Gut, also herzlich willkommen zu dieser ersten Vorlesung hier in der Einführung in die BWL. Nachdem wir jetzt das Organisatorische alle geklärt haben, möchte ich einfach mal anfangen mit einigen Einstiegsbeispielen, die Ihnen zeigen sollen, dass wir... die reell eigentlich schon in ihrem Alltag überall enthalten ist und das Betriebswirtschaftslehre sie an allen Stellen in ihrem Leben auf die eine oder andere Art und Weise tangiert, sie vielleicht aber noch nie so darüber nachgedacht haben, dass das alles irgendwie mit Betriebswirtschaftslehre zu tun hat.
Das erste Beispiel ist ein Zitat, ein Ausschnitt hier von Spiegel Online 2015. Da ging es um einen Bilanzskandal bei Toshiba. Da ist es nämlich so passiert, dass Toshiba, den Konzern kennt ihr sicherlich, jahrelang falsche Zahlen veröffentlicht hat. Und auch jetzt ist offenbar längst nicht alles in Ordnung.
Seit Monaten überfällige Bilanzpräsentationen mussten erneut verschoben werden. Etwas, was man leider öfters hört, dass Bilanzen nicht stimmen und dass Bilanzen korrigiert werden mussten oder dass auch Bilanzen gefälscht worden sind. An der Stelle fangen wir direkt mal an.
Was ist überhaupt eine Bilanz? Man hat eine grobe Vorstellung davon, was das eigentlich sein könnte. Frage vorab, wer weiß nicht, was eine Bilanz ist. Ist auch nicht schlimm, wenn Sie es noch nicht wissen. Zumindest einige vertrauen sich.
Ich fange jetzt direkt mal an mit meinem Lieblingsbeispiel in dieser ganzen Vorlesung, meiner Pizzeria. Ich versuche in dieser Vorlesung Ihnen das Ganze ja plastisch beizubringen. Und ein schönes Beispiel ist, einfach sich vorzustellen, Sie würden ein Geschäft aufmachen, Sie würden eine Firma gründen, ein Unternehmen gründen.
Und weil wir hier schräg gegenüber von unserem Institutsgebäude eine gut laufende Pizzeria haben, die Sie bestimmt im Laufe des Semesters oder des Studiums irgendwann mal frequentieren werden, fange ich immer an mit meinem Beispiel der Pizzeria. Sie überlegen sich jetzt nach dem Studium... Und das ist ganz gut, dass wir eine Kommilitonin haben, die aus Passau kommt.
Wenn Sie nämlich da eine Pizzeria gegenüber der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät schon mal gesehen haben, die ist von Studenten gegründet worden. Ich weiß nicht, ob aus meinem Semester, aber zumindest in der Zeit. Da haben sich die Studenten überlegt, die Mensa ist nicht so dolle, hier gibt es nichts, wo man essen kann, also gründen wir direkt gegenüber von der Uni eine Pizzeria. Die läuft.
Und das seit mittlerweile 10, 15 Jahren. Vielleicht eine Geschäftsidee für Sie. Sie überlegen sich jetzt also, Sie wollen eine Pizzeria aufmachen. Was brauchen Sie als erstes, wenn Sie ein Unternehmen gründen wollen? Sie brauchen Kapital.
Sie überlegen sich, Sie holen sich jetzt 20.000 Euro privat von sich selbst, vom eigenen Bankkonto oder aber von der Familie. Und sagen, Sie haben 20.000 Euro. Das ist das, was wir... Eigenkapital nehmen. Das ist das Kapital, was Sie selber als Eigentümer mit in das Unternehmen einbringen.
Und dann gehen Sie noch zur Bank und sagen, ich brauche einen Kredit, ich leihe mir Geld. Das ist nicht meins, das hole ich mir von jemand anderem, ich leihe es mir und dann hole ich mir 80.000 Euro Kredit, und das ist das, was wir als Fremdkapital bezeichnen, ist geliehen, ist von anderen Fremdkapitalgebern zur Verfügung gestellt worden. Und wir haben jetzt 100.000 Euro Kapital.
Mit den 100.000 Euro Kapital... können wir arbeiten und dann fangen wir an. Eine Bilanz ist einfach nur eine Gegenüberstellung der im Unternehmen gehaltenen Mittel auf der linken Seite und der Mittelherkunft auf der rechten Wir nennen das dann die Aktiv-und die Passivseite.
Die Aktivseite ist die Mittelverwendung, die Passivseite die Mittelherkunft. Und dann ist klar, wir haben hier auf der Passivseite 20.000 Eigenkapital stehen und 80.000 Euro Fremdkapital. Das haben wir als Bilanzsumme. Das ist ein Summenzeichen, wenn Sie es noch nicht kennen, lernen Sie es in der Mathematik.
