Ja, ich begrüße Sie ganz herzlich. Wir befassen uns ja heute mit dem vielleicht bedeutendsten amerikanischen Philosophen. Sie haben richtig gehört, ein amerikanischer Philosoph.
Aber auch die Denker in der neuen Welt haben einige wirklich brillante und tolle Ideen zur Philosophie beigesteuert. Und wir haben das große Glück, uns heute die wirklich scharfsinnige Gerechtigkeitstheorie des amerikanischen Harvard-Professors John Rawls näher anzuschauen. Er hat 1971 im Alter von 50 Jahren dieses Buch hier veröffentlicht.
Theory of Justice. Ich habe hier den deutschen Titel dabei, die Theorie der Gerechtigkeit. Das Buch wurde in alle Sprachen übersetzt und ging um die ganze Welt.
Bereits der Titel war zu seiner Zeit eine enorme Provokation. Eine Theorie der Gerechtigkeit. Sie müssen sich vorstellen, Sie ahnen es vielleicht schon, Die überwiegende Meinung besteht ja darin, dass Gerechtigkeit überhaupt nicht erfasst werden kann wissenschaftlich.
Es kann eigentlich gar keine Theorie der Gerechtigkeit geben, denn Gerechtigkeit ist ja eigentlich etwas sehr Subjektives. Der eine sagt, ich finde das gerecht, der andere aus einer anderen Position, ich finde das ungerecht und so weiter. Der Streit über das, was gerecht und ungerecht ist, ist im Grunde so alt wie die Menschheit selbst.
Und auch die Wissenschaft ist etwa Mitte des 19. Jahrhunderts darin übereingekommen, dass man Gerechtigkeit nicht als wissenschaftliches Thema überhaupt sich vornehmen kann. Besonders die philosophischen und naturwissenschaftlichen Positivisten haben gesagt, ja. Gerechtigkeit, also man kann im Grunde nur das Thema wissenschaftlich abhandeln, was man positiv als Tatsache messbar, empirisch nachweisen und auch erfassen kann.
Gerechtigkeit ist völlig subjektiv, das können wir nicht erfassen, also kann es auch keine Theorie der Gerechtigkeit geben. Wittgenstein, auch ein Logiker, hat in seinem Tractatus Logico-Philosophicus sogar gesagt, alle Abhandlungen über Ethik sind schlichtweg Unsinn. und jede Aussage über Gut und Böse, gerecht und ungerecht, ist nichts anderes als reine Privatsache. Und jetzt kommt dieser amerikanische Universitätsprofessor und sagt, ich habe eine zeitlos gültige Definition von Gerechtigkeit gefunden.
Und jetzt kommt es. Der alle vernunftsbegabten Menschen, also wir alle hier im Saal, Nicht nur zustimmen können, sondern zustimmen müssen. Das sagt er. Und Sie werden heute Zeuge dieser Gerechtigkeitskonzeption. Sie werden sehen, am Ende, wenn er recht hat, müssen wir alle hier nur nicken.
und sagen, ja stimmt, das ist die gerechtestmögliche Gesellschaft. Also das ist sein großes Vorhaben. Und inzwischen, also das Buch ist wie gesagt weltberühmt geworden, es gilt jetzt als bedeutendstes Werk der politischen Ethik und wird auch im deutschen Schulunterricht an den Gymnasien inzwischen in der Oberstufe unterrichtet. Und die Frage nach der gerechtestmöglichen Gesellschaft ist auch deshalb so wichtig, weil wir erst dann beurteilen können, ob unsere Gesellschaft, in der wir leben, überhaupt gerecht ist. Drum sagt John Rawls, die Gerechtigkeit ist die erste Tugend.
Noch so gut funktionierende Gesetze und Institutionen müssen abgeändert oder sogar abgeschafft werden, wenn sie ungerecht sind. Und bereits auf der ersten Seite dieses Buches formuliert er jetzt sein ungeheures Vorhaben. Er sagt, ich halte die vollkommen gerechte Gesellschaft für den Grundbestandteil der Theorie der Gerechtigkeit. Also, es geht ihm nichts um weniger als die vollkommen gerechte Gesellschaft.
Und er sagt, um nun diese Frage zu beantworten, wie sieht sie aus, die gerechtestmögliche Gesellschaft, müssen wir uns erst mal drei Urtatsachen vor Augen führen als Ausgangspunkt. Die drei Urtatsachen der Menschheit. Die erste Urtatsache, sagt Rawls, ist die Güterknappheit.
Die Güter auf dieser Erde sind knapp. Da kommen wir nicht umhin. Da macht er übrigens auch ein Argumentum e contrario, also macht einen Umkehrschluss. Er sagt, wenn die Güter... in beliebiger Anzahl da wäre, also jeder von uns könnte jedes beliebige Gut in beliebiger, in bester Qualität beliebig oft konsumieren, dann würden wir die Frage nach der Gerechtigkeit und der gerechten Verteilung der Güter gar nicht stellen.
Jeder hätte ja alles im Überfluss. Aber die Güter sind knapp und Sogar in hochentwickelten Gesellschaften wie der Bundesrepublik kann nicht jeder Bürger alles in beliebiger Menge konsumieren, weil die Güter begrenzt sind. Und das bezieht sich nicht nur auf Diamanten, Gold und von Natur aus knappe Güter, sondern auch, denken Sie nur an den Wohnraum in der Innenstadt, was das für ein knappes Gut geworden ist. Die zweite Urtatsache der Menschheit ist eine anthropologische. Er sagt, die Menschen, das müssen wir uns vor Augen halten, wenn wir die Frage nach der gerechten Verteilung stellen, Die Menschen sind keine Altruisten.
Wären sie alle Altruisten, naja, das ist kein Problem, weil dann würde sich die Frage nach der Gerechtigkeit auch nicht stellen, weil egal welches System der Verteilung wir dann am Schluss erfinden, die Leute würden sich ja sowieso mehr schenken und geben, als vorgeschrieben ist, weil sie Altruisten sind. Sind sie aber nicht. Sie sind aber auch keine reinen Egoisten, sagt der Rolls, denn wären sie Egoisten, Wäre es wiederum auch überflüssig, über Gerechtigkeit nachzudenken, weil sich keiner an gerechte Grundsätze halten würde. Der Mensch ist weder Altruist noch Egoist, er ist aber Interesse geleitet.
Und die dritte Urtatsache der Menschheit, das ist vielleicht die schwierigste für ihn, für Rolls, um jetzt die Frage nach der absolut gerechten Gesellschaft zu beantworten, die dritte Urtatsache ist die, dass die Menschen leben wollen. Alle, sagt er, wollen leben. Und sie wollen nicht nur leben, sie wollen überleben.
Vielen Dank. Und jetzt kommt es, sie wollen glücklich werden. Also die Leute verfolgen alle ein Lebensziel.
