Innenpolitik im Deutschen Kaiserreich
Einführung
- Thema: Innenpolitik im Deutschen Kaiserreich
- Fokus: Kulturkampf, Sozialistengesetz und Regierungsstil von Otto von Bismarck
- Jahr 1871: Gründung des geeinten deutschen Nationalstaats
- Problem: Innere Einheit fehlt, viele gesellschaftliche Gruppen haben keine Verbindung zum neuen Reich
Gesellschaftliche Spaltungen
- Unterschiedliche Forderungen:
- Wirtschaft: Freie Wirtschaft vs. Schutzzölle
- Politik: Mehr Demokratie vs. Gehorsam
- Einheit: Mehr Einheit vs. Schutz der Rechte der Landesfürsten
Bismarcks Strategie
- Taktik: Vereinigung der Bürger gegen einen gemeinsamen Feind
- Außenpolitik: Norddeutsche gegen Österreich, Nord- und Süddeutsche gegen Frankreich
- Innenpolitik: Suche nach "Reichsfeinden"
Der Kulturkampf
- Katholiken als erste Reichsfeinde
- Papst kritisiert Liberalismus und säkularen Staat
- Maßnahmen von Bismarck:
- Staatliche Aufsicht über Schulen
- Verbot politischer Äußerungen von Pfarrern (Kanzelparagraph)
- Einführung der Zivilehe
- Kein Geld mehr an die Kirche
- Verbot von katholischen Mönchsorden
- Verhaftung und Vertreibung von Bischöfen
- Ergebnis: Bismarck verliert, Katholiken halten zusammen, Zentrumspartei gewinnt an Einfluss
Kampf gegen Sozialisten
- Entstehung einer neuen Arbeiterschicht durch Industrialisierung
- Sozialdemokraten vertreten Interessen der Arbeiter
- Bismarcks Maßnahmen:
- Sozialistengesetz: Verbot sozialdemokratischer Zeitungen, Vereine und Versammlungen
- Einführung von Sozialgesetzen
- Ergebnis: Bismarck verliert, SPD gewinnt an Einfluss
Bismarcks Regierungsstil
- Keine Mehrheit im Parlament nötig, nur Vertrauen des Kaisers
- Bismarck-Kult: Charisma und Persönlichkeit unterstützen seine Macht
Politische Veränderungen nach Bismarck
- Wilhelm II. wird Kaiser, möchte selbst regieren
- Bismarcks Nachfolger setzen auf weniger Konfrontation
- Veränderungen in der Gesellschaft:
- Starke Gewerkschaften, Vereine, Interessenverbände
- Neue politische Allianzen: SPD und Liberale für Stadtbevölkerung, Zentrum und Konservative für Landbevölkerung
- Innere Krise des Kaiserreichs
Fazit
- Bismarcks Strategie, Menschen durch Kampf gegen Feinde zu vereinen, scheitert
- Innenpolitische Krise verschärft sich, löst sich erst mit dem Kriegsausbruch 1914 auf
Sicher! Das Video und deine Notizen behandeln die Innenpolitik im Deutschen Kaiserreich unter Bismarck. Einfach gesagt: Bismarck versuchte, Deutschland zu einen, indem er immer wieder einen "Feind" ausmachte, gegen den sich alle vereinen sollten.
Zuerst waren es die Katholiken (Kulturkampf). Bismarck beschränkte die Macht der katholischen Kirche, um die Protestanten auf seine Seite zu ziehen. Das klappte nicht so gut, die Katholiken blieben zusammen.
Danach bekämpfte er die Sozialisten (Sozialistengesetz), die für die Rechte der Arbeiter kämpften. Er verbot viele sozialistische Organisationen, führte aber gleichzeitig Sozialgesetze ein, um die Arbeiter bei der Stange zu halten. Auch das hatte nicht den gewünschten Erfolg; die Sozialisten wurden stärker.
Bismarck regierte autokratisch – er brauchte keine Mehrheit im Parlament, nur die Zustimmung des Kaisers. Er war sehr charismatisch und genoss große Popularität (Bismarck-Kult).
Nach Bismarcks Sturz 1890 änderte sich die Politik. Die neuen Reichskanzler setzten weniger auf Konfrontation. Das Deutsche Kaiserreich blieb aber innenpolitisch instabil, mit vielen verschiedenen Parteien und Interessen, bis der Erste Weltkrieg 1914 ausbrach.