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Sprinttechniken in der Leichtathletik

Der Sprint gehört zu den grundlegendsten Disziplinen der Leichtathletik und ist leistungsvoraussetzend für fast alle weiteren Disziplinen. Der Sprint wird in unterschiedliche Phasen unterteilt. Der Tiefstart, die Startbeschleunigung, der freie Sprint und die Zielannahme. Der Tiefstart ist neben dem Hochstart die wettkampftypische Startform der Kurzdistanzen. Er ist durch den Einsatz des Startblocks gekennzeichnet. Merke dir zur Blockeinstellung die 1-2-3-Regel. Eine Fußlänge Abstand für den Startblock, zwei Fußlängen für den vorderen Block und drei Fußlängen für den hinteren Block. Der Start wird in verschiedene Teilphasen unterteilt, die an den Startsignalen zu erkennen sind. Auf die Plätze, fertig, los! Ertönt das Startsignal auf die Plätze, so dürfen sich die SportlerInnen an ihren Startblock begeben. Die Hände werden schulterbreit hinter der Startlinie positioniert. Die Füße werden mit den Zehen gegen den ganzen Block gedrückt. Beim Startsignal fertig begibt man sich in die optimale Startposition. Dazu werden die Hüfte und das hintere Knie angehoben. Der Winkel am vorderen Knie beträgt 90, beim hinteren ca. Der Körperschwerpunkt ist richtig verlagert, wenn sich die Schultern vor den Händen befinden. Außerdem soll die Hüfte deutlich über den Schultern liegen. Wichtig ist während der gesamten Startphase ein Nachholungsvermögen. unten gerichteter Blick. Indem die Sohle gegen den Startblock gedrückt wird, kann in dieser Position Vorspannung aufgebaut werden. Die Vorspannung in der Fertigposition ermöglicht einen schnellen ersten Abdruck aus dem Block. Beim Startsignal los und dem Startschuss kommt es vor allem auf die Reaktionsschnelligkeit und die Startbeschleunigung an. Dabei ist für eine optimale Beschleunigung die Körperlage entscheidend. Nach dem kräftigen Abdruck aus dem Startblock wird im Optimalfall eine geradlinige Streckung erreicht. Um eine günstige Körpervorlage zu erreichen, bleibt der Blick auf den ersten 20 Metern weiterhin nach unten gerichtet. Dadurch ermöglicht man eine ideale Beschleunigung nach vorne. Die ersten Schritte müssen druckvoll, flach, kurz und nach vorne gerichtet sein. Durch die Körpervorlage drückt man sich vom Boden weg. und die Phase des drückenden Sprintens wird erreicht. Während der gesamten Beschleunigung erfolgt der Armeinsatz rechtwinklig und gegengleich in Laufrichtung, um noch mehr Schwung und Geschwindigkeit aufbauen zu können. In der darauf folgenden Pick-up-Beschleunigung richten sich langsam der Oberkörper und der Blick Richtung Ziel auf, bis der freie Sprint erreicht wird. Im freien Sprint erreicht der Sprinter seine Höchstgeschwindigkeit. Anstatt sich vom Boden wegzudrücken, wird jetzt versucht, sich am Boden entlang zu ziehen. Dabei ist der Blick auf das Ziel gerichtet. Der Rumpf befindet sich in einer aufrechten, nach vorne verlagerten Position. Es erfolgt ein aktiver Fußaufsatz mit dem Fußballen. Zu diesem Zeitpunkt ist das Knie fast durchgestreckt. Die Herausforderung im freien Sprint ist eine schnelle Hüftbeugung und das Vorholen des Oberschenkels bis in die Waagerechte. Dieser sogenannte Kniehub wird erreicht, indem das Knie während der Flugphase stark unter den Körper angeferst wird. Die Arme werden wie in der Startbeschleunigung abwechselnd und gegengleich aus den Schultern bewegt. Der Unterschied zur Startbeschleunigung entsteht durch den aktiven ziehenden Fußaufsatz und der aufrechteren Körperlage. Deshalb wird der freie Sprint auch als ziehendes Sprinten bezeichnet. Bis zum Überqueren der Ziellinie wird weiter die Geschwindigkeit gehalten. Erst dann bremst der Sprinter. Überquert hat man das Ziel, sobald der Rumpf die senkrechte Ebene der Ziellinie erreicht.