Liebe Studierende, herzlich willkommen zum Thema Forschungsmethoden der Psychologie. In dieser Vorlesung geht es um den psychologischen Forschungsprozess. Wir werden uns mit folgenden Leitfragen beschäftigen.
Zum einen, wie können wir das Erleben und Verhalten von Individuen in ihrer Umwelt wissenschaftlich untersuchen? Und zwar dabei, was versteht man unter dem psychologischen Forschungsprozess und was sind experimentelle Methoden und was sind Korrelationsmethoden? In dieser Vorlesung beschäftigen wir uns also mit dem Begriff der Wissenschaftlichkeit aus der Definition der Psychologie. Die Definition der Psychologie war ja wissenschaftliche Lehre vom Erleben und Verhalten von Individuen in ihrer Umwelt. Das Wissenschaftlich daraus wird also Thema der Vorlesungsreihe sein.
Mit Wissenschaftlichkeit oder wissenschaftlich ist laut Duden gemeint eine wissenhervorbringende forschende Tätigkeit in einem bestimmten Bereich. Das bedeutet, dass wir uns in der Wissenschaft also damit beschäftigen, dass wir etwas erforschen wollen, um daraus ein begründetes, geordnetes und für sicher erachtetes Wissen hervorzubringen. Nun können Sie sich vorstellen, dass es in der Psychologie schwierig ist, Wissen hervorzubringen, das als sicher angesehen werden kann, da in der Psychologie sehr viele Variablen oder Faktoren vorhanden sind, die diese Befunde beeinflussen können.
Es geht schließlich um das Verhalten und Erleben von Menschen. Auch wenn man versucht, es möglichst genau vorherzusehen, zu beeinflussen, zu beschreiben, zu erklären, das waren ja die Ziele der Psychologie, so ist es doch sehr schwierig, über die Menschen hinweg so Befunde hervorzubringen, dass sie möglichst allgemeingültig sind. Trotzdem versucht die Forschung in der Psychologie so gut es geht, möglichst zumindest für den Moment sicheres Wissen anhand von Forschung hervorzubringen. Hören wir uns einmal an. was der Leiter des Lehrgebiets Psychologische Methodenlehre und Evaluation dazu sagt.
Ich will das Interview. Befassen wir uns jetzt damit, was man überhaupt unter dem psychologischen Forschungsprozess versteht. Wichtig bei der Forschung in der Psychologie und nicht nur in der Psychologie, sondern auch allgemein in der Forschung ist, dass man diese gemachten Aussagen beziehungsweise die gefundenen Ergebnisse natürlich nicht nur auf eine Person, sondern auf eine ganz bestimmte Gruppe von Personen und wenn möglich, der Allgemeinheit von Menschen, dass man die auf diese Gruppe anwenden kann, dass sie für diese Gruppe gültig ist. Und deshalb ist es natürlich auch an den Sinnen in der Forschung der Psychologie, so allgemeingültige Aussagen wie möglich zu machen. Uns interessiert also nicht unbedingt, warum jetzt Tom oder ob Tom durch Tanzen glücklich wird, sondern wir wollen herausfinden, ob Menschen an sich durch Tanzen glücklich werden.
Eine Spezifizierung. Wenn man erstmal eine Allgemeinaussage gefunden hat, ist natürlich immer noch möglich, aber leichter, wenn man erst eine sogenannte Grundregel gefunden hat. Das kennen Sie, wenn ich jetzt das anwenden sollte auf ein ganz alltägliches Beispiel bei Steigerungsformen.
Wenn man dann hat, hoch, höher, am höchsten, weit, weiter, am weitesten, dann weiß man, wie die Grundregel ist. Und wenn man einmal diese Grundregel gelernt hat, dann fällt es auch einfacher, dann Ausnahmen zu lernen, wenn man sagt, dann gut, besser, am besten. Genauso ist das in der Forschung auch, dass wir erstmal versuchen wollen.
möglichst Aussagen zu machen, die dann für möglichst viele Menschen zutreffen. Und dann kann man immer noch spezifizieren und gucken, wie sieht das dann bei einzelnen Personengruppen oder sogar eben auch manchmal eventuell bei einzelnen Personen aus. Wenn man das jetzt nochmal auf unser Beispiel anwendet, wir wollen also bei der Forschung natürlich nicht unbedingt herausfinden, ob Tom durch Tanzen glücklich wird, sondern ob Tanzen an sich alle Menschen glücklich macht. Und um das zu überprüfen, müssen wir... Dies nach einem bestimmten in der psychologischen Wissenschaft üblichen Schema erforschen.
Und dieses Schema, diesen psychologischen Forschungsprozess, wollen wir uns jetzt einmal etwas genauer anschauen. Dieser Forschungsprozess besteht aus insgesamt sieben Stufen. Diese sieben Stufen sind ein bisschen anders angerichtet als die im GERIC. Ich fand die etwas eingängiger, aber sie basieren alle auf dem gleichen Grundkonzept.
Im GERIC geht es eben noch ein bisschen weiter dann. Und ich höre eben mit der Publikation auf, aber Sie werden, wenn Sie beide nebeneinander sehen, erkennen, dass die also übereinander, also als schwier scheine Schablone übereinander legbar sind und miteinander vergleichbar sind. Der erste Schritt heißt erste Beobachtungen, Fragestellung. Da geht es darum, erste Beobachtungen anzustellen und daraus eine Fragestellung abzuleiten.
Das ist bereits geschehen. Wir haben ja das Foto von Tom beim Tanzen gesehen und feststellen können, dass Tom glücklich aussieht. Unsere Fragestellung dazu würde also lauten, hat dieses Glücklichsein etwas mit dem Tanzen zu tun?
In einem zweiten Schritt würden wir dann diese Aussage verallgemeinern in der theoretischen Einbettung und der Hypothesenbildung. Wir würden also verallgemeinern und sagen, nicht nur Tom ist glücklich, wenn er tanzt, sondern eventuell sind alle Menschen glücklich, wenn sie tanzen. Wir würden uns dazu dann bereits bestehende Literatur anschauen.
und versuchen herauszufinden, ob es dazu bereits Untersuchungen gibt. So kann es sein, dass es bereits Untersuchungen dazu gibt, dass sportliche Aktivität zum Beispiel glücklich macht, dass es dabei aber um Leistungssport und kein Hobbysport geht. Und dementsprechend wäre es dann interessant herauszufinden, wenn es eben noch keine Untersuchungen zum Tanzen als Hobby geht, ob es nicht auch dann möglich wäre, selber eine Untersuchung dazu durchzuführen. Dann würde der dritte Punkt kommen, Operationalisierung und Untersuchungsplanung.
Um eben dann selber eine Untersuchung durchzuführen, müssten wir uns natürlich überlegen, was wir genau untersuchen möchten und wie wir das untersuchen möchten. Wir müssen dafür eine Art Drehbuch schreiben, einen Versuchsplan, eine Versuchsanordnung, worauf wir dann in der weiteren Vorlesung dann nochmal gleich genauer eingehen werden. Daraufhin würden wir in einem vierten Schritt die Untersuchung dann nach diesem Drehbuch durchführen bei der Durchführung der Untersuchung und Datenerhebung bei Schritt 4. Im fünften Schritt würden wir dann die gemessenen Daten aufbereiten und analysieren. Das ist ein Thema von Modul 2. Im nächsten Schritt, im sechsten Schritt, Interpretation und Diskussion, würden wir dann die gefundenen Daten interpretieren und mit anderen Befunden, zum Beispiel den Befunden, die wir dann aus den Untersuchungen zum Leistungssport herausgefunden haben, dann in Verbindung bringen. Wir müssen uns natürlich dann auch mit der Interpretation des Bildes beschäftigen, inwieweit denn wirklich Tanzen oder dieses Tanzen Tom glücklich gemacht hat oder inwieweit es nicht auch andere Faktoren gibt, die eventuell dazu führen, dass Tom glücklich ist.
