Und was hast du dir für das neue Jahr vorgenommen? Mehr Sport treiben, weniger trinken, mit dem Rauchen aufhören, das sind ja alles noble Vorhaben. Aber wie wäre es denn damit, endlich mal deine Rechtschreibung in den Griff zu bekommen? Ja, dich meine ich. Bei deinem letzten Kommentar haben sich mir neulich die Nackenhaare aufgestellt.
Na gut, ich will mal nicht so sein. Denn zugegeben, unsere Schriftsprache hat schon so ihre Eigenheiten. Aber woran liegt das eigentlich?
Und warum schreiben wir nicht einfach so, wie wir sprechen? Dieser Frage gehen wir im heutigen Video auf den Grund und im Gegensatz zu deinen sonstigen Neujahrsvorsätzen kannst du dich dabei sogar ganz entspannt zurücklehnen. Und damit willkommen zurück bei Der Germanistiker, dem YouTube-Kanal, auf dem sich alles rund um die deutsche Sprache dreht.
Die einfachste Antwort auf die Frage, warum wir nicht einfach schreiben, wie wir sprechen, lautet, weil es unpraktisch ist. Aber wieso? Ist doch viel einfacher, wenn man sich nicht an irgendwelche Regeln halten muss.
Ja! Für dich vielleicht. Aber spätestens, wenn jemand das, was du geschrieben hast, auch lesen muss, hört der Spaß auf.
Das weiß jede Lehrkraft, die schon mal ein Diktat in der ersten Klasse korrigieren musste. Der Hund jagt den roten Ball. Und dabei muss ich gleich zu Anfang mal mit einem hartnäckigen Vorurteil aufräumen. Rechtschreibung ist nicht gottgegeben.
Im Gegenteil, für Kinder ist es durchaus ein hartes Stück Arbeit, sich all die willkürlichen Regeln der deutschen Sprache zu merken und richtig anzuwenden. Und wenn ich mir meine Kommentare so anschaue, dann für die meisten Erwachsenen offenbar auch. Aber warum unterscheidet sich unsere mündliche Sprache so sehr von unserem Schriftsystem? Ganz grundlegend gibt es dafür eine Ursache.
Sprache folgt keiner Logik. Auch wenn das die frühen Grammatiker des Deutschen nicht wahrhaben wollten und uns damit bis heute so einiges Kopfzerbrechen beschert haben. Ein gutes Beispiel dafür ist die doppelte Verneinung. Noch bis ins Mittelalter war diese Gang und Gäbe in der deutschen Sprache und diente als Steigerung einer einfachen Verneinung. Zum Beispiel in dem Satz Sohne ist nicht min Rat, was man heute mit So lautet nicht nicht mein Rat übersetzen würde.
Ganz im Sinne der Mathematik lernen wir bis heute Minus und Minus ergibt Plus, also So lautet mein Rat. Aber das war gar nicht gemeint! Dieses kleine Beispiel illustriert ganz gut was für ein verzerrtes Bild wir von richtigem Deutsch haben. Denn unsere Sprache wird seit Jahrhunderten von Grammatikern und Sprachgelehrten noch gut dünken, selektiert und geformt.
Das, was wir heute Deutsch nennen, ist eine Standardsprache, die so in der Wirklichkeit eigentlich nie existiert hat. Puh, ich glaube, das muss ich erstmal sacken lassen. Also gut, Kinder, eine Minute Trinkpause. Mein Neujahrsvorsatz für dieses Jahr ist es... endlich mal meinen Zuckerkonsum zu reduzieren.
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Den finde ich so gut, dass ich tatsächlich schon gar keinen mehr da habe. Das ist jetzt Fruity Frog und ich muss echt zugeben, es schmeckt schon sehr, sehr gut. Wenn du also, so wie ich, endlich mal deinen Zuckerkonsum in den Griff kriegen möchtest, aber trotzdem nicht auf den süßen Geschmack von Softdrinks verzichten willst, dann könnte Holy die perfekte Lösung für dich sein.
