Transcript for:
Der Kalte Krieg: Konflikte und Auswirkungen

In diesem Video schauen wir auf die Zeit des Kalten Kriegs. Was genau war dieser Kalte Krieg? Warum sagt man Kalter Krieg und vieles mehr?

Alles das jetzt. Starten wir mal mit dem Begriff. Der Ausdruck Kalter Krieg wird heute oft ein bisschen missverstanden.

Gerade diejenigen, die nach 1989 geboren sind, verstehen gar nicht mehr, wieso es Krieg heißt. Denn tatsächlich haben die beiden, um die es maßgeblich geht beim Kalten Krieg, nämlich die Vereinigten Staaten. Die Staaten von Amerika auf der einen Seite und die UdSSR, auch bekannt als Sowjetunion, auf der anderen Seite, nicht direkt militärisch gegeneinander gekämpft.

Das Ringen der beiden Supermächte läuft damals auf anderen Ebenen ab. Da ist zum einen die ideologische Ebene. Das ist der Kampf der Weltanschauungen. Hier betätigen sich Wissenschaftler, Politiker und auch Journalisten.

Es werden Tonnen von Büchern geschrieben, wieso nur der Kommunismus oder nur der Kapitalismus gut ist. In langen Reden oder Artikeln wird der Gegner schlecht gemacht. Sowohl die USA als auch die Sowjetunion wollen ihre Bürger, aber auch die Menschen in ihren jeweiligen Einflussgebieten von der Überlegenheit des eigenen Systems überzeugen. Im Osten wird kein Widerspruch geduldet.

Wer anfängt, zu schlagen, Anfang der 1950er-Jahre unter der Herrschaft Josefs Stalins Kritik an den bestehenden Herrschaftsverhältnissen übt, der wandert ins Straflager. In den USA prägt in jenen frühen Jahren ein strikter Antikommunismus die öffentliche Meinung. Es gibt hässliche Auswüchse, etwa Befragungen von Schauspielernn und Intellektuellen, die verdächtigt werden, Kommunisten zu sein. Wer nicht auf der richtigen Linie ist, muss in einer Demokratie nicht ins Gefängnis, aber in dieser Zeit bekommen Schauspielern in Hollywood keinen mehr. nur weil man sie verdächtigt, Sympathien für den Kommunismus zu hegen.

Da gibt es die ökonomische, also die wirtschaftliche Ebene des Kalten Kriegs. Hier geht es um Dinge wie Absatzmärkte oder den Zugriff auf Rohstoffe. Die USA und die UdSSR versuchen, den wirtschaftlichen Handlungsspielraum des Gegners einzuschränken. Zum einen arbeiten sowohl die US-Amerikaner und ihre Verbündeten als auch die UdSSR und der Ostblock mit weniger entwickelten Staaten zusammen. Sie leisten Entwicklungshilfe und erwarten dafür wirtschaftliche Kooperation.

und politisches Entgegenkommen. Oder auch die Erlaubnis, Militärstützpunkte zu nutzen. Im Wettbewerb der Systeme, damit kommen wir zur nächsten Ebene des Kriegs, geht es außerdem darum, wissenschaftlich zu protzen. Denn wissenschaftliche Erfolge stärken das internationale Image. So sind die Sowjetunion den USA zunächst in der Weltraumfahrt überlegen.

Sie lassen den ersten Satelliten fliegen. Die Amerikaner landen dafür 1969 auf dem Mond. Die Russen bauen 1971 die erste Raumstation.

Die Amerikaner sind die ersten, Die Amerikaner ziehen mit dem Space Shuttle nach. Dieser Wettbewerb ist ja noch zu etwas Nütze. Richtig teuer ist allerdings die Aufrüstung, die über Jahrzehnte mal mehr, mal weniger intensiv läuft.