Sodass es also sein kann, dass man bei der Interpretation auf einmal feststellt, dass gewisse Variablen gar nicht, an gewisse Variablen gar nicht gedacht wurde oder gar nicht konstant gehalten wurden, sodass eventuell auch die Ergebnisse anders erklärbar sind, was dann wiederum zu einer anderen Studie führen könnte. Im siebten und letzten Schritt geht es dann um die Publikation. Da ist es wichtig, dass man natürlich diese Daten dann auch anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zur Verfügung stellt, sie aber auch der Allgemeinheit dann zugänglich macht, was im Bereich der heutzutage jetzt auch normalen Open Science möglich ist.
Das heißt also, dass man versucht, möglichst öffentlich dann mit seinem Wissen und seinen Befunden umzugehen, damit sie zum einen repliziert werden können, aber auch damit sie eben einer möglichst breiten, Masse an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zur Verfügung gestellt wird. Dazu werden wir später aber auch noch mehr hören. Gucken wir uns jetzt die einzelnen Schritte noch mal ein bisschen genauer an.
Wie kommen wir zu den ersten Beobachtungen oder Fragestellungen? Wie kommt man überhaupt zu einem Thema, mit dem man sich beschäftigt? Es gibt da zwei unterschiedliche Ansätze. In der angewandten Praxis zum Beispiel, wenn man in Unternehmen, in Beratungsstellen oder in Kliniken und so weiter arbeitet, ist es meistens so, dass man einen Auftrag übernimmt. dass man zum Beispiel ein Gutachten erstellen soll oder etwas beurteilen soll oder evaluieren soll, zum Beispiel eine Interventionsmaßnahme gucken soll, also funktioniert die, funktioniert die nicht.
Wenn man allerdings in der freien Wissenschaft ist, dann gibt es auch andere Möglichkeiten, wie man an diese Fragestellung kommt, wie man an das Thema der Untersuchung kommt, die man durchführen möchte. Meistens ist es persönliches Interesse oder Verfügbarkeit von Forschungsressourcen, wenn also gerade zum Beispiel Geld vorhanden ist, um ein bestimmtes Thema zu erforschen. dann kann es sein, dass man sich deswegen dann mit diesem Thema beschäftigt. Natürlich aber auch Stellen innerhalb eines Projektes oder auch die Wahrscheinlichkeit für eine gute Publikation sind manchmal auch tatsächlich Gesichtspunkte, unter denen dann so ein Thema ausgewählt wird.
Gehen wir aber einmal von der Annahme aus. dass sie tatsächlich ein persönliches Interesse daran haben herauszufinden, ob die Beobachtung, die sie bei Tom gemacht haben, dann auch verallgemeinert werden kann. Also sind Menschen glücklich, wenn sie tanzen?
Damit haben wir schon mal eine Fragestellung, eine erste Beobachtung und können uns dann mit der theoretischen Einbettung und der Hypothesenbildung beschäftigen. Bei der theoretischen Einbettung, hatte ich ja gerade schon gesagt, geht es darum, dann das bestehende Thema. in diesem Thema zu recherchieren, über dieses Thema zu recherchieren.
Dazu kann es dann notwendig sein, dass man da nicht unbedingt immer nur nach Glücklichsein recherchiert, sondern auch nach positiver Stimmung, positive Gefühle, Einfluss von physischer Aktivität auf die Stimmung. Also dass man versucht, das möglichst breit dann aufzufächern und aufzufassen, das Gebiet, weil es sein kann, dass eben zu diesem bestimmten Thema es auch noch keine Forschung gibt, aber zu einem etwas anders oder breiter gefassten Spektrum. Themen Spektrum dann schon. Und es folgt dann, wenn man diese theoretische Einbettung vorgenommen hat, kommt es dann meistens zu einer Hypothesenbildung, dass man nämlich aus der bereits bestehenden Literatur, wenn zum Beispiel festgestellt wurde, physische Aktivität führt dazu, dass es einem besser geht, dass man sagt, okay, physische Aktivität bei Leistungssportlern ist jetzt aber nicht unbedingt so wichtig für uns, sondern wir wollen Tanzen als Hobby sehen, aber dadurch, dass Leistungssport schon zu einem verbesserten Wohlbefinden gehört. Sie merken schon, ich benutze auch zum Teil andere Begriffe, das werde ich gleich nochmal erklären, warum das so ist.
Also führt zu einem verbesserten Wohlbefinden, zu einem subjektiven Wohlbefinden, gesteigerten Wohlbefinden. Deshalb gehen wir davon aus, dass auch Tanzen in einem bestimmten Rahmen, in einem bestimmten zeitlichen Umfang zum Beispiel, auch dazu führt, dass es einem subjektiv besser geht. Man kann unterschiedliche Hypothesen bilden.
Es gibt unterschiedliche Hypothesen, die voneinander getrennt werden. Ganz allgemein kann man sogenannte singuläre und Aggregathypothesen voneinander unterscheiden. Singuläre Hypothesen sind tatsächlich Aussagen über Einzelpersonen in Einzelfallstudien, die auch wichtig sein können, wenn es zum Beispiel um Fallberichte geht in Kliniken etc. oder wenn es in der Unternehmensberatung um die Einordnung eines gewissen Mitarbeiters geht. In den meisten Fällen, aber gerade wenn es auch in der Forschung um Themen geht, dann haben wir dann doch eher Aggregathypothesen vor uns.
Aggregathypothesen zeichnen sich dadurch aus, dass sie Aussagen über die Eigenschaften einer Population als Ganze machen. Also das heißt, wir wollen möglichst allgemein Aussagen über mehrere Menschen tätigen. Von diesen Aggregathypothesen kann man auch wieder verschiedene Hypothesentypen unterscheiden. Es gibt die Unterschiedshypothesen, wo es dann um die Unterschiede zwischen Population geht, also zum Beispiel Menschen, die tanzen, sind glücklicher als Menschen, die nicht tanzen.
Es gibt Zusammenhangshypothesen, wo es um die Zusammenhänge zwischen glücklich sein und tanzen geht. Wenn man zum Beispiel sagt, wenn Menschen tanzen, sind sie glücklicher, als wenn sie nur ein Buch lesen. Dann gibt es Veränderungshypothesen, wo es dann um die Veränderung im Laufe der Zeit geht. Zum Beispiel, wenn es Menschen schlecht geht, so werden sie sich besser fühlen, wenn sie tanzen.
Das sind also alles Möglichkeiten. wie man Hypothesen aufstellen kann. Also singuläre Hypothesen versus Aggregat-Hypothesen. Aggregat-Hypothesen lassen sich nochmal unterscheiden in Unterschiedshypothesen, Zusammenhangs-und Veränderungshypothesen.
So, wenn wir jetzt also eine Hypothese erstellt haben, zum Beispiel, dass wir also jetzt sagen, dass zum Beispiel Menschen glücklicher sind, wenn sie tanzen, als wenn sie nur ein Buch lesen, dann... kommt es zur Operationalisierung und Untersuchungsplanung. Ich hatte ja gerade schon unterschiedliche Begriffe verwendet und das liegt daran, dass man bei der Operationalisierung sehr gut aufpassen muss, wie man überhaupt diese theoretischen Konstrukte messbar machen kann.
Also dieses, wie kann ich messen, dass eine Person glücklich ist, dieses Glücklichsein, das dabei handelt, ist sich ja um ein... nicht beobachtbares sogenanntes hypothetisches Konstrukt, also ein Gedankentheoriegebilde, das wir erstellt haben und das man aber nicht beobachten kann. Bei der Operationalisierung geht es jetzt darum, wie können wir diese hypothetischen Konstrukte messbar machen, wie müsste man sie eventuell sogar umformulieren, damit sie dann eindeutiger werden. Zum Beispiel werden sie also bei einer Operationalisierung von glücklich sein.
nicht den Begriff Glücklichsein finden, sondern es wird immer um das subjektive Wohlbefinden gehen. Das ist also ein Begriff, der leichter verständlich ist. Da weiß man eher, was damit gemeint ist, als mit Glücklichsein.
Das ist eher so ein vager Begriff, aber subjektives Wohlbefinden ist ein Begriff, der genau definiert ist und für den es dann auch schon Untersuchungen gibt und der dann auch tatsächlich besser objektiv messbar ist. Da gibt es dann auch schon einige Fragebögen zu. Es gibt immer verschiedene Möglichkeiten zur Operationalisierung. Das heißt also, man muss nicht bei glücklich sein nicht unbedingt das subjektive Wohlbefinden nehmen. Man könnte auch andere Begriffe wählen.
