Klassischer Utilitarismus nach Jeremy Bentham
Einführung
- Jeremy Bentham: Philosoph und Jurist des 18./19. Jahrhunderts
- Begründer des klassischen Utilitarismus
Grundprinzipien des Utilitarismus
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Konsequenz-Prinzip
- Handlungen werden aufgrund ihrer Folgen beurteilt
- Auch als Folgenethik oder teleologische Ethik bekannt
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Utilitätsprinzip
- Richtigkeit einer Handlung wird nach ihrem Nutzen bewertet
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Universalistisches Prinzip
- Größter Nutzen für alle Betroffenen soll erreicht werden
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Hedonistisches Prinzip
- Ziel: Maximierung von Lust und Minimierung von Leid
- Menschliches Handeln bestimmt durch Streben nach Lust und Vermeiden von Leid
Anwendung des Utilitarismus
- Utilitaristische Formel: Eine Handlung ist richtig, wenn sie die Summe des Wohlergehens aller Betroffenen maximiert
- Gedankenspiel:
- Dilemma am Bahnhof: Soll man den Hebel umlegen und einen Bauarbeiter opfern, um eine fünfköpfige Familie zu retten?
- Anwendung des hedonistischen Kalküls: Kosten-Nutzen-Rechnung zur Bestimmung der besten Lust-Schmerz-Bilanz
Kritikpunkte
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Praktische Probleme
- Unmöglichkeit, die genaue Folge einer Handlung abzuschätzen
- Herausforderung, alle Aspekte einer Situation umfassend zu bewerten
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Ethik in Dilemmata
- Beispiel im Krankenhaus: Sollte man einen gesunden Patienten opfern, um fünf andere Patienten zu retten?
- Diskussion über die ethische Vertretbarkeit solcher Handlungen
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Begrenzung des Lustbegriffs
- Bentham berücksichtigt nur quantitative Aspekte von Lust
- Unterschiedliche Qualität von Lustgefühlen bleibt unberücksichtigt
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Vergleichbarkeit von Lustgefühlen
- Problem der Vergleichbarkeit von Lust zwischen unterschiedlichen Personen
Alternative Ansätze
- Verweis auf John Stuart Mill als alternative Konzeption des Utilitarismus
Fazit
- Die Theorie des Utilitarismus bietet eine interessante Perspektive auf ethische Entscheidungen, ist aber auch mit praktischen und theoretischen Herausforderungen konfrontiert.
Für weiterführende Informationen und alternative Theorien wird ein Video zu John Stuart Mill empfohlen.