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Laserbeugung zur Partikelgrößenbestimmung

Hallo meine Damen und Herren, mein Name ist Dr. Günter Kolli. Ich bin Produktmanager bei der Fritsch GmbH und dort zuständig für die Partikelgröße-Messgeräte. In dem heutigen Webinar möchte ich Ihnen das Thema Laserbeugung zur Bestimmung der Partikelgröße etwas näher bringen. Fangen wir also direkt an. mit der Definition, was verstehen wir eigentlich unter einer Partikelgröße.

Wenn Sie sich hier sehr schematisch dargestellt Partikel anschauen, dann haben die üblicherweise eine mehr oder minder irreguläre Geometrie und natürlich kann man sich jetzt fragen, was verstehe ich denn genau unter der Geometrie eines solchen Partikels. Hier gezeigt sind zwei verschiedene beispielhafte Definitionen des Begriffs Durchmesser. Auf der linken Seite sehen Sie den sogenannten Ferretdurchmesser.

Das ist der Abstand von zwei parallelen Linien, die tangential an gegenüberliegenden Flanken, an gegenüberliegenden Seiten, ein Partikel oder ein Partikelbild berühren. Und jetzt kann man sich vorstellen, wenn man diese Messung an verschiedenen Stellen eines irregulär geformten Partikels vornimmt, wird man irgendwo einen minimalen Wert und irgendwo einen maximalen Wert erhalten. Das heißt, wir finden so... Beispielhaft einen minimalen und einen maximalen Ferridurchmesser.

Auf der rechten Seite sehen Sie eine andere Definition eines Partikeldurchmessers. Hier wird einfach der Querschnitt eines Partikelbildes genommen und aus diesem Querschnitt ein Kreis gleichen Querschnittes erzeugt. Und dieser Durchmesser wird dann als sogenannter Äquivalentdurchmesser der Konturhülle herangezogen.

Kommen wir nun zu der Technik von Partikelgröße-Messungen. Wie geht man dort grundsätzlich vor? In den allermeisten Fällen wird man irgendwelche physikalischen Größen messen.

Das können ganz unterschiedliche Dinge sein, wie eine Sedimentationsgeschwindigkeit, ein akustisches Signal, das abgeschwächt wird, oder aber natürlich auch gestreute Lichtintensitäten. Und aus diesen physikalischen Größen, die wir messen, können wir dann mit Hilfe irgendeiner Theorie, einer geeigneten Theorie, dann eine Partikelgröße und letztendlich auch eine Partikelgrößeverteilung berechnen. Eine der Herausforderungen auf diesem Gebiet ist nun die Tatsache, dass unterschiedliche Verfahren meist zu unterschiedlichen Ergebnissen führen.

Der Grund für diese unterschiedlichen Ergebnisse bei unterschiedlichen Verfahren liegt darin, dass die verschiedenen Theorien, die verschiedenen zugrunde liegenden Theorien, natürlich auch von idealisierten Bedingungen ausgehen und diese im Modell herangezogenen Bedingungen in der Realität üblicherweise nicht erfüllt werden können. Ein ganz wesentlicher Faktor hierbei stellt beispielsweise die Partikelgeometrie dar. In den meisten Modellen wird hier von einer Kugel ausgegangen, bei der Lichtstreuung, bei der Sedimentation. Aber in der realen Welt wird man natürlich häufig Partikel finden, die gar nicht oder nur näherungsweise eine Kugelgeometrie aufweisen.

Unglücklicherweise sind nun die Auswirkungen dieser Abweichungen von den idealen Modellvorstellungen nicht bei allen Modellen oder nicht bei allen Verfahren identisch, sodass man im Endergebnis für verschiedene Verfahren verschiedene Ergebnisse erhält. Darüber hinaus muss man natürlich, darauf werde ich später auch noch zu sprechen kommen, über die Probenpräparation reden müssen, die auch bei unterschiedlichen Verfahren unterschiedlich aussehen kann. Hier nur ein Beispiel von unterschiedlichen Geometrien, wie man sie in der realen Welt immer wieder vorfindet.

Wir sehen hier auf der linken Seite beispielsweise Elektronenmikroskopaufnahmen von Tonteilchen, Tonteilchen, die oft in Sedimentationsgeräten, in Sedimentationssystemen vermessen werden. Und wie gesagt, die Sedimentation geht von einer kugelförmigen Geometrie aus. Und hier diese Plättchen. die in einem Präparationsprozess vor der eigentlichen Messung zerlegt werden müssen, in einzelne Scheibchen zerlegt werden müssen, die sind natürlich weit davon entfernt, kugelförmig zu sein.

