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Erhebungsverfahren in der Entwicklungspsychologie

im ersten Teil der Lektion befassen wir uns mit Verfahren zur Datenerhebung das heißt wir wollen wissen wie können entwicklungspsychologische Erkenntnisse denn eigentlich gewonnen werden in diesem ersten Teil werden wir uns also anschauen was es alles braucht damit man Erkenntnisse über die Entwicklung von Kindern im Allgemeinen erlangen kann solche Erkenntnisse helfen uns vor allem dabei besser zu verstehen wie die kindliche Entwicklung überhaupt abläuft wann sich welche Kompetenzen ausbilden und welche Entwicklungsverläufe der sogenannten Norm entsprechen oder welche eben nicht damit man Entwicklungsverläufe oder Entwicklungsphänomene beschreiben und erforschen kann braucht es jeweils spezifische Erhebungsmethoden wir werden hier zuerst auf die Unterscheidung zwischen der Erhebungsmethode Querschnittmethode und der Erhebungsmethode Langschnittmethode eingehen dabei werden wir uns auch besonders anschauen welche Vor und Nachteile diese beiden Methoden mit sich bringen wir werden dann in einem nächsten Schritt auch die Konvergenzmodelle betrachten das ist eine Art Kompromiss zwischen der Quer und der Langschnittmethode die auch diverse Vor und Nachteile mit sich bringen kann vor allem jüngere Kinder sind noch nicht immer in der Lage wiederzugeben was sie gerade fühlen oder denken oder wie sie sich gerade verhalten deshalb muss man sich für die Erforschung des Verhaltens und der Entwicklung der jüngeren Kinder auch alternative Datenerhebungsmethoden überlegen das heißt es braucht hier andere Herangehensweisen und wir werden uns in einem letzten Teil auch anschauen welche verschiedene Möglichkeiten es hier gibt die Entwicklung der Kinder wirklich altersangemessen verfolgen und feststellen zu können die erste Datenerhebungsmethode die wir uns etwas genauer anschauen möchten ist die Quirerschnittmethode bei der Quirschnittmethode werden Stichproben aus verschiedenen Altersgruppen zu einem bestimmten Zeitpunkt einmalig untersucht was heißt das die Querschnittmethode macht wie es der Name eigentlich bereits sagt einen Querschnitt durch die Gesellschaft es werden dabei Personen verschiedenen Alters zum selben Zeitpunkt untersucht da es sich jeweils um Personengruppen handelt die unterschiedlich alt sind ergeben sich also verschiedene Stichproben wenn sich unterschiedliche Ergebnisse zeigen werden diese dann auf den Altersunterschied zurückgeführt das Prinzip der Querschnittmethode ist also der Vergleich von Stichproben aus unterschiedlichen Altersgruppen ihr seht das hier an der Grafik noch einmal verdeutlicht ihr seht wir haben verschiedene Altersgruppen also die Personen sind unterschiedlich alt und deshalb ergeben sich auch verschiedene Stichproben ihr seht beispielsweise die Stichprobe A mit dem Alter 1 die Stichprobe B mit dem Alter 2 und so weiter alle diese Personen diese Personengruppen und somit auch die verschiedenen Stichprobengruppen werden aber zum gleichen Zeitpunkt befragt bzw machen zum gleichen Zeitpunkt einen Test und so ergibt sich nachher eigentlich dann ein Verlauf also man kann dann die verschiedenen Gruppen analysieren und sieht was ist der Durchschnitt der Gruppe A was ist der Durchschnitt der Gruppe B der Gruppe C und der Gruppe und so weiter und so kann man nachher eigentlich dann einen Verlauf über das Alter hinweg darstellen und wenn es eben zu Abweichungen kommt führt man diese dann auf das Alter zurück weil das Alter ja eigentlich das einzige ist was sich im Verlauf verändert noch deutlicher wird das Prinzip der Querschnittmethode hier an diesem Beispiel es könnte z.B das Ziel einer Forschung sein dass man die Intelligenz über das Alter hinweg darstellen möchte das heißt man möchte schauen wie entwickelt sich die Intelligenz über das