Einführung in die deutsche Rechtschreibung

Themen des Vortrags:

• Unterschiede zwischen gesprochener und geschriebener Sprache
• Entwicklung der Rechtschreibung
• Prinzipien der deutschen Rechtschreibung

Warum schreiben wir nicht, wie wir sprechen?

• Unpraktikabilität: Geschriebene Sprache erfordert Regeln für Verständlichkeit.
• Mündliche vs. schriftliche Sprache:
  • Mündliche Sprache ist individuell (Dialekte, Regiolekte, Ideolekte).
  • Schriftsprache ist standardisiert (Hochdeutsch).

Entwicklung der deutschen Standardsprache

• Entwicklung einer einheitlichen Schriftsprache seit dem 15. Jahrhundert.
• Einfluss von Martin Luther: Bibelübersetzung als Grundlage.

Prinzipien der deutschen Rechtschreibung:

1. Phonographisches Prinzip:

   • Zuordnung von Lauten zu Buchstaben.
   • Beispiel: A ist A, B ist B.
   • Inkonsequenzen (z.B. K vs. C, J vs. I).

2. Morphologisches/Etymologisches Prinzip:

   • Wörter gleicher Herkunft/Stammschreibung gleich.
   • Beispiel: Hände (wegen Singular Hand).

3. Historisches Prinzip:

   • Nutzung historischer Schreibweisen.
   • Beispiel: „lieb" mit IE.

4. Homonymie-Vermeidung:

   • Vermeidung gleicher Schreibweisen von homophonen Wörtern.
   • Beispiel: Lied (Musik) vs. Lid (Auge).

5. Ästhetische und ökonomische Prinzipien:

   • Ablehnung unästhetischer Schreibweisen.
   • Reduktion unnötiger Grapheme (z.B. Hochheit zu Hoheit).

6. Silbisches Prinzip:

   • Unterschied zwischen offenen (lang) und geschlossenen (kurz) Silben.
   • Beispiel: lesen vs. lassen.

Einfluss der Dialekte

• Dialekte als Basis für viele Schreibvarianten.
• Entwicklung der Rechtschreibung basiert auf gesprochener Sprache.

Fazit

• Rechtschreibung als Kompromiss zwischen Tradition, Lesbarkeit und Lauttreue.
• Schrift konservativer als gesprochene Sprache.
• Zukünftige Entwicklungen sind offen.

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