Overview
Diese Vorlesung behandelt die Begriffe ökologische und physiologische Potenz, deren Unterschiede sowie ihre Bedeutung für das Vorkommen von Arten abhängig von Umweltfaktoren.
Grundlagen der Ökologie
- Ökologie untersucht Wechselwirkungen zwischen Organismen und ihrer unbelebten (abiotischen) Umwelt.
- Abiotische Umweltfaktoren sind z.B. Temperatur, Bodenfeuchte und Niederschlag.
- Jeder Organismus besitzt einen bestimmten Toleranzbereich für abiotische Faktoren.
Physiologische Potenz & Toleranzbereich
- Physiologische Potenz bezeichnet den Toleranzbereich eines abiotischen Faktors ohne Berücksichtigung von Konkurrenz.
- Der Toleranzbereich reicht vom Minimum bis zum Maximum eines Umweltfaktors und schließt auch die Pessimumbereiche ein.
- Beispiele: Eisbär ist an Kälte angepasst, Kamel an Trockenheit, Schwarzerle toleriert verschiedene Bodenfeuchten.
Ökologische Potenz & Konkurrenz
- Ökologische Potenz beschreibt den Toleranzbereich eines Faktors unter Einfluss von Konkurrenz.
- Das tatsächliche Verbreitungsgebiet einer Art wird durch konkurrierende Arten eingeschränkt.
- Konkurrenzstarke Arten (z.B. Rotbuche) haben ähnliche ökologische und physiologische Potenz.
- Konkurrenzschwache Arten (z.B. Waldkiefer) werden an den Rand ihrer physiologischen Potenz gedrängt.
Stenöke und Euryöke Arten
- Stenöke Arten haben einen engen Toleranzbereich gegenüber Umweltfaktoren.
- Euryöke Arten besitzen einen breiten Toleranzbereich.
Zusammenfassung & Zusammenhang zur ökologischen Nische
- Arten mit gleicher physiologischer Potenz können langfristig nicht koexistieren, die schwächere Art stirbt aus.
- Konkurrenzvermeidung führt dazu, dass konkurrenzschwache Arten auf weniger geeignete Standorte ausweichen.
- Begriffe sind eng mit den Konzepten der Fundamentalnische und Realnische verknüpft.
Key Terms & Definitions
- Physiologische Potenz — Fähigkeit einer Art, unter bestimmten Umweltfaktoren ohne Konkurrenz zu überleben und sich fortzupflanzen.
- Ökologische Potenz — Fähigkeit einer Art, unter Berücksichtigung von Konkurrenz mit anderen Arten zu existieren.
- Toleranzbereich — Spanne eines Umweltfaktors, in der eine Art existieren kann (von Minimum zu Maximum).
- Stenök — Arten mit engem Toleranzbereich.
- Euryök — Arten mit breitem Toleranzbereich.
- Pessimumbereich — Randbereich des Toleranzbereichs, wo Überleben möglich, aber keine Fortpflanzung mehr stattfindet.
Action Items / Next Steps
- Video zu Konkurrenzvermeidung und ökologischen Nischen ansehen.