Und das Problem ist, sagt Rolls, dass dieses Lebensziel sehr unterschiedlich ist. Gäbe es ein kollektives Lebensziel, Dann wäre es leicht, die absolut gerechte Gesellschaft zu erfinden. Also ich gebe Ihnen mal ein Beispiel. Wenn alle Menschen jetzt gern Fußball spielen würden, und das wäre ja höchstes Glück, ist jetzt nur ein Beispiel, die Frauen, die Männer, die Kinder, alle, dann...
würde man eine ideale Gesellschaft erschaffen, wo halt alle 30 Meter ein Fußballfeld ist und alle wären glücklich. Aber in unserer Gesellschaft, da will der eine Häuserbau und Bauunternehmer werden, der andere Kapitalist, der nächste Künstler, der nächste und so weiter und so weiter. Und jeder hat ein anderes Lebensziel und begehrt auch andere Güter.
Und deswegen sagt Rolls, seine Ausgangslage in diesem Buch oder seiner Überlegungen war, Ja. Die große Frage, wie sieht eine absolut gerechte Gesellschaft aus, in der die Güter, die Chancen, Einkommen, Vermögen etc. absolut gerecht verteilt werden, wenn die Güter a. knapp sind, erstens knapp, zweitens wenn die Menschen nicht so gut sind, wie sie es sind, wenn die Menschen nicht so gut sind, wie sie es sind, wenn die Menschen nicht so gut sind, wie sie es weder altruisten sind noch totale egoisten aber interessen geleitet und wenn drittens jeder andere güter bevorzugt und eine andere vorstellung von seinem glück hat das ist die große herausforderung die er bewältigt hat und jetzt Jetzt nähern wir uns mal der Sache an.
Also er sagt, die große Frage ist, für uns ist der erste Gegenstand der Gerechtigkeit die Art und Weise, wie die gesellschaftlichen Institutionen die Früchte der gesellschaftlichen Zusammenarbeit verteilen. Wie sollen wir die Früchte unserer gemeinsamen gesellschaftlichen Arbeit verteilen? Gerecht verteilen, das ist die Frage.
Und diese Frage nach der idealen Gesellschaft mit den bestmöglichen Institutionen, die ist natürlich nicht neu in der Geschichte der Philosophie. Bereits Platon hat uns einen Idealstaat vorgestellt, in dem die Philosophenkönige dermaßen gut gebildet sind und den Blick auf das Gute haben, dass sie die gerechtestmögliche Gesellschaft etablieren für alle. Thomas Morus in der Renaissance hat in seinem Buch Utopia eine Insel beschrieben, die Insel Utopia, auf der Männer und Frauen völlig gleichberechtigt leben. Es gibt kein Eigentum, sie arbeiten zusammen.
Abends kochen die Männer, dann kochen die Frauen. Also ein wunderbares Werk, wo er eine ideale Gesellschaft beschreibt, die völlig gerecht ist. Oder Rousseau am Vorabend der Französischen Revolution beschreibt uns ja dann eine Gesellschaft, in der die Menschen selbst in Volksversammlungen ihre eigenen Gesetze machen.
Aber jetzt kommt's, John Rawls leistet mehr als die drei. Er leistet viel mehr. Er sagt, er macht nicht nur als Einzelner irgendeinen Entwurf.
von einer gerechten Gesellschaft, sondern er gibt uns ein Verfahren an die Hand, mit dem wir überprüfen können, ob es sich auch wirklich um die gerechtestmögliche Gesellschaft handelt. Rolls ist ein Vertreter der Verfahrensgerechtigkeit. Weiß jeder, was Verfahrensgerechtigkeit ist?
Gut, im Unterschied zur metaphysischen Gerechtigkeit, also eine metaphysische Gerechtigkeitsvorstellung wäre zum Beispiel eine Handlungsmaxime, Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Es wäre eine metaphysische Gerechtigkeitsvorstellung. Er sagt, nein, nein, wir brauchen ein pragmatisches, konkretes, nachvollziehbares Verfahren, mit dem wir Gerechtigkeit herstellen, was jedem einleuchtet.
Und er bringt ein Beispiel aus der Kindheit, das Sie alle kennen, ich kenne es zumindest. Wenn die Mutter den Kindern, sagen wir es sind zwei Kinder, eine Tafel Schokolade schenkt und sagt, die ist für euch, aber teilt sie es unter euch auf, geht die Mutter zur Tür raus, dann brüllt manchmal einer, der eine teilt, der andere wählt. Und meine Schwester...
die ist fünf Jahre älter, die hat dann zu mir immer großzügig gesagt, Walter, du darfst teilen. Und klar, ich habe mich noch gefreut, weil ich war ja da fünf Jahre jünger und ein geistiger Zwerg. stolz, dass ich es teilen darf, aber ich war natürlich nicht so schlau genug, dass ich natürlich pedantisch jeden Grübel genau abgewogen habe und genau so geteilt habe, weil ich natürlich schon den Verdacht hatte, dass meine Schwester, die ist gefährlich, dass die dann das Größere nimmt. Und da sagt der Rolls, hat es tatsächlich in seiner Theorie der Gerechtigkeit als Beispiel, der Teilende wird den Kuchen in gleiche Teile teilen, denn so sichert er sich den größtmöglichen Also der eine teilt, der andere wählt, ist jetzt nur ein kleines Beispiel für Verfahrensgerechtigkeit.
Verstehen Sie? Weil dieses Verfahren, da kommt tatsächlich, wenn man das die Kinder machen lässt, kommen da oft ziemlich gleich große Teile raus. Und das wäre so ein Verfahren.
Und der Rolls macht nichts anderes als die Kinder auf diesen 600 Seiten. Macht er nichts anderes. Er entwickelt jetzt ein Verfahren, nur eben im ganz, ganz großen Stil, mit dem wir erstmals die absolut gerechte Gesellschaft entwickeln können. Das ist der große Wurf, der ihm da gelungen ist.
Er ist Verfahrensgerechtigkeitsanhänger. Und jetzt sagt er noch was. Das ist auch notwendig, so ein Verfahren, weil es geht nicht, dass der Platon oder irgendein Philosoph oder der Moritz oder ein Einzelner sagt, so sieht der ideale Staat aus.
Sondern Moritz macht was ganz Modernes. Er sagt, wir brauchen ein Verfahren, wo alle mit beteiligt sind. sind, die später in dem Staat auch leben.
Das darf nicht ein Einzelner sich ausdenken, sondern alle, die in der späteren Gesellschaft leben, müssen in einem Verfahren sich überlegen, wie soll unsere künftige Gesellschaft aussehen. Da sagt er, die Menschen sollen im Voraus entscheiden, wie sie ihre Ansprüche gegeneinander regeln wollen und wie die Gründungsurkunde der Gesellschaft aussehen soll. Also John Rawls ist ein Vertreter der sogenannten Vertragstheorie, der sagt, im Grunde müssen alle vorher einen Vertrag schließen oder so eine Gründungsurkunde unterzeichnen und da muss schon drin stehen, wie später die absolut gerechte Gesellschaft, in der sie alle zusammenleben wollen, aussehen soll.
Und da muss jeder unterschreiben. Und jetzt ist es natürlich so, also er sagt, der Staat ist überhaupt nur dann gerecht und legitim, wenn alle beteiligten Bürger einen solchen Vertrag schließen, nach welchen Regeln sie zusammenleben wollen. Also so muss eine Gruppe von Menschen ein für alle Mal entscheiden, was ihnen als gerecht und ungerecht gelten soll. Das ist jetzt noch recht abstrakt, aber ich gebe Ihnen mal wieder ein Beispiel. Die Pilgrim Fathers, die sind in enger verfolgt worden als Sekte und sind ausgewandert.
