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Das Göttliche – Goethe

das göttliche edel sein hilfreich und gut denn das allein unterscheidet ihn von allen wesen die wir kennen heil den unbekannten höheren wesen die wir ahnen ihnen gleiche der mensch sein beispiel er uns jene glauben denn und fühlend ist die natur es leuchtet die sonne über böse und gute und dem verbrecher glänzend wie dem besten der mond und die sterne wind und ströme donner und hagel rauschen ihren weg und ergreifend vor über island einen um den anderen auch so das glück tappt unter die menge fast bald des knaben lockige unschuld bald auch den kahlen schuldigen scheitel nach ewigen ehernen großen gesetzen müssen wir alle unseres daseins kreise vollenden nur allein der mensch vermag das unmögliche er unterscheidet wählen und richtet er kann dem augenblick dauer verleihen er allein darf den guten lohnen den bösen strafen heilen und retten alles irren der schweifende nützlich verbinden und wir verehren die unsterblichen als wären sie menschen täten im großen was der beste im kleinen tut oder möchte der erste mensch sei hilfreich und gut unermüdlich schafft der das nützliche rechte bei uns ein vorbild jener gearteten wesen das göttliche die überschrift scheint fast etikettenschwindel denn es ist doch nur vom menschen die rede es wird sich aber herausstellen dass es um das göttliche im menschen geht edel sei der mensch hilfreich und gut denn das allein unterscheidet ihn von allen wesen die wir kennen es ist angebracht hier kurz zu stutzen ist es ausgeschlossen dass dir hilfreich und gut sind die bittere kehrseite der medaille ist dass dem menschen vor allem die fähigkeit zum bösen exklusiv gegeben ist die kategorie des bösen mag man auf tierisches verhalten nicht anwenden auch wenn die primatenforschung und zeigt dass man sich nicht mal darin noch der sonderstellung des menschen sicher sein kann erst vor dem hintergrund des bösen ist gutes und edles handeln möglich heil den unbekannten höheren wesen die wir ahnen die höheren wesen gehören nicht zu den wesen die wir kennen sie sind bestenfalls geahnt von glaube an eine konkrete gott figur kann also keine rede sein in vielen anderen werken nicht nur bei goethe werden auch darum gerne die alten griechischen götter bemüht weil diese stellvertretend den nur geahnten höheren wesen ein gesicht geben ihnen gleiche der mensch ein interessanter gedankengang wir ahnen höhere wesen also so etwas wie götter diesen geahnten wesen sollen wir gleichen wie soll das gehen wenn wir nicht mehr als eine ahnung von ihnen haben sein beispiel der uns jene glauben und jetzt soll umgekehrt der mensch beispiel für diese höheren wesen sein auf dass wir an sie glauben können hinter dieser verqueren logik steckt eine absicht die sich noch offenbaren wird denn und fühlend ist die natur es leuchtet die sonne über böse und gute und dem verbrecher glänzen wie dem besten der mond und die sterne hier klingt tatsächlich an dass es vor allem das böse ist das den menschen auszeichnet dass nur er zum bösen fee ist denn für die natur ist das böse keine kategorie wind und ströme donner und hagel rauschen ihren weg und ergreifend vor über island einen um den anderen auch in ihrer schicksalhaftigkeit ist die natur gleichgültig das ist keine banalität wenn immer wieder naturkatastrophen als strafe gottes für was auch immer angesehen wurden auch so das glück habt unter die menge fast bald des knaben lockige unschuld bald auch den kahl entschuldigen scheitern auch das schicksal ist gleichgültig gegenüber gut und böse niemand darf erwarten vom schicksal für edles handeln belohnt zu werden nach ewigen er einen großen gesetzen müssen wir alle unseres daseins kreise vollenden vor allem sind es im wahrsten sinne des wortes unmenschliche gesetze die in keiner beziehung zu menschlicher moral stehen nur allein der mensch vermag das unmögliche ein paradox das unmögliche vermögen er unterscheidet wählen und richtet denn gut und böse sind rein menschliche kategorien er kann dem augenblick dauer verleihen gemeint ist wohl dass die handlung die doch mit dem augenblick in dem sie geschieht wieder verschwindet dauer in ihrer beurteilung findet einer guten handlung wird dauer verliehen indem man sie erinnert ehrt er allein darf den guten lohnen den bösen strafen heilen und retten alles ihren der schweifende nützlich verbinden um sich der brisanz bewusst zu werden nur der mensch darf gut und böse bestimmen und sanktionieren kein gott weit und breit der das je für ihn täte er darf dies allein deswegen weil er es kann und wir verehren die unsterblichen als wären sie menschen täten im großen was der beste im kleinen tut oder möchte in diesem augenblick wird klar dass die götter nur projektionen sind und da es für diese projektionen keine anderen vorbilder gibt formt der mensch die götter nach seinem bilde der edle mensch sei hilfreich und gut und ermüdet schafft er das nützliche rechte sei und sein vorbild jena geahndeten wiesen goethe entlarvt also nicht einfach die vorstellung von höheren wesen als projektion er spricht nicht von einer täuschung sondern davon dass der mensch sich in seiner besten gestalt selbst als vorbild für eine gott vor stellung nehmen soll um dann umgekehrt nach diesem vorbild sich zu richten und zu handeln