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Toleranzkurven und Umweltfaktoren

Jun 28, 2025

Ăśbersicht

Die Vorlesung behandelt Toleranzkurven, deren Aufbau sowie die Begriffe physiologische und ökologische Potenz, und zeigt, wie abiotische Umweltfaktoren die Aktivität und das Verbreitungsgebiet von Organismen beeinflussen.

Toleranzkurven und Umweltfaktoren

  • Toleranzkurven zeigen, wie stark ein Organismus auf verschiedene Ausprägungen eines Umweltfaktors reagiert.
  • Abiotische Faktoren wie Temperatur, Licht oder Bodenfeuchte beeinflussen die Lebensfähigkeit von Organismen.
  • Organismen sind an ihre jeweiligen Umweltbedingungen angepasst (z.B. Eisbär in Kälte, Kamel in Hitze).
  • Der Lebensraum wird durch die spezifischen Anpassungen und Toleranzbereiche eines Organismus begrenzt.

Aufbau einer Toleranzkurve

  • Der Toleranzbereich liegt zwischen Minimum und Maximum eines Umweltfaktors, in dem ein Organismus langfristig existieren kann.
  • Pessimum: Bereiche nahe dem Minimum oder Maximum, Ăśberleben möglich, aber keine Fortpflanzung.
  • Präferendum: Bevorzugter Bereich, in dem der Organismus am aktivsten und erfolgreichsten ist; enthält das Optimum.

Stenök, euryök, homoiotherm, poikilotherm

  • Stenök: Organismus mit engem Toleranzbereich gegenĂĽber einem Umweltfaktor.
  • Euryök: Organismus mit breitem Toleranzbereich gegenĂĽber Umweltfaktoren.
  • Homoiotherm (gleichwarm): Können Körpertemperatur konstant halten, oft eurytherm (breites Temperatur-Präferendum).
  • Poikilotherm (wechselwarm): Körpertemperatur passt sich der Umwelt an, meist stenotherm (enges Temperatur-Präferendum).

Physiologische und ökologische Potenz

  • Physiologische Potenz: Potenzieller Lebensbereich eines Organismus ohne Konkurrenz.
  • Ă–kologische Potenz: Tatsächlicher Lebensbereich eines Organismus unter Einfluss biotischer Faktoren (z.B. Konkurrenz).
  • Biotische Faktoren (z.B. Konkurrenz, Räuber) sind schwer messbar und schwerer in Toleranzkurven darstellbar als abiotische.

SchlĂĽsselbegriffe & Definitionen

  • Toleranzkurve — Grafische Darstellung der Lebensfähigkeit in Abhängigkeit von Umweltfaktoren.
  • Minimum/Maximum — Ă„uĂźerste Werte des Umweltfaktors, bei denen Existenz möglich ist.
  • Pessimum — Randbereich, Ăśberleben möglich, aber keine Fortpflanzung.
  • Präferendum — Optimaler Bereich fĂĽr Aktivität und Reproduktion.
  • Stenök — Enger Toleranzbereich.
  • Euryök — Weiter Toleranzbereich.
  • Homoiotherm — Gleichwarme Tiere mit konstant bleibender Körpertemperatur.
  • Poikilotherm — Wechselwarme Tiere, deren Körpertemperatur schwankt.
  • Physiologische Potenz — Bereich ohne Wechselwirkung mit anderen Arten.
  • Ă–kologische Potenz — Bereich unter Konkurrenzbedingungen.

Aufgaben / Nächste Schritte

  • Wiederhole die Begriffe Toleranzkurve, physiologische und ökologische Potenz.
  • Zeichne eine Toleranzkurve mit Beschriftung von Minimum, Maximum, Optimum, Präferendum und Pessimum.
  • Ăśberlege Beispiele fĂĽr stenöke und euryöke Arten.