Man kann aber auch unterschiedliche Datenquellen nehmen zum Beispiel. Man kann also gucken, woher kriegen wir denn überhaupt diese messbaren Daten, die objektiven, möglichst objektiven Daten. Gibt es zum Beispiel eine Fremdbeobachtung, eine Selbstbeobachtung?
Und auch da gibt es ja unterschiedliche Möglichkeiten, wenn man jetzt zum Beispiel an das Thema Fragebögen denkt, gibt es ja viele Fragebögen, die dieses subjektive Wohlbefinden untersuchen. Das heißt also, wenn Sie so eine Hypothese haben und das dann operationalisieren möchten, dann muss das nicht unbedingt immer gleich aussehen, sondern es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man so eine Hypothese operationalisieren kann. Dann bei der Untersuchungsplanung, das ist ein anderes Wort dafür, ist auch das Untersuchungsdesign.
Da gibt es unterschiedliche Designs, die man miteinander vergleichen kann oder zwischen denen man unterscheiden kann. Da gehe ich auch später noch etwas genauer darauf ein. Erstmal allgemein, es gibt die Unterscheidung eben zwischen dem experimentellen Design und der Korrelationsforschung, dass diese beiden Designs werden angewendet, wenn mehrere Leute untersucht werden.
Und wenn es dann um eine einzelne Person geht, dann wird es mithilfe von einer Einzelfallstudie diese Hypothese untersucht. Bei all diesen Designs oder bei allen Versuchsanordnungen, Untersuchungsplanungen muss man immer bestimmte Punkte beachten. Man muss immer beachten, welche Probanden haben wir, also welche Versuchsperson. Handelt es sich um eine Gelegenheitsstichprobe oder gibt es eben nur Psychologiestudierende oder Gelegenheitsstichprobe wäre zum Beispiel, wenn man wahllos ein eventuell noch irgendwo vorhandenes Telefonbuch nimmt und dann... die Seiten wahllos aufschlägt und mit dem Finger auf irgendeine Telefonnummer zeigt und dann davon tausend Leute anruft.
Also diese Person anruft, die sich unter dieser Telefonnummer befindet und das dann tausendmal macht. Das wäre also eine Gelegenheitsstichprobe oder ein ganz drastisches Beispiel für eine Gelegenheitsstichprobe. Man könnte natürlich auch sagen, ich untersuche Leute, an denen ich vorbeikomme.
Aber auch da müsste man natürlich überlegen, ist das wirklich eine Gelegenheitsstichprobe, wenn ich montags um zwölf Uhr in die Innenstadt gehe und gucke. Wen ich da treffe, ist das wirklich eine Gelegenheitsstichprobe oder ist das nicht auch schon eine gewisse Auswahl an Personen, die ich da dann treffen kann? Also das muss man sich immer überlegen, wen kann man untersuchen, wie kann man diese Personen, wie kommt man an diese Personen ran, wie ist das Treatment, also die Behandlung, gibt es bestimmte Reizbedingungen, situative Bedingungen, an die man denken muss, gibt es eine Experimentalgruppe oder eine Kontrollgruppe.
wie sie dann in experimentellen Designs verwendet wird und so weiter. Man muss sich natürlich auch das Setting vor Augen führen. Also hat man zum Beispiel eine Laboruntersuchung, wo man also den Einfluss darauf hat, wie dieser Raum aussieht, wo untersucht wird oder macht man eine Feldstudie. Das heißt also eine Untersuchung in der freien Natur, das hört sich ja zu an, also ich meine damit nicht im Wald oder am Feld, sondern tatsächlich im Freien oder Felduntersuchung bedeutet, dass man tatsächlich dann... in die Situation hineingeht, wo man die Leute trifft.
Also wenn ich zum Beispiel dann eine Fragebogenstudie durchführe und die Leute dann montags um 12 Uhr in der Innenstadt dann befrage, dann ist das eine Feldstudie im Gegensatz zu einer Laborstudie. Und da haben natürlich dann ganz viele Faktoren noch einen Einfluss darauf, wie die Ergebnisse sind. Und das muss man eben alles beachten. Wie ist der zeitliche Ablauf?
Ist es eine einmalige Messung? Sind es mehrmalige Messungen bei der gleichen Person? sind es mehrmalige Messungen bei unterschiedlichen Personen und so weiter.
Da werden wir zum Teil noch später darauf eingehen, zum Teil wird das aber dann auch Thema werden in dem Kurs Einführung in die Forschungsmethoden. Wenn man also jetzt diese Untersuchungsplanung durchgeführt hat, also das ist ja bisher nur theoretisch alles, was wir uns überlegt haben, wie können wir zum Beispiel das Tanzen operationalisieren bzw. das Glückdesign operationalisieren.
Was können wir da machen? Da würde ich eben später auch noch mal genauer drauf eingehen. Deshalb habe ich das jetzt nicht an dem Beispiel gemacht. Aber wenn wir uns das überlegt haben, dann wird es dann eben in die Durchführung gehen. Bevor man aber tatsächlich mit der Durchführung an den wirklichen Versuchspersonen beginnt, macht man sogenannte Vortests oder auch Pre-Tests, Pilotstudien.
Das sind alles unterschiedliche Begriffe, die manchmal das Gleiche bedeuten, manchmal etwas anderes. Was damit gemeint ist, ist, dass die Messinstrumente erstmal erprobt werden müssen, ob die auch wirklich richtig funktionieren oder damit man also nicht sozusagen Versuchspersonendaten verpulvert, die man nachher nicht benutzen kann, weil man feststellt, das Messinstrument ist nicht richtig kalibriert oder wir haben einen falschen Fragebogen oder oder oder. Dann müssten natürlich nicht nur diese Messinstrumente erprobt werden, sondern die Versuchsräume müssen vorbereitet werden, wenn es denn dann...
Eine Laboruntersuchung ist das Versuchsmaterial, muss vorbereitet werden. Zum Beispiel Instruktionen müssen dann verschriftlicht werden, müssen ausgedruckt werden und so weiter. Technische Hilfsmittel muss geguckt werden, ob die vorhanden sind, beziehungsweise ob die einwandfrei auch messen. Wenn es zum Beispiel darum geht, Reaktionszeiten zu messen, funktioniert das Gerät. Oder wenn Hautleitwiderstand gemessen wird, also gerade wenn es dann auch um diese ganzen technischen...
Details geht. Es ist wichtig, dass man guckt, klappt das oder funktioniert der Computer, funktioniert das WLAN und so weiter. Dann muss aber auch natürlich der Versuchsleiter geschult werden, weil auch der, wie wir gleich sehen werden, durch gewisse Störvariablen oder Störfaktoren anfällig ist für eine Manipulation der Situation und deshalb muss es also auch gerade bei besonderen Interventionsstudien ist es wichtig, dass der Versuchsleiter geschult wird. Dann ist es wichtig, dass bei der Durchführung tatsächlich, dass man genau dokumentiert, was gemacht wurde und auch die situativen Bedingungen der Datenerhebung, weil das alles auch einen Einfluss haben kann auf die Datengewinnung bzw. auf die Daten, die gemessen wurden und damit dann auch auf die Interpretation bzw.
dann auch auf die Replikation. Es gibt seit einigen Jahren, Jahrzehnten... Eine Strömung in der Psychologie oder in der Wissenschaft insgesamt, die sogenannte Replikationsforschung, wo es darum geht, dass möglichst, oder wo der Grundgedanke ist, dass gesagt wurde, wenn möglichst genau beschrieben wurde, wie ein Versuch durchgeführt wurde, dann müsste ja unter den gleichen Bedingungen eigentlich das Gleiche wieder rauskommen.
Also deshalb ist es wichtig, dass es dann keine Einzelfalluntersuchung ist, weil bei einer Person kann man sich vorstellen, dass die also zu unterschiedlichen... Jahreszeiten, Tageszeiten, im Alter oder also wenn sie älter wird nach ein paar Jahren, dass sie dann eventuell anders reagiert. Aber wenn man das über eine große Masse an Personen macht, das werden sie dann auch im Modul 2 Statistik lernen, dann ist es schon so, dass also der Mittelwert eigentlich gleich sein sollte.