Auch Fasern beispielsweise, wie hier zu sehen, sind für die meisten Analyseverfahren nur sehr, sehr schwierig zu handhaben. Was machen wir nun mit diesen ganz unterschiedlichen Effekten, mit diesen ganz unterschiedlichen Zahlen, die wir im Grunde genommen erhalten aus unterschiedlichen Verfahren, aus unterschiedlichen Methoden? Nun, wir müssen immer das jeweilige Verfahren im Hinterkopf behalten und müssen klar definieren, klar dazu sagen, was wir eigentlich tun und was wir genau wirklich messen.

Wir reden in diesem Zusammenhang üblicherweise von dem sogenannten Äquivalentdurchmesser, hier beispielhaft für die Lichtstreuung einmal vorgeführt. Wir haben ein reales, tatsächlich existierendes Teilchen. Dieses Teilchen wird bei der Lichtstreuung mit einem Laserstrahl beispielsweise beleuchtet und wir bekommen ein Messsignal, das beispielsweise so aussieht, wie hier in der Grafik gezeigt.

Nun nehmen wir unsere Theorie und versuchen eine Kugel zu definieren, einen Kugeldurchmesser herauszufinden, der quasi oder nahezu das identische Signal liefern würde, der also eine identische Intensitätsverteilung aufweist. Wenn wir diese Kugel dann haben, bezeichnen wir den Durchmesser dieser Kugel als äquivalent Durchmesser der Laserbeugung. Gleiches kann man natürlich für andere Verfahren machen und meist wird man dann nicht über Äquivalentdurchmesser reden im Laboralltag, aber wir müssen uns immer daran erinnern, dass wir ein bestimmtes Verfahren zur Bestimmung einer Partikelgröße, einer Partikelgrößeverteilung verwendet haben. Wenn wir über Partikel reden, müssen wir uns natürlich auch immer vor Augen führen, dass die meisten Partikel dazu neigen, zu akklimerieren.

Sie haften aneinander und für die meisten Analyseverfahren möchten wir natürlich nicht die Akklimerate erfassen, detektieren, vermessen, sondern die sogenannten Primärkanne. Das heißt, wir müssen diese zerlegen in einem sogenannten Dispergierprozess. Und dies ist nebenbei bemerkt in den allermeisten Anwendungen die größte Herausforderung für den Anwender selbst. Das kann man sich im Grunde genommen so vorstellen, dass ich in das Akklimarat Energie hineinpumpe und diese Energie dann dazu führt, dass die Partikel zerfallen, dass die Akklimarate zerfallen und Primärkörner übrig bleiben.

Kommen wir nun zur Verwendung der statischen Lichtstreuung für die Partikelgrößebestimmung oder wie es auch häufig einfach genannt wird Laserbeugung. Das Grundprinzip ist ganz einfach. Ein Partikel wird mit einem Lichtstrahl, üblicherweise einem Laserstrahl beleuchtet und hinter dem Partikel findet man dann eine Intensitätsverteilung, deren genaue Form von der Größe des Partikels abhängt.

Das heißt, man kann aus dem genauen Verlauf der Intensitätsverteilung die Partikelgröße recht einfach in diesem Falle berechnen. Grundsätzlich findet man, dass kleine Partikel große Streuwinkel aufweisen und daher weit auseinanderliegende Ringe erzeugen, während große Partikel nur kleine Streuwinkel erzeugen und man deswegen diese engen Ringsysteme findet. Hier nochmals etwas qualitativer dargestellt.

Am Beispiel von drei unterschiedlichen Partikelgrößen 20, 30 und 40 Mikrometer. Und Sie sehen, die kleinsten Partikel, grün dargestellt, erzeugen große Streuwinkel, während die kleineren Partikel, beispielsweise die rote Linie für die 40 Mikrometer, kleinere Streuwinkel aufweisen. Das erste Minimum ist also hier bei einem deutlich kleineren Wert als für die kleinen Partikel. Hier erkennt man auch schon eine der wesentlichen Herausforderungen der Laserbeugung.