Und denen ist es gelungen, ein Schiff zu chartern und sind dann nach Amerika ausgewandert, sind mit Planwagen westwärts gefahren und haben einen eigenen Staat da gegründet. Und auf der langen Überfahrt nach Amerika, das war mit so einem Segelschiff, hat das Wochen gedauert, manchmal Monate, da haben die zusammengesessen und haben einen Vertrag geschlossen, wie sie als gleiche und freie künftig in Amerika... ihren Staat, ihre eigene Gemeinschaft organisieren wollen, inklusive religiöser und politischer Regelungen. Das wäre ein Beispiel für einen historischen Vertrag. Und der John Rawls war natürlich ein großer Anhänger der Vertragstheorie und hat eigentlich die Meinung vertreten, dass alle Amerikaner abstimmen.
müssten, ob sie weiter in dieser kapitalistischen Gesellschaft so wie sie ist leben wollen, oder nicht eine viel gerechtere Gesellschaft künftig bevorzugen, auf die sie sich einigen. Und er war auch öfters bei Bill Clinton zum Abendessen, beim damaligen amerikanischen Präsidenten, aber es erschien ihm natürlich trotzdem unrealistisch, die Amerikaner abstimmen zu lassen, ob sie ab nächstes Jahr im Kommunismus leben wollen, oder in einem Sozialstaat, oder weiter. Das lässt sich natürlich kaum durchführen. Das war ihm klar. Und er sagt, im Unterschied zu den Pilgrim-Phasas werden wir alle ja immer schon in eine Gesellschaft hineingeboren.
Er sagt, Hier ist es. Natürlich kann keine Gesellschaft ein Plan der Zusammenarbeit sein, dem die Menschen freiwillig beitreten. Jeder Mann findet sich bei seiner Geburt bereits in einer bestimmten Position, in einer bestimmten Situation. Gesellschaft, die seine Lebenschancen entscheidend beeinflusst. Ist klar, im Unterschied zu den Pilgrim Phasas werden wir einfach in die Gesellschaft hineingeboren.
Uns fragt niemand vorher, ob wir diese Gesellschaft genauso wollen, wie sie ist. Dann hat sich der Rawls überlegt, man könnte ja theoretisch eine Abstimmung machen, wenn die Amerikaner, zumindest die neue junge Generation, wenn die im 18. Lebensjahr sind, dass die mal alle gefragt werden und in einem riesigen Camp zusammengeholt werden von ganz Amerika, sich austauschen und überlegen, wie eigentlich die richtige, absolut gerechte Gesellschaft aussehen könnte, um dann nach Jahren sie in diesen Zustand zu bringen. Aber da hat er...
auch wieder ein Problem, da hat der Herr Rolls sich gedacht, naja, womöglich, selbst wenn dieses Camp zustande käme, würden die nicht gerecht entscheiden. Da sagt er, Zitat, wenn zum Beispiel jemand weiß, dass er reich ist, also von diesen 18-Jährigen, könnte er es vernünftig finden, für den Grundsatz einzutreten, dass gewisse Steuern, die Wohlfahrtsmaßnahmen dienen, als ungerecht zu betrachten sind. Weiß er, dass er arm ist, so würde er höchstwahrscheinlich für den entgegengesetzten Grundsatz stimmen.
Also, selbst wenn man jetzt die Leute abstimmen lassen würde, welche Gesellschaft sie am gerechtesten finden und wie sie künftig zusammenleben wollen, würde jeder ja so. abstimmen, dass er seine Dinge rettet. Also der Reiche würde sagen, na ja gut, künftig soll gerechter sein, 10 Prozent gebe ich her, aber 90 Prozent von meinem Kapital und Erbvermögen möchte ich schon behalten. Einer der arm ist würde sagen, nix, künftig teilen wir dein Geld gleich unter alle auf.
Jetzt hatte der Rolls ein riesen Dilemma für seine Gerechtigkeitstheorie. Erstens wollte er nicht mehr wie Platon, Rousseau und die anderen einfach mal was dahin, eine Utopie entwickeln, sondern er wollte mit einem Verfahren begründen, warum das der gerechteste Staat ist. Alle müssen mit abstimmen können. Aber diese Abstimmung war im Grunde nachträglich nicht mehr möglich und selbst wenn sie möglich wäre, das war sein riesen diesem Problem, wäre sie wahrscheinlich gar nicht so ideal gewesen, weil nicht die gerechtestmögliche Gesellschaft dabei rauskommen würde, weil ja jeder so entscheidet, dass er seine Möglichkeiten optimiert.
Und da kam ihm sein brillanter Gedanke, ein Gedanke, der ihn weltberühmt gemacht hat. Der Schleier des Nichtwissens. Er hat gesagt, was wäre denn, wenn über den Leuten, die da abstimmen, plötzlich der Schleier des Nichtwissens liegt, dass sie nicht mehr wissen, wie reich sie sind, wie arm sie sind.
Ob sie schwarze sind, ob sie weiße sind, ob sie großgewachsen, kleinwüchsig, dick, dünn, alt, jung sind. Wenn die das alles nicht wüssten und wenn sie auch nicht wüssten, wer sie in der neuen Gesellschaft sind, würden sie dann nicht viel gerechter abstimmen. Wäre das nicht eine völlig faire Ausgangssituation? Und dann hat er sich gesagt, ja, das wäre eigentlich perfekt.
Denn der Schleier des Nichtwissens zwingt jeden, im Urzustand das Wohl der anderen in Betracht zu ziehen. Rawls spricht hier übrigens vom Urzustand. Was meint er damit? Er sagt, wir brauchen einen Urzustand, eine Ausgangssituation, die absolut fair und gerecht ist. Nur dann kommt am Ende, wenn sich die Leute einigen, der absolut faire und gerechte Staat auch raus.
Und diesen Zustand... nennt er den Urzustand. Und wer nicht weiß, wer er in der späteren Gesellschaft ist, wird auch keinen Unsinn fordern. Da sagt er, beispielsweise würde niemand darauf drängen, dass man besondere Vorrechte denen geben soll, die genau 1,80 groß sind. Auch würde niemand den Grundsatz vorschlagen, die Grundrechte sollten von der Hautfarbe abhängen.
Niemand weiß nämlich, ob solche Vorrechte... Vorschläge überhaupt zu seinem Vorteil ausschlagen würden. Weil es kann ja sein, auch wenn er jetzt 1,80 ist, später ist er nur 1,60. Und dann wäre es ein Wahnsinn, die 1,80 Leute zu bevorzugen. Im Gegenteil, er wäre wahrscheinlich ziemlich gerecht.
Und das ist das Spannende an dieser Situation. Gut, Rawls weiß natürlich, dass es so einen Urzustand nicht gibt und dass man den nicht einfach herstellen kann. Bei jeder praktischen Wahl wissen ja die Leute, wen sie wählen.
Und die Meinungsforscher haben Es wird ja festgestellt, wenn wir wählen, gehen die meisten Leute danach, was sie sich später für sich selbst von dieser Regierung erhoffen. Meistens materiell. Und das will Rawls genau nicht. Und er fragt sich, wie wäre es denn, wenn die Menschen in einer solchen Ausgangssituation, in einem Urzustand, der absolut fair ist, einen Staat gründen. Wäre das nicht absolut gerecht?
