Einführung ins Internationale Privatrecht

Aug 1, 2024

Vorlesung zum Internationalen Privatrecht

Einführung

  • Dozent: Martin Frieß
  • Semester: Sommer 2017
  • Ort: Mannheim
  • Vorlesungsmodus: Aufzeichnung auf Podcasts (Ton und Folien)
    • Verfügbar auf Smartphone, Tablet, PC, Laptop
    • Abspielgeschwindigkeit anpassbar

Inhalt und Aufbau der Vorlesung

  • Allgemeiner Teil und Besonderer Teil
    • Vergleich mit dem BGB: Allgemeiner Teil vor die Klammer gezogen
    • Besondere Teile des IPR: Schuldrecht, Sachenrecht, Familienrecht, Erbrecht, Gesellschaftsrecht, Insolvenzrecht
    • Internationales Verfahrensrecht am Ende der Vorlesung

Herausforderungen und Nutzen

  • Allgemeiner Teil
    • Techniken und Begriffe des IPR lernen und einüben
    • Geschichte des IPR
  • Besonderer Teil ab Termin 4
    • Vertiefung in spezifische Rechtsgebiete

Materialien und Literatur

  • Primärmaterialien: Folien (am Vorabend der Vorlesung online verfügbar)
  • Gesetzessammlung: J. von Hein, „Internationales Privat- und Verfahrensrecht“ (Pflichtlektüre)
  • Lehrbücher und Fallbücher: Verschiedene aktuelle Werke von Autoren wie Junker, Köhler, Rauscher, Hoffmann

Grundlagen des Internationalen Privatrechts (IPR)

  • Definition: Bestimmt welches staatliche Recht auf internationale Sachverhalte angewendet wird
  • Kollisionsrecht: Anderer Begriff für IPR
  • Sachrecht: nationales materielles Recht
  • Ziele des IPR
    • Anwendung des eigenen Sachrechts
    • Passendes Sachrecht finden
    • Kulturelle Ziele (Respekt vor kultureller Prägung oder Integration)
    • Internationaler Entscheidungseinklang
    • Gewährleistung von Privatautonomie

Historische Entwicklung des IPR

  • Griechische Antike: Eigenes Recht jeder Polis
  • Römische Antike: Differenziert zwischen Bürgern und Fremden
  • Mittelalter: Heimatrecht und Territorialprinzip
  • Statutenlehre: Anwendung partikulärer Rechte nach römischem Vorbild
  • Savigny (19. Jh.): Sitz des Rechtsverhältnisses (engste Verbindung)

Rechtsquellen des modernen IPR

  • EGbGB: Einführungsgesetz zum BGB
    • Artikel 3 ff. regeln das IPR
  • EU-Verordnungen
    • Vertragsrecht, außervertragliche Schuldverhältnisse, Familienrecht, Erbrecht, Gesellschaftsrecht
    • Vorrang vor dem EGbGB
  • Internationale Übereinkommen (Haager Konferenz)
    • Fokus auf familienrechtliche Themen und Testamentsform

Anwendung des IPR in der Praxis

  • Prüfungsschema
    1. Internationales Verfahrensrecht: Zuständigkeit, Vollstreckung
    2. Internationales Privatrecht: Bestimmung des anwendbaren Sachrechts
    3. Nationales Privatrecht: Anwendung des ermittelten nationalen Rechts
  • Bedeutung für Praxis
    • Falsche Anwendung des IPR kann zu Haftung führen (Anwälte) oder Revisionsgründen (Richter)
    • Nutzung von Gutachten zur Ermittlung fremden Rechts

Schlussbemerkung

  • Relevanz: IPR wird in einer globalisierten Welt immer wichtiger
  • Nächste Vorlesung
    • Vertiefung des allgemeinen Teils des IPR
    • Techniken des Kollisionsrechts