Unabhängigkeit, Selbstbestimmung, Sicherheit. Begriffe, die sich für uns alle gut anhören, oder? Ich wette, einige von euch haben schon öfters überlegt, ein eigenes Unternehmen zu eröffnen und sich selbstständig zu machen.
Flexibel arbeiten, von niemandem bestimmt zu werden und nur für die eigene Tasche arbeiten. Klingt das nicht verlockend? Neben den rechtlichen Voraussetzungen, die man hierfür erfüllen muss, gibt es aber noch einen, meiner Meinung nach, sogar sehr viel wichtigeren Aspekt, der hierbei zu beachten ist. Nämlich das Thema Marketing.
Und genau darüber möchte ich mit euch in diesem Video nach dem Intro sprechen. Viel Spaß dabei. Hallo zusammen und herzlich willkommen hier auf dem Logistikkanal, deinem YouTube-Kanal für alles Wissenswerte rund um das Thema Logistik.
Ich bin Horst Götze und wie bereits vor dem Intro angekündigt, werden wir in diesem Video mal über das Thema Marketing sprechen. Stellt euch vor, ihr wollt ein eigenes Unternehmen gründen. Über was müsst ihr euch, bevor es losgehen kann, unbedingt Gedanken machen? Diese Frage beantwortet uns das Thema Marketing.
Auch wenn Marketing vielleicht einen öden Ruf hat, ist das Thema alles andere als langweilig und gerade für Logistiker von großer Bedeutung. Die meisten denken bei dem Begriff Marketing vermutlich an Werbung. Doch Marketing geht sehr viel weiter und bedeutet, dass man alle Tätigkeiten im Unternehmen so gestaltet, dass man damit die Wünsche und Bedürfnisse des Kunden erfüllt.
Und der Kunde ist ja bekanntlich König. Zumindest sollte er das sein, denn er ist derjenige, der die Rechnungen bezahlt. Und nicht der nette Mitarbeiter oder die nette Mitarbeiterin aus der Finanzbuchhaltung.
Das ist nämlich diejenige, die den Rechnungsbetrag überweist. Das Geheimnis, das hinter Marketing steckt und das es deswegen auch so wertvoll macht, ist, dass man im Kopf des Kunden denkt und aus dessen Herzen heraus fühlt. Wenn euch das gelingt, seid ihr im Nu Marktführer in eurem Bereich. Schauen wir doch mal an, wie man das hinbekommt.
Hinter Marketing stehen vier Marketing-Instrumente. Die Produktpolitik, die Preispolitik, die Kommunikationspolitik und die Distributionspolitik. Wer fit in Englisch ist, kann sich diese vier Instrumente auch als die vier P's merken.
Product, Price, Promotion and Places. Auf diese Instrumente gehen wir nun etwas genauer ein. Die Produktpolitik beantwortet die Frage, welches Produkt oder welche Dienstleistung euer Unternehmen anbieten soll. Überlegt mal, welche fallen euch da im Bereich Logistik ein?
Transporte, Zollabfertigungen, Verpackungen, Reparaturen, Montagen, Hier kann man eine breite Vielfalt bieten oder sich auf ein einziges Produkt spezialisieren. Wichtig dabei ist, sich von der Konkurrenz abzuheben. Ein Produkt, das schon tausend andere Logistiker auf dem Markt anbieten, wird den Kunden nicht mehr reizen. Deswegen muss etwas Neues, Kreatives her, mit dem man den Markt erobern kann. Wenn mir ein Transportunternehmen gehören würde, würde ich beispielsweise sehr stark auf die Digitalisierung setzen.
die viele Transportdienstleister heute noch vollkommen unterschätzen. Stellt euch mal vor, ich biete meinem Kunden an, eine direkte Schnittstelle in sein bestehendes ERP-System zu implementieren. Diese Schnittstelle könnte ich dem Kunden vermutlich zu einem gewissen Teil in Rechnung stellen, was die Bindung zu meinem Unternehmen schon mal erhöht. Ab diesem Zeitpunkt bräuchte mein Kunde nie wieder eine E-Mail an mich zu schreiben und auch keine Anrufe mehr zu tätigen.
Er könnte einfach bestehende Daten aus seinem ERP mittels eines Knopfdrucks direkt an den Transportdienstleister, also an mich schicken. Mein Transportunternehmen kümmert sich dann natürlich anschließend um die Abwicklung. Wenn ihr gerne wissen möchtet, was ein ERP-System oder eine Schnittstelle ist, dann könnt ihr euch gerne mein Video anschauen, was ich zur Logistik 4.0 gemacht habe. Ich verlinke es euch rechts oben in der Infobox.
Wenn also mein Kunde dazu in der Lage ist, per Knopfdruck eine Transportdienstleistung bei mir zu organisieren, dann spielt der Preis meiner Dienstleistung plötzlich nur noch eine untergeordnete Rolle. Denn mein Kunde spart sich durch die Schnittstelle einiges an Prozesskosten für die Übermittlung und das Tracking des Auftrags. Und daher wird er auch bereit sein, 1 Euro mehr für die Dienstleistung auszugeben.
Apropos Geld ausgeben, kommen wir mal zu der Preispolitik, dem zweiten P. Bei der Preispolitik geht es um die Überlegung, zu welchem Preis man die Produkte anbietet. Das hängt zum einen davon ab, wie viel der Kunde eigentlich bereit ist zu zahlen und was die Wettbewerber für ähnliche Produkte anbieten.
