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Die Kunst der Werbung verstehen

Das kennt ihr sicher auch. Fast überall, wo man hinkommt, sieht man Werbung. Werbung auf der Straße, an Haltestellen, im Radio, im TV oder Streamingdiensten wie zum Beispiel YouTube. Hier ein Beispiel aus unserer Designwerkstatt. Ein nicht ganz ernst gemeintes Produkt, das die Lernfähigkeit steigert. Der BrainBar. Schön wäre es, wenn es das gibt. Ein Schokorygel, der unsere Lernfähigkeit steigert. Aber wie funktioniert Werbung mit all ihren Versprechen? Das zeige ich dir in diesem Video. Bevor ich mit euch ins Detail einer Werbeanzeige einsteige, schauen wir uns kurz die drei Arten von Werbung an. Es gibt die Imagewerbung. Diese soll den Ruf einer Marke stärken oder verbessern. Wie der Name der Produktwerbung verrät, soll hier ein Produkt im Mittelpunkt stehen, was am Ende erfolgreich verkauft werden soll. Und last but not least gibt es noch die Mitmachwerbung. Hier möchten meist Initiativen oder Organisationen die Bevölkerung motivieren, bei verschiedenen Projekten mitzumachen. Wie gelingt es, dass Werbung einprägsam ist und zu Handlungen motiviert? Dazu schauen wir uns den Aufbau einer Werbeanzeige genauer an. Werbeanzeigen und Plakate enthalten Bilder und verschiedene Textteile. Die Headline ist eine Schlagzeile. die auf die Anzeige aufmerksam macht. Häufige sprachliche Mittel einer Werbung sind Wort-und Sprachspiele. Hier ist es die Headline Mach's rein. Es handelt sich um ein Wortspiel. Das Wort rein leitet sich aus den Wörtern Reinigung oder Reinheit ab. Gleichzeitig verbindet es sich mit einer Aktion. Mach's rein oder rein machen spielt darauf ab, Müll und Unrat in einer Mülltonne zu entsorgen. Und wir erfahren, wer uns beim Reinigen hilft. Der Elfenstaubreinigungsservice. Ebenso wichtig ist die farbliche Gestaltung des Plakats. Eine blaue Farbe assoziiert Reinheit und Hygiene. In Werbung werden Bilder verwendet, die Aufmerksamkeit schaffen sollen. Man nennt sie in der Werbesprache Eyecatcher. Hier ist es das Bild einer Putzfrau. Interessanterweise ist ihr Gesicht nicht zu sehen, denn der Fokus liegt auf der Handlung. Ein Informationstext gibt... Zusatzinformationen zu einem Unternehmen. In diesem Plakat wird auf einen Informationstext verzichtet. Das Logo ist die symbolische Darstellung des Firmennamens, hier Elfenstaub. Elfen und Feen versinnbildlichen in Märchen und sagen, dass sie Gutes im Sinn haben. So hat der Name Elfe eine positive Bedeutung. Im Logo ist eine Elfe abgebildet, die mit ihrem Zauberstab für Reinheit und Ordnung sorgt, unterstützt wird das Logo mit einem Slogan oder auch Leitspruch, der für das Unternehmen steht. Mit Wir helfen dir drückt sich aus, dass derjenige, der die Dienstleistungen des Unternehmens in Anspruch nimmt, Hilfe erwarten kann. Dadurch, dass das H in dem Wort helfen eingeklammert ist, wird noch einmal sinnbildlich auf das Elfenhafte des Unternehmens verwiesen. In der Werbesprache werden solche Sätze Wortbildmarken genannt. Slogans oder Wortbildmarken, hinter denen sich eine Marke gruppiert, haben die Aufgabe, den Geist eines Unternehmens zu transportieren. Deshalb wird in der Werbesprache von einem Claim gesprochen. Solche Slogans, also Claims, sind für Unternehmen wertvoll und werden deshalb urheberrechtlich geschützt. Werbung hat vor allem eine appellierende Funktion, denn am Ende soll die Zielgruppe zum Kauf oder zu einer Handlung aufgefordert werden. Die wichtigsten Aufgaben von Werbung werden mit der AIDA-Formel zusammengefasst. Das erste A steht für Attention und bedeutet, dass Aufmerksamkeit erregt werden soll, zum Beispiel durch ein ungewöhnliches Bild. I steht für Interest. Das Interesse soll geweckt werden, zum Beispiel durch einen witzigen Text. Desire heißt, es soll der Wunsch geweckt werden, das Produkt zu besitzen oder zu nutzen. Action also. Handlung bedeutet, das Produkt soll bald gekauft werden. Damit die Werbebotschaft in Erinnerung bleibt, ist die Sprache auffällig und einprägsam. Dafür bedient sie sich besonderer sprachlicher Mittel. Es gibt Wortspiele, wie in diesem Beispiel. Die klügere Zahnbürste gibt nach. In der Werbung wird gern auch mit Wortneuschöpfungen gearbeitet. Sie werden auch Neologismus genannt, wie in diesem Beispiel. Super Saugweg-Wischkraftrolle. Werbetexter arbeiten auch gerne mit Reimen. Durch ihre melodische Form bleiben sie dem Konsumenten im Gedächtnis. Hier das Beispiel. Wer Swiffer benutzt, hat clever geputzt. Wörter können sich auch aufeinander beziehen und in ihrer Reihung einen Sinn ergeben. Das nennt man Alliteration. Hier Spiel, Spaß, Spannung. Und es gibt rhetorische Fragen, die sich direkt an den Betrachter wenden. Wohnst du noch oder lebst du schon? Ein bisschen Eigenwerbung muss nochmal sein. So, jetzt wisst ihr, worauf es bei Werbeanzeigen ankommt. Auffällige Bilder, einprägsame Texte und die AIDA-Formel. Und als nächstes, da überlege ich mir vielleicht eine Werbung für mich selbst. Mal schauen, Moderator des Monats. Ne, das geht besser.