Alter hinweg jetzt könnte ich beispielsweise eine Gruppe sechsjähriger Kinder zusammenstellen eine Gruppe Achtjähriger eine Gruppe 10jähriger und eine Gruppe 12jähriger damit ich eben eine gewisse Alterspanne abdecken kann und daraus ergeben sich dann eben vier verschiedene Stichprobengruppen jetzt werden diese Gruppen alle zum gleichen Zeitpunkt befragt bzw getestet und wir können dann schauen wie ist die Intelligenz der Gruppe von den Sechsjährigen wie ist die Intelligenz der Gruppe der Achtjährigen der Zehnjährigen oder der Zölfjährigen das können wir machen indem wir jeweils von jeder Gruppe den Durchschnitt berechnen bzw eben dann der Mittelwert wenn wir diese verschiedenen Mittelwerte haben können wir den Entwicklungsverlauf der Intelligenz über das Alter hinweg darstellen jetzt zeigt sich aber hier ein Problem nämlich wir können nichts darüber aussagen wie sich beispielsweise das Kind das hier in grau markiert ist mit 6 Jahre alt über die Zeit hinweg entwickelt in Bezug auf seine Intelligenz weil es wird ja nur einmal getestet wir wissen wie seine Intelligenz mit 6 Jahre alt ist aber wir wissen nicht wie würde seine Intelligenz mit 12 Jahre alt aussehen und das ist ja eigentlich das was uns in der Entwicklungspsychologie am meisten interessiert wie entwickeln sich eben die einzelnen Kinder auch über die Zeit hinweg deshalb ist das eben ein entscheidender Nachteil der Querschnittmethode und deshalb macht es eben auch die Langschnittmethode sehr attraktiv genau diese Unmöglichkeit zur Erhebung der intraindividuellen Veränderungen durch die Quirschnittmethode stellt gleichzeitig auch den größten Nachteil dieser Erhebungsmethode dar das heißt wir können eben keine individuellen Verläufe nachvollziehen also ich kann eben nicht schauen wie sich die Intelligenz dieses grau markierten sechsjährigen Kindes über die Zeit hinweg verändert deshalb können wir eben keine Entwicklungsveränderungen im Sinne der Entwicklungsdefinition wie sie auch noch aus der LV1 kennt erfassen was auch dazu kommen kann es kann passieren dass sich in der Querschnittmethode Alters oder Generationen Unterschiede widerspiegeln das heißt testet man beispielsweise Kinder äh von 10 Jahren und daneben Erwachsene von 50 Jahren und testet sie beide auf die Intelligenz kann es zu abweichenden Resultaten kommen weil die 50-jährigen Personen eine andere Bildungsvoraussetzung hatten weil sie vielleicht noch ein abgeändertes Schulsystem genossen haben als die Kinder jetzt mit 10 Jahren und deshalb ist es auch immer heikel eben so verschiedene Stichproben nur im Querschnitt zu betrachten dann ist es auch schwierig die Repräsentativität sicherzustellen das heißt wenn eben beispielsweise in der Stichprobe der sechsjährigen Kinder nur Märchen vertreten sind in der Stichprobe der achtjährigen Kinder vielleicht nur Kinder die ähm die das Niveau 1 anstreben später oder die besser in der Schule sind dann kann es eben schon schwierig werden das heißt wir müssen wirklich auch darauf achten dass wenn man eine Querschnittstudie macht dass man wirklich alle Stichproben möglichst ausgeglichen hat damit sie eben danach repräsentativ sind und nicht dass man in einer Stichprobe nur schwache Schüler hat in der anderen Stichprobe nur starke Schüler leistungsmäßig das können alles Kriterien sein die nachher die Resultate beeinflussen können dann ist es auch so dass eben die Resultate eigentlich immer nur für den jeweiligen Erhebungszeitpunkt gelten das heißt in unserem Beispiel wenn man diese Kinder jetzt im Juni 2023 noch einmal befragen würde würde es vielleicht zu anderen Resultaten kommen als jetzt im März 2023 die Vorteile der Querschnittmethode sind sicherlich dass man nur ein Messzeitpunkt hat das spart wiederum auch viel Aufwand wenn man eben nur einen Messzeitpunkt hat braucht man natürlich auch weniger