Der dritte wichtige Faktor sind dabei eure Selbstkosten, die beim Verkauf eurer Produkte oder Dienstleistungen natürlich unbedingt gedeckt werden müssen. Zu den Selbstkosten gehören bei einem Logistikunternehmen zum Beispiel die Kosten für euren Fuhrpark, eure Büromieten und auch euer Personal. Zum Thema Personalkostenkalkulation habe ich Ich habe euch übrigens schon mal ein Video gemacht, das ich nochmal rechts oben in der Infobox verlinke.
Und vielleicht auch dazu nochmal eine ganz kurze Anmerkung, was kleinere bzw. vielleicht mittelgroße Unternehmen betrifft. Viele Unternehmen in der Logistikbranche kalkulieren ihre Kosten nicht richtig. Das ist übrigens auch meiner Meinung nach der Grund, warum ganz viele Frachtführer und Speditionen nach den ersten drei Jahren bereits pleite sind.
Sie haben genügend Aufträge und haben es geschafft, sich einen relativ großen Kundenstamm anzueignen und nach einem Jahr Arbeit bleibt am Ende nur eine rote Zahl dahängen. Das heißt, diese Unternehmen arbeiten noch nicht mal kostendeckend. Das kann man vielleicht mal für eine gewisse Zeit machen, aber nicht ein ganzes Jahr lang.
Kommen wir aber mal zum nächsten Punkt der Kommunikationspolitik. Diese beschäftigt sich nämlich mit der Werbung für eure Produkte oder Dienstleistungen. Werbung stellt also nur einen kleinen Teil des ganzen Marketings dar.
Neben der Werbung umfasst die Kommunikationspolitik auch solche Begriffe wie Public Relations, also PR, Corporate Identity und Verkaufsförderung. Hier geht es um die Frage, wie informiere ich die Kunden über meine Produkte und mein Unternehmen? Und vor allem, wie rücke ich meine Firma in das korrekte Licht? Wie mache ich mich beliebt? Relativ einfach geht das natürlich mit einem gesponserten Video hier auf dem Logistikkanal.
Anfragen könnt ihr gerne hier an die unten eingeblendete E-Mail-Adresse schicken. So, genug der Eigenwerbung. Bei der Distributionspolitik, die übrigens auch Absatz-oder Vertriebspolitik genannt wird, geht es um den Verkauf eurer Produkte. Hier sollte man sich überlegen, ob man einen direkten oder einen indirekten Absatz wählt.
Dadurch, dass logistische Dienstleistungen sehr viel Erklärung und individuelle Kundenberatung brauchen, kommt in unserem Bereich eigentlich nur der direkte Absatz in Frage. Hierbei rufen die Kunden an, schreiben E-Mails oder es finden persönliche Verkaufsgespräche statt. Bei einem indirekten Ansatz würde der Verkauf über einen Zwischenhändler laufen. So, das waren die vier Marketing-Instrumente in einem Schnelldurchlauf.
Was glaubt ihr, welche von den vier P's ist das Wichtigste? Oder anders gefragt, mit welchem würdet ihr beginnen, wenn ihr euer Unternehmen aufbaut? Man sagt übrigens, dass die Produktpolitik das Herzstück des Marketings ist. Erst wenn ihr ein Produkt habt.
für das sich der Kunde interessiert, kann man dafür einen Preis berechnen, Werbung machen und in den Verkauf gehen. Ich fasse also nochmal zusammen. Marketing bedeutet, dass ein Unternehmen all seine Maßnahmen und Tätigkeiten an den Wünschen des Kunden ausrichtet.
Unter Marketing fallen die vier Marketinginstrumente Produkt-, Preis-, Kommunikations-und Distributionspolitik. Ausgehend von der Produktpolitik kann das Unternehmen die drei anderen Marketinginstrumente gestalten. Am Ende sollten die vier Marketing-Zutaten so gemischt werden, dass von allen das Beste dabei ist.
Wir sprechen hierbei auch von einem Marketing-Mix. Das ist in etwa so wie mit einem Cocktail. Wir haben vier Zutaten, die wir in der richtigen Menge miteinander mixen müssen, damit dies am Ende einem schmeckt, nämlich unserem Kunden.
Gelingt euch das, macht ihr euch interessant, wettbewerbsfähig und schwer austauschbar. Das letztendlich führt dazu, dass ihr euer Unternehmen voranbringt und eure eigenen Wünsche nach Unabhängigkeit, Selbstbestimmung und Sicherheit erfüllen könnt. So, das war ein erster Einblick zum Thema Marketing, das für Logistiker eine entscheidende Rolle spielt. Wenn euch das Video gefallen hat, dann lasst gerne einen Daumen nach oben da.
Und wenn ihr die nächsten Videos vom Logistikkanal nicht verpassen möchtet, dann abonniert gerne jetzt den Kanal und aktiviert die Glocke, damit ihr eine Benachrichtigung erhaltet, sobald das neueste Video online geht. Wer mehr über den Bereich Marketing lernen möchte, der kann gerne tiefergehendes Wissen bei der Unterstützerin dieses Videos, Stefanie Schäfer, erlangen. Sie erteilt angehenden Kaufleuten für Spedition Logistikdienstleistungen gerne Unterricht in diesem Bereich.
Ihr könnt sie ganz einfach über ihre Homepage www.begegnungsverkehre.de kontaktieren. Ich freue mich schon auf das nächste Video mit euch. Vielen Dank fürs Zuschauen.
Macht's gut, bis dahin und bleibt gesund. Ciao, ciao.