Deswegen ist also möglichst wichtig, um eben eine Replikationsstudie durchführen zu können, dass möglichst genau beschrieben wird, wie denn überhaupt diese Studie durchgeführt wird, damit eben das später dann genauso auch repliziert werden kann. Man muss bei der Durchführung natürlich dann auch auf die Beachtung oder auf die Störvariablen achten und diese dokumentieren. Da gehen wir auch gleich noch ein bisschen genauer drauf ein. Die Versuchsleiter müssen supervidiert werden. Das muss also auch geguckt werden, gerade bei Interventionsstudien.
Verhalten die sich richtig, so wie sie es gelernt haben? Und wenn man merkt, dass sie einen Fehler machen, dass sie dann möglichst besser oder instruiert werden, dass sie es besser machen, anders machen. Und insgesamt muss es einen Drehbruch geben, nachdem alles durchgeführt wird. Also das wirklich steht um, zuerst wird das gemacht, Schritt 1, Schritt 2, Schritt 3 und so weiter, sodass man sich dann auch daran halten kann, damit es eben auch möglichst bei allen Versuchspersonen gleich ist.
Da werden wir auch noch in einer anderen Vorlesung sehen, warum das so wichtig ist. Dann geht es zur Datenaufbereitung und Analyse. Da will ich nicht so viel zu sagen. Das ist ja, wie gesagt, Thema von M2.
Dann in einem sechsten Schritt geht es ja um die Interpretation und Diskussion. Wir haben bei der Datenaufbereitung und Analyse immer mit Zahlen gearbeitet. Dann eventuell auch mit Wahrscheinlichkeiten, mit Irrtumswahrscheinlichkeiten und so weiter. Das, wie gesagt, werden Sie noch in M2 kennenlernen.
Wichtig ist bei der Interpretation, dass man dann diese Zahlen wieder in Sprache umwandelt. Das heißt also, dass die Umwandlung von Zahlen in das geschriebene Wort, die Anwendung auf die Hypothesen, ist eigentlich ein zentraler Punkt bei der Interpretation und Diskussion. Das heißt also, man versucht dann nochmal deutlich zu machen, okay, das und das ist rausgekommen. Zum Beispiel ist rausgekommen, dass, ich will das jetzt nicht mit anderen Worten verwenden, sondern Sie werden gleich feststellen, dass man es da eigentlich anders formuliert werden müsste, dass also zum Beispiel Tanzen glücklicher macht.
Und dann muss das eben dann auch so nochmal wieder in Worte gefasst werden, dass man sagt, also nicht nur der Zahlenwert ist, Buchlesen ist der Wert von, anfangs war der bei 5, dann war der bei 4 und für eventuell depressive Verstimmung und dann das subjektive Wohlbefinden bei den Leuten, die getanzt haben, war dann, Ausgangswert war auch 5, wie gesagt Buchlesen war 4 und bei den anderen wäre es 2. Und wenn man dann statistisch rausfindet, dass es dann auch tatsächlich signifikant ist, signifikant ist der Unterschied, dass also die depressive Verstimmung dann nachlässt, beziehungsweise wenn man es auf einer subjektiven Wohlbefindensskala dann andersrum skaliert, dass man sagt, also der Ausgangswert ist 5, bei den Leuten, die ein Buch lesen, ist er dann 7 und bei Leuten, die tanzen, ist er 10. Und auch das signifikant ist, der Unterschied zwischen 7 und 10. Dann muss man das ja in Worte wieder fassen und sagen, also scheint tatsächlich... dann das Tanzen einen Einfluss zu haben darauf, auf das subjektive Wohlbefinden, und zwar einen positiven Einfluss zu haben auf das subjektive Wohlbefinden. Dann muss man das natürlich mit den Ergebnissen aus der theoretischen Einbettung vergleichen.
Also wie war das beim Leistungssport? War das beim Leistungssport auch so? Wenn ja, dann könnte man sagen, okay, wir haben also nicht nur beim Leistungssport anscheinend einen positiven Einfluss von physischer Aktivität auf das subjektive Wohlbefinden, sondern wir haben auch einen Einfluss von Hobbysport. auf das subjektive Wohlbefinden.
Was auch wichtig ist, dass man auf Probleme bei der Durchführung hinweist. So kann es ja sein, dass gewisse störende Faktoren dazu gekommen sind, die aber man erst im Laufe dieser Untersuchung bemerkt hat. Dann muss man darauf hinweisen. Und wie gesagt, das kann ja dann auch ein Hinweis oder eine Grundlage dafür sein, eine Fragestellung dafür, eine neue Untersuchung sein.
So, wenn man das hat, diese Interpretation und Diskussion, dann geht es zur Publikation weiter. Da gibt es einen schönen Ausspruch, der eigentlich das zusammenfasst, was also wieso publiziert wird. Es wird natürlich publiziert, damit möglichst viele Leute dann auch an die Information kommen, weil es interessant ist.
Es gibt aber auch einen Ausspruch, der heißt Publish or Perish. Das heißt also alles nur, alles das, was sozusagen publiziert wurde, wird auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Und alle Sachen, die nicht publiziert werden, das ist zwar interessant, dass sie dann einer eventuell kleinen Gruppe von Wissenschaftlern zur Verfügung stehen, nämlich den Leuten, die an diesem Projekt beteiligt waren, beziehungsweise denen man davon erzählt. Aber ansonsten werden die Daten verloren gehen. Und das ist zum Beispiel auch einer der Gründe, warum diese Open Science Bewegung so wichtig ist.
Dort ist es eben so, dass die Daten dann auch alle veröffentlicht werden. Also alle Untersuchungen, die angefangen werden müssen, müssen dann auch schon zu Anfang drinstehen, dass man vorhat, diese Untersuchungen durchzuführen. Dann, wie man sie vorhat durchzuführen, wenn man sie durchgeführt hat, was für Ergebnisse daraus kommen, sodass es also nicht ist, dass diese...
Publikationen bzw. diese Daten dann verschwinden, dass sie nicht mehr aufgeführt werden. Es war früher auch so, dass zum Beispiel Daten, wenn sie nicht hypothesenkonform waren, sprich also wenn wir jetzt rausfinden würden, dass Tanzen eben nicht dazu führt, dass das subjektive Wohlbefinden steigt, dass sie dann gar nicht veröffentlicht wurden, weil sie ja schließlich nicht hypothesenkonform waren.
Und weil, wie Sie im M2 auch feststellen werden, dann das nicht unbedingt bedeutet, wenn das nicht rausgefunden wurde, dass das nicht so ist, sondern es wurde einfach nur nicht festgestellt. Was das mit H0 und HA und so weiter zu tun hat, werden Sie dann in M2 feststellen. Sodass es dann häufig so war, dass Untersuchungen dann auch zum wiederholten Mal durchgeführt wurden, weil gar nicht bewusst war, dass es diese Untersuchung schon gab, aber eben nicht mit einem erwarteten Ergebnis beendet wurden.
Auch das soll... Open Science soll dazu führen, dass so etwas nicht wieder passieren kann oder nicht mehr so häufig passiert. So, damit sind wir dann am Ende von dem Forschungsprozess.
Und ich hatte ja gerade schon gesagt, dass ich da auf ein paar von diesen Punkten noch mal ein bisschen genauer eingehen möchte. Einer dieser Punkte ist die sogenannte Operationalisierung. Bei der Operationalisierung, hatte ich ja schon gesagt, geht es darum, wie ein theoretisches Konstrukt gemessen werden kann.
Bei uns wäre das das Tanzen. Aber wenn Sie jetzt sich mal selber fragen oder wenn ich viele von Ihnen fragen würde, was bedeutet denn Tanzen, dann bedeutet das für jeden eventuell was anderes. Und wie kann das so umgesetzt werden, dass es möglichst spezifisch ist?
Also wenn ich frage, was ist Tanzen, so kann das ein Gesellschaftstanz sein. Es kann Ballett sein, es kann ein Standardtanz sein, es kann aber auch ein Volkstanz sein. Es kann aber auch dieses Tanzen auf der Disco sein. auf dem Disco-Flur sein oder in der Disco sein.
