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Französische Revolution: Ursachen

Hey Leute! Wir leben heutzutage in einer ziemlich modernen Gesellschaft. Zudem haben wir dieselben Rechte wie die Menschen, die unser Land regieren und können frei leben. Wenn wir aber nur knapp 300 Jahre in die Vergangenheit zurückreisen, dann sieht das Ganze schon anders aus.

Diese Zeit bedeutet für Europa die Wende zur modernen Neuzeit. Weg von von Gott legitimierten Ständegesellschaften hin zu einer, die der heutigen schon deutlich näher kommt. Die gesamte Zeitspanne bis jetzt werden wir heute vermutlich nicht schaffen, wohl aber bis zum Ausbruch der französischen Revolution.

Wir werfen einen Blick auf die Ursachen und Anfänge dieses bedeutenden Ereignisses. Let's go! Okay, beschäftigen wir uns als erstes mit der gesellschaftlichen Ausgangssituation.

Diese Zeit in Frankreich vor der Revolution 1789 wird als Ancien Regime bezeichnet. Diese Epoche ist geprägt von der feudalen Ständegesellschaft. Das heißt, es gibt drei Stände mit je unterschiedlichen Rechten. Einmal den Klerus, also alle kirchlichen Menschen, dann den Adel und schlussendlich die einfachen Bürger und Bauern.

Dabei sind sie den ersten beiden Ständen gegenüber benachteiligt. Zugleich kennzeichnend für diese Zeit ist der Absolutismus. Eine Herrschaftsform, in der der Monarch über uneingeschränkte Macht verfügt. und nicht vom Volk oder irgendwelchen Versammlungen abhängig ist.

Vor der Französischen Revolution ist das Ludwig XVI., nicht zu verwechseln mit Ludwig XIV., dem Sonnenkönig. Das zur gesellschaftlichen Ausgangssituation. Ihr könnt euch bestimmt vorstellen, dass das einfache Volk mit diesen Zuständen nicht zufrieden ist.

Seit Anfang des 18. Jahrhunderts wächst in Europa eine neue Strömung heran, die die traditionelle Ständegesellschaft kritisiert. Gemeint ist die Aufklärung. Sie bezweifelt immer mehr den Einfluss der Religion auf das politische und gesellschaftliche Leben. Zudem stellt man die Legitimation der absolutistischen Herrscher, das Gottesgnadentum, in Frage. Die Legitimation eines Herrschers soll nicht mehr von Gott kommen, sondern vom Volk.

Anstelle von blindem Glauben solle man doch seine Vernunft benutzen. Französische Wegbereiter der Aufklärung sind Jean-Jacques Rousseau, Montesquieu und Voltaire. Merkt euch die drei Namen, kann nicht schaden, die zu kennen. Sie setzen sich für Gewaltenteilung und Volkssouveränität ein, fordern Grund- und Menschenrechte unabhängig von der sozialen Herkunft. Und obwohl das Volk ganze 95% der Bevölkerung ausmacht, hat es keinerlei politische Mitbestimmungsrechte.

Zudem müssen die Bauern und Bürger hohe Steuern zahlen. Adel und Klerus sind von der Steuerpflicht befreit. Diese Standesprivilegien findet das Volk ungerecht. Also ihr merkt, im Laufe des 18. Jahrhunderts kommt es zu einem langsamen gesellschaftlichen Umbruch. Daneben kommt es aber auch auf politischer und wirtschaftlicher Ebene zu Problemen.

Frankreich ist nämlich enorm verschuldet. Schuld daran sind neben den Militärkosten für den Siebenjährigen Krieg und den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg auch die verschwenderischen und kostspieligen Feiern des Königs am Hofe. Hinzu kommen jetzt noch kurzfristige Probleme wie die Missernte und daraus folgende steigende Brotpreise und Hungersnot.

Der einfache Bürger muss jetzt also viel zu viel für Essen und Steuern bezahlen. Dadurch wächst die Unzufriedenheit in der Bevölkerung noch mehr. Ludwig XVI. erkennt die Krise und ruft am 5. Mai 1789 das erste Mal seit 1614 die Generalstände zusammen.

Die Generalstände sind eine Versammlung von Vertretern aller drei Stände, also des Adels, des Klerus und der einfachen Bevölkerung. Klingt jetzt erstmal gut für den dritten Stand, weil Bauern und Bürger ja über 95% der Bevölkerung ausmachen. Aber nein, alle drei Stände haben je eine Stimme. Somit ist man dauerhaft mit 2 zu 1 im Nachteil und konnte sich in keiner Verhandlung durchsetzen.

Weil der dritte Stand das als ungerecht empfindet und Ludwig XVI. diesen Abstimmungsmodus nicht ändern will, verlassen sie die Generalstände und treffen sich im Ballhaus in Versailles. Also eine Art Sporthalle. weil der König den Sitzungssaal im eigentlichen Schloss gesperrt hat.

Sie gründen gemeinsam mit einigen Vertretern des Adels und Klerus die Nationalversammlung. Dort schwört man sich, eine für Frankreich repräsentative Verfassung auszuarbeiten. Daher wird diese Zusammenkunft auch oft als Ballhausschwur bezeichnet. Wie es danach weitergeht und schlussendlich die Französische Revolution ausbricht, wird aber Thema des nächsten Videos sein. Fassen wir jetzt nochmal die wichtigsten Schritte zusammen.

In Frankreich herrschte im 18. Jahrhundert eine Ständegesellschaft, bestehend aus dem Adel, dem Klerus und der einfachen Bevölkerung. Zudem gab es den Absolutismus. Die Aufklärung hinterfragte jedoch die traditionelle Gesellschaftsordnung und erhoffte sich ein von religiösem Glauben unabhängiges politisches System. Man forderte Volkssouveränität, Gewaltenteilung und unveränderliche Menschenrechte.

Als zu diesem gesellschaftlichen Umbruch auch noch eine Finanzkrise und Missernten hinzukamen, wuchs die Unzufriedenheit in der Bevölkerung. Und Ludwig XVI. rief die Generalstände zusammen, bei der jeder Stand je eine Stimme besaß und das obwohl Bauern und Bürger 95% der Bevölkerung ausmachten. Sie machten sich schlussendlich eigenständig und gründeten im Ballhaus die Nationalversammlung zur Ausarbeitung einer Verfassung. Lernst du gern mit Karteikarten?

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