Es ist ein ganz normaler Tag für Masao Yoshida. Er ist 56 Jahre alt, Ingenieur und leitet ein Atomkraftwerk. Wie jeden Tag verteilt er Aufgaben, liest Akten und hat allgemein ein Auge darauf, dass alles reibungslos läuft.
Er ahnt nicht, dass genau in diesem Moment, etwa 180 Kilometer entfernt, eine der größten Katastrophen Japans beginnt. Vor der Küste vibriert die Erde. Ein Erdbeben der Stärke 9 erschüttert die Region. Japaner sind Erdbeben gewohnt.
Aber dieses hier ist anders. Es ist das stärkste, das das Land je gesehen hat. Und es wird eine Kette von Ereignissen in Gang setzen, die die Welt nachhaltig verändern.
Japan droht der Super-GAU. Die Schreckensmeldungen aus Japans Atomkraftwerken reißen nicht ab. In Fukushima haben wir zur Kenntnis nehmen müssen, dass selbst in einem Hochtechnologieland wie Japan die Risiken der Kernenergie nicht sicher beherrscht werden. Masao Yoshida sitzt in seinem Büro, als das Beben beginnt. Als es vorbei ist, ist der Strom im gesamten Kraftwerk weg.
Das Erdbeben hat die Anlage vom Stromnetz getrennt. Obwohl Atomkraftwerke selbst Strom erzeugen, brauchen sie eine externe Stromversorgung. Fukushima 1 hat insgesamt sechs Reaktorblöcke.
Im Inneren der Reaktoren befinden sich radioaktive Brennstäbe. Bei der Kernspaltung entsteht so viel Hitze, dass das Wasser im Reaktor verdampft. Der Wasserdampf treibt dann Turbinen an. So wird am Ende Strom produziert. Die Brennstäbe produzieren auch dann Hitze, wenn die Reaktoren ausgeschaltet sind.
Deshalb müssen sie konstant gekühlt werden. Für den Notfall gibt es auf dem gesamten Gelände Notstromgeneratoren. Sie werden mit Diesel betrieben und sollen dafür sorgen, dass auch bei einem Stromausfall die Kühlpumpen laufen.
Reaktor 1 ist ein älteres Modell und nutzt stattdessen Notkondensatoren zur Kühlung. Nach dem Erdbeben schalten sich die Reaktorblöcke 1 bis 3 automatisch ab. Aufgrund von Wartungsarbeiten waren Block 4, 5 und 6 schon vor dem Beben aus.
Weil der Strom für die nötige Kühlung nicht mehr aus dem Netz kommt, springen die Notstromgeneratoren an. Masao Yoshida evakuiert sofort alle Mitarbeiter. Das Kraftwerk hat ein erdbebensicheres Notfallzentrum. Yoshida und einige Mitarbeiter suchen dort Schutz. Notfälle werden regelmäßig geübt, doch im Ernstfall geht es hektisch zu in der Zentrale.
Jetzt heißt es klaren Kopf. bewahren und hoffen, dass die Brennstäbe weiterhin gekühlt werden. Im schlimmsten Fall droht sonst eine Kernschmelze. Der Super-GAU.
Dabei würden sich die Brennstäbe in eine extrem heiße, radioaktive Masse verwandeln. Sie kann Temperaturen von bis zu 2000 Grad Celsius erreichen. Wenn sie die Schutzhülle des Reaktors durchdringt und unkontrolliert in die Umwelt gelangt, können weite Landstriche verseucht und für Jahrzehnte unbewohnbar werden.
Durch die Hitze steigt auch der Druck innerhalb des Reaktors. Ist er zu hoch, kann der Reaktor explodieren. Im Notfallzentrum spricht Yoshida mit den Technikern vom Gelände. Er versucht, den Zustand der Reaktoren herauszufinden. Es scheint alles in Ordnung zu sein.
Die Notstromversorgung läuft, die Kühlung scheint zu funktionieren. Für einen Augenblick atmen alle erleichtert auf. Doch das Beben ist erst der Anfang.
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Draußen auf dem Wasser bilden sich Wellen. Sie sind recht klein. Doch je näher sie der Küste kommen, desto größer werden sie. Fukushima 1 liegt direkt am Wasser.