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So, genug hydriert, jetzt wird wieder gearbeitet. Dröseln wir das ganze Thema mal von Anfang an auf. Um zu verstehen, warum wir nicht einfach schreiben können, wie wir sprechen, ein Phänomen, das man übrigens in den meisten Sprachen beobachten kann, drehen wir unsere Frage mal um.
Warum sprechen wir nicht, wie wir schreiben? In der Regel schreiben wir ein vereinheitlichtes Standarddeutsch, gemeinhin als Hochdeutsch bekannt, auch wenn das eigentlich nicht ganz richtig ist. Diese Schriftsprache lernen wir in der Schule, finden wir in Wörterbüchern und Grammatiken oder in der Autokorrektur unseres Handys.
Wenn wir sprechen, bedienen wir uns wiederum einer, sagen wir mal, individuellen Mundart. Selbst wenn es uns oft nicht bewusst ist, sprechen wir doch alle irgendeinen Dialekt oder Regiolekt. Das ist das Problem. Und in jedem Fall besitzt jeder von uns einen ganz individuellen Ideolekt.
Und wenn du mir mal ganz aufmerksam zuhörst, dann wirst du bemerken, dass auch ich manche Silben weglasse oder Laute anders betone oder Wörter verwende, die du vielleicht gar nicht kennst. Apropos Wörter, die du nicht kennst. Kennst du eigentlich schon mein Video zu neun ausgestorbenen Wörtern, die wir unbedingt wieder verwenden sollten?
Wenn nicht, dann schau dir das doch gern als nächstes an. Bis heute gehen viele davon aus, Dialekte wären nur schlampig ausgesprochenes Hochdeutsch, sie werden parodiert und belächelt. Tatsächlich aber sind Dialekte die reinste und natürlichste Form von Sprache. Noch bis ins 19. Jahrhundert konnten viele Bewohner der deutschsprachigen Gebiete nicht lesen und schreiben. und kommunizierten ausschließlich in ihren regionalen Dialekten.
Und dann geht ihr am schönsten hier ins Kribbeli rüber, und danach geht ihr hin auf die Schrache rüber, und dann links rüber in die Klebe, und dann könnt ihr dann noch ein bisschen ins Grün gehen, oder rüber aufs Blatt. Überhaupt entwickelte sich erst im 15. Jahrhundert mit der Erfindung des Buchdrucks ein Bedürfnis nach einer Stadt. die von Nord bis Süd alle Sprecherinnen und Sprecher verstehen konnten. Maßgeblich zur Vereinheitlichung des Deutschen trug auch Martin Luther bei, dessen Bibelübersetzung die Grundlage einer gemeinsamen Einheitssprache darstellt.
Zu Luthers Einfluss auf die deutsche Sprache habe ich auch schon mal ein Video gemacht, du findest es hier. Nur um dir das mal zu verbildlichen. Wäre die Geschichte der Sprache ein Buch mit tausenden von Seiten, dann beginne die Entwicklung einer schriftlich organisierten Standardsprache Erst irgendwo beim vorletzten Wort.
Also wenn dir das nächste, was jemand erzählt, dein Dialekt wäre falsch, dann schick ihm doch einfach mal dieses Video hier. Richtig und falsch gibt es sowieso nur in der standardisierten Schriftsprache und damit kommen wir auch endlich zum spannendsten Teil des Videos. Denn jetzt schauen wir uns mal ganz genau an Warum die Aussprache und die Schreibung eines Wortes im Deutschen häufig nicht so richtig zusammenpassen. Im Kern orientiert sich die deutsche Rechtschreibung an einer Handvoll Prinzipien, die Aufschluss darüber geben, warum genau ein Wort geschrieben wird, wie es geschrieben wird. wird, auch wenn es vielleicht ganz anders klingt.
Das wichtigste dieser Prinzipien ist das sogenannte phonographische Prinzip. Dieses regelt letztlich, welcher Laut welchem Buchstaben oder welcher Buchstabenkombination zugeordnet wird. Aufgrund des phonographischen Prinzips ist ein A ein A, ein B ein B und so weiter. Das klingt jetzt vielleicht erstmal banal. ist aber eine entscheidende Grundlage für jede Form von Rechtschreibung.