Und dann sagt er, da sich alle in der gleichen Lage befinden und niemand Grundsätze ausdenken kann, die ihn bevorzugen, sind die Grundsätze der Gerechtigkeit das Ergebnis einer fairen Übereinkunft. Also sein Kerngedanke ist jetzt klar. wären die Menschen vom Egoismus endlich mal befreit, dann würden sie absolut objektiv und fair entscheiden. Denn sie müssten ja damit rechnen, auch in der künftigen Gesellschaft vielleicht einer derer zu sein, wenn sie eine ungleiche Gesellschaft machen, müssten sie damit rechnen, dass sie einer von denen sind, die weniger Chancen und Eigentum und Vermögen haben. Und da spricht er von etwas ganz Interessantem.
Er sagt, die Menschen in einem Urzustand würden unter dem Schleier des Nichtwissens nach der Minimax-Regel entscheiden. Also maximiere das Minimum. Man könnte auch vom Worst Case sprechen. Das heißt, im Urzustand würde sich jeder so verhalten, dass er diejenige Option wählt, die er nicht haben würde. bei der er im schlechtesten Fall, also im Minimalfall, immer noch die maximale Lebensqualität hat.
Ich gebe Ihnen dafür ein Beispiel, dann wird es ganz einfach. Wenn Wenn die Menschen unterm Schleier des Nichtwissens im Urzustand entscheiden sollen, zwischen drei Modellen, oder nehmen wir vier Modelle. Erstes Modell, Patrizier und Sklaven.
Die antike Gesellschaft im antiken Rom. Da gibt es Patrizier, die wohnen im Atrium und so weiter, die Sklaven arbeiten. Zweites Modell, da gibt es Feudalherren und schollengebundene Bauern.
Wie im Mittelalter. Die Bauern dürfen ihre Scholle nicht verlassen. lassen, zahlen halt Abgaben an den Feudalherrn, aber der Feudalherr hat schon nicht mehr das Recht über Leben und Tod wie noch in der Antike.
Im dritten Modell gibt es Kapitalisten, Unternehmer, Angestellte, Arbeiter, aber die haben Arbeitsverträge, es gibt Sozialversicherung und es gibt Rechtsgleichheit. Und im vierten Fall ist egal, nehmen wir mal noch eine kommunistische Gesellschaft, wo eh alle Produktionsmittel angehören und so weiter. Dann sagt der Rolls, würden die Leute nach dem Minimax-Prinzip entscheiden. Die würden zwar schon denken, das wäre super, wenn ich da der Patrizia bin in meinem Atrium, die Sklaven schuften draußen, ich lasse mir von meinen Sklavinnen im Pool ein Bad ein und die massieren mir den Rücken.
Aber er würde dann auch denken, was ist denn, wenn ich der Sklave bin? Er würde psychologisch behauptet, der Rolls, also das Minimax-Prinzip, das kommt aus der Spieltheorie, Gegenteil wäre Maximax-Prinzip, einer der das maximale Risiko eingeht, um den maximalen Gewinn zu erzielen. Aber er sagt, die Leute würden nicht so denken.
Die würden nicht denken, ich riskiere es, ich mache den Patrizia, dann bin ich der maximale Gewinner. Er sagt, die Leute würden das Minimum erstmal als Option nehmen. Nach dem Motto, besser den Spatz in der Hand als die Daumen auf dem Dach.
Und dann würden Sie auch in der zweiten Gesellschaft als Feudalherr, da würden Sie denken, ja ist toll, als Feudalherr habe ich das Jus Prima Nocte und so weiter. Aber Sie würden auch denken, verdammt, wenn ich der Bauer bin, kann ich ein Leben lang nicht nach Mallorca fahren, ich muss immer auf meiner Scholle bleiben. Und darum würden Sie das dritte oder vierte Modell wählen, sagt Herr Rolls. Weil Sie auf jeden Fall das Minimax-Prinzip anwenden würden.
Ich zeige es Ihnen nochmal. Die Maximin-Regel ordnet die Alternativen nach ihren schlechtesten möglichen Ergebnissen. Man soll diejenigen wählen, deren schlechtestmögliches Ergebnis besser ist, als das jeder anderen.
Also man maximiert das Minimum. und wählt dann, wenn man verschiedene Alternativen hat, wählt man natürlich diejenige Alternative, deren schlecht möglichstes Ergebnis immer noch besser ist als das aller anderen. Also in dem Fall war der Angestellte immer noch besser. als beispielsweise der Sklave oder eben der schollengebundene Bauer. Jetzt sagt er, im Urzustand würden die Leute unter dem Schleier auf jeden Fall nach dieser Maximillienregel entscheiden.
Jetzt stellt er die große Frage, wie sieht denn eine gerechte Gesellschaft aus, wenn die Menschen absolut gerecht unter der Maximillienregel im Urzustand entscheiden? Bevor er die beantwortet, ich beantworte sie gleich, stellt er aber noch ein paar andere Fragen an. Bedingungen für den Urzustand auf, damit die Entscheidung auch völlig fair ist. Er Erstens, die Menschen entscheiden nach der Maximilienregel. Zweitens, die Menschen sind gleich.
Da sich alle in der gleichen Lage befinden und niemand Grundsätze ausdenken kann, die ihn bevorzugen, sind die Grundsätze der Gerechtigkeit das Ergebnis einer fairen Übereinkunft. Warten Sie, da bin ich jetzt falsch. Hier, vernünftig erscheint die Annahme, dass die Menschen im Urzustand gleich sein. Das heißt, jeder kann Vorschläge machen. Also das ist wichtig, in dem Urzustand unter dem Schleier muss jeder Vorschläge machen können und alle müssen gleich sein.
rechtestmögliche Gesellschaft hinterher rauskommt. Drittens, die dritte Bedingung ist, die Menschen müssen vernünftig sein und haben bereits einen gewissen Gerechtigkeitssinn, damit sie dann später auch zu den Vereinbarungen stehen. Also die dürfen auch im Urzustand keine Barbaren mehr sein. Sind einmal die Grundsätze anerkannt, so können sich die Parteien darauf verlassen, dass jeder sie einhält. Viertens, gegenseitiges Desinteresse.
Das ist aus unserer Sicht jetzt komisch. Warum, wenn sich jetzt alle versammeln und unter dem Schleier des Nichtwissens über die künftig bestmögliche, gerechteste Gesellschaft abstimmen, warum sollen die untereinander völliges Desinteresse haben? Damit meint er, dass keine familiären Beziehungen bekannt sein dürfen.
Und dass man sich auch nicht verlieben darf und die anderen auch nicht hassen darf, dass zwischen denen, die da abstimmen, keine Gefühle herrschen. Das macht er deshalb, weil das könnte das absolut faire Abstimmungsergebnis beeinträchtigen in seinem Urzustand. Zum Beispiel, wenn einer fünf Kinder hat, lauter Söhne, die Frau hat ihn verlassen, mit einem anderen betrogen, verlassen, dann könnte er auf die Idee kommen, Gerechtigkeitsgrundsätze vorzuschlagen, wo diese Söhne oder die Männer bevorzugt werden.
