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Herzregulation und Frank-Starling-Mechanismus

Sep 6, 2025

Overview

Die Lehreinheit behandelt den Frank-Starling-Mechanismus als intrakardiale Anpassung des Herzens und erklärt dessen Bedeutung für die Steuerung der Auswurfleistung und Anpassung an Volumen- und Leistungsänderungen.

Extrakardiale Herzregulation

  • Das vegetative Nervensystem steuert das Herz über Sympathikus (anregend) und Parasympathikus (bremsend).
  • Positive Wirkung: Erhöhung von Frequenz (Chronotropie), Schlagkraft (Inotropie), Erregungsleitung (Dromotropie) und Erregbarkeit (Bathmotropie).
  • Negative Wirkung: Senkung derselben Parameter durch Parasympathikus, besonders Vagusnerv.
  • Reflexe, z. B. durch starke Schmerzreize, können über den Vagus zu Bradykardie führen, wie beim „Bolustod“.

Frank-Starling-Mechanismus: Grundlagen

  • Intrakardiale, autonome Anpassung, die das Verhältnis von Kammerfüllung und Auswurfleistung regelt.
  • Erhöhte Vorlast (Füllungszustand am Ende der Diastole) führt zu stärker gedehnten Kammermuskelfasern.
  • Nachlast ist der Druck, gegen den das Herz in den großen Gefäßen (Aorta, Truncus pulmonalis) auswerfen muss.

Ablauf des Frank-Starling-Mechanismus

  • Diastole: Blut strömt in die Kammern → entdiastolische Dehnung nimmt zu.
  • Systole: Größere Füllung führt zu kräftigerer Kammerkontraktion, um das zusätzliche Blut auszuwerfen.
  • Der Mechanismus passt kurzfristig das Schlagvolumen an, um Volumenschwankungen auszugleichen.

Langfristige Anpassung & Begrenzungen

  • Anhaltende Volumenbelastung (z. B. Leistungssport) führt zur Hypertrophie der Herzmuskelfasern.
  • Überschreitet das Herz ein kritisches Gewicht (ca. 500g), drohen Herzinsuffizienz und Mangeldurchblutung, weil das Blutangebot nicht ausreicht.

Medikamentöse Beeinflussung

  • Calciumantagonisten und Betablocker senken die Nachlast (Widerstand).
  • Diuretika, ACE-Hemmer und Nitroglycerin können Vor- und Nachlast verringern.

Key Terms & Definitions

  • Vorlast (Preload) — Dehnungskraft der Kammermuskulatur am Ende der Diastole, abh. von Blutvolumen aus den Vorhöfen.
  • Nachlast (Afterload) — Kraft, die der Kammerkontraktion in den Arterien entgegenwirkt (peripherer Widerstand).
  • Frank-Starling-Mechanismus — Mechanismus, bei dem gesteigerte Füllung der Kammern zu stärkerer Kontraktion und mehr Auswurf führt.
  • Hypertrophie — Vergrößerung der Herzmuskelfasern durch anhaltende Belastung.
  • Chronotropie/Inotropie/Dromotropie/Bathmotropie — Veränderung von Frequenz, Kontraktionskraft, Erregungsleitung und Erregbarkeit durch Nerven.

Action Items / Next Steps

  • Vertiefe das Verständnis zu Systole und Diastole.
  • Wiederhole die Wirkungen von Sympathikus und Parasympathikus auf das Herz.
  • Lerne die wichtigsten Medikamente zur Beeinflussung von Vor- und Nachlast.