Vielleicht ist dir aber auch schon mal aufgefallen, dass diese grundlegende Graphem-Phonem-Korrespondenz im Deutschen nicht immer so ganz stimmig ist. Zum Beispiel gibt es für den Laut gleich zwei Buchstaben. Entweder das K wie in Kaffee oder das C wie in Cappuccino. Auch das J ist eigentlich ein ziemlich überflüssiger Buchstabe, erfüllt es doch im Grunde die gleiche Funktion wie das I. Ja, Jodeln, Jung, überall da, wo das J auf einen Vokal trifft, sprechen wir es wie ein I aus.
Überall? Natürlich nicht. Wir hätten es ja nicht mit der deutschen Sprache zu tun, wenn es nicht noch eine ganze Reihe von Ausnahmen gäbe. Bei dem Verb joggen zum Beispiel spricht man das J wie ein D.
Ein großer Teil dieser Ungereimtheiten lässt sich auf unser Alphabet zurückführen. Die deutsche Sprache verwendet seit Anbeginn ihrer Verschriftlichung das lateinische Alphabet, denn Latein war im Mittelalter Bildungssprache. Dabei gibt es jedoch ein Problem.
Deutsch ist kein Latein. In Ermangelung einer besseren Alternative pressten die Gelehrten des Mittelalters, also ihr reichhaltiges Lautrepertoire, in die 23 Buchstaben, die sie bereits kannten, auch wenn das... nur so mittelprächtig funktioniert hat. Hier und da wurden dann noch ein paar Buchstaben ergänzt, zum Beispiel das eben schon erwähnte J, das es vermutlich erst seit spätantiker Zeit gibt, oder das W, welches, wie man sich aus dem Englischen ganz gut ableiten kann, quasi ein doppeltes U ist.
Et voilà! Unser heutiges Alphabet mit 26 Buchstaben war geboren. Plus S, Z und Umlaute, die im Laufe der Zeit noch hinzukamen. Wenn dir das schon zu kompliziert war, das könnte ich absolut nachvollziehen, dann spul besser nochmal zurück, denn jetzt wird es noch komplizierter.
Und wenn du bis hierher noch gar keine Probleme hattest, dann lass es mich doch gern mal mit einem Daumen nach oben wissen. Wie du bereits bemerkt haben könntest, reicht das phonologische Prinzip allein bei weitem nicht aus, um all die Tücken unserer Rechtschreibung zu erklären. Kommen wir also zum zweiten Faktor, an dem sich unsere Schriftsprache orientiert, dem sogenannten morphologischen bzw. etymologischen Prinzip.
Ja, jetzt haben die auch noch zwei unterschiedliche Namen für das gleiche Phänomen gewählt, weil es ist ja nicht schon kompliziert genug. Das morphologische Prinzip ist allerdings wirklich nützlich. Es besagt, dass Wörter mit gleichem Stamm bzw. von gleicher Herkunft auch immer gleich geschrieben werden müssen.
Konkret bedeutet das zum Beispiel, dass wir Hände mit ä schreiben und nicht mit dem gleichlautenden e, weil der Singular Hand mit a geschrieben wird. Im Vergleich zum Mittelhochdeutschen, wo es noch Hände mit e war, wirkt das doch recht logisch. Aber nicht nur Umlaute im Plural lassen sich mit dem morphologischen Prinzip erklären, sondern auch Ungereimtheiten in Bezug auf die deutsche Auslautverhärtung.
Für alle, die jetzt nicht Germanistik studiert haben, erkläre ich das nochmal kurz. Es war dir bisher vielleicht noch gar nicht bewusst, aber im Deutschen neigen wir dazu, stimmhafte Konsonanten im Auslaut, zum Beispiel das D in Wand oder das G in Zug, wie Stimmlose auszusprechen. Versuch das am besten mal selbst.
Wand. Eigentlich müsste das ja wie Wand klingen. Aber das lässt sich so schwer aussprechen, dass wir es eigentlich nie machen. Es sei denn vielleicht, du bist gebürtiger Franke. Das glaube ich nicht.