Personal und es kostet auch weniger wenn man nur einmal eine Messung durchführt als wenn man eben die Testung oder die Befragung mehrmals organisieren muss es ist natürlich auch leichter teilnehmende für eine Untersuchung zu gewinnen als wenn man ihnen eben mitteilt dass sie dann während mehreren Jahren immer wieder untersucht werden und es ist auch leichter repräsentative Stichproben zu generieren weil man eigentlich wirklich auch auswählen kann welche Personen man in welcher Stichprobe aufnehmen will und es nicht so ist dass man eben dann eine Person wirklich über mehrere Jahre in der Stichprobe behalt bzw es ist auch leichter eben vollständige Stichproben zu erhalten weil bei der Langschnittstudie das werdet ihr dann jetzt gleich sehen kann es eben auch sein dass dann während den Jahren einige Leute aussteigen nicht mehr mitmachen möchten beim Projekt und so ist dann die Stichprobe auch nicht mehr ganz repräsentativ was ist nun also das Fazit zur Querschnittmethode einerseits ist es eben dann sinnvoll wenn man erste Anhaltspunkte erhalten möchte über Entwicklungsphänomene das heißt wenn ich eben schon einmal eine gewisse Vorvorstellung erhalten möchte wie sich die Intelligenz über die Zeit entwickelt und wenn man nachher im Anschluss daran dann Vertiefungsstudien macht und wirklich auch vielleicht die einzelnen Personengruppen untersucht wie beispielsweise die Intelligenz bei den sechsjährigen Personen was sind da die Voraussetzungen was können die Hindernisse sein oder wenn ich eben dann im Anschluss durch eine Längschnittstudie durchführe um zu schauen wie sich die einzelnen Personen während der Zeit entwickeln dann kann es auch sinnvoll sein wenn man eine Fragestellung hat die sich beispielsweise eben mit den Unterschieden zwischen den verschiedenen Alter zu einem bestimmten Zeitpunkt auseinandersetzen das heißt wenn man wirklich explizit wissen möchte wie ist die Intelligenz der Sechsjährigen im Vergleich zur Intelligenz der Zölfjährigen dann eignet sich eine Querschnittstudie eigentlich sehr gut weil man kann so eben Aussagen über diese beiden Gruppen treffen oder eben auch Sechsjährige im Vergleich zu Achtjährigen wäre ein anderes Beispiel kommen wir nun zu der zweiten Erhebungsmethode und das ist nun eben die Langschnittmethode bei der Langschnittmethode wird eine Stichprobe zu verschiedenen Zeitpunkten mit demselben oder einem vergleichbaren Erhebungsinstrument untersucht was heißt das nun bei der Langschnittmethode werden eben dieselben Personen das heißt dieselbe Stichprobe zu verschiedenen Messpunkten getestet das heißt vielleicht eine Gruppe äh zum Zeitpunkt März 2023 die andere zum Zeitpunkt März 2025 und so weiter auch hier werden die unterschiedlichen Ergebnisse dann eben wieder auf das voranschreitende Alter zurückgeführt weil sich eben das Alter der verschiedenen Gruppen ja unterscheidet und das Grundprinzip der Langschnittmethode ist also wirklich die Untersuchung von einer Stichprobe zu verschiedenen Zeitpunkten und mit demselben oder einem ähnlichen Erhebungsinstrument das heißt es ändert sich eigentlich nichts es ändert sich nur der Zeitpunkt an dem die Probandinnen und Probanden immer untersucht werden alles andere das Setting der Untersuchung und so weiter sollte gleich bleiben und eben auch die Personen die man untersucht bleiben von Beginn der Studie bis zum Schluss der Studie so gut wie möglich immer die gleiche Personengruppe im Vergleich zur Querschnittstudie werden hier also eben immer dieselben Personen über die Zeit hinweg untersucht und das ermöglicht dann auch Aussagen darüber wie sich die Verläufe eben intraindividuell äh weiterentwickeln also eben zu dieser intraindividuellen Entwicklung es können zudem auch einzelne Entwicklungsverläufe nachvollziehbar gemacht werden das heißt es kann wirklich auch ersichtlich werden welche