmerzen.
Extremfall: Korsett.
Operation (Wirbelsäulenversteifung): nur im Extremfall, Zweitmeinung einholen.
Zusammenfassung
Jüngere Menschen (12-17 Jahre) betroffen durch chronische Belastung und Hohlkreuz.
Hauptursache: starkes Hohlkreuz und Fehlbelastung.
Verschiebung/Verkippung des Wirbelkörpers, spürbar als Sprungschanzenphänomen.
Wichtige Diagnostik: Patientengespräch, klinische Untersuchung und Röntgenbild.
Therapie: meist nicht nötig, bei Bedarf ganzheitlicher Ansatz.
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