Warum aber schreiben wir Wand und Zug dann immer noch mit Stimmhaft implosiv? Ganz einfach. Wegen des morphologischen Prinzips. Wenn du die Wörter mal in den Plural setzt, dann wären das Wände oder Züge. Auch hier übrigens wieder mit Umlaut im Plural.
Und hier sprechen wir die stimmhaften Konsonanten auch als solche aus. Immerhin folgt ja noch ein vokalisches e. Wenn das nicht genügt, um den Unterschied zwischen Aussprache und Schreibung eines Wortes zu erklären, dann könnte vielleicht auch das historische Prinzip hilfreich sein. Dieses kommt dem etymologischen Prinzip recht nahe und erlaubt letztlich die Verwendung historischer Schreibweisen in der Gegenwartssprache.
Dieses Prinzip ist beispielsweise dafür verantwortlich, dass wir das Adjektiv lieb mit ie schreiben. Im Mittelhochdeutschen wurde dieses ie tatsächlich noch als Diphthong gesprochen, also Lieb! Heute ist das IE neben dem IH und dem einfachen I eine von drei Optionen, um einen langen I-Laut zu markieren. Ich bin ehrlich, ich verliere selber schon langsam den Überblick. Das historische und irgendwie auch das etymologische Prinzip sind übrigens auch dafür verantwortlich, dass Fremdwörter ihre ursprüngliche Schreibung beibehalten, auch wenn diese lautlich im Deutschen wenig Sinn ergibt.
So wimmelt es in unserer Sprache von griechischen Begriffen mit PH wie Philosophie oder Telefon, die wir wie ein einfaches F aussprechen. Teilweise werden diese Begriffe allerdings auch schon eingedeutscht und das PH zum F umgeschrieben. Erst letztes Jahr hat der Rat für deutsche Rechtschreibung allerdings entschieden, bei vielen Begriffen wieder die ursprüngliche Schreibung zur korrekten Variante zu erklären.
Das und vieles mehr habe ich dir auch in meinem Video zur neuen Rechtschreibung 2024 zusammengefasst. Wir könnten jetzt noch ewig so weitermachen. Und vermutlich würde uns immer noch irgendeine Ausnahme begegnen, die wir nicht einordnen können.
Damit dieses Video nicht stundenlang wird, hier noch ein paar kurze Hinweise, die dir helfen werden, die deutsche Rechtschreibung besser zu verstehen. Das Prinzip der Homonymie-Vermeidung sorgt dafür, dass zwei gleichlautende Wörter im Deutschen nicht auch gleich geschrieben werden. Ein Beispiel hierfür wären Lied und Lied, die phonologisch betrachtet vollkommen identisch sind und die man nur graphematisch voneinander trennen kann. Manche Schreibungen werden auch aufgrund ästhetischer Empfindungen als inkorrekt abgelehnt, so zum Beispiel die Doppelung des Vokals I-I oder die Kombination aus S-C-H mit einem Plosiv.
Daher schreiben wir auch Spiel und Stil und nicht etwa Spiel. Einen ähnlichen Zweck erfüllt auch das ökonomische Prinzip, das im Sinne der Übersichtlichkeit, aber auch der besseren Aussprache, unnötige Grapheme wegstreicht. So wird die Hochheit zur Hoheit. Und die zweite Person Singular von reißen zu du reißt und nicht du reißt. Zuletzt kann das silbische Prinzip ein wahrer Augenöffner sein.
Grundsätzlich ist es wichtig zu wissen, dass man im Deutschen offene Silben, also solche, die auf einen Vokal enden, lang ausspricht. Wie zum Beispiel in lesen. Geschlossene Silben, an deren Ende ein Konsonant steht, werden hingegen kurz ausgesprochen. Lassen.
Um zu signalisieren, dass ein Vokal kurz gesprochen werden muss, wird häufig eine Doppelkonsonantenschreibung verwendet. Andernfalls hätten wir ja LASEN und könnten die Aussprache nicht von der der Präteritumsform von LESEN unterscheiden. Übrigens dient auch das häufig in Wörter eingefügte H diesem Zweck, zum Beispiel in dem Verb SEHEN, wo es das Silbengelenk markiert. Puh, also wenn du bis hierher mitgekommen bist, dann hast du echt meinen größten Respekt verdient.