Merkmale sich über die Zeit hinweg bei einem Menschen relativ stabil entwickeln und welche Merkmale stark variieren zwischen den einzelnen Personen also gibt es wirklich Merkmale die eben konstant voranschreiten oder gibt es auch Merkmale bei denen sich die Personen sehr stark unterscheiden wir nehmen hier auch nochmals das Beispiel der Entwicklung der Intelligenz über die Zeiten weg und wie würde man das jetzt langschnittlich betrachten also wir würden jetzt eigentlich eine Personengruppe definieren wir machen zu Beginn eine Stichprobe mit 6 Jahre alten Kindern und machen dort unsere Gruppe die wir nachher für unsere Studie immer so behalten möchten wenn man die Intelligenz nun langschnittlich erheben will dann kann man diese Personengruppe von sechsjährigen Kindern das erste Mal vielleicht im Jahr 2021 testen dann wieder wenn sie 8 Jahre alt sind im Jahr 2023 wenn sie 10 Jahre alt sind im Jahr 225 und dann wenn diese Kinder 12 Jahre alt sind im Jahr 227 man würde dann im Anschluss wiederum für jeden Zeitpunkt an dem man gemessen hat den Mittelwert berechnen und so kann man dann den Entwicklungsverlauf über das Alter hinweg darstellen jetzt bittet sich hier aber eben eine entscheidende Möglichkeit die uns die Querschnittstudie Querschnittmethode nicht zulasst nämlich wir können eben den Entwicklungsverlauf von jedem einzelnen Kind nachvollziehen und so können wir auch jeweils abschätzen wie es sich im Vergleich zu den anderen getesteten Kindern also zum Mittelwert entwickelt das erlaubt uns dann eben Aussagen dazu wie stabil oder instabil sich ein Merkmal wie eben beispielsweise die Intelligenz über die Zeit hinweg entwickelt ihr seht das ich habe das hier mit diesem äh mit dieser Grafik dargestellt oben seht ihr eben wieder die Mittelwerte die grauen Punkte jeweils der Mittelwert für die Gruppe zum Zeitpunkt 1 zum Zeitpunkt 2 3 und so weiter und unten seht ihr jetzt unser Kind das wir vorher grau markiert haben ich habe es jetzt hier gelb markiert dass wir das besser sehen wie hat sich dieses einzelne Kind entwickelt und ihr seht beim ersten Zeitpunkt im März 2021 liegt seine Intelligenz unter dem Durchschnitt der Gruppe im März 23 auch im März 25 ist die Intelligenz über dem Durchschnitt und im März 27 wieder unter dem Durchschnitt und ihr seht eben dieser einzelne Punkt dieser gelbe Punkt verläuft nicht gleich wie der Durchschnitt und das ist eben das große Plus der Langschnittmethode und dazu werden wir jetzt gleich kommen also ihr seht eben es kann uns direkte Informationen über intraindividuelle Veränderungen liefern und wir können eben diese einzelnen Verläufe und Verlaufstypen bestimmen das heißt wir können auch Stabilität oder Instabilität von Merkmen eben wie stabil verläuft beispielsweise die Entwicklung der Intelligenz oder ist das eher ein Merkmal das bei den verschiedenen getesteten Personen sehr unterschiedlich verläuft das wiederum erlaubt uns dann eben auch Rückschlüsse auf die Ursache Wirkungsabfolgen das heißt wir können bei den einzelnen Kindern dann auch nachfragen weshalb ist das so das heißt wir könnten dort auch qualitativ forschen und so auch merken was sind denn vielleicht die Gründe weshalb jetzt unser Kind in gelb beim ersten Messzeitpunkt so stark unter dem Durchschnitt der Intelligenz liegt und die Stichproben bleiben eben so gut wie möglich gleich das heißt man kann wirklich auch gut vergleichen äh zwischen den Gruppen wenn sie beispielsweise 6 Jahre alt waren oder 8 Jahre alt waren kann man da wirklich einen sauberen Vergleich machen nachteile sind aber eben genau einerseits auch dass sich die Stichprobe auch verändern kann das heißt wenn Kinder oder eben dann auch Erwachsene krank werden wenn man umzieht wenn man keine Lust mehr hat an der Studie teilzunehmen und so weiter können natürlich auch Personen wegfallen und so kann