Das heißt also, jeder versteht etwas anderes unter Tanzen. Und Sie merken schon, warum es jetzt so wichtig ist, dass man das operationalisiert. Das heißt also, dass man möglichst spezifisch sagt, was verstehe ich unter Tanzen. Oder dass man eventuell sogar sagt, Tanzen sind eben mehrere Möglichkeiten, also machen wir mehrere Gruppen. Also wir gucken bei unterschiedlichen Formen von Tanz, inwieweit das einen Einfluss hat auf das Glücklichsein.
Glücklich sein, ein weiterer Stichpunkt, wie kann man das operationalisieren? Glücklich sein an sich, das hypothetische oder theoretische Konstrukt, kann man nicht erfassen, aber man kann das sogenannte subjektive Wohlbefinden erfassen. Und da gibt es dann mehrere Fragebögen, die das erfassen.
Es gibt einmal das habituelle subjektive Wohlbefinden, es gibt das situative subjektive Wohlbefinden. Und wenn Sie einmal wissen, was subjektives Wohlbefinden ist oder womit das... gleichgesetzt wird oder in Äquivalenz gesetzt wird, dann können Sie sich auch vorstellen, was dann der Unterschied zwischen der habituellen und der situativen, diesem subjektiven Wohlbefinden ist.
Und zwar ist bei dem habituellen subjektiven Wohlbefinden das gemeint, dass man eben eine sogenannte Disposition hat zum Glücklichsein, also dass man eine gut gelaunte Persönlichkeit ist. Und wenn es dann um das situative, subjektive Wohlbefinden geht, dann ist das eher ein situationsbedingtes Glücklichsein. Und ich würde jetzt erstmal davon ausgehen, dass wir hier beides messen können.
Ich habe jetzt eine schöne Skala gefunden, die ich Ihnen später vorstellen werde, dann zum habituellen subjektiven Wohlbefinden. Deshalb würde ich mich jetzt darauf mal konzentrieren. Dann hatten wir auch über das Design gesprochen.
Welches Design gibt es? Also welche... Untersuchungsplan und welches Design gewählt wird, ist abhängig von folgenden Fragen, nämlich einmal, wer wird untersucht, werden die Teilnehmenden in Gruppen aufgeteilt und greift der Versuchsleiter in die Untersuchungssituation ein. Wenn es bei wer wird untersucht rauskommt, dass es eine Person wäre, Dass es mehrere Personen sind, bei einer Person, hatten wir ja schon gesagt, dann kommt es zu diesen Einzelfallstudien. Sind es mehrere Personen, dann kann man unterscheiden zwischen den experimentellen Untersuchungen und den Korrelationsuntersuchungen.
Werden die Teilnehmenden in Gruppen aufgeteilt, dann kann es nochmal sein, dass es, muss man unterscheiden zwischen experimentellen Untersuchungen und quasi-experimentellen Untersuchungen. Und greift der Versuchsleiter in die Untersuchungssituation mit ein. Da liegt es dann daran, ob es eine...
eine experimentelle Untersuchung ist oder eine Korrelationsuntersuchung. Bei der experimentellen Untersuchung greift der Versuchsleiter aktiv in die Untersuchungssituation ein, bei der Korrelationsuntersuchung macht er das nicht. Gucken wir uns also die beiden Einzelfallstudien, würde ich jetzt mal rauslassen, das sind wirklich sehr spezifische Designs, die als Spezialfall eher zu sehen sind, gucken wir uns also diese beiden anderen grundlegenden Designs einmal etwas genauer an.
Kommen wir zum experimentellen Design. Was ist ein Experiment? Ich hatte ja gesagt, werden die Teilnehmenden in Gruppen aufgeteilt und greift der Versuchsleiter in die Untersuchungssituation ein.
Wenn beide Fragen mit Ja beantwortet werden, dann kann mithilfe von einem Experiment eine Untersuchung stattfinden oder dann kann das Untersuchungsdesign ein experimentelles Design sein. Das ist eigentlich immer die Wahl, wenn es denn dann die Möglichkeit gibt. Weil wir da bei einem Experiment nämlich systematisch die Variable, die sogenannte unabhängige Variable, den Reiz manipulieren können und dann gucken können, je nachdem wie ich ihn manipuliert habe, wie ist dann die zu messende Reaktion, die sogenannte abhängige Variable oder AV abgekürzt.
Zugleich hat man bei einem Experiment die Möglichkeit, sogenannte Störvariablen entweder komplett auszuschalten oder wenigstens konstant zu halten bzw. zu kontrollieren. Mit den Störvariablen sind die Variablen oder Faktoren gemeint, die nicht absichtlich vom Versuchsleiter in die Untersuchung mit aufgenommen werden.
Also nicht die absichtliche Manipulation der unabhängigen Variable, sondern Variablen, die zusätzlich noch dazukommen und die aber auch trotzdem einen Einfluss auf die zu messende Variablen haben. abhängige Variable, nämlich die Reaktion haben. Bei unserem Beispiel wäre das eventuell die Musik oder der Tanzpartner, die ja eigentlich auch einen Einfluss auf die Reaktion, nämlich das subjektive Wohlbefinden haben, aber die nicht unbedingt wichtig sind bei der unabhängigen Variable oder die nicht die unabhängige Variable sind.
Die unabhängige Variable bei unserem Beispiel wäre ja das Tanzen. Die Störvariablen werden auch als konfundierende Variablen bezeichnet. weil sie eben das Ergebnis konfundieren, das heißt also verfälschen könnten. Es gibt unterschiedliche Typen von Experimenten.
Es gibt einmal die Unterscheidung zwischen dem echten und dem Quasi-Experiment. Beim echten Experiment werden die Versuchspersonen randomisiert den unterschiedlichen Gruppen zugeordnet, nämlich einmal der Experimental-und der Kontrollgruppe. Bei der Experimentalgruppe ist es so, dass eben diese unabhängige Variable aktiv manipuliert wird und...
Bei der Kontrollgruppe ist es so, dass da keine Manipulation stattfindet und man guckt, inwieweit das normale Geschehen oder überhaupt die Teilnahme an der Untersuchung schon dazu führt, dass sich etwas ändert. Also inwieweit, wenn ich weiß, dass ich bereits an der Untersuchung teilnehme, ist auch eine Art von Störvariable, da kommen wir gleich noch zu. Das kann dazu führen, dass ich mich schon besser fühle und das muss also nichts mit dem Tanzen zu tun haben, sodass es da auch wichtig sein kann, dass man zwischen der Experimental-und Kontrollgruppe unterscheidet.
Bei einem echten Experiment kann man eben die Versuchspersonen randomisiert einer Gruppe zuordnen. Das wäre so, wenn ich jetzt zum Beispiel mir überlege, ich mache dieses Experiment mit dem Tanzen. Und zwar ist für mich Tanzen, ich greife jetzt etwas raus, wäre dann also der gemeinschaftliche Standardtanz. Das heißt also, ich würde bei Leuten, die Interesse haben, an dieser Untersuchung teilzunehmen, würde die Hälfte davon in eine Tanzschule schicken. Die sollen dann einmal pro Woche zwei Stunden tanzen.
Tanzen lernen oder tanzen schon können und die anderen randomisiert würde ich dann in einen Raum geben, wo sie dann zusammen ein Buch lesen und dann gucken am Ende. was dabei rumkommt, ob es Unterschiede gibt im habituellen subjektiven Wohlbefinden. Bei einem Quasi-Experiment ist es so, dass die Gruppen nicht mehr randomisiert zugeordnet werden können, oder die Leute, falsch formuliert, die Leute können schon, oder die Gruppen können schon randomisiert zugeordnet werden, aber die Leute können nicht zu den Gruppen randomisiert zugeordnet werden, sondern diese Gruppen bestehen bereits. Also wenn ich jetzt zum Beispiel sage, ich möchte das anhand von...
Berufsklassen versuchen. Also ich nehme die Beamten versus die Freiforschenden jetzt bei uns an der Uni. Und dann hätte ich ja eigentlich keine separaten oder hätte ich keine frei gewählten Gruppen, sondern die Gruppen würden schon bestehen. Und ich würde sie dann nur randomisiert der einen oder der anderen Bedingung zuordnen.