Aber falls dir noch irgendwelche Fragen offen geblieben sind, dann schreib mir doch gerne in die Kommentare Vielleicht kann ich da noch ein paar mehr Beispiele bringen. Last but not least bleibt noch die Frage, woher diese ganzen unterschiedlichen Schreibvarianten eigentlich kommen. Denn zu Anfang des Videos habe ich ja schon klargestellt, dass unsere heutige Rechtschreibung das Produkt nachträglicher Systematisierungen ist. Tatsächlich wurde die gesamtdeutsche Rechtschreibung erst 1901 vereinheitlicht, also vor gerade mal etwas mehr als 100 Jahren. Aber woher haben die klugen Köpfe hinter unserer Sprache diese ganzen Ideen wie IHHHHH Dehnungshaar oder Doppeltkonsonanten überhaupt genommen?
Naja, das hab ich eigentlich auch schon am Anfang des Videos gesagt. Natürlich aus der gesprochenen Sprache. Ergo den Dialekten.
Ich würde jetzt gerne noch bis ins letzte Detail auf jedes einzelne dieser spannenden Phänomene eingehen. Aber ehrlich gesagt werde ich langsam heiser und es ist auch gar nicht so leicht, handfeste Erklärungen für diese vielen Schreibvarianten zu finden. Aber ich wäre ja nicht der Germanistiker, wenn ich nicht zumindest noch ein kleines Beispiel für dich parat hätte. Das ist aber wirklich das Letzte. Vielleicht hast du dich schon mal gefragt, warum wir den Diphthong I mit E I schreiben.
Dazu habe ich tatsächlich mal recherchiert und nachdem ich dir das erklärt haben werde, wirst du auch verstehen, wie undurchsichtig und verworren die Verknüpfung zwischen Aussprache und Schreibung häufig ist. Bereits im Althochdeutschen gab es den Laut. Damals wurde dieser auch noch geschrieben. In mittelhochdeutscher Zeit wurde schließlich das an das angeglichen und zum gehoben. Im Mittelalter sprach man das dann auch aus.
Zum Beispiel hieß mein. Im Frühneuhochdeutschen wiederum wurde das zurück zum gesenkt. Die Schreibung allerdings behielt man bei Und so sagen wir heute Zeit, aber schreiben Zeit.
Du siehst also. Die heutige Rechtschreibung ist mehr oder weniger ein Kompromiss aus Tradition, Lesbarkeit und der akkuraten Wiedergabe von Lauten. Nicht zuletzt schreiben wir anders als wir sprechen, weil sich die gesprochene Sprache sehr viel schneller entwickelt als die geschriebene.
Die Schrift neigt immer dazu, etwas konservativer zu sein und sich langsamer an Veränderungen anzupassen. In unserer Alltagssprache lassen wir beispielsweise viele Silben weg oder verschlucken lautet. So schaut man mal ein Video und nicht ein Video. Auch viele Schreibungen werden zuerst in der Umgangssprache etabliert und dann nachträglich in die Rechtschreibung aufgenommen. Die Grenze zwischen gesprochener Sprache und Schrift ist jedenfalls fließend.
Und wer weiß, wie sich unsere Sprache in Zukunft noch entwickeln wird. Wenn dich interessiert, wie Deutsch in 1000 Jahren klingen könnte, dann schau doch mal hier vorbei. Und wenn dir das Video gefallen hat, dann würde ich mich außerdem freuen, wenn du meinen Kanal abonnierst.
Denk auch dran, dass du dich gesünder ernähren wolltest. und schau mal bei Holy vorbei. Mit meinem Rabattcode Germanistica5 bekommst du wie gesagt 5€ Nachlass auf deine Bestellung.
Ansonsten hoffe ich, wir sehen uns im nächsten Video wieder. Bis dahin! Servus, ciao und auf Wiedersehen!