Morbus Perthes
Definition und Auftreten
- Morbus Perthes: idiopathische aseptische Hüftkopfnekrose
- Altersgruppe: 2-10 Jahre, häufig 5-7 Jahre
- Jungen 4-mal häufiger betroffen
- Kann ein- oder beidseitig auftreten
Ursachen und Risikofaktoren
- Ursache: Unbekannt, lokale Durchblutungsstörung
- Häufig bei Skelettretardierung
- Mögliche Hypothesen:
- Hypoplasie des epiphysären Nucleus
- Gerinnungsstörungen
- Mikrotraumata
Symptome
- Belastungsabhängige Hüftschmerzen
- Knieschmerzen (Ausstrahlung)
- Schnelle Ermüdbarkeit und Schonhinken
Diagnostik
- Klinische Untersuchung:
- Positiv: 4er-Test und Trendelenburg-Zeichen
- Einschränkung der Abduktion und Innenrotation
- Muskelschwund
- Bildgebung:
- Beckenübersichtsaufnahme
- Röntgenbild in Lauenstein-Aufnahme
- MRT für frühe Stadien
- Röntgenkriterien: Laterale Subluxation, Verkalkungen, horizontale Epiphyse
- Krankheitsstadien (nach Waldenström):
- Initialstadium
- Kondensationsstadium
- Fragmentationsstadium
- Reparationsstadium
- Endstadium
Behandlung
- Konservativ:
- Schonung des Beins
- Krankengymnastik
- Regelmäßige Verlaufskontrollen
- Operativ:
- Operationsziel: Containment (Überdachung des Hüftkopfes)
- Verfahren: Intertrochantäre Osteotomie, Beckenosteotomie, Adduktoren-Denervierung
Differentialdiagnosen
- Entwicklungsbedingte Störungen (z.B. Epiphyseolysis capitis femoris)
- Entzündungen (z.B. bakterielle Coxitis)
- Systemische Erkrankungen (z.B. Hypophysendysfunktion)
- Neoplastische Ereignisse (z.B. Tumoren, Leukämie)
- Coxitis fugax (Hüftschnupfen)
Prognose
- Abhängig von Diagnosezeitpunkt und Therapieerfolg
- Krankheitsdauer: 3 Monate bis 5 Jahre
- Gute Prognose bei früher Diagnose
- Ungünstige Faktoren:
- Weibliches Geschlecht
- Älteres Kindesalter
- Starke Bewegungsbeschränkungen
- Subluxationen
Komplikationen
- Hüftkopflose
- Hüftkopfdeformierungen
Merke: Früher Krankheitsbeginn = bessere Prognose
Das war's für heute, bis zum nächsten Mal. Euer Metcast Team.