Der US-Präsident Ronald Reagan sagt in den 1980er-Jahren ganz klar, er will aufrüsten, damit die Sowjetunion nachziehen muss. Sein Plan ist, so stark aufzurüsten, dass die UdSSR irgendwann pleite ist. Zu Tode rüsten, lautet das Schlagwort. Tatsächlich verliert die Sowjetunion den Kampf auf wirtschaftlichem Gebiet dann auch.

Das gab sich... so sehr, dass die Versorgung der Bürger immer schlechter wird. Es gibt auch einen Geheimen Krieg, den die Spione und Geheimagenten der beiden Blöcke ausfechten. Wer schon mal einen James-Bond-Film aus den 1960er bis 1980er Jahren gesehen hat, der weiß, dass es nicht allein um Superlaser geht, sondern auch um die Konfrontation der Blöcke Ost und West.

Ein geheimer Krieg der Spione. Und wer ist denn jetzt eigentlich am Kalten Krieg beteiligt? Die USA und die Sowjetunion haben wir schon angesprochen, aber die beiden Supermächte scharen auch Verbündete um sich. Das westliche Bündnis ist die NATO, ein Beistandspakt.

Wenn ein Mitglied angegriffen wird, stehen ihm die anderen bei. Die Staaten wollen gemeinsam die Freiheit, das gemeinsame Erbe und die Zivilisation ihrer Völker, die auf den Grundsätzen der Demokratie, der Freiheit, der Person und der Herrschaft des Rechts beruhen, gewährleisten. So heißt es wörtlich.

Dieses Militärbündnis gibt es heute noch und Deutschland, genauer gesagt Westdeutschland, gehört seit 1955 dazu. Seit 1955 steht der NATO der Wahrscheinlichkeit der Welt. dem Warschauer Vertrag oder umgangssprachlich Warschauer Pakt.

Das Verteidigungsbündnis der Sowjetunion. Mit dem Vertrag bindet die UdSSR ihre Satellitenstaaten im Osten Europas noch enger an sich und übt Kontrolle über sie aus. Mitglied im Pakt ist natürlich auch die Deutsche Demokratische Republik, die DDR.

Der Kalte Krieg findet also im Gegeneinander der Deutschen westlich und östlich der Grenze zwischen der Bundesrepublik und der DDR sein Sinnbild. Getrennt durch die Weltanschauung, durch die Wirtschaftsaufgaben, getrennt durch den sogenannten eisernen Vorhang. Dieser Begriff eiserner Vorhang stammt aus dem 19. Jahrhundert, aus der Welt des Theaters.

Ein solcher Vorhang ging nieder, um im Fall eines Feuers auf der Bühne das Publikum zu schützen. Der ehemalige britische Premierminister Winston Churchill greift dieses Bild 1946 auf. In einer Rede an einer amerikanischen Universität sagt er, dass in Europa von Stettin an der Ostsee bis Triest an der Adria ein eiserner Vorhang niedergegangen sei. Und er meint damit, dass die Sowjetunion ihren Machtbereich, den sie in Ost-und Mitteleuropa erobert hat, abschottet.

Besonders deutlich wird das 1961, als die DDR beginnt, in Berlin eine Mauer zu bauen und damit die Grenze zu Westdeutschland abriegelt. Der Kalte Krieg hatte auch heiße Momente, um im Bild zu bleiben. Also gefährliche Momente. In ihrem unmittelbaren Einflussgebiet greifen die Supermächte ungeniert ein.

Die UdSSR schlägt die Volksaufstände in der DDR, in Ungarn und der Tschechoslowakei nieder. Russische Panzer schützen die kommunistischen Regime. Die USA greifen in Guatemala, Chile, El Salvador, Nicaragua und Grenada ein, um ihnen genehme Regierungen zu installieren. Jetzt gibt es natürlich eine ganze Menge weiterer Staaten auf der Erde, die keinem der beiden Blöcke angehören.