Wenn ich jetzt nur eine einzelne Partikelgröße habe, dann ist das ziemlich simpel. Habe ich aber eine Überlagerung von mehreren, und das ist angedeutet durch diese gestrichelte Linie, die einfach die Summe dieser drei Verteilungen in diesem Beispiel darstellt, dann sehe ich sofort, das wird irgendwann kompliziert, schwierig, nicht mehr trivial zu lösen. Trotzdem gibt es die Möglichkeit, gibt es natürlich Verfahren, gibt es... mathematische Verfahren auch, um die dahinter steckenden Gleichungssysteme zu lösen, sodass auch komplexe Partikelgröße-Verteilungen, weite Partikelgröße-Verteilungen aus dem gemessenen Streulichtverteilungssignal herausgerechnet werden können.

Wir haben es bei der Laserbeugung mit zwei verschiedenen Streuteorien zu tun. Einmal mit der Fraunhofer-Beugung, die für große Partikel herangezogen werden kann. Und weiterhin mit der sogenannten Mietheorie, die sowohl große als auch kleinere Partikel behandelt.

Hier stellt sich nun die Frage, was versteht man unter großen Partikeln, was unter kleinen Partikeln? Üblicherweise sagt man, ein großes Partikel hat einen Durchmesser, der deutlich größer ist als die Wellenlänge des verwendeten Lichtes. Und in diesem Falle kann man dann die Fraunhofer-Theorie heranziehen, die kleiner sind als die Wellenlänge des verwendeten Lichtes, dann die Mi-Theorie herangezogen wird. Vergleichen wir nun diese beiden Theorien, so sehen wir natürlich zunächst einmal, okay, Fraunhofer-Beugung nur für große Partikel. Wo genau der Übergang wirklich stattfinden sollte zwischen Fraunhofer-Theorie und Mi-Theorie, das hängt natürlich auch im Einzelfall von der Anwendung, von dem Material.

Von den Anforderungen ab, grundsätzlich, wie gesagt, wird man einen Übergang irgendwo zwischen 2 Mikrometer und, ich sag mal, 20 bis 50 Mikrometer vornehmen. Der große Vorteil der Fraunhofer-Beugung, der Fraunhofer-Theorie ist, dass es eine rein geometrische Streuteorie ist und man keine optischen Parameter des vermessenen Materials benötigt. Grundsätzlich kann man...

mit der Fraunhofer-Beugung auch nicht-sphärische Teilchen vermessen, aber das ist operativ meist sehr, sehr aufwendig und wird in der Regel nicht weiterverfolgt. Kommen wir nun zur Mi-Streuung, zur Mi-Theorie. Diese ist natürlich auch für große Partikel gültig. Man kann sie sowohl für große als auch dann wirklich für kleine Partikel verwenden. Die untere Grenze, die man damit noch erfassen kann, liegt im Bereich um die 10 Nanometer.

Das ist dann die Grenze, die man erreichen kann mit dieser Art der Streuung. Unterhalb von 10 Nanometern, von rund 10 Nanometern Partikelgröße, wird man keine Mi-Streuung mehr beobachten, sondern da finden wir dann die sogenannte Rayleigh-Streuung vor, die keine Informationen mehr über die Winkelverteilung des gestreuten Lichtes liefert. und somit nicht mehr so einfach zur Partikelgrößebestimmung herangezogen werden kann. Die wesentliche Herausforderung bei der Mietheorie besteht nun darin, dass man die optischen Materialkonstanten der Partikel kennen muss, sprich man muss den Brechungsindex und den sogenannten Absorptionskoeffizienten kennen und diese Parameter sind häufig nicht direkt verfügbar. In der In unserer softwareintegrierten Datenbank finden sich zwar rund 2000 Materialien gelistet, aber häufig ist es dann doch so, dass man Stoffgemische hat, dass man neue Materialien untersucht oder dass man nicht ganz genau weiß, was wirklich in einer Probe an Material drinnen steckt.

Es gibt dann Möglichkeiten, damit umzugehen. Es gibt einige Tricks, wie man da herankommen kann. Das würde jetzt hier in diesem Rahmen zu weit führen. Es gibt bei uns die Möglichkeit mit einem Programm, das sich MiSearch nennt, Mi-Parameter aus den reinen Messdaten herauszunähern, herauszufiltern, herauszubekommen.

Aber das ist schon eine etwas intensivere Anwendung, erfordert schon eine intensivere Beschäftigung mit dem Probenmaterial. Und auch hier als letzter Punkt vielleicht noch. beschränkt sich die Theorie natürlich auf sphärische Geometrien und Abweichungen davon können zu deutlichen Änderungen in den Ergebnissen führen. Kommen wir nun zu dem Aufbau eines solchen Messsystems.