Oder, Oder einer verliebt sich im Urzustand in die neben ihm sitzenden Frauen und dann denkt er, die sind ja so toll und dann schlägt er eine Polygame-Gesellschaft vor. Also da kommt schon wieder ein subjektives Interesse rein. Und das will er nicht. Er will, dass die absolut befreiten, abstrakten Leute abstimmen, die absolut fair abstimmen.
Deswegen sagt er auch, zunächst dürfen wir nicht vergessen, dass die Parteien im Urzustand theoretisch definierte Menschen sind. Verstehen Sie? Er definiert.
jetzt einen idealen Urzustand, um dann zu sagen, wenn wir so einen Zustand hätten, was käme denn dann für ein Staat raus? Darum geht es Ihnen. Die fünfte Bedingung, die kennen wir alle, die Menschen streben im Urzustand nach bestimmten Grundgütern.
Die wichtigsten Arten der gesellschaftlichen Grundgüter sind Rechte, Freiheiten und Chancen, sowie Einkommen und Vermögen. Die Leute wissen zwar nicht, wie viel sie haben, aber und wie viel sie kriegen, sie künftig haben werden, aber das Bedürfnis, dass sie künftig sich entwickeln wollen, dass sie künftig möglichst viel Vermögen, Einkommen etc. haben wollen, das haben sie schon im Urzustand. Und jetzt kommt es, jetzt müssen sie nachdenken. Wie Sie das bewerkstelligen wollen und die sechste Bedingung sage ich Ihnen auch noch, die kennen wir schon, das ist der Schleier selbst. Also da sagt er...
Hier habe ich es. Vor allem kennt niemand seine Klasse oder seinen Status, ebenso wenig seine natürlichen Gaben, seine Intelligenz und Körperkraft. Also, und jetzt kommt...
sein Fazit. Also wir müssen es uns so vorstellen, die ganze erste Hälfte von seinem Buch beschreibt er diesen Urzustand und da konstruiert er wie ein Ingenieur einen künstlichen Zustand, in dem aber die Leute völlig faire Bedingungen haben und völlig fair, ohne persönliche Egoismen abstimmen. Und die Frage, die er dann stellt, was kommt dabei raus? Und das ist das Gedankenexperiment und da bittet er uns, uns mal darauf einzulassen, auf dieses Experiment, auch wenn es den Urzustand nicht gibt. Müssen wir uns mal überlegen, was wäre denn, wenn es ihn gäbe?
Wie sähe ein Staat aus, wenn die Menschen als gleiche Vernunftbegabte wie die sich untereinander nicht kennen, nicht wissen, wie viel Einkommen sie haben, nicht wissen, ob sie alt oder jung sind, wenn die abstimmen würden über die völlig faire Gesellschaft, was käme dabei raus? Welche Gerechtigkeitsprinzipien würden die dann am Ende hervorbringen? Und seine Lösung kommt jetzt.
Er sagt, es wären nur zwei Grundsätze der Gerechtigkeit. die diese Menschen im Urzustand verabschieden würden. Der erste Grundsatz, jedermann hat gleiches Recht auf das umfangreiche Gesamtsystem gleicher Grundfreiheiten, das für alle möglich ist.
Zweiter Grundsatz, soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten müssen folgendermaßen beschaffen sein. A. Sie müssen den am wenigsten Begünstigten den größtmöglichen Vorteil bringen.
Und B. Sie müssen mit Ämtern und Positionen verbunden sein, die allen offen stehen. Also der Gleichheitsgrundsatz, jetzt machen wir mal nur den ersten Grundsatz, der ist eigentlich selbsterklärend. Selbstverständlich würde jeder im Urzustand sich für diesen Grundsatz entscheiden. Und zwar, jeder Mann hat gleiches Recht auf ein umfangreiches System gleicher Grundfreiheiten. Was sind Grundfreiheiten?
Rollsack Grundfreiheiten sind Entfaltung der Persönlichkeit, Religionsfreiheit, Schutz der Privatsphäre. Privatsphäre, freie Berufswahl. All diese Dinge sind Grundfreiheiten. Und wenn man jetzt die im Urzustand fragt, wollt ihr lieber ein System mit Rechtsgleichheit, wo alle gleich sind und die gleichen Rechte und Pflichten haben, oder wollt ihr lieber ein ungleiches System, sagen wir mal wie in Indien, so ein Kastenwesen. Dann würdet ihr sagen, die Leute wollen nicht kasten, die wollen nicht, dass man pro Geburt irgendwo reingeboren wird, sagen wir mal als niedrigstes Kastenmitglied, als Paria.
und keinerlei Aufstiegsmöglichkeiten. Die Leute würden sich für die Gleichheit entscheiden. Er sagt, aristokratische und Kastengesellschaften sind ungerecht, weil sie aufgrund von Zufälligkeiten die Menschen mehr oder weniger abgeschlossenen gesellschaftlichen Klassen zuweisen.
Und niemand würde sich für sowas im Urzustand entscheiden, weil nach der Maximilienregel will er das Minimum maximieren. Und das Minimum wäre in dem Fall bei einer Kastengesellschaft, dass er Parier ist und ein Leben lang bleibt. Und das will er nicht. Wenn er also ein anderes Modell hat, wird er ein anderes wählen.
Und wenn das Modell Gleichheit mit dabei ist, würden alle die absolute Gleichheit, die Rechtsgleichheit wählen. Wissen Sie, im Feudalismus, wenn da ein Bauer ein Rechtsproblem mit einem anderen hatte, hat der Graf der Adlige entschieden, weil er zugleich der Richter war. Wenn aber der Bauer ein Problem mit dem Grafen hatte, dann war es schwierig, weil der Graf auch dann der Richter war.
Darum würde absolut jeder im Urzustand für die Rechtsgleichheit stimmen. Das ist eigentlich völlig selbsterklärend. Und dazu gehört natürlich auch die freie Berufswahl, die freie Meinungsäußerung etc.
Also der erste Grundsatz, jeder Mann hat das gleiche Recht auf ein System gleicher... auf ein umfangreiches System gleicher Grundfreiheiten, das für alle möglich ist. Ist klar, warum für alle möglich?
Mit dem zweiten Satzteil meint er einfach, dass die Grundfreiheiten natürlich dort enden, wo sie die Grundfreiheiten der anderen behindern. Also keiner darf seine Persönlichkeit so weit entfalten, dass er dadurch die Entfaltung der Persönlichkeit anderer stört. Also es muss für alle möglich sein.
Diese Freiheiten, das ist der liberale Grundsatz. Die Freiheit des einen endet dort, wo er die Freiheit des anderen einschränkt. Und da kann man ja kaum sagen, dass das sozusagen nicht etwas ist, was alle befürworten. Aber, meine Damen und Herren, Das ist ja nicht nur jetzt ein theoretischer Grundsatz, sondern in allen westlichen Demokratien haben wir die Rechtsgleichheit.
Aber spannender wird es jetzt, weil jetzt kommt sein zweiter Grundsatz. Und der! ist in unserer Demokratie noch lange nicht erreicht. Und den schauen wir uns jetzt mal an. Das macht übrigens auch, dieser zweite Grundsatz macht auch den Hauptteil hier aus.
