Willkommen auf meinem Schulkanal, ich bin Pater Sebastian. Ich möchte euch heute jüdische und christliche Feste vorstellen. Im Vergleich können wir erkennen, dass sie mancherlei Entsprechungen haben.
Beginnen wir mit dem christlichen Festkalender. Das Kirchenjahr beginnt im Advent, im Dezember oder Ende November. Am 8.12. feiern wir gleich ein Fest, ein Marienfest, Marie-Empfängnis.
Das bedeutet, dass Maria im Leib ihrer Mutter Anna entstanden ist, empfangen wurde. Man sagt auch dazu die unbefleckte Empfängnis, weil sie schon von Anfang an mit der Gnade des Heiligen Geistes erfüllt war. Weihnachten am 25. Dezember, Epiphanie am 6. Jänner.
Weihnachten ist die Geburt Christi und Epiphanie ist die Erscheinung des Herrn. Epiphanie heißt übersetzt Erscheinung des Herrn, das ist der 6. Jänner. Das ist der Zeitpunkt, an dem sich Christus den Menschen gezeigt hat, außerhalb der Familie, außerhalb des engen Kreises, nämlich als die Magier aus dem Osten gekommen sind.
Wir sagen auch dazu Heilige Drei Könige, 6. Jänner. Die Fastenzeit beginnt Februar, März. Ostern ist 40 Tage nach dem Beginn der Fastenzeit. Christi Himmelfahrt. 40 Tage nach Ostern.
10 Tage nach Christi Himmelfahrt feiern wir Pfingsten. Und am Sonntag nach Pfingsten das Dreifaltigkeitsfest. Dann am Donnerstag Fronleichnam.
Fronleichnam bedeutet übersetzt der Leib des Herrn. Da wird das gewandelte Brot, die Hostie, in einer schönen Monstranz, in einer goldenen Monstranz, durch die Orte getragen und die Orte und die Menschen werden damit gesegnet. Eine Erinnerung an den Gründonnerstag. Die Einsetzung der Eucharistie, der Heiligen Messe, der Kommunion. Am Freitag in der darauffolgenden Woche ist das Herz-Jesu-Fest.
Das erinnert daran, dass Gott sein ganzes Herz für die Menschen gibt, dass er ihnen ganz zugeneigt ist. Am 15. August ist das Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel. Maria ist die erste, überhaupt der erste Mensch, der mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen wurde. nach Jesus Christus.
Erntedank feiern wir meistens Ende September, Anfang Oktober. Am ersten November feiern wir Allerheiligen und am zweiten November Allerseelen. Das heißt, zu Allerheiligen gedenken wir der Heiligen, der Himmel ist offen, nicht die Hölle, sondern der Himmel ist offen.
Und Allerseelen ist der Gedenktag für die Toten, für die Verstorbenen, unsere Familien, unsere Freunde, wenn wir die Gräber besuchen. Christkönig ist der letzte Sonntag im Kirchenjahr, Ende November, der Sonntag vor dem ersten Adventssonntag. Das ist also das christliche Kirchenjahr.
Setzen wir fort mit dem jüdischen Festkalender. Das erste Fest im Jahr, das erste große Fest, ist Purim. Das wird etwa im März gefeiert.
Purim-Fest erinnert an die Rettung der Juden im Perserreich vor der Vernichtung. denn sie waren bedroht, weil sie ermordet werden sollten. Und die Königin Esther konnte ihren Mann, Attaxerxes, davon überzeugen, dass er die Juden nicht umbringen lässt.
Und deshalb haben sie dann ausgelassen das Purim-Fest gefeiert. Das kommt vom Wort Pur. Pur ist das Los, mit dem der Tag der Vernichtung gelost wurde. Das Pascha-Fest wird zu einem ähnlichen Zeitpunkt wie Ostern gefeiert. Pascha ist der Vorübergang oder Pessach wird es auch genannt.
Pascha ist die westliche Übersetzung. Die Israeliten begehen zum Pascha-Fest den Auszug aus Ägypten, während die Christen auch den Auszug aus Ägypten in der Osternacht lesen, aber schon die Auferstehung feiern. Schawot!
ist das Fest der Zehn Gebote, das erste Erntedankfest in Israel, schon eine frühe Ernte. Schawot wurde gefeiert in Jerusalem zu der Zeit, als auch der Heilige Geist auf die Apostel herabgekommen ist, zu Pfingsten. Rosh Hashanah ist das Neujahrsfest, das ist ungefähr im September, Oktober.
Und zwar kennen wir den Ausdruck guter Rutsch, Rosh heißt Haupt. des Jahres. Yom Kippur wird zehn Tage danach gefeiert, das ist der Versöhnungstag. Die Zeit zwischen Rosh Hashanah, dem Neujahrsfest, und Yom Kippur ist auch eine Fastenzeit.
Und dann feiert man das Laubhüttenfest, Sukkot. Das erinnert an den Auszug aus Ägypten, also eigentlich den Durchzug durch die Wüste. Und da stellen viele Hütten auf, die mit Laub bedeckt sind, oder sie spannen einfach ein Laubnetz über den Balkon und schlafen im Freien.
Und schließlich... Im Dezember ist das Chanukka-Fest, das Lichterfest. Zu diesem Fest versammelt man sich, um der Reinigung der neuen Weihe des Tempels zu gedenken. Im 2. Jahrhundert v. Chr.
haben die Silakiden, also die griechischen Herrscher unter Antiochus, den Tempel in Jerusalem entweiht, eine Zeus-Statue hineingestellt. Und die Makabeer-Brüder, Matadias, der Vater und sein Sohn Judas und die anderen Brüder, haben diesen Tempel... wieder erobert, Jerusalem erobert, die Griechen verdrängt und den Tempel neu geweiht.
Das ist das Chanukka-Fest, das Kerzenlichter-Fest. Wir sehen also, im jüdischen und im christlichen Kalender gibt es unterschiedliche historische Bezüge, aber auch Ähnlichkeiten. Es gibt ein Erntedankfest im Herbst im christlichen Kalender, im Frühjahr im jüdischen Kalender, Schawot-Fest. Der Auszug aus Ägypten. Pascha wird auch zu Ostern thematisiert.
Die Zehn Gebote und das Pfingstfest, die Herabkunft des Heiligen Geistes zum gleichen Zeitpunkt. Ich freue mich über euer Interesse und wenn ihr Fragen habt, könnt ihr gerne in die Kommentare posten. Auf Wiedersehen.
Servus. Grüß Gott.