Grundsätzlich finden wir immer einen Laserstrahl, der mit einem optischen System eine Probe bestrahlt und hinter der Probe finden wir dann einen Detektor, der die winkelabhängige Streulichtintensität aufnimmt. Hier eine kleine Ahnengalerie der von Fritsch in den vergangenen rund 30, 35 Jahren gebauten Messsysteme, die sogenannte Analysette 22. Oben links, diese Systeme finden wir immer noch bei Kunden im Einsatz. Der kritische Faktor dort ist wirklich die Computerelektronik.

Wenn da etwas kaputt geht, lässt sich üblicherweise kein Ersatz mehr finden. Hier ganz unten sehen Sie das aktuelle Modell, auf das ich gleich etwas näher eingehen möchte. Vielleicht noch am Rande bemerkt, die Abbildungen sind natürlich nicht maßstabsgerecht.

Von all diesen Geräten, die wir hier sehen, ist das aktuelle Modell sicherlich das kompakteste. Hier nun die Analysette 22. Next. Sie sehen hier angegeben einen Messbereich von 0,01 Mikrometer bis 3.800 Mikrometer.

Das ist die volle Ausbaustufe. Kurz erläutert der optische Aufbau. Das Gerät kommt in zwei Modellvarianten. Hier die einfachere, günstigere Version Analyse 22 Next Micro.

Sie sehen hier einen Messbereich. von rund 0,5 Mikrometer bis 1500 Mikrometer. Ein Laserstrahl durchstrahlt eine schräg gestellte Messzelle und dahinter befindet sich ein Hauptdetektor. Auf der Seite hier erkennen Sie eine Monitordiode, die kontinuierlich die emittierte Laserleistung mitmisst.

Die zweite Variante nun, das zweite Modell, ist die Next Nano. Sie sehen, zusätzlich finden wir hier... Zeitlichtdetektorelemente, die zuständig sind für die Erfassung des Streulichtes unter großen Winkeln.

Und wir nennen uns große Streuwinkel gleich kleine Partikel. Und zusätzlich sehen Sie hier rot gezeichnet Elemente im rückwärtigen Streubereich, sogenannte Backscattering-Detektoren, die dann auch dieses Licht erfassen und eine untere Messgrenze von rund 10 Nanometern erlauben. Das hängt sicherlich natürlich auch von dem verwendeten Material ab, aber bei geeigneten optischen Parametern des gemessenen Materials kann man diese 10 Nanometer tatsächlich auch erreichen.

Hier noch ganz kurz schematisch der gesamte Messkreislauf eigentlich. Man sieht oben links hier eine Messeinheit und dazu gehört natürlich, weil wir müssen ja unsere Robe aufbereiten, dispergieren, die Akklimerate zerlegen. an den Ort der Messung zunächst einmal bringen. Und hierfür haben wir hier eine sogenannte Dispergier-Einheit, in diesem Falle eine Nass-Dispergier-Einheit. Sie sehen hier zwei Elemente, im Grunde genommen links dieses Teil, was im Wesentlichen die Pumpeinheit darstellt oder ein Wasserbad.

Dort bringe ich die Probe ein. Und hier rechts in dieser schematischen Darstellung nicht eingebunden eine Ultraschallbox. die separat erworben werden kann, die separat eingeschleift werden kann, so wie es hier rechts dargestellt ist, sodass man einen kompletten Messkreislauf erhält, der auch eine Behandlung der Probe mit Ultraschall erlaubt.

Hier beispielhaft eine Partikelgröße-Verteilung. Sie erkennen unten natürlich die Partikelgröße, aufgetragen über einen logarithmischen Größenskala, in diesem Fall von 0,1 bis etwas über 1000 Mikrometer. Die linke Y-Achse, genannt Q3 von X in Prozent, bezieht sich auf die durchgezogene Linie, während sich die rechte Y-Achse, DQ3 von X in Prozent, auf die Balken bezieht.