die Stichprobe dann eben auch minime Veränderungen erfahren was natürlich eben für die Repräsentativität nicht ganz optimal ist dann kann es auch zu Testungseffekten kommen also wenn man eben immer wieder den gleichen Intelligenztest ausfüllt alle zwei Jahre kann es sein dass man das plötzlich kennt dass man sich an Aufgaben erinnert und so weiter und dann vielleicht den Test auch besser lösen kann und das wäre dann natürlich auch wieder kontraproduktiv weil man ja dann nicht die tatsächliche Intelligenz testet sondern das Resultat dann ein bisschen verzerrt ist was auch schwierig ist ist die Generalisierbarkeit auf andere Kohten oder Generationen das heißt die Kinder die eben die ich von 6 bis 12 Jahre untersuche sind in einer spezifischen Zeit geboren haben ein spezifisches Umfeld genossen haben auch eine spezifische Schulbildung genossen und vielleicht würde es anders aussehen wenn ich nachher in 20 Jahren wieder eine Kohorte von 6 bis 12 Jahre begleite vielleicht komme ich da zu anderen Resultaten und es ist natürlich auch viel aufwendiger als die Querschnittmethode weil wir müssen eben jetzt wie hier im Beispiel alle zwei Jahre unsere Stichprobe unsere Personen kontaktieren wir müssen eine Untersuchung planen und brauchen daher auch mehr Personal und es kostet auch mehr aber das Fazit ganz wichtig wir können durch die Langschnittmethode eben intraindividuelle Entwicklungsveränderungen erfassen und das ist ja wirklich auch das was uns in der Entwicklungspsychologie sehr stark interessiert vielleicht fragt ihr euch jetzt kann es denn wirklich so unterschiedliche Ergebnisse äh geben wenn man eben Querschnittsmessungen macht oder Längschnittsmessungen macht ich möchte euch das an einem Beispiel noch kurz verdeutlichen wenn wir eben die Intelligenz über das Alter hinweg messen und wirklich jetzt von 6 Jahre alt bis 50 Jahre alt kann es im Querschnitt dazu kommen dass es zu einem Intelligenzabfall führt das heißt es kann sein dass die Schulbildung der jüngeren Generation besser ist und dass sie so einen höheren Intelligenzkoenten aufweisen als die Generation der 50-jährigen bzw als die Stichprobe der 50-jährigen wenn wir aber die Generation der Sechsjährigen während der Zeit beobachten das heißt im Längschnitt bleibt die Intelligenz je ziemlich konstant weil sie haben eben dieselben Voraussetzungen gehabt und so kann sich die Intelligenz auch relativ konstant entwickeln das ist rein hypothetisch es könnte natürlich auch anders verlaufen aber so könnte es sein das heißt so könnte es wirklich auch in der Praxis passieren wenn wir solche Testungen machen und deshalb muss man sich auch hier wirklich immer wieder kritisch hinterfragen welche Datenerhebungsmethode eignet sich für meine Fragestellung für das was mich aktuell interessiert in Bezug auf die Entwicklung des Kindes am meisten nun haben wir aber eben auch gehört dass die Langschnittstudien sehr zeitaufwendig sind und deshalb hat man auch ein neues Modell entwickelt nämlich die Konvergenzmodelle bei einem Konvergenzmodell werden die LS und die Quirschnittmethode kombiniert es werden Teiluntersuchungen so miteinander kombiniert dass ein zusammengesetzter sich teilweise überlappender Gesamtlängschnitt entsteht was heißt das ich möchte euch das hier auch wieder mit einer Grafik verdeutlichen es heißt wir nehmen eine Stichprobe A und eine Stichprobe Bispielsweise also wir starten mit Kindern von 6 Jahren beim Zeitpunkt T1 und messen ihre Intelligenz dort z.B im März 23 zum Zeitpunkt T1 dann werden wir die Kinder wieder zur Testung einladen wenn sie 8 Jahre alt sind zum Zeitpunkt T2 beispielsweise im Juni 23 im Juni im März 25 und dann werden wir sie noch einmal zur Testung einladen wenn sie 10 Jahre alt sind beispielsweise im März 27 so haben wir eigentlich äh eine Längschnittstudie für diese Stichprobe A mit