Thema: Ursachen und Lösungen für den Rückgang der Geburtenrate.
Situation: Bevölkerungswachstum in Österreich nur durch Zuwanderung.
Nachhaltigkeit: Ohne Nachwuchs keine Finanzierung der Pensionen und des Gesundheitssystems.
Diskussionsteilnehmer
Carmen Jeitler-Cincelli (ÖVP): Stellt die Kultur der Wertschätzung für Eltern in den Vordergrund.
Selma Yildirim (SPÖ Tirol): Betont die Bedeutung guter Kinderbetreuungsangebote und eines leistbaren Lebens.
Dagmar Belakowitsch (FPÖ): Kritisiert gesellschaftliche Veränderungen seit den 1960ern und die Auswirkungen des Feminismus.
Julia Brandner: Fordert mehr Anstrengungen für die Geschlechtergleichstellung.
Wolfgang Mazal (ÖIF, Universität Wien): Gesellschaftliches Mindset als entscheidender Faktor für Kinderwunsch.
Ursachen des Geburtenrückgangs
Multiplen Krisen: Geopolitische Krisen, Klimawandel, Inflation, Wertewandel und neue Lebensstile.
Gesellschaftliche Entwicklung: Seit den 68er Jahren, Einfluss von Feminismus und individuelle Selbstverwirklichung.
Finanzielle Aspekte: Auch wenn es zahlreiche Familienleistungen gibt, bleibt die Sorge um finanzielle Absicherung groß.
Kulturelles Mindset: Fehlende gesellschaftliche Wertschätzung und Unterstützung für Eltern und Familienarbeit.
Lösungen und Vorschläge
Mehr Kinderbetreuungsplätze: Ausbau von Kindergärten und Ganztagsschulen als Kernmaßnahme zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Gesellschaftliche Wertschätzung: Anerkennung von Familienarbeit und Unterstützung durch das soziale Umfeld.
Positive Kommunikation: Förderung eines positiven Diskurses über das Thema Kinder und Familie.
Gemeinsame Verantwortung: Gleichwertige Beteiligung von Müttern und Vätern an Erziehung und Beruf.
Gesetzliche Rahmenbedingungen: Einführung eines Rechtsanspruchs auf Kinderbetreuung und Förderung von Teilzeitmodellen.
Finanzielle Anreize und Sicherheitsnetze: Gewährleistung finanzieller Unterstützung und Sicherheit durch den Staat, ohne dabei zu stark auf Geldleistungen zu setzen.
Internationale Vergleiche
Frankreich und Schweden: Hervorragende Kinderbetreuung, teils kostenlos, was zu höheren Geburtenraten führt.
Ungarn: Steuererleichterungen für Mütter mit mehreren Kindern als Anreiz.
Japan: Trotz hohem Wohlstand und staatlicher Förderungen nur geringe Geburtenrate.
USA: Höhere Geburtenrate durch Einwanderung und Familienwerte in bestimmten Bevölkerungsgruppen.
Diskussion und Kontroversen
Feminismus und Geburtenrückgang: Unterschiedliche Ansichten über die Auswirkungen des Feminismus auf die Geburtenrate.
Echte Wahlfreiheit: Diskussion über die Notwendigkeit von strukturellen Veränderungen, um Familien echte Wahlfreiheit zu ermöglichen.
Rollenbilder und gesellschaftliche Erwartungen: Einfluss traditioneller Rollenbilder und gesellschaftlicher Erwartungen auf die Entscheidung für Kinder.
Fazit
Ganzheitlicher Ansatz notwendig: Kombination aus gesellschaftlicher Wertschätzung, finanzieller Sicherheit und strukturellen Maßnahmen erforderlich, um die Geburtenrate zu steigern.
Bedeutung der politischen Rahmenbedingungen: Politik muss für eine kinderfreundliche Gesellschaft sorgen und entsprechende Maßnahmen ergreifen.
Langfristige Perspektive: Anpassung an die modernen Lebensstile und Bedürfnisse junger Menschen ist entscheidend für eine positive demografische Entwicklung.