Was sagen mir diese Linien und diese Balken? Die durchgezogene Linie, die sogenannte Durchgangssumme, Q3 von X beschreibt, welcher Anteil meines Probenvolumens in Partikeln steckt, die kleiner sind als eine bestimmte vorgegebene Partikelgröße. Beispielsweise, wenn ich schaue, ich habe eine fest vorgegebene Partikelgröße von, sagen wir, 20 Mikrometer und mein zugehöriger Q3-Wert ist dann 15%, dann weiß ich... 15% meines gesamten Probenvolumens steckt in Partikeln kleiner als 20 Mikrometer. Entsprechend bezeichnen wir das dq3 von x als sogenannte Dichteverteilung, wobei jetzt Dichte hier nicht Gramm pro Kubikzentimeter natürlich bedeutet, sondern Prozent pro Partikelgrößeintervall.

Und diese Kenngröße sagt mir, welcher Anteil meines gesamten Probenvolumens in Partikeln steckt, die eine Größe haben innerhalb eines bestimmten Intervalls. Zum Beispiel... 5% des gesamten Probenvolumens steckt in Partikeln, die einen Durchmesser haben zwischen 10 und 12 Mikrometer zum Beispiel. So kommen wir nun abschließend zu dem Themenkomplex Probenpräparation, Probenvorbereitung. Wie bereits anfangs schon einmal erwähnt, ist das eigentlich die Hauptherausforderung für den Anwender.

Die richtige Vorbereitung der Probe, das ist häufig nicht ganz einfach. wird oft leider vernachlässigt, obwohl es von zentraler Bedeutung wirklich für die Qualität der Messergebnisse ist. Grundsätzlich natürlich setzt sich der Gesamtfehler einer Partikelgrößeanalyse einmal aus dem Fehler der Messung selbst zusammen und zum anderen natürlich aus dem Fehler der Probenpräparation.

Schauen wir uns die Ursachen Der Analyse fiele noch einmal etwas genauer an. Hier aufgetragen über der Partikelgröße erkennen Sie die Beiträge der Probennahme, der Displagierung und der eigentlichen Messung selbst. Wir erkennen hier, die Probennahme wird mit zunehmender Partikelgröße problematisch.

Was steckt dahinter? Was heißt eigentlich Probennahme in diesem Zusammenhang? Nun üblicherweise...

werden Sie ein großes Gebinde an Material haben, für das Sie eine repräsentative Probe entnehmen müssen, um hier eine Partikelmessung durchzuführen. Die benötigte Menge bei der Partikelgrößenmessung ist natürlich deutlich kleiner als das vorhandene Material, also muss hier eine entsprechende Probennahme vorgenommen werden. Bei großen Partikeln, bei grobem Material wird man üblicherweise eine Segregation, eine Trennung von feinen Anteilen und groben Anteilen beobachten, so dass man an verschiedenen Stellen des Gebindes eine unterschiedliche Partikelgröße-Verteilung feststellt.

Hier ist dann die eigentliche Probennahme kritisch und trägt deswegen deutlich zum gesamten Fehler der Analyse bei. Im Feinbereich hingegen sehen Sie hier, dass die Dispergierung, der Dispergierprozess selbst, einen deutlichen Anteil zu dem Fehler beiträgt. Dies liegt daran, dass je kleiner die Partikel werden, desto größer die Haftkräfte zwischen den einzelnen Partikeln, sodass Akklimerate immer stärker gebunden sind und die Zerlegung der Akklimerate immer schwieriger wird.

Die Messfehler der Geräte selbst liegen typischerweise für den gesamten Messbereich im Bereich von kleine zehn Prozent etwa. Natürlich muss man im unteren Bereich darauf achten, dass man die richtigen optischen Parameter verwendet, die für die Analyse des jeweiligen Materials notwendig sind. Und im groben Bereich wird man feststellen, dass die sehr kleinen, zu detektierenden Streuwinkel den limitierenden Faktor darstellen. Ich möchte nun noch kurz auf die Dispergierung, auf den Dispergierprozess selbst etwas näher eingehen. Grundsätzlich unterscheiden wir zwei unterschiedliche Dispergierverfahren.

Einmal die Nassdispergierung und zum zweiten die Trockendispergierung. Wie der Name erahnen lässt, handelt es sich bei einer Nassdispergierung um eine Messung in einer Flüssigkeit. In den meisten Fällen wird es sich hierbei um Wasser handeln, aber auch organische Lösemittel sind natürlich denkbar. während bei der Trockenmessung die Partikel in einem Luftstrom durch das Analysegerät hindurchgeführt werden.