der zweiten Stichprobe starten wir direkt bei 10 Jahren also das heißt wir nehmen zehn Kinder und messen diese Intelligenz der zehnjährigen Kinder auch das erste Mal im März 23 dann messen wir die Intelligenz wenn Sie 12 Jahre alt sind im März 25 und wenn Sie 14 Jahre alt sind im März 27 also auch hier wieder eine kleine Langschnittstudie und die beiden Langschnittstudien verbinden wir jetzt zu einem Querschnitt das heißt wir haben ja die zehnjährigen Kinder doppelt befragt also einerseits die Stichprobe A wenn sie 10 Jahre alt sind und andererseits die Stichprobe B wenn sie 10 Jahre alt sind wenn dort jetzt die Mittelwerte nicht entscheidend voneinander abweichen also wenn die ca k gleich sind dann können wir die Daten nutzen und dann können wir so eine Längschnittstudie konstruieren das heißt wir nehmen dann Stichprobe A und B eigentlich als eines und wir machen dann eine Längschnittstudie vom Alter 1 bis zum Alter 5 und so können wir eigentlich vermeiden dass wir eben die Stichprobe A beispielsweise fünfm befragen müssen oder die Stichprobe B fünf mal sondern man kann zwei Stichproben nehmen beide ein bisschen weniger oft befragen und dann trotzdem daraus eine Langschnittstudie konstruieren die vom Alter 1 bis zum Alter 5 in unserem Fall hier eben von 6 bis 14 Jahre alt gehen würde wie in der Einleitung bereits einmal angetönt ist es nun aber eben so dass wir mit Kindern keine Erwachsenen vor uns haben die uns immer gerade adäquat und umfangreich Auskunft zu ihrem aktuellen Befinden oder zu ihrem aktuellen Verhalten geben können und deshalb ergeben sich halt bei der Erhebung von Kindern und Jugendlichen auch einige Herausforderungen vor allem ist es so dass gerade bei jüngeren Kindern teilweise der Sprachverstanden ist oder auch die Sprachproduktion noch nicht ausgebildet ist und dass sie sich dementsprechend noch nicht gut verständigen können teilweise natürlich noch gar nicht wenn sie nicht sprechen können und teilweise aber auch noch nicht so umfangreich wenn Ihnen vielleicht im Alter von drei bis vier Jahren auch noch ein bisschen der Wortschatz fehlt um wirklich zu beschreiben was sie eigentlich mitteilen möchten und so wird es eben teilweise schwierig dass die Kinder und Jugendlichen ausdrücken können wie sie sich wirklich fühlen und was sie erleben bei Jugendlichen ist dies vor allem dann der Fall wenn es eben problematische Situationen gibt die vielleicht sehr schüchtern sind und so auch nicht ganz einfach und leicht erzählen können was in ihnen aktuell eigentlich vorgeht was gibt es da für Lösungen also im Bereich der Kleinkinderforschung mit Zeuglingen und Kindern bis 4 Jahren ca macht man sehr oft Experimente mit Beobachtungen das heißt man führt ein Experiment durch mit den Kindern und beobachtet ihr Verhalten und kann so dann nachher feststellen was man beobachten wollte also was man erzielen wollte wird's durch Beobachtung überprüft ein Beispiel dafür ist das Experiment der visuellen Klippe dass wir uns gleich hier in einem Video anschauen werden und hier seht ihr eben sehr deutlich dass die Kinder wirklich in dieser experimentellen Situation sind sie verhalten sich dort entsprechend und die Untersuchungsleiter oder Untersuchungsleiterin werden dort beobachten was passiert wie sich das Kind verhält und das gibt Ihnen dann eben Aufschluss darüber ob die Kinder es schon schaffen eine Klippe zu erkennen und wie es auch damit aussieht wenn die Müter eben ihre Gesichtsausdrücke dementsprechend verändern aber mehr dazu werdet ihr direkt im Video sehen wichtig ist auch zu betonen dass eben solche Experimente in der Entwicklungsforschung natürlich immer unter strengsten ethischen Auflagen durchgeführt werden also es gibt keine Experimente in diesem Bereich die irgendwie den Kindern oder Jugendlichen schaden könnten das wird immer durch Ethikantrage