Also die eine Gruppe wäre dann die Experimentalgruppe und die andere die Kontrollgruppe. Und das wäre egal, welche ist, welche was ist. Aber ich könnte eben nicht mehr die Leute dann einzeln einer Gruppe zuordnen.
Eindeutiger wird es, wenn man sagt, zum Beispiel Schulklassen, wenn es darum geht, irgendeine neue Schulregelung oder ein neues Lernformat einzuführen. Und man sagt, ich möchte gucken, inwieweit dieses Lernformat eben bei Sechsklässlern funktioniert. Und dass man dann eben, wenn man zwei oder drei oder vier unterschiedliche Klassen hat, alle Sechsklässler, dass man dann sagt, okay, ihr seid aber schon in Klassen. Ich kann jetzt nicht wieder andere Klassen zusammenwürfeln, nur für dieses neue Lehrformat in Englisch. Deswegen machen wir das so, dass die 6a dann die Experimentalgruppe ist und die 6b ist die Kontrollgruppe und die 6c ist wieder die Experimentalgruppe und die 6d ist die Kontrollgruppe.
Das wäre also ein Quasi-Experiment. Dann gibt es die Unterscheidung in Labor und Feldexperiment. Das hatte ich ja gerade auch schon kurz angerissen. Im Labor können natürlich die Störvariablen ganz anders konstant gehalten werden.
Es hat aber auch eine... natürlich etwas unnatürliche Situation, die dann vorherrscht. Also wenn Sie sich vorstellen, Sie kommen in ein Labor, das ist jetzt nicht unbedingt, wie man sich das vorstellen muss, bei einem Labor, wo dann alles voller Technik ist, es kann auch ein ganz normaler Raum sein, aber trotzdem ist man da nicht in seinem natürlichen Umfeld und kann sich auch entsprechend anders verhalten, sodass es nicht unbedingt dann wieder auf die normale Alltagssituation zu übertragen ist.
Wohingegen bei einem Feldexperiment natürlich das eine natürlichere Umgebung ist, wo die Menschen sich auch eventuell... natürlicher verhalten oder auch so verhalten wie sie sich normal verhalten aber da natürlich andere Störvariablen dann einen Einfluss haben könnten auf die Untersuchung als in einem Labor-Setting wo eben alles standardisiert ist. Dann gibt es auch eine Unterscheidung bei den Probandinnen und Probanden Versuchspersonen es gibt einmal das Design des Within Subjects Design und dann das Between Subjects Design Bei einem Within-Subjects-Design bedeutet das, dass jede Versuchsperson alle Stufen des Treatments, der Behandlung oder der Manipulation der unabhängigen Variable durchmacht. Das heißt also, wenn ich zum Beispiel jetzt unterschiedliche Tanzformen nehmen wollte, also nicht nur sage, es gibt eine Experimentalgruppe, sondern es gibt vier unterschiedliche Experimentalformen. Einmal Ballett, einmal Standard, einmal Hip-Hop und einmal Folkstanz, das dann sozusagen...
Jede Versuchsperson in der unterschiedlichen Reihenfolge dann alle vier von diesen Experimentalbedingungen durchführt und am Ende dann auch selber für sich sozusagen die Kontrollgruppe ist. Bei dem Between-Subjects-Design würde dann jede Versuchsperson nur eine Stufe dieses Treatments durchlaufen, also nur eine Tanzform erlernen bzw. in der Kontrollgruppe sein. Sie können sich vorstellen, dass es manchmal notwendig ist, dass es ein Within-Subjects-Design gibt, dass es auch Vorteile hat, aber dass es eben auch Nachteile hat, wenn es ums Wissen geht. Da kommen wir aber gleich bei den Störvariablen nochmal drauf zurück.
Genau, auf diese Störvariablen kommen wir jetzt nochmal zurück. Die hatte ich ja auch schon angekündigt, dass die bei einem Experiment leichter konstant zu halten sind als bei einer Korrelationsstudie. Laborexperiment auch noch mal besser als bei einer Feldstudie.
Was sind Störvariablen überhaupt? Durch die Störvariablen kann die sogenannte kausale Rückführung der abhängigen Variable auf die unabhängige Variable beeinträchtigt werden. Es kommt zu einer Konfundierung, das heißt es kommt diese Reaktion, die Messung der abhängigen Variable ist nicht mehr nur abhängig von der unabhängigen Variable, also von dem Reiz, von dem sondern es kann eben auch andere Faktoren geben, die einen Einfluss haben darauf, wie die Reaktion aussieht. Und um möglichst aber sicherzustellen, dass aber nur die Reaktion, also das Glücklichsein, subjektive Wohlbefinden, abhängig ist oder zurückgeführt werden kann auf das Tanzen oder nicht, muss man versuchen, natürlich möglichst gut die sogenannten Störvariablen zu kontrollieren.
Die Störvariablen können aufgrund ihres Ursprungs in unterschiedliche Klassen eingeteilt werden. Sie können einmal Versuchspersonenmerkmale als Störvariablen in die Messung einfließen. Es gibt aber auch Versuchsleiter oder situationsbedingte Störvariablen. Zuerst stelle ich einmal ein paar von den Versuchspersonenmerkmalen als Störvariablen vor.
Da können Sie sich zum Beispiel vorstellen, dass zum Beispiel soziodemografische Variablen wie Alter, Geschlecht oder Bildungsstand einen Einfluss haben können. Wenn ich also jetzt zum Beispiel dann... Die Studierenden der Psychologie als Versuchsperson habe und die vergleiche mit meiner Kontrollgruppe von Personen, die ich in einer Berufsschule nehme, die gerade eine Weiterbildungsmaßnahme machen, nachdem sie also langzeitarbeitslos waren, dann kann es sein, dass da Unterschiede dann, die gefunden werden, nicht unbedingt dann auf die unabhängige Variable zurückzuführen sind.
Also auf das Tanzen, sondern dass es tatsächlich dann auch mit dem Bildungsstand was zu tun haben könnte. Und deswegen ist eine Randomisierung so wichtig. Das heißt, man versucht also möglichst eine Gelegenheitsstichprobe zu haben. Oder wenn man schon eine Stichprobe hat aus einer gewissen Population, also wenn wir nur zum Beispiel Studierende der Fernuni haben, die Psychologie studieren, dann guckt man, dass man möglichst die eben randomisiert, dann den unterschiedlichen Treatments oder Gruppen, experimentellen Gruppen bzw. Kontrollgruppen zuordnet.
damit eben möglichst im Mittel alle das gleiche Alter haben, damit die Geschlechterverteilung möglichst gleich ist und damit auch der Bildungsstand möglichst gleich ist und vergleichbar ist. Deshalb ist die Randomisierung so wichtig. Deswegen ist es, jetzt sehen Sie, warum es eben besser ist, wenn man ein echtes Experiment vor sich hat, als wenn man, oder durchführen kann, als wenn man ein Quasi-Experiment durchführen kann.
Dann können natürlich auch die aktuellen Erwartungen der Versuchspersonen eine Rolle spielen, nämlich die sogenannte Placebo-Effekte. Also hatte ich ja auch gerade schon gesagt, wenn die Versuchspersonen wissen, dass sie an einer Studie teilnehmen, kann es dazu führen, dass sich das subjektive Wohlbefinden verändert und verbessert, was aber nicht unbedingt dann einen Einfluss oder darauf zurückgeführt werden kann. dass sie in der Experimentalgruppe waren, also sprich, dass sie dem Treatment ausgesetzt waren, also dass sie an diesem Tanztraining teilgenommen haben, sondern es kann einfach daran liegen, dass sie wissen, dass sie an dieser Untersuchung teilnehmen.
Das ist der bekannte Placeboeffekt. Was wichtig oder wie man diese Störvariable kontrollieren kann, ist ganz oder relativ einfach. Blindstudie ist nicht unbedingt so einfach. Blindstudie bedeutet, dass die Versuchspersonen nicht ganz genau wissen, worum es eigentlich in der Studie geht.