Betrachten wir zunächst einmal die Nassdispergierung. Hierbei handelt es sich meist um einen geschlossenen Flüssigkeitskreislauf, wie hier nochmal schematisch dargestellt. Die Dispergierenergie, die benötigt wird, um die Akkumulat in ihre Primärkörner zu zerlegen, wird meist mit Ultraschall in das System eingekoppelt.

Die Intensität des Ultraschalls kann hierbei von der Software geregelt werden, aber auch die Pumpe selbst trägt zur Dispergierung bei und auch natürlich die Geschwindigkeit der Pumpe lässt sich durch die Software individuell einstellen. Hier möchte ich kurz auf eine wichtige Frage eingehen. Welche Probenmenge wird benötigt, um eine vernünftige Messung durchzuführen? Denn der zentrale Faktor hierbei ist die Partikelkonzentration.

Sie sollte nicht zu hoch sein, da es ansonsten zu sehr zu Mehrfachstreuungen kommt. Mehrfachstreuung bedeutet, dass ein Photon, das an einem Partikel gestreut wurde, noch bevor es die Messzelle verlassen kann, ein zweites Mal gestreut wird. Dies führt natürlich zu Verfälschungen der Messung.

Auf der anderen Seite sollte die Konzentration auch nicht zu niedrig sein, da ansonsten das Signalrauschverhältnis zu schlecht wird. Hier dargestellt ist die benötigte Probenmenge als Funktion der Partikelgröße auf der x-Achse, um eine vernünftige Strahlabsorption zu erhalten. Die drei verschiedenfarbigen Linien hier repräsentieren hierbei 5%, 10% und 20% Strahlabsorption.

Was versteht man unter Strahlabsorption? Nun einfach der Prozentsatz des Lichtes, der beim Durchlaufen der Messzelle aus seiner ursprünglichen Richtung abgelenkt oder gestreut wird. Aus der Erfahrung heraus kann man sagen, dass ein vernünftiger Wert der Strahlabsorption bei rund 10% liegt.

Das heißt, wir orientieren uns in etwa an der roten Linie und wir sehen, dass... für feine Partikel nur eine sehr geringe Probenmenge benötigt wird, während im Grobbereich deutlich mehr Material in das System eingegeben werden muss. Kommen wir nun noch kurz zur Trockendispergierung.

Bei der Trockendispergierung haben wir natürlich keinen Kreislauf, keinen Probenkreislauf. Das heißt, die Partikel werden direkt nach der Messung abgesaugt. Die Probenzufuhr erfolgt. kontinuierlich, man kann daher auch größere Mengen an Probenmaterial analysieren.

Die Dispergierenergie zur Zerlegung der Akklimerate wird durch turbulente Luftströmung, die durch Druckluft in einem Düsensystem erzeugt wird, in die Systeme, in die Akklimerate hineingepumpt. Man kann grundsätzlich auch die sogenannte Wand... Partikelwandkollision verwenden.

Dies hat allerdings den Nachteil, dass speziell weiche Materialien bei der Kollision mit einer Wand unter Umständen zerbröseln, zermahlen werden, sodass die Ergebnisse hier dann deutlich verfälscht werden. Hier noch kurz ein schematischer Aufbau einer Trockenmesszelle. Das Probenmaterial, in diesem Fall von oben, wird wie gesagt kontinuierlich zugeführt. Eine Druckluftversorgung sorgt für die Aufbauung der Probenmesszelle.

dafür, dass in diesem Düsensystem die Partikel deutlich beschleunigt werden. Man erhält dann eine turbulente Strömung hier an dem Ausgang des Düsensystems, was zu starken Scherkräften in der Strömung führt, sodass Akklimerate hier zerlegt werden und dann möglichst als Einzelpartikelstrom die Messzelle durchqueren, wo der Laserstrahl... dann die Analyse durchführt.

Hier hinten werden wie gesagt die Partikel abgesaugt und stehen nicht mehr weiter zur Verfügung. Abschließend möchte ich noch einmal kurz auf das Partikelgröße-Messgerät AnalySET 22 Next eingehen. Die neueste Generation unseres Laserbeugungssystems bietet Ihnen einen Messbereich von 0,01 bis 3800 Mikrometer und dies bei einem wirklich äußerst kompakten Der modulare Aufbau des Systems erlaubt eine flexible Anpassung an die jeweiligen Anforderungen Ihrer Anwendung. Modernste Lasertechnik und Messelektronik liefern extrem schnelle und zuverlässige Messdaten. Und dies alles zu einem wirklich attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und auf Wiedersehen.