auch alles überprüft und so werden diese Experimente die dort durchgeführt werden wirklich auch mit garantierter Sicherheit äh anderen Kindern keinen Schaden zuführen beim Präferenzparadigma werden dem Baby zwei oder mehrere Stimuli präsentiert und aus der Reaktion des Kindes kann man dann erschließen welchen Stimulus es bevorzugt beispielsweise könnte man dem Kind Gesichter zeigen und dann eben bedeutungslose Stimulie also beispielsweise eben dieses rosa Bild dass man eigentlich nicht ganz zuordnen kann was das sein soll und daneben zeigt man ihm ein Gesicht oder eben eine Gesichtsform die das Kind schon kennen sollte und dann kann man eigentlich beobachten wohin das Kind schaut und so geht man nachher eben davon aus dass wenn es jetzt zum Gesicht schaut dann bevorzugt es das Gesicht so kann man das auch mit Geräuschen beispielsweise machen also man kann ihm einen ein Geräusch zeigen dass es vielleicht kennt und ein Geräusch das ihm fremd ist und dann kann man auch schauen schafft es dort zu unterscheiden und zu welchem äh zu welchem Ton fühlt es sich mehr hingezogen dann kann man auch Erkenntnisse über die Entwicklung des Säuglings erhalten indem man das Erwartungsinduktionsparadigma anwendet bei dieser Forschungsmethode geht es darum dass man herausfinden möchte welche Zusammenhänge können Säuglinge bereits erkennen einerseits kann es beispielsweise ein Experiment geben dass das Kind äh ein Kuscheltier an Bein befestigt hat und man schaut nachher ob es den Zusammenhang erkennt zwischen seinem Beinstrampeln und dem Bewegen dem auf und abbewegen des Kuscheltiers wenn es eben den Zusammenhang erkennt beginnt es viel mehr zu strampeln und so sieht man dann okay das Kind hat erkannt das muss irgendwie in Zusammenhang sein wenn ich hier strample mit dem Bein und dann geht das Kuscheltier auf und ab das nennt man verhaltensbasierte Kontingenzen dann kann es aber auch sein dass der Säugling den Zusammenhang zwischen zwei verschiedenen Stimuli erkennt beispielsweise einem Geräusch und jeweils direkt nach dem Geräusch geht auf der anderen Seite von seinem Blick fällt eine Lampe an und wenn man das mehrmals wiederholt und das Kind schaut dann nach dem Geräusch automatisch auf die linke Seite beispielsweise weil dort immer die Lampe angegangen ist dann geht man davon aus dass es eben auch den Zusammenhang erkennt hat und das nennt man dann umweltbasierte Kontingenz zum Abschluss möchte ich euch noch drei grundlegende Dinge mitgeben die immer zu beachten sind wenn man eben äh Testungen oder Befragungen mit Kindern und Jugendlichen durchführt um beispielsweise eben ihren Entwicklungsstand zu ermittn einerseits muss man eben wirklich abklären ist das Sprachverständnis und die Sprachproduktion der Kinder schon ausgebildet wenn nicht wie kann ich das auffangen wie kann ich mein meine experimentelle Situation meinen Test so gestalten dass es eben auch ohne Sprache geht wenn man ein Interview durchführt beispielsweise mit den Kindern und Jugendlichen sollte man immer darauf achten dass sich die Kinder und Jugendlichen wohlfühlen und dass man auch das soziale Gefälle reduzieren kann also dass sie sich nicht fürchten vor der sozial höher gestellten Person sondern dass man wirklich mit ihnen auf einer Ebene ist und sehr oft wird das bei Kindern dann auch durch Puppenspiel aufgefangen dass man eben beispielsweise durch eine Handpuppe mit den Kindern kommuniziert und sie per Handpuppe befragt damit sie nicht mit einem Erwachsenen kommunizieren müssen sondern wirklich auf einer Augenhöhe kommunizieren können dann sollte man auch eine Datenerhebungsmethode wählen dass alle Kinder damit gleich gut umgehen können das heißt es darf keine Verzerrungen geben es muss wirklich so gestaltet sein dass alle Kinder und alle Jugendlichen sich damit wohlfühlen und so ausb Auskunft geben können