Es kann Flutwellen bis zu knapp 6 Metern Höhe standhalten. gegen diesen Monster-Tsunami haben die Mauern keine Chance. Eine knapp 15 Meter hohe Welle trifft das Atomkraftwerk mit voller Wut.
Wege und Straßen versinken im Wasser. Fahrzeuge werden wie Papierschiffchen weggespielt. Die Menschen versuchen zu fliehen.
Sie suchen Schutz in den oberen Stockwerken. Knapp acht Minuten später folgt eine zweite Welle, ähnlich hoch wie die erste. Reaktorgebäude, Turbinen, Büros.
Das gesamte Gelände wird von den Wassermassen verschluckt. Yoshida beobachtet die Lage aus dem Notfallzentrum. Er bekommt einen Bericht aus dem Kontrollraum von Reaktor 1. Der Tsunami hat die Dieselgeneratoren geflutet. Nicht nur das Licht, sondern auch alle Messinstrumente sind jetzt aus. Weil der Notkondensator in Reaktor 1 kein Signal aus der Zentrale bekommt, schaltet er sich automatisch ab.
Ohne Strom wissen die Mitarbeiter nicht, in welchem Zustand sich die Reaktoren befinden. Es ist ein Blindflug. Die Mitarbeiter wissen nicht, ob sie eine Kernschmelze noch verhindern können oder ob sie schon in vollem Gange ist.
Für Yoshida ist klar, die Situation betrifft längst nicht mehr nur das Kraftwerksgelände. Er alarmiert die Regierung. Im Laufe des Nachmittags versuchen die Mitarbeiter, den Notkondensator wieder in Betrieb zu nehmen, um Reaktor 1 zu kühlen.
Erfolglos. Während Yoshida und sein Team mit der Kühlung der Reaktoren beschäftigt sind, wird außerhalb des Kraftwerks die Zerstörung durch den Tsunami deutlich. Große Teile der Ostküste sind überschwemmt.
Insbesondere die Präfektur Miyagi ist stark betroffen. Diese Gebiete hier wurden vom Tsunami getroffen. Zehntausende Todesopfer.
100.000 Menschen müssen evakuiert werden. Rund eine Million Häuser sind zerstört. Die Region ist ein einziges Trümmerfeld. Doch in diesem Moment schaut die Welt vor allem auf die sich anbahnende Katastrophe in Fukushima 1. Die Mitarbeiter müssen kreativ werden. Mithilfe von Autobatterien bringen sie die Kontrollanzeigen wieder zum Laufen.
Der Zustand der Reaktoren kann endlich wieder abgelesen werden. Die Druckanzeige zeigt erhöhte Werte an. Ohne Kühlung baut sich in Reaktor 1 extreme Hitze auf. Das Wasser verdampft unkontrolliert.
Der Druck steigt immer weiter. Um eine Explosion zu verhindern, bleibt nur noch eine Maßnahme. Venting.
Ein Verfahren, bei dem spezielle Ventile geöffnet werden, um Druck aus dem Reaktor abzulassen. Es kann eine Explosion verhindern. Doch der Preis ist hoch.
Radioaktives Material würde unweigerlich in die Atmosphäre gelangen und die Umgebung kontaminieren. Für Masao Yoshida ist es der allerletzte Ausweg. Mitten in dem Chaos telefoniert er regelmäßig mit der Zentrale des AKW-Betreibers TEPCO in Tokio. Die Kommunikation ist schwierig.
In der Hauptstadt scheint... niemand den Ernst der Lage zu begreifen. Yoshida und sein Team fühlen sich im Stich gelassen. In Reaktor 1 wird der Kühlwasserstand alle 15 Minuten an der Wand neben der Anzeige notiert.
Er scheint zu steigen. Ein Zeichen, dass das Wasser vielleicht doch nicht verdampft. Die Mitarbeiter atmen auf.
Später wird sich herausstellen, dass die Anzeige falsch ist. In Reaktor 1 ist der Super-GAU eingetreten. Die Kernschmelze ist bereits im Gange. Schon in der ersten Nacht werden auf dem Gelände erhöhte Strahlenwerte gemessen. Yoshida befürchtet, dass Reaktor 1 ein Leck haben könnte und radioaktives Material austritt.