Das kann manchmal notwendig sein, ist aber ethisch nicht so ganz vertretbar. Also da muss man gute Gründe für haben, dass man denen nicht erzählt, worum es geht. Wichtiger oder besser ist eigentlich diese Placebo-Kontrollgruppe, die man dann einführen kann. Da hatte ich ja auch schon gerade was zu gesagt, nämlich dass man also eine Kontrollgruppe hat, wie zum Beispiel die Gruppe, die dann das Buch liest. trotzdem an der Studie teilnehmen und das Gefühl haben, dass sie an der Studie teilnehmen.
Und also alle Placeboeffekte sollten sich dann beim Vergleich der Reaktionen der experimentellen Gruppen mit der Kontrollgruppe dann rausaddieren oder rausrechnen. Kommen wir zu den Versuchsleitermerkmalen als Störvariablen. Es kann einmal daran liegen, oder die Störvariable kann einmal sein, dass die Versuchsleiter dadurch, dass sie wissen, was eigentlich, was von ihnen erwartet wird oder durch eigene persönliche Befindlichkeiten eine sogenannte beobachterabhängige Urteilsverzerrung durchführen bei der Sichtung von Ergebnissen. Dass sie, also wenn sie zum Beispiel gut gelaunt sind, dann anders die Daten interpretieren, als wenn sie schlecht gelaunt sind.
Dass sie die Daten auch anders gewinnen, also wenn sie sich vorstellen, sie sind in einer Situation, wo sie ein Interview durchführen mit Personen. Wenn Sie gerade schlecht geschlafen haben, kann es sein, dass Sie dann etwas kurzer angebunden sind, nicht so genau nachfragen, als wenn Sie gut geschlafen haben und alle Zeit der Welt haben und sich freuen, mit dieser Versuchsperson in Kontakt zu treten. Das darf natürlich nicht sein, dass also Ihre persönliche oder die persönliche Verfasstheit des Versuchsleiters da einen Einfluss hat, wie die Daten gewonnen werden. Kontrolliert werden kann das, indem es eine Standardisierung gibt der Datengewinnung, der Auswertung und Interpretation. Das heißt also, das hatte ich ja auch gerade gesagt, dass zum Beispiel Instruktionen verschriftlicht werden, dass möglichst per Computer die Daten ausgewertet werden und dass es auch für die Interpretation manuale oder Richtlinien gibt.
Dann gibt es den Versuchsleiter-Erwartungseffekt oder auch den Rosenthal-Effekt. Der ist sozusagen äquivalent zu dem Placebo-Effekt, nur dass er eben diesmal auf Seiten des Versuchsleiters stattfindet. Wenn Sie zum Beispiel... Sie erwarten oder wissen, dass Sie gerade eine Versuchsperson vor sich haben, die beim Tanztraining war.
Und Sie wissen, dass die Hypothese ist, dass Tanzen dazu führt, dass man glücklicher ist, also dass das subjektive Wohlbefinden steigert. Und dann möchten Sie ja intuitiv, wenn Sie diese Hypothese aufgestellt haben, dass das stimmt. Und auch wenn Sie vielleicht beworben sind, dass Sie nicht so gut sind, wie Sie das waren, dann möchten Sie ja intuitiv, wenn Sie diese Hypothese aufgestellt haben, dass das stimmt. Wenn Sie bewusst versuchen, möglichst objektiv zu sein, kann es trotzdem sein, dass Sie unbewusst, intuitiv anders fragen, um das Ergebnis so rauszubekommen, wie Sie es gerne rausbekommen möchten. Dass Sie dann vielleicht nochmal genauer nachfragen, wenn Sie merken, dass es einen Fehler gibt, dass Sie dann nochmal nachfragen, bei Fragebögen kann man keinen Fehler machen, aber wenn man bei Fragebögen merkt, dass es also der Versuchsperson gerade nicht so gut geht, dass man dann fragt, ist das denn jetzt allgemein so oder ist das nur ganz spezifisch so.
Also kann das nicht eher auf andere Situationen zurückzuführen sein, dass es Ihnen momentan nicht so gut geht. Wohingegen, wenn Sie wissen, dass es sich um eine Versuchsperson aus der Kontrollgruppe handelt und die gerade sagt, dass es ihr nicht so gut geht, dass Sie das dann eher versuchen darauf zu schieben, dass es also eine allgemeine, also ein habituelles subjektives Wohlbefinden oder schlechteres Wohlbefinden ist, damit eben Ihre Hypothese gestärkt werden kann. Das ist der Versuchsleiter Erwartungseffekt Rosenthal-Effekt. Da gibt es natürlich auch eine Möglichkeit, wie man diese Störvariable möglichst konstant halten oder eliminieren kann, indem es eine sogenannte Doppelblindstudie wird.
Das heißt, doppelblind heißt, Blindstudie wäre ja, wenn die Versuchspersonen nicht wissen, in welcher Gruppe sie sich befindet. Bei der Doppelblindstudie geht es darum, dass also der Versuchsleiter nicht weiß, in welcher Gruppe sich die Versuchsperson befindet. Ist natürlich schwierig. Gerade wenn es nur ein Versuchsleiter ist, Sie merken daran, dass es auch nötig sein kann, dass mehrere Leute an dieser Untersuchung teilnehmen. Das heißt also, damit es möglichst einen Versuchsleiter gibt, der dann weiß, welche Versuchsperson in welcher Gruppe ist, und ein anderer Versuchsleiter, der dann diese Untersuchungen oder Interviews durchführt.
Dann gibt es auch die situationsbezogenen Merkmale als Störvariablen. Da hatte ich ja schon gerade gesagt, beim Within-Subjects-Design kann es zu Problemen kommen durch Positionseffekte oder Übertragungseffekte. Wenn Sie sich also vorstellen, dass Tanzen eventuell wirklich einen Einfluss hat auf das habituelle subjektive Wohlbefinden und wir diese Kontrollgruppe dann oder die Kontrollmaßnahme dann am Schluss nehmen, wenn also jemand ein Buch liest, dann kann es ja sein, dass man trotzdem immer noch so glücklich ist durch das Tanzen. weil es eine steigerung des habituellen subjektiven wohlbefindens nach sich gezogen hat, also eines nicht nur situations sondern übergreifendes eine veränderung war, dann kann es natürlich sein, dass das weiterhin noch wirkt, es ihnen also besser geht, auch wenn sie nur ein buch lesen, weil sie ja das tanzen absolviert haben. das heißt also da muss man ganz genau darauf achten, indem man zum beispiel das sogenannte Ausbalancieren verwendet.
Ausbalancieren bedeutet, dass also nicht jede Versuchsperson in der gleichen Reihenfolge dann die unterschiedlichen Treatments durchläuft, sondern dass das also dann auch da randomisiert zugeordnet wird, beziehungsweise dass jede Reihenfolge vorkommt, sodass auch da die Reihenfolgeeffekte sich gegenseitig eigentlich rausdividieren sollten. Auch andere Effekte kann es geben. Ich habe ein Bild dazu gefügt, um es deutlicher zu machen.
Wenn es sich gerade um eine Feldstudie handelt, dann kann es natürlich auch sein, dass andere Umgebungsfaktoren einen Einfluss haben könnten. Da muss man gucken, dass man die eben konstant hält oder eliminiert, indem man zum Beispiel immer um die gleiche Zeit an der gleichen Stelle steht. Oder wenn es darum geht, dass die Untersuchung eben... Mal im Frühjahr, mal im Herbst stattfindet und es mehrere Untersuchungszeitpunkte gibt, also dass man einmal im Frühjahr und einmal im Herbst untersucht wird, dass also die Zeit keinen Einfluss hat, dass man dann sagt, okay, dann machen wir es so, dass also wenn man, man beginnt zum Beispiel die Studie dann im Frühjahr und dann gibt es dieses Tanztraining und dann im Herbst wird dann nochmal abschließend geguckt, wie es mit dem subjektiven Wohlbefinden ist, dass man gleichzeitig dann im Herbst eine neue Gruppe anfangen lässt, die dann im Februar oder im März, also im nächsten Frühling, dann untersucht wird, um zu gucken, ob dann die Jahreszeiten zum Beispiel auch eventuell einen Einfluss auf das subjektive Wohlbefinden haben.