Viele versuchen, sich aus dem Ringen der Supermächte herauszuhalten. Sie wollen blockfrei sein und handeln. Doch so eine Supermacht kümmert sich wenig um die Wünsche der Kleinen, wenn das ihren eigenen Zielen im Weg steht.

Also bemühen sich beide Supermächte, ihre Einflussgebiete zu erweitern. Es beginnt in Europa, aber auch in Asien, Afrika und Lateinamerika versuchen die USA und die Sowjetunion, Länder auf ihre Seite zu ziehen. Die jeweils andere Seite will das natürlich verhindern. So kommt es zu Putschen, zu Bürgerkriegen und zu Kriegen zwischen Staaten.

Viele dieser Kriege sind Stellvertreterkriege. Die feindlichen Truppen kämpfen jeweils mit Unterstützung einer der beiden Supermächte. Also sozusagen Stellvertreter. Die USA und Russland geraten dabei selbst gar nicht aneinander, zumindest nicht direkt. Bei anderen Kriegen ist es später manchmal so, dass eine Supermacht aktiv kämpft und die andere Supermacht nur deren Gegner unterstützt.

So war das zum Beispiel im Vietnamkrieg und im sowjetisch-afghanischen Krieg. Ein weiterer Konflikt stand am Anfang des Kalten Kriegs. Er verhärtete die Fronten und löste im Westen die Furcht vor einem aggressiven Kommunismus aus.

Die Rede ist vom Koreakrieg. Am 25. Juni 1950 greifen Truppen des kommunistischen Nordkorea mit Unterstützung der UdSSR und Chinas die Republik Südkorea an. Die Vereinten Nationen beschließen, Korea beizustehen.

Vor allem die USA schicken Soldaten. Erst erobert der Norden fast den ganzen Süden, dann erobert der Süden fast den ganzen Norden. Dann geht es wieder andersrum und dann wieder und das Ganze eine Weile hin und her.

Dieser Koreakrieg wird überaus brutal geführt. Mehr als 4 Millionen Menschen sterben in drei Jahren Krieg. Am Ende steht ein Waffenstillstand und bis heute ist Korea in Nordkorea und Südkorea geteilt.

Am bekanntesten ist das Aufeinanderprallen der Supermächte in der Kubakrise 1962. Dazu haben wir auch schon mal ein Video gemacht, findet ihr oben auf dem i. In dieser Krise steht die Welt kurz vor einem Atomkrieg. Der kann gerade noch durch Verhandlungen abgewendet werden.

Die USA und die Sowjetunion erkennen, dass sie Wege finden müssen, in gefährlichen Situationen miteinander zu sprechen, bevor es kracht. Das ist an sich gut, aber viele Leute fragen sich damals, wozu die vielen Atomwaffen? Der Grund, weshalb es keinen Dritten Weltkrieg gibt, liegt in den Waffen, die die Supermächte aufbieten. Das klassische Arsenal hat jeder, also Maschinengewehre, Panzer und so weiter, aber die USA und die Sowjetunion sind bis an die Zähne mit Atomwaffen ausgerüstet. Und mit der Zeit werden die Waffen immer stärker.

In Hiroshima zerstörte eine Atombombe fast die ganze Stadt. Die stärkste heutige Wasserstoffbombe hat ein Vielfaches an Sprengkraft. Absolut.

grausamer Wahnsinn. Hier auf diesem Bild kann man sehen, wie amerikanische Kinder lernen, sich bei einem Atomangriff unter dem Schultisch zu verstecken. Duck and cover war damals das Motto, also sich ducken und sich bedecken. Geholfen hätte das in einem Atomkrieg natürlich kein bisschen. Es werden damals immer mehr Atomwaffen.

Schon Anfang der 1960er-Jahre sind es mehrere Tausend auf beiden Seiten. Im Kriegsfall hieße das garantierte gegenseitige Zerstörung, auf Englisch Mutually Assured Destruction. Kurz M.A.D. Man muss nicht Englisch können, um zu wissen, was M.A.D. oder Mad heißt.