Er bekommt neue Anweisungen vom Hauptquartier. Das Venting müsse unbedingt gestartet werden, um den Druck im Reaktor zu entlasten. Er zögert. Es gibt noch immer keinen Strom.
Ohne den kann das Venting nicht ferngesteuert werden. Die Ventile können nur per Hand geöffnet werden. Dafür müssten Techniker Bereiche betreten, die bereits stark verstrahlt sind.
Es ist viel zu riskant. Die Strahlung dort ist lebensgefährlich. Yoshida steht vor einem Dilemma.
Den Befehl von oben verweigern oder das Leben seines Teams riskieren. Am nächsten Morgen wird in einem 10-Kilometer-Radius um das Kraftwerk eine Evakuierungszone errichtet. Ein paar Stunden später landet ein Helikopter auf dem Gelände des Kraftwerks.
Es ist Premierminister Naoto Kan. Er will sich ein Bild von der Lage verschaffen. Schnell wird klar, warum er eigentlich da ist. Yoshida soll mit dem Venting starten.
Ein paar Minuten später hebt der Hubschrauber mit dem Premierminister wieder ab. Yoshida und seine Leute bereiten die riskante Maßnahme vor. Eine Gruppe junger Mitarbeiter meldet sich freiwillig, um die Ventile manuell zu öffnen.
Yoshida nennt die Truppe Suicide Squad. In voller Montur bahnen sich die Männer ihren Weg durch die dunklen Korridore. Es ist fast 100 Grad heiß. Um sie herum lauert die unsichtbare Strahlung. Nach einiger Zeit erreichen sie die Ventile.
Radioaktive Partikel gelangen in die Luft. Aber der Reaktor ist vorerst entlastet. So scheint es zumindest.
Eine gewaltige Explosion erschüttert das Gelände. Der Knall ist kilometerweit zu hören. Es ist Reaktorblock 1. Oder genauer, das Dach.
Es wurde weggesprengt. Vier Mitarbeiter werden verletzt. Das verdampfende Kühlwasser im Reaktor hat mit dem Material der geschmolzenen Brennstäbe reagiert. Unter dem Dach des Reaktors hat sich eine gefährliche Blase aus Wasserstoff gebildet, die sich dann entzündet hat.
Eine gigantische Menge Radioaktivität gelangt in die Umwelt. Menschen weltweit sehen live im Fernsehen dabei zu. Eine Steam Hydrogen Explosion. Es sind dramatische Szenen.
Eine Explosion zerstörte Teile der Anlage. Fears of a nuclear meltdown. Doch die offiziellen Informationen widersprechen sich zum Teil.
Schon vor der Explosion spricht die japanische Behörde für Kernkraftsicherheit von einer Kernschmelze. Sowohl der AKW-Betreiber TEPCO als auch die japanische Regierung bestreiten das. Der Evakuierungsradius wird auf 20 Kilometer erweitert. Noch mehr Menschen müssen ihr Zuhause verlassen.
Der Wind treibt die radioaktiven Wolken raus auf den Pazifik. Dreht sich der Wind, könnten die Wolken direkt Richtung Tokio fliegen. Im Kraftwerk selbst kommt noch ein weiteres Problem hinzu. Die letzten Frischwasservorräte für die Kühlung sind aufgebraucht. Die Reaktoren müssen aber weiter um jeden Preis gekühlt werden.
Eine Explosion wie in Reaktor 1 muss verhindert werden. Yoshida entscheidet sich, mehr Wasser für die Kühlung zu nutzen. Mithilfe von Löschfahrzeugen wird das Wasser in die Reaktorkerne gepumpt. Es scheint alles nach Plan zu laufen.
Halt! Wir sind alle damit verletzt! Yoshida soll die Meerwasserkühlung stoppen.
Umgehend. Durch das Salzwasser werden die Reaktoren irreparabel beschädigt. Tepco hofft, die Reaktoren eines Tages wieder in Betrieb nehmen zu können.