Und der lautet, soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten müssen den am wenigsten Begünstigten den größtmöglichen Vorteil bringen. Also, fangen wir mal mit dem ersten Teil an. Soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten.
Das bedeutet tatsächlich, dass es im Urzustand so ist, dass die Leute sich nicht für eine völlig gleiche Gesellschaft entscheiden. Das steckt da schon drin. Er sagt, die Verteilung des Einkommens und Vermögens muss nicht gleichmäßig sein. Und er sagt im Urzustand, die Menschen würden sich nicht für die kommunistische Gesellschaft entscheiden. Und zwar deshalb, zwar würden sie nach dem Maximilienprinzip denken, naja wenn ich Pech habe, bin ich wenig begabt, habe wenig Talente, habe eine schlechte Bildung, werde in eine Familie geboren, die kein Geld hat, lieber lasst uns alles exakt gleich verteilen, dass ich auch Anteilseigner an den Produktionsverhältnissen bin und so weiter.
Er sagte, das wäre aber nicht so, weil die Menschen im Urzustand zwar unter dem Schleier des Nichtwissens nicht wissen, welche Talente sie haben und so weiter, aber sie wissen natürlich insgesamt, dass die Menschen total unterschiedlich sind. Und sie kennen die dritte Urtatsache der Menschheit, dass jeder einen anderen Weg zum Glück hat, dass jeder was anderes braucht. Der eine ist extrem fleißig, ist ein Macher, ein super Organisator. Der Nächste kann dieses gut, wie der andere ist. Ein Wahnsinnspianist spielt ein Leben lang Klavier.
Und da würden die Leute schon sagen, dass wir unterschiedliche Einkommen zulassen sollten und unterschiedliche Vermögen, weil das motiviert ja auch die Leute. Aber es sollte so sein, dass die, die mehr leisten... dass diese Mehrleistung und denen ihr Talent und ihre Genialität auch den Mindestbegünstigten zugute kommt.
Das ist der Kick, der da drin steckt. Es kommt im nächsten Zitat noch mal gut raus, es ist nichts Ungerechtes an den Vorteilen, weniger, falls es dadurch auch den Nicht-so-Begünstigten besser geht. Also, das ist ein sehr folgenreicher Satz, denn in unserer Gesellschaft ist es im Moment nicht so, dass die Vorteile weniger auch dazu beitragen, dass es die Nutzung der nicht so begünstigten besser geht. Sie wissen, wir haben die Situation, dass derzeit Reiche immer reicher und Arme immer armer werden.
Die Schere geht auseinander. Wir haben immer mehr Millionäre und Milliardäre. Das Prekariat und Hartz-IV-Empfänger nehmen zu. Im Moment ist es nicht so.
Da wird eher die Mitte ausgedünnt. Und er sagt eben deshalb auch Ungerechtigkeit besteht demnach einfach in Ungleichheiten, die nicht jedermann Nutzen bringen. Also Beispiel, wenn die Investmentbanker sich die zwei, drei Jahre vor der Bankenkrise und auch sogar noch während der Bankenkrise die Boni massiv erhöhen, Dann nützt dieses Mehreinkommen nicht jedermann. Also die Ungleichheiten, die nicht jedermann Nutzen bringen, im Gegenteil, das hat sogar geschadet, was die gemacht haben, weil die Leistungen, die sie erbracht haben, dazu geführt haben, dass sogar Steuerzahler dann Banken retten mussten mit Steuergeldern. Also das wäre einfach nur ungerecht.
Und es ist auch nicht so abstrakt definiert, das noch ein bisschen genauer. Er sagt, Ungleichheiten, etwa verschiedener Reichtum oder verschiedene Macht, sind dann gerecht, wenn sich aus ihnen Vorteile für jedermann ergeben, insbesondere für die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft. Er bringt ein Beispiel, interessanterweise von einem mittelständischen Unternehmer, der immer um 5 Uhr aufsteht, sich hocharbeitet, ein eigenes Unternehmen gründet und tatsächlich dann auf dem Markt Fuß fasst.
der die Arbeiter beschäftigt und als das Unternehmen floriert auch für die Arbeiter immer etwas tut und sie gehaltsmäßig mitnimmt. Es gibt Beispiele, Sie wissen auch in Deutschland zum Beispiel Bosch. Bosch war ein vorbildlicher Unternehmer, der hat für die Arbeiter Häuser mit kleinen Gärten gebaut. Er wollte, dass die frische Luft atmen.
Also es geht. Das wäre dann okay, dass der Bosch mehr verdient als seine Arbeiter, wenn er sein ein Mehrverdienst dazu beiträgt, dass er noch weiter die Situation für alle, insbesondere für die weniger Begünstigten, optimiert. Das ist die Idee dahinter. Und jetzt ist die Frage, wer sind denn die schwächsten Mitglieder, wer sind die weniger Begünstigten? Da sagt er, jeder, der weniger als den halben Median verdient.
durchschnittlichen Wert nimmt, also das Durchschnittseinkommen, und jeder, der weniger als die Hälfte von dem Durchschnittseinkommen in Deutschland verdient, wäre bei den weniger Begünstigten und müsste sozusagen pekuniär, materiell einen Ausgleich erfahren, dass sich die Schere schließt. Das ist eine Idee. Gut, jetzt könnte man aber sagen, das ist ja ungerecht, weil wenn einer sehr talentiert ist, wenn er sehr begabt ist, wenn er ein langes Studium gemacht hat und jetzt durchstartet, sei es als Arzt, als Chirurg, als Unternehmer, warum soll der den weniger Begabten und Begünstigten was abgeben? Das ist ja seine Leistung, sein Talent. Und da sagt der Rolls auch etwas Entscheidendes.
Er sagt, nein, es ist nicht sein Talent, weil er kann nichts dafür. Er ist so geboren worden. Und warum soll er deshalb sozusagen belohnt werden, weil er so geboren wird? Da sagt er, niemand hat seine besseren natürlichen Fähigkeiten verdient.
Also niemand hat seine Talente oder besseren natürlichen Fähigkeiten verdient. Das ist reiner Zufall. Und er sagt auch, niemand hat seine besseren natürlichen Fähigkeiten oder einen besseren Startplatz in der Gesellschaft verdient. Auch ein langes Studium sagt er.
In der Regel... ist es in Amerika ja immer noch so, dass die Kinder aus den reichen Haushalten alle studieren, die Ärmeren nicht. Das kann man statistisch feststellen. Es ist ja auch ein Zufall, in welche Familie man reingeboren wird.
