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Fälschungen der Nachkriegszeit und ihre Folgen

Mar 21, 2025

Fälschungen und Geschichtsklitterung nach dem Zweiten Weltkrieg

Lis Trenkers gefälschte Tagebücher

  • Nach dem Zweiten Weltkrieg begann in Deutschland die Zeit der Märchenerzähler.
  • Lis Trenker, ein Tiroler Bergsteiger, Schauspieler und Filmemacher, war einer der ersten prominenten Fälscher.
  • Er fälschte wahrscheinlich ab 1946 die Tagebücher von Eva Braun.
  • Diese wurden ab 1948 in verschiedenen Sprachen veröffentlicht.
  • Trenker gestand 1948 in einem Radiointerview die Fälschung ein.

Hitlertagebücher und der Stern-Skandal

  • 1984 wurden die Hitlertagebücher im Magazin "Stern" veröffentlicht.
  • Diese stellten sich ebenfalls als Fälschungen heraus, angefertigt vom Maler Konrad Kujau.
  • Der "Stern" wurde von Henry Nannen gegründet, der zuvor Mitglied der SS-Propagandastandarte war.

Fälschungen und Fehler in der Kriegsberichterstattung

  • Schon früh wurden Fälschungen und Verfälschungen von Aussprüchen und Ereignissen der Jahre 1933-1945 verbreitet.
  • Alleinige Absicht war oft der finanzielle Profit.
  • Häufig wurden auch kleinere Ereignisse absichtlich oder unabsichtlich falsch dargestellt.
  • Insbesondere in den letzten Kriegsmonaten gibt es nur wenige zuverlässige Berichte.
  • Überlebende stellten Berichte aus der Erinnerung zusammen, oft mit verzerrter Darstellung der eigenen Rolle.

Fallstudie: Die "Schlacht um Frankfurt"

  • Die amerikanische Wikipedia beschreibt eine dreitägige Schlacht um Frankfurt, die so nie stattfand.
  • Der deutsche Wikipedia-Artikel über die Luftangriffe auf Frankfurt enthält den Fehler, dass Frankfurt von der 7. US-Armee besetzt worden sei.
  • Tatsächlich wurde Frankfurt vom 7. US-Korps eingenommen.

Recherchen und Korrekturen

  • Bis 1985 fanden sich in offiziellen Quellen falsche Angaben über den SS-Obersturmbannführer Löffler.
  • 1985 musste ein großer Teil der Kriegsgeschichte Frankfurts korrigiert werden.
  • Löffler war nie Kampfkommandant von Frankfurt, wie oft behauptet wurde.
  • Die Verteidigung Frankfurts bestand hauptsächlich aus schwachen Truppen und Volkssturm.

Erich Löffler und die letzte Verteidigung Frankfurts

  • Erich Löffler wurde am 27. März 1945 zum Kampfkommandanten ernannt.
  • Er kam mit leeren Händen und fand eine bereits verlorene Lage vor.
  • Am gleichen Tag wurde er von einem amerikanischen Artillerieschlag schwer verwundet und starb kurz darauf.
  • Sein Versuch, Frankfurt zu verteidigen, war von Anfang an zum Scheitern verurteilt.

Fazit

  • Viele Kriegsereignisse wurden nach dem Krieg in reißerischer Form verfälscht dargestellt.
  • Die tatsächlichen Umstände waren oft weit weniger dramatisch als dargestellt.
  • Historische Darstellungen sollten stets kritisch hinterfragt und überprüft werden.