Wieder steht Yoshida vor einem Dilemma. Diesmal entscheidet er sich, den Befehl von oben zu ignorieren. Sie fahren fort mit der Meerwasserkühlung.
Eine Entscheidung, die... Wie sich später herausstellen wird, Schlimmeres verhindert. Die Temperatur in den Reaktoren sinkt wieder.
Am übernächsten Morgen dann. Ähnlich wie bei Reaktor 1 gibt es auch in Reaktor 3 eine Wasserstoff-Explosion. Kurz vor der Explosion hat Yoshida einige seiner Leute angewiesen, zu Reaktor 3 zu gehen.
Schuldgefühle überkommen ihn. Hat er sie gerade in den Tod geschickt? Yoshida hat immer mehr das Gefühl, dass er das Kraftwerk wahrscheinlich nicht mehr lebend verlassen wird.
Er entschuldigt sich bei seinen Mitarbeitern und verbeugt sich tief vor ihnen. Doch im selben Atemzug bittet er sie wieder um ihre Unterstützung, wohl wissend, welches Risiko sie eingehen. Zu seinem Erstaunen erklären sich viele bereit, die Arbeit fortzusetzen.
Die Reaktoren werden weiter gekühlt. Mit Helikoptern und Betonpumpen wird das salzige Meerwasser in die Reaktoren gespritzt. Doch durch die erhöhte Strahlung wird es immer schwieriger, nah an die Reaktoren ranzukommen.
Die Geigerzähler zeigen inzwischen Strahlenwerte von 400 Millisievert pro Stunde an. Diese Menge an Strahlung ist für Zellen tödlich und erhöht das Krebsrisiko enorm. Am Tag darauf folgt eine schlechte Nachricht der Nächsten.
Am Morgen gibt es eine Explosion in Reaktor 2. Später am Tag eine in Reaktor 4. Mittlerweile hat sich der Wind gedreht. Eine radioaktive Wolke bewegt sich zwischenzeitlich direkt auf die Metropole Tokio zu. Das ist es, denkt Yoshida.
Das ist die Vernichtung von Ostjapan. Doch ans Aufgeben denkt er nicht. Er evakuiert alle Mitarbeiter, die nicht für die Kühlung der Reaktoren gebraucht werden.
Mit einem Bus werden sie zum 17 Kilometer südlich gelegenen Kraftwerk Fukushima 2 gebracht. Von den 750 Mitarbeitern bleibt am Ende ein harter Kern von rund 50 Leuten. Japans Schicksal liegt jetzt in den Händen dieser Menschen.
Später wird diese Gruppe bekannt als Fukushima 50. Sie alle riskieren ihr Leben, um Japan vor einer noch größeren Katastrophe zu bewahren. Am selben Tag tritt die Regierung vor die Kamera und spricht erstmals von einer Gesundheitsgefahr durch erhöhte Strahlung um das Kraftwerk. Auch am nächsten Tag ist die Lage nicht wirklich unter Kontrolle.
Die Brennstäbe in Block 1 liegen zur Hälfte frei. Doch inzwischen gibt es wieder Strom. Die Reaktoren werden weiterhin mit Meerwasser gekühlt.
Auch die Brennstäbe von Block 2 liegen teilweise frei. Die Strahlenbelastung ist noch immer dramatisch hoch. Überall auf dem Gelände dampft und brennt es.
Es ist ein apokalyptischer Anblick. Die Fukushima 50 arbeiten Tag und Nacht unter den härtesten Umständen. Es ist ein permanenter Kampf gegen die Überhitzung der Reaktoren.
Masao Yoshida und die Fukushima 50 halten durch. Bis zum bitteren Ende. Sechs Tage nach dem Erdbeben wird das wahre Ausmaß der Katastrophe sichtbar.
Das Beben und der Tsunami haben große Gebiete komplett verwüstet. Ganze Städte und Landschaften sind überflutet. Das Kraftwerk wurde wieder ans Stromnetz angeschlossen.
Die Reaktoren können wieder ohne Unterbrechung gekühlt werden. Doch weite Teile der Region sind aufgrund der Strahlung für Jahrzehnte unbewohnbar. Die Katastrophe hat extrem viele radioaktive Stoffe freigesetzt. Besonders problematisch ist das Element Cäsium-137.