Wenn klar ist, dass die zu messenden Daten oder die zu messenden Reaktionen, also das subjektive Wohlbefinden, dass die Störvariable einen Einfluss darauf haben kann. Und man weiß ja, dass das Wetter auch einen Einfluss hat auf das subjektive Wohlbefinden. Dementsprechend wäre das tatsächlich auch wichtig, dass man darauf guckt, dass man diesen Faktor konstant hält oder eliminiert. Das war jetzt das Experiment. Eigentlich das, wie gesagt, dieses Design, das man am liebsten hat, das aber leider nicht immer, gerade in der Psychologie, nicht immer anwendbar ist.
Dann müssen Korrelationsstudien durchgeführt werden, wenn nämlich zum Beispiel der Versuchsleiter nicht in die Untersuchungssituation eingreifen kann. Jetzt beim Tanzen wäre das nicht ganz so schlimm. Man kann ja sagen, sie lernen jetzt tanzen oder sie lernen das Tanzen nicht.
Sie lernen es erst später. Man kann aber natürlich diese Untersuchung auch bei bereits bestehenden Tanzgruppen durchführen. Da ist es dann aber so, dass sich natürlich diese Tanzen und die Leute, die jetzt schon tanzen, auch in anderen Variablen von den Leuten unterscheiden, die nicht tanzen. Und dann kann man nicht mehr unbedingt dieses Tanzen versus Nicht-Tanzen auf das Treatment zurückführen, sondern dann gibt es andere Variablen, die dann noch einen sehr großen Einfluss haben, die dann die Störvariablen dann noch... einen extremeren Einfluss tatsächlich auf die gemessene Reaktion haben.
In der Situation kann man dann eben, wenn dann eben keine aktive Zuordnung von den Versuchspersonen zu den einzelnen Stufen des Treatments möglich ist, dann muss man eben den Zusammenhang berechnen zwischen den existierenden Variationen, zwischen den Merkmalen. Kann man einen sogenannten Korrelationskoeffizienten berechnen? Der ist dann ein bisschen einfacher auszuwerten, zu berechnen, als die statistischen Tests, die dann beim Experiment möglich sind.
Hier geht es dann um die Berechnung des Korrelationskoeffizienten, die dann zwischen minus 1 und 1 liegt. Bei minus 1 hat man dann eine negative Korrelation, einen negativen Zusammenhang. Bei plus 1 hat man einen positiven Zusammenhang.
Und wichtig ist das deswegen, oder beziehungsweise Korrelationsforschung ist deshalb so wichtig in der Psychologie, weil es ganz häufig Themen gibt, die untersucht werden, gerade jetzt auch in Hagen, die nicht mit einem Experiment untersucht werden können. Gerade wenn es darum geht, was ist mit Personen mit Migrationshintergrund, was ist mit Flüchtlingen, was ist mit Personen, die eine chronische Beeinträchtigung haben. Also ganz viele Themen, die in Hagen erforscht werden, da können sie nicht aktiv die Versuchspersonen den einzelnen Gruppen zuordnen, sondern diese Versuchspersonen bringen sozusagen diese Merkmalsausprägung ja schon mit.
Also sie können ja nicht sagen, ich mache sie jetzt zu einer Person mit Migrationshintergrund, sondern entweder sie haben es oder sie haben es nicht. Dann ist es aber sehr wichtig, wenn man das weiß, dass man auf gar keinen Fall kausal interpretieren darf bei diesen Korrelationsstudien. Das heißt also, wenn... Ich jetzt wieder zurückkomme auf mein Beispiel mit dem Tanzen und dem subjektiven Wohlbefinden. Und ich zum Beispiel jetzt Gruppen genommen habe, die bereits existieren.
Also ich habe jetzt wieder meine vier Treatments, beziehungsweise die würde ich da nicht Treatments nennen, sondern die vier Tanzgruppen. Einmal das klassische Ballett, dann Standardtanz, Hip-Hop und was hatte ich noch gesagt? Standardtanz, glaube ich, oder Volkstanz.
Und man feststellt, dass im Vergleich zu Leuten, die im Keinen nicht tanzen, dass die dort ein höheres subjektives Wohlbefinden zeigen in den Fragebögen, dann kann man nicht sagen, weil sie tanzen, haben sie ein höheres subjektives Wohlbefinden oder zeigen sie das, sondern man kann nur einen Zusammenhang feststellen, wenn die Personen tanzen, in welcher Form auch immer, dann findet sich ein höheres subjektives Wohlbefinden. Das ist ganz wichtig, dass Sie das erstmal wissen. Und da möchte ich eigentlich jetzt auch fast Punkt machen.
Wenn nicht, ich viele Fragen bekommen würde, wo es dann heißt, ja, aber es gibt doch auch Untersuchungen, wo dann auch doch leichte kausale, also bei Korrelationsstudien, wo es dann doch um kausale Zusammenhänge geht, beziehungsweise Hinweise zu Kausalbeziehungen gegeben werden. Ja, das ist tatsächlich möglich, ganz unter ganz bestimmten Umständen. Bei sehr komplexen Modellen, bei sogenannten Fahrtanalysen oder auch Strukturgleichungsmodellen, ist es möglich, dass man bestimmte Annahmen zu Kausalbeziehungen machen kann, beziehungsweise dass bestimmte Kausalbeziehungen verneint werden können. Und indem von neun der zehn möglichen Kausalbeziehungen neun verneint werden, bleibt sozusagen nur noch eine übrig, sodass man erstmal davon ausgehen kann, dass eventuell diese eine stimmt. Aber man weiß ja gar nicht, ob man überhaupt alle Kausalbeziehungen oder alle Störvariablen, alle Einflussfaktoren mit aufgeführt hat.
Sodass das also auch eine sehr vage und eine sehr vorsichtige Formulierung ist. Sie werden insgesamt feststellen, wenn Sie Wissenschaftler von Ihren Untersuchungen reden hören, dann werden die selten deutliche Aussagen machen können, sondern die werden immer Einschränkungen machen, sei es was die Versuchspersonen angeht. Sei es, was es das Ausmaß angeht, sei es auch, was es die Allgemeingültigkeit insgesamt angeht.
Also Sie werden häufig feststellen, dass die sagen, ja, unter bestimmten Bedingungen kann es sein, dass das Tanzen einen Einfluss hat auf das habituelle subjektive Wohlbefinden. Weil sie sich eben darüber im Klaren sind, dass die Untersuchungsergebnisse natürlich Immer für eine bestimmte Gruppe von Leuten gelten, die unter bestimmten Umständen mit unterschiedlichen Messmethoden getestet wurden. Und dass es natürlich sein kann, dass man, wenn man andere Operationalisierungen nimmt, also andere Forschungsfragebögen und so weiter, dass man dann unterschiedliche Daten auch rausbekommt.
Schauen wir uns einmal zu den in dieser Vorlesung genannten Themen ein Beispiel aus der Praxis an, sodass das nicht nur rein theoretisch ist, wie ich das gerade mit Ihnen, mit Tom und dem Tanzen gemacht habe, oder dem Tanzen und dem subjektiven Wohlbefinden, sondern tatsächlich ein Beispiel, das in der Praxis bereits durchgeführt wurde. Nachdem wir uns jetzt das Beispiel aus der Praxis angesehen haben, kommen wir nochmal auf die Leitfragen zurück, durch die wir uns oder anhand derer wir uns durch die Vorlesung geleitet haben. Wie können wir das Erleben und Verhalten von Individuen in ihrer Umwelt wissenschaftlich untersuchen? Wir haben uns den psychologischen Forschungsprozess mit seinen sieben Schritten angesehen. Und dann haben wir uns speziell nochmal angesehen, was überhaupt experimentelle Methoden und Korrelationsmethoden sind, wann man was anwendet und bei den experimentellen Methoden auch nochmal, welche Störvarianten gibt es und welche Designs gibt es bei diesen experimentellen Methoden spezifisch.
Ich freue mich, dass Sie soweit zugesehen und zugehört haben und freue mich darauf, dann das nächste Mal mit Ihnen weiterzureden. Bis dann. Tschüss.