Ăśbersicht
Die Vorlesung behandelt Toleranzkurven, deren Aufbau sowie die Begriffe physiologische und ökologische Potenz, und zeigt, wie abiotische Umweltfaktoren die Aktivität und das Verbreitungsgebiet von Organismen beeinflussen.
Toleranzkurven und Umweltfaktoren
- Toleranzkurven zeigen, wie stark ein Organismus auf verschiedene Ausprägungen eines Umweltfaktors reagiert.
- Abiotische Faktoren wie Temperatur, Licht oder Bodenfeuchte beeinflussen die Lebensfähigkeit von Organismen.
- Organismen sind an ihre jeweiligen Umweltbedingungen angepasst (z.B. Eisbär in Kälte, Kamel in Hitze).
- Der Lebensraum wird durch die spezifischen Anpassungen und Toleranzbereiche eines Organismus begrenzt.
Aufbau einer Toleranzkurve
- Der Toleranzbereich liegt zwischen Minimum und Maximum eines Umweltfaktors, in dem ein Organismus langfristig existieren kann.
- Pessimum: Bereiche nahe dem Minimum oder Maximum, Überleben möglich, aber keine Fortpflanzung.
- Präferendum: Bevorzugter Bereich, in dem der Organismus am aktivsten und erfolgreichsten ist; enthält das Optimum.
Stenök, euryök, homoiotherm, poikilotherm
- Stenök: Organismus mit engem Toleranzbereich gegenüber einem Umweltfaktor.
- Euryök: Organismus mit breitem Toleranzbereich gegenüber Umweltfaktoren.
- Homoiotherm (gleichwarm): Können Körpertemperatur konstant halten, oft eurytherm (breites Temperatur-Präferendum).
- Poikilotherm (wechselwarm): Körpertemperatur passt sich der Umwelt an, meist stenotherm (enges Temperatur-Präferendum).
Physiologische und ökologische Potenz
- Physiologische Potenz: Potenzieller Lebensbereich eines Organismus ohne Konkurrenz.
- Ökologische Potenz: Tatsächlicher Lebensbereich eines Organismus unter Einfluss biotischer Faktoren (z.B. Konkurrenz).
- Biotische Faktoren (z.B. Konkurrenz, Räuber) sind schwer messbar und schwerer in Toleranzkurven darstellbar als abiotische.
SchlĂĽsselbegriffe & Definitionen
- Toleranzkurve — Grafische Darstellung der Lebensfähigkeit in Abhängigkeit von Umweltfaktoren.
- Minimum/Maximum — Äußerste Werte des Umweltfaktors, bei denen Existenz möglich ist.
- Pessimum — Randbereich, Überleben möglich, aber keine Fortpflanzung.
- Präferendum — Optimaler Bereich für Aktivität und Reproduktion.
- Stenök — Enger Toleranzbereich.
- Euryök — Weiter Toleranzbereich.
- Homoiotherm — Gleichwarme Tiere mit konstant bleibender Körpertemperatur.
- Poikilotherm — Wechselwarme Tiere, deren Körpertemperatur schwankt.
- Physiologische Potenz — Bereich ohne Wechselwirkung mit anderen Arten.
- Ökologische Potenz — Bereich unter Konkurrenzbedingungen.
Aufgaben / Nächste Schritte
- Wiederhole die Begriffe Toleranzkurve, physiologische und ökologische Potenz.
- Zeichne eine Toleranzkurve mit Beschriftung von Minimum, Maximum, Optimum, Präferendum und Pessimum.
- Überlege Beispiele für stenöke und euryöke Arten.