Es hat eine Halbwertszeit von etwa 30 Jahren. Das bedeutet, dass nach 30 Jahren gerade mal die Hälfte des radioaktiven Materials zerfallen ist. Die Strahlenbelastung ist so hoch, dass Fukushima als zweitgrößte Reaktorkatastrophe nach Tschernobyl gilt. Unsere Gesellschaft muss dringend nachhaltiger werden.
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Unmittelbar nach der Katastrophe werden mehrere Zentimeter verstrahlter Boden auf Spielplätzen, Parks und Feldern abgetragen. Häuser und Straßen werden mit Wasser abgespritzt. Der radioaktive Abfall wird in Millionen von Plastiksäcken gesammelt.
Die Bilder von der Katastrophe gehen um die Welt. Überall gehen Menschen auf die Straße, um gegen Kernenergie zu demonstrieren. Auch in der Politik löst Fukushima etwas aus.
Vor allem bei der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Bilder, die uns seit Freitag erreichen, machen ein geradezu apokalyptisches Ausmaß der Zerstörung deutlich. Die Physikerin, die noch ein Jahr zuvor die Laufzeiten von AKWs verlängern will. Eine Befürworterin der Atomenergie macht eine Kehrtwende. Nur wenige Tage nach dem Unglück verkündet Deutschland ein Moratorium.
Der Atomausstieg wird hiermit eingeläutet. Fast 14 Jahre sind seit der Katastrophe in Fukushima vergangen. Die Lage ist noch immer nicht vollständig unter Kontrolle.
Die Brennstäbe müssen noch immer aus dem Reaktor entfernt werden. Immer wieder tritt Kühlwasser aus. Weil nicht klar ist, wohin mit dem ganzen kontaminierten Wasser, wird es Stück für Stück ins Meer geleitet. Schon während der Katastrophe gerät der AKW-Betreiber TEPCO immer wieder massiv in die Kritik.
Der Konzern wird beschuldigt, bewusst Informationen zurückgehalten. und die Gefahr der Katastrophe heruntergespielt zu haben. Premierminister Naoto Kan wirft TEPCO vor, das eigene Unternehmen über die Sicherheit Japans gestellt zu haben. Erst zwei Monate nach der Katastrophe bestätigt TEPCO offiziell die Kernschmelze in den Reaktoren. Erst einige Jahre später wird klar, wie groß das menschliche Versagen wirklich war.
Eine Studie der University of South Carolina aus 2015 zeigt, Die Nuklearkatastrophe hätte verhindert werden können. Auch andere Untersuchungen kommen zu einem ähnlichen Schluss. AKW-Mitarbeiter wurden nie richtig für Notfälle geschult.
TEPCO soll vor dem Unglück jahrelang Berichte von Inspektionen und Wartungsarbeiten gefälscht haben, um Sicherheitslücken zu vertuschen. Bereits seit den 90ern wusste TEPCO, dass Wellen von bis zu 10 Metern Höhe durchaus möglich sind. Doch das Kraftwerk wurde nie darauf vorbereitet.
2022 werden einige TEPCO-Manager zu Geldstrafen in Milliardenhöhe verurteilt. Der Preis, den das Land für die Katastrophe zahlt, ist noch viel höher. Bis heute wirkt die Region um Fukushima wie eine einzige Geisterstadt. Nur wenige sind nach der Katastrophe in ihre Heimat zurückgekehrt. Auch wenn die Regierung mittlerweile Entwarnung gibt, misstrauen viele dieser Einschätzung oder haben sich bereits woanders ein Leben aufgebaut.
Die Strahlung ist bis heute, vor allem in den Waldgebieten, zum Teil extrem hoch. Und vermutlich hätte es sogar noch schlimmer kommen können. Ohne Menschen wie Masao Yoshida. Zwei Jahre nach dem Unglück stirbt Yoshida an den Folgen von Speiseröhrenkrebs. Laut Berichten eines japanischen TV-Senders aber nicht wegen der Strahlung.
Er hatte einfach nur Pech. Cheers.