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Artenbildung und Isolation

Nebelkrähe und Rabenkrähe haben sich beide aus der europäischen Krähe entwickelt. Grund für diese Unterarten waren Gletscher während der Eiszeit. Sie haben die Stammpopulation in eine westliche und östliche Population unterteilt. Das und noch viele weitere Gründe für die Bildung von Unterarten erklären wir euch jetzt.

Es gibt zwei verschiedene Wege auf die eine Neubildung von Arten möglich ist. Fangen wir mal bei der ersten an. Die heißt allopatrische Artbildung. Für die Neubildung einer Art ist hier die geografische Isolation oder auch Separation verantwortlich.

Eine Population wird also räumlich voneinander getrennt. Drei Evolutionsfaktoren begünstigen diese Artenneubildung. Gendrift, Mutation und Rekombination sowie Selektion.

Dabei gibt es verschiedene Formen geografischer Isolation. Erstens können Klimaveränderungen für eine Trennung der Population sorgen. So wie bei den Krähen und dem vorgedrungenen Gletscher. Zweitens führen große Entfernungen zwischen z.B.

zwei Randgebieten zur Bildung neuer Arten. Der Genfluss wird wegen der erschwerten Paarung so eingeschränkt. So war das auch bei den verschiedenen Möwen im Polargebiet.

Hier sieht man, wo sie verbreitet sind. Sie stammen vermutlich von einer Art ab, haben sich dann aber gebietsweise in Unterarten wie die skandinavische oder britische Silbermöwe entwickelt. Als letztes können tektonische Veränderungen, also Bewegungen der Erdkruste und Veränderungen des Meeresspiegels auch zu einer Trennung der Stammpopulation führen.

Aber das ist zu erwarten, wenn da auf einmal mehr oder ein riesen Spalt die Population voneinander trennt. Bei der allopatrischen Artbildung gibt es noch eine zweite Möglichkeit der Neubildung. Das ist die Reproduktive Isolation. Wie der Name schon vermuten lässt, hat diese Isolation mit der Fortpflanzung zu tun.

Zwei Populationen paaren sich nicht mehr erfolgreich miteinander. Obwohl sie es könnten. Das heißt, da ist kein Gletscher oder das Meer im Weg, sondern sie hören wegen anderer Gründe damit auf. Unterschieden wird hier aufgrund des Zeitpunktes, wo diese Isolation einsetzt. Als erstes gibt's da die Präzygotischen Barrieren.

Prä-was? Das bedeutet, dass es nicht zur Befruchtung der Eizelle kommt. Es steht also einer Paarung etwas im Wege.

Eines dieser Hindernisse kann sein, dass die andere Population an anderen Orten oder zu verschiedenen Zeiten für Nachwuchs sorgt. Ein gutes Beispiel sind da die Tag- und Nachtaktiven Enten. Die schlafen, also wenn die anderen, äh, ja, nennen wir es mal, beschäftigt sind. Das bezeichnet man dann als Habitats- oder zeitliche Isolation.

Unterschiedliche Beizrituale und Gesänge sowie andere optische Signale sind in jeder Population etwas anders. Der Pfau zum Beispiel stellt seine Federn auf und zeigt sich in voller Pracht. Gibt's innerhalb zweier Populationen einen großen Unterschied, kann das die Paarung verhindern.

Der Fachbegriff dafür heißt Verhaltensisolation. Die mechanische Isolation gehört auch noch zu den präzygotischen Barrieren. Schaut euch mal dieses Dreieck und den kleinen Kreis an. Meint ihr das Dreieck passt in den Kreis? Ne oder?

Genau, passt nicht. So kann das auch mit der Form und der Größe der Geschlechtsorgane zweier Population sein. Eine Paarung kann so nicht stattfinden.

Eine nicht so offensichtliche Barriere ist die gametische Isolation. Die Geschlechtszellen harmonieren sozusagen nicht. Genauer gesagt passen die molekularen Erkennungssignale nicht zueinander.

Dadurch kann keine Befruchtung stattfinden. Liegt die Barriere zeitlich später vor, bezeichnet man das als postzygotische Barrieren. Auch hier gibt's natürlich wieder verschiedene Gründe.

Starten wir mit dem ersten, der Hybridsterblichkeit. Hybriden, nein, keine Autos oder so, sondern Mischlinge zweier Populationen sterben kurz nach der Geburt. Das passiert zum Beispiel auch bei gemeinsamen Nachkommen der Gelb- und Rotbauchunke.

Als zweites kann es vorkommen, dass die Hybriden zwar lebensfähig sind, sich aber nicht fortpflanzen können. Sie sind steril. Man bezeichnet es deswegen als Hybridsterilität. Ein ziemlich bekanntes Beispiel sind da Maultiere und Maulesel, also ein Mischling von Pferd und Esel.

Der Hybridzusammenbruch ist der letzte Grund. Die Hybriden sind lebensfähig und fruchtbar. Durchschnittlich können sie aber weniger Nachwuchs produzieren als die Stammpopulation.

Dadurch kommt es zu einem Rückgang der Individuen in dieser Population. Ein Beispiel sind hier viele Baumwollarten. So Leute, den größten Teil habt ihr geschafft.

Jetzt fehlt nur noch die Sympatrische Artbildung. Die Bezeichnung kommt aus dem Griechischen. Sym bedeutet zusammen und Patris Heimat. Hier sind zwei Populationen nämlich auch nicht räumlich voneinander getrennt. Mutationen oder ähnliches führen zu einem veränderten Paarverhalten.

Bei Tieren sind diese Artbildung der weiblichen Partnerwahl zugeschrieben. Also der sexuellen Selektion. Weibchen paaren sich also nur mit Männchen, die ihnen auch gefallen. Ein bestimmtes Merkmal kann da ausschlaggebend sein. So wie der rote Arsch, Entschuldigung, das Gesäß des Pawians zum Beispiel.

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