Und deshalb besteht die Pflicht, dass wir so etwas ausgleichen. Er sagt wörtlich, der Mensch muss mit der Vernunft korrigieren, was die Natur falsch gemacht hat. Und ein größeres Talent gehört nicht dem, der es hat, sondern das gehört uns allen. Da ist er!
ziemlich, wie soll ich sagen, fast kommunistisch. Er sagt, das kann man für Gesellschaften, das größere Talent. Und die Ausgleichsforderungen, also man muss dann Ausgleich herstellen. Die Ausgleichsforderungen gelten als ein Grundzug unserer Gerechtigkeitsvorstellung. Gut, Fazit, er sagt, Das Gleichheitsprinzip, dass wir alle die gleichen Rechte haben, und das Unterschiedsprinzip, dass es zwar unterschiedliche Einkommen und Vermögen gibt, dass aber das Mehrverdienst, was einer hat, nur dann gerechtfertigt ist, wenn er eine Leistung hat, die er nicht hat.
bringt, die allen anderen, insbesondere den weniger Verdienten, zugutekommt. Das würden die Leute im Urzustand wählen. Einfach deshalb, weil sie dann einerseits wüssten, sie können sich voll entfalten in dieser Gesellschaft und durchstarten. Sie wissen aber auch, falls sie im unteren Level sind, wird ihnen geholfen, weil sie durch das Ausgleichsprinzip immer mitgenommen werden. Da kommt keiner unter die Räder.
Deswegen, sagt er, würden sich garantiert die Leute dafür entscheiden. Und jetzt möchte ich Ihnen mal kurz... Das ist nicht so kompliziert.
Ich möchte Ihnen die Verfahrensgerechtigkeit jetzt mal kurz an einer kleinen Anekdote erklären. Die ist nicht von Rawls selbst, aber da versteht man eigentlich, was er da geleistet hat. Die habe ich erfunden. Stellen Sie sich mal vor, John Rawls und Dagobert Dack.
Kennen Sie den noch? Das ist dieser Milliardär, der immer im Geldspeicher schwimmt und so ein Geizkragen. Die beiden fliegen in einem Flugzeug, das Flugzeug stürzt ab und sie sind die einzigen Überlebenden und können sich auf einer Insel retten.
Auf der Insel sind zufällig Robinson Crusoe und sein Diener Freitag. Dann würde der Rolls als erstes sagen, wenn er wieder zu Kräften gekommen ist, wir vier sind vielleicht... Zehn Jahre, keiner weiß wie lange jetzt auf dieser Insel, bis wir da gefunden und gerettet werden. Wir müssen uns jetzt auf die künftigen Prinzipien unseres Zusammenlebens einigen.
Ja, dann stimmen alle zu, dass sie Vertrags... einen Vertrag machen, wie sie künftig zusammenleben wollen. Aber, sagt der Robinson, er ist einverstanden, aber er will seinen Diener behalten. Und der Dagobert Dack sagt, ja, er ist auch einverstanden, aber es muss auf jeden Fall einen Inselkapitalisten geben, einen Manager und einen Arbeiter.
Rolls schreibt immer nur mit. Und dann geht halt ein riesiger Streit los, weil alle wollen der Manager sein oder der Kapitalist und keiner will der Diener und der Arbeiter sein. Und dann sagt der Rolls, wäre es nicht fairer, Wenn wir auslosen, sehen Sie hier ist der Rolls, da ist Dagobert, da ist Robinson und hier der Diener Freitag.
Jetzt sagt der Rolls, gar kein Problem, ich mache vier Lose. Los A ist der Inselbesitzer, Los B der Manager, C der Arbeiter, D der Diener und wir ziehen alle Lose, weil sonst streiten wir ewig. Na ja, dann sagt der Robinson, ja, ich weiß nicht, wenn ich jetzt da das Blöde losziehe, dann bin ja ich der Diener.
Ja, und dann sagt der Robinson, ich möchte schon wissen, wie viel der Diener arbeiten muss, was der so kriegt, wie viel Freizeit der hat und so weiter. Und auch der Arbeiter, weil sie mussten ja damit rechnen, Arbeiter und Diener zu sein. Dann sagt der Dagobert Dack, Hier er, im Gegenteil, der Diener kriegt nichts und der Arbeiter sowieso nicht, die werden ausgebeutet, die sollen schuften und die Klappe halten.
Dann sagt der Robinson zum Tageblatt, ja, bist du verrückt? Wenn du jetzt das Los C oder D ziehst, dann wirst du ausgebeutet und schuftest. Dann sagt der Dagobert, ich bin so ehrgeizig und geizig und ich bin so ein Unternehmertyp.
Und ich bin ein Organisationstalent und ich bin geschäftstüchtiger als ihr alle zusammen. In einem halben Jahr bin ich sowieso der Inselkapitalist. Und das finden die anderen aber auch wieder nicht gut, weil sie sagen, dann können wir ja dich gleich zum Inselkapitalisten machen. Und dann sagt der Rolls, ja, dann streiten sie wieder.
Dann sagt der Rolls, kein Problem, er kann den Zaubertrank mischen aus so Kräutern, die auf der Insel sind, damit jeder vergisst, welche Fähigkeiten und Talente er hat, sodass der Dagobert gar nicht mehr weiß, welche Talente er hat und dass auch keiner eben weiß, welche Möglichkeiten er hat und welche Möglichkeit er künftig haben wird. Sie nehmen alle den Zaubertrank und auf einmal diskutieren sie ganz fair und gerecht, was sie wissen. der Arbeiter kriegen muss und was der Diener kriegen muss und sie einigen sich darauf, dass die auch Freizeit haben sollen, dass die auch, wenn es insgesamt auf der Insel besser wird durch Organisation und alles, sie auf jeden Fall auch mehr davon bekommen, weil jeder ja unter dem Flyer oder unter der Droge damit rechnen muss und auch will, dass es denen auch gut geht.
Und der Witz ist am Ende, sagt Rawls. Entscheiden Sie sich genau für seine zwei, also im Prinzip würden Sie sich, das sagt er nicht, die Geschichte habe ich erfunden, Sie würden sich im Prinzip genau... auf seine beiden Regeln einigen. Ich behaupte, dass die Menschen im Urzustand zwei Grundsätze wählen würden.
Einmal die Gleichheit der Grundrechte und Pflichten, zum anderen den Grundsatz, dass Ungleichheiten verschiedener Reichtum nur dann gerecht sind, wenn sich aus ihnen Vorteile für jedermann ergeben, insbesondere für die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft. Gut, jetzt haben wir ganz klar... dem Rawls sein revolutionäres Gedankenexperiment vor Augen, das ihn weltberühmt gemacht hat. Es funktioniert im Grunde in drei Schritten. Erster Schritt kein Einzelner darf die Gerechtigkeitsgrundsätze ganz allein definieren, auch kein Philosoph, sondern alle beteiligten Mitglieder der Gesellschaft müssen sich auf die Gerechtigkeitsgrundsätze einigen und dazu müssen sie sich am besten unter einem Schleier des Nichtwissens im im Urzustand versammeln und absolut gerecht und fair sich überlegen, wie sie künftig zusammenleben wollen.
Und herauskommen würde mit absoluter Logik das Gleichheits-und Unterschiedsprinzip. Der Herr Rolls weiß zwar, dass es diese Abstimmung im Urzustand noch nie gegeben hat und auch nicht geben kann, aber er sagt, gedacht, klar, das hat er sich ausgedacht. Er wurde ja auch oft kritisiert, dass sie zu ihm gesagt haben, ja, John Rolls, du hast ja diese... nur ausgedacht.
Und er hat gesagt, ja, ja, aber ihr müsst mir zumindest zustimmen, dass das die bestmöglich auszudenkende Situation ist, um Gerechtigkeitsgrundsätze zu machen. Also sind die Grundsätze, die daraus hervorgehen, auch die denkbar gerechtesten. Und damit stimmt ihr mir zu, dass es die denkbar gerechtesten Grundsätze sind.