Verrückt. Aber so verrückt ist es dann doch wieder nicht. Das hat seine eigene Logik. Ein Angreifer muss wissen, dass er durch seinen Angriff die eigene atomare Zerstörung auslöst.

Dahinter steckt die Idee der Abschreckung, das Gleichgewicht des Schreckens, wie man es auch nennt. Der ehemalige US-Präsident Eisenhower erkennt schon in den 1950er Jahren, wohin das führt. Wenn es zu einem Krieg der Atommächte kommen sollte, der mit allen Mitteln geführt wird, dann bedeutet das das Ende der Geschichte der Menschheit, sagt Eisenhower. Diese Erkenntnis hilft aber nichts.

Die gegenseitige Aufrüstung geht weiter. Aber es gibt im Kalten Krieg Phasen, in denen sich die Großmächte näher kommen und abrüsten. In verschiedenen Abkommen vereinbaren die USA und die Sowjetunion, Atomwaffen nicht weiter zu verbreiten, Atomwaffen zu zerstören und Höchstzahlen für Sprengköpfe festzulegen. Besonders die Menschen in den westeuropäischen Ländern gehen gegen die Atomwaffen auf die Straße.

Eine echte Entspannung. gibt es erst, als der Generalsekretär der Sowjetunion, Mikhail Gorbatschow, und die US-Präsidenten Ronald Reagan und später George Bush Vertrauen zueinander aufbauen. Plötzlich gibt es Raum für ein friedliches Miteinander. Schauen wir uns noch das Ende des Kalten Kriegs an. Wie kommt es dazu?

Ein Faktor ist Gorbatschow Öffnung der sowjetischen Gesellschaft für ein freieres Denken, Glasnost genannt. Das ermutigt Bürger in anderen osteuropäischen Ländern, gegen die Unterdrückung durch ihre Regierungen aufzubegehren. Die Menschen berufen sich, wie so oft beschworen, auf das Vorbild Sowjetunion und den politischen Wandel dort, Perestroika genannt. Wirtschaftlich sind die Sowjetunion und ihre Partnerstaaten am Ende. Sie haben zu viel Geld für Rüstung ausgegeben.

Eine Eine bürokratische Planwirtschaft hemmt die Industrie. Die Menschen wissen, dass im Westen der Lebensstandard höher ist. Die alten Regime in Osteuropa verlieren nach und nach die Macht oder werden gestürzt. Auch in der DDR.

Dort fällt im November 1989 die Mauer zwischen Ost-und West-Berlin. Es folgt die Wiedervereinigung Deutschlands. 1991 löst sich der Warschauer Pakt auf.

Im gleichen Jahr hört auch die Sowjetunion auf zu existieren. Ihre Teilrepubliken werden unabhängig. Die Bedrohung durch einen Krieg oder gar durch einen Atomkrieg in Europa ist zunächst einmal weg.

Das Modell der westlichen Staaten, Demokratie, Menschenrechte, kapitalistische Marktwirtschaft hat sich in Europa weitgehend durchgesetzt. Die Idee des Kommunismus oder auch des Sozialismus spielt kaum noch eine Rolle. Der Kalte Krieg von früher, zwei Machtblöcke, die sich weltweit gegenüberstehen, ist vorbei. Aber das Drohpotenzial der atomaren Vernichtung besteht weiter und auch eine zunehmende Konfrontation können wir beobachten zwischen dem Osten und dem Westen. Wie denkt ihr denn darüber?

Schreibt uns gerne in die Kommentare. Und neben mir findet ihr nochmal das angesprochene Video zur Kubakrise und darunter ein Video zum Vietnamkrieg. Auch um den ging es ja in diesem Video hier kurz. Einem sogenannten Stellvertreterkrieg im Ost-West-Konflikt.

Danke euch fürs Zuschauen und bis zum nächsten Mal.