Das ist sein cleveres Modell. Und er sagt, damit ist klar, was ich behaupten möchte. Eine Gerechtigkeitsvorstellung ist zu rechtfertigen.
falls vernünftige Menschen im Urzustand die Grundsätze als gerecht akzeptieren würden. Das ist sein kristallklares Gedankenexperiment. Und Sie müssen, das ist natürlich alles ausgedacht. Der Rolls, müssen Sie wissen, war der amerikanische Kant. Ein Denker vor dem Herrn, hatte auch denselben Lebenslauf, immer in der Früh aufgestanden, zur Arbeit, also in seine Uni gegangen, geschrieben, gemacht.
Ganz streng, er war auch sehr ernstig. Ich habe Ihnen hier mal das Bild mitgebracht, dass Sie nicht immer nur die Comic-Zeitung sehen, aber er ist recht ähnlich. Schauen Sie, hat er eigentlich gut getroffen. Und der Rolls, dann haben sogar seine Freunde mal zu ihm gesagt, John, du musst lockerer werden und leichter und du musst auch mal lachen und Witz machen.
Und tatsächlich hat der Rolls dann extra, das habe ich in der Biografie gelesen, mal in seine Vorlesung einen Witz eingebracht. und hat so aufgeschaut und kein Mensch hat gelacht, weil die Studentinnen und Studenten einfach nicht damit gerechnet haben, dass aus seinem Kopf mal ein Witz kommt. So war John Rawls. Aber eines muss uns klar sein, was er sich da ausgedacht hat, hatte tatsächlich einen gewissen Sprengstoff. Also wir können damit tatsächlich die kapitalistische Gesellschaft kritisieren.
Ich kann es noch kurz an dem Beispiel zeigen. Das wird alle zwei Jahre von der Böckler-Stadt. Stiftung wissenschaftlich erstellt.
Das ist der Manager-to-Worker-Pay-Ratio im DAX 30, also das Verhältnis von Vorstandsvergütung zu den Mitarbeitern. Und 1989, zur Zeit der Wiedervereinigung, haben die deutschen Vorstände der DAX-Unternehmen das 14-fache des Durchschnittsgehalts ihrer Mitarbeiter verdient. Die Zahlen lasse ich jetzt alle weg.
2017 verdienen sie bereits das 71-fache ihrer Mitarbeiter. Also das ist natürlich explodiert, diese Gehälter der Vorstände. Und die geschäftsführenden Vorstände, die CEOs, da haben wir hier den Winterkorn, der hat 17 Millionen im Jahr verdient, 1,4 Millionen im Monat, das war das 200-fache seiner Mitarbeiter. Appel, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Post, hat sogar das 223-fache der Mitarbeiter verdient. Da würde die Rolls sagen, naja gut, Ungleichheiten sind zulässig, aber die müssen nachweisen, dass in der Zeit, wo sie das Gehalt, das ist in mehreren Stufen sechs, sieben Mal erhöht worden bei den beiden, diese Erhöhungen auch bei den Arbeitern und seinen Mitarbeitern stattgefunden haben, insbesondere bei denen, die am wenigsten verdienen.
Die müssten auch ums 200-fache mehr gekriegt haben. Und da ist es eben so, die Realgehälter sind bei uns in der Zeit nicht mal ums Doppelte gestiegen, geschweige denn. ums Zehnfache, 30, 50, 40-fache oder sogar 200-fache. Und da sagt der Rolls, das ist einfach schlicht ungerecht. Das ist schlicht ungerecht.
Und er sagt eben, Ungerechtigkeit liegt vor, wenn die besseren Aussichten unangemessen sind. Aber er gibt uns noch was Zweites mit auf den Weg, was ich fast noch brüttelnder finde. Diese Verfahrens... Erinnern Sie sich?
Er sagt, ich bringe gleich mal das Zitat, er sagt, auf jeden Fall muss man den Urzustand so auffassen, dass man sich jederzeit seinen Blickwinkel zu eigen machen kann. Also diese Geschichte vom Urzustand ist nichts Abstraktes. Ich gebe Ihnen ein Beispiel, jetzt wird ja wieder abgestimmt über neue Mindestlöhne, zum Beispiel für Friseure, weil die ja wirklich fast nicht mehr in München von dem Geld leben können. können.
Und normalerweise würden wir jetzt denken, na ja, wenn die Friseure jetzt mehr Geld kriegen sollen und der Mindestlohn da 12, 13, 14 Euro ist, dann wird es sehr teuer, wenn man zum Friseur geht. Für uns Männer auch, nicht so schlimm wie für die Frauen. Und jetzt könnte man denken, naja, lieber nicht. Wenn wir uns jetzt aber in den Urzustand zurückversetzen, unter den Schleier, gedanklich uns vorstellen, dass wir nicht wissen, ob wir künftig Friseure sind oder Kunden, dann würden wir viel fairer darüber nachdenken, was so ein Friseur eigentlich braucht, um hier in München oder in anderen Großstädten leben zu können. Und deswegen sagt Rolls, Man kann gewissermaßen jederzeit in den Urzustand eintreten.
Also der Urzustand ist kein höheres Ideal, irgendein ethisches großes Ideal. Der Urzustand, das ist eine Gedankenkonstruktion, in die wir uns jederzeit reinversenken können. Und ich verdanke abschließend vielleicht noch eine kleine Geschichte. Ich habe eine Freundin, die ist Veganerin und Tierrechtlerin, also politische Veganerin.
Und die hat dann auch diesen Rolls sich angeschaut. Ich habe ihr davon erzählt und dann hat sie gesagt, ja, ja. Man müsste es mal so machen, stellt euch mal einen Urzustand vor, wo ihr nicht wisst, ob ihr Tiere oder Menschen in der neuen Gesellschaft seid und dann könnt ihr wählen zwischen einer Menschenfressergesellschaft, wo Menschen, also auch Menschen essen und Tiere, zweites Modell, eine karnivorische Gesellschaft, wo keine Menschen gegessen werden, aber die Tiere, drittes Modell, eine vegetarische Gesellschaft.
wo keine Tiere mehr gegessen werden und keine Menschen, aber wo die Tiere halt eingesperrt, gemolken und besamt werden, dass sie Milch geben, künstlich vom Tierarzt usw. Oder eine vegane Gesellschaft, wo eben die Tiere nicht mehr in großen Stallungen gefangen gehalten werden. Und wir wissen nicht, ob wir künftig Tiere sind oder Menschen.
Für welch? Und da sagt sie, da würden sich viele für die vegetarische oder sogar für die vegane Gesellschaft entscheiden. Also Sie sehen nur, was alles spielt theoretisch. mit diesem Modell des Urzustandes möglich ist. Und wenn Sie sich künftig unsicher sind, ob Sie eine gerechte Entscheidung da treffen, in einer bestimmten Sache, versetzen Sie sich einfach in den Urzustand.
Deswegen sagt Rolls, man sollte eine Theorie der Gerechtigkeit als Anleitung zur Schärfung unseres moralischen Sinnes sehen. Vielen Dank.