Wir haben 100.000 Bilanzsumme und jetzt müssen wir mit den 100.000 Euro ja was machen. Was passiert denn, wenn wir das Unternehmen gegründet haben und wir noch gar nichts angestellt haben? Wo sind die 100.000 Euro? Ja? In den Räumlichkeiten.
In den Räumlichkeiten. Wir haben ja noch gar keine Räumlichkeiten. Noch gar nichts.
Noch gar nichts. Ja? Kasse.
100.000. Das wäre unsere Eröffnungsbilanz. 100.000 Euro Kasse, Bargeld, Bestand.
Und 20.000 Eigenkapital, 80.000 Fremdenkapital. Und dann fangen wir an. Wir kaufen uns einen Pizzaofen. Dann stehen da plötzlich nur noch, sagen wir mal, 85.000. Und 15.000 Euro investieren wir in einen Top-Pizzaofen.
Jetzt stelle ich natürlich in die Bilanz nicht Pizzaofen. Weil sonst wäre eine Bilanz so speziell auf jedes Unternehmen gemünzt, dass man keine Bilanzen miteinander vergleichen könnte. Wie nenne ich das da?
Anlagevermögen ist die Kategorie. Wie könnte ich das bezeichnen? Ich könnte jetzt einfach sagen Maschinen.
Bei einem Autohersteller würde da Maschine stehen. Ob ich da einen Roboter habe oder einen Fußball, ist egal. Die Bezeichnung wäre dann erstmal ganz allgemein Maschinen. Dann habe ich die nächste Bilanz.
Und dann... Kaufe ich Mehl und Olivenöl und Salami und ich habe dann plötzlich nicht mehr 85.000, sondern vielleicht 80.000. Und 5.000 Euro sind jetzt in Produktionsmitteln oder Rohstoffen.
Und dann würden da 5.000 Euro Rohstoffe draufstehen. So, und an der Stelle hören wir jetzt erstmal auf, das werden wir später alles noch viel detaillierter sehen. Was können wir jetzt auch mit so einer Bilanz machen?
Wenn Sie jetzt zum Beispiel die Bank sind oder einen Investor, der noch weiter Kapital geben möchte, können Sie das auch mit einer Bilanz machen. doch jetzt schon sehen, das Unternehmen hat 20% Einkapital, hat also, der Unternehmer hat einiges an eigenem Geld reingesteckt, er hat das Geld jetzt nicht in 20 Autos investiert, er hat einen Pizzaofen, der gehört ihm. Er hat Rohstoffe und das Ganze sieht in Ordnung aus. Jetzt stellen Sie sich aber mal vor, hier würden 20.000 stehen und 15.000 Euro Maschinen und dann würde plötzlich festgestellt, die Maschine ist wertlos und das Eigenkapital ist nie eingezahlt worden.
Das Unternehmen hat gar nicht 100.000, da sind nur 80.000 drin und das Eigenkapital, das gab es nie. dann wird die Bank in die Röhre gucken. Der Fremdkapitalgeber wird plötzlich betrogen, weil der Eigenkapitalgeber hat ja selber nie Geld reingesteckt. Wenn die Bilanz nicht stimmt, haben wir einen Bilanzfälschungsskandal und Investoren schauen im Zweifelsfalle in die Röhre, weil wenn da irgendwas nicht stimmt, insbesondere wenn das Eigenkapital zu niedrig ist, wenn das irgendwann nicht mehr hoch genug ist, dann ist das etwas.
Die Risikoinsolvenz ist quasi eines der Tatbestände für die Insolvenz, dass sie überschuldet sind, dass sie zu hohe Schulden haben, bei gleichzeitig zu wenigem Eigenkapital, etwas grob gesprochen. Und um das zu verhindern, haben wir Regeln, die dazu führen, dass die Bilanzen stimmen sollten, dass Bilanzen überprüft werden. Und wenn natürlich ein Unternehmen wie Toshiba hier die Bilanzen fälscht oder es da Unregelmäßigkeiten gibt, ist das für alle Beteiligten schlecht.
Also sowas hört man immer wieder, dass Bilanzen falsch sind. Dann, wer kennt noch Nokia? Aber wer hat noch ein Nokia-Handy?
Ja, tatsächlich, einige stolze Aficionados haben noch ein Nokia-Handy. Nokia war in meiner Jugend das Nun plus Ultra bei den Handyhersteller. Und das Wall Street Journal hat es so schön geschrieben, als Nokia die falschen Entscheidungen traf. BWL umfasst auch Unternehmensstrategien. Entscheidungen, wie das Management treffen muss, damit sie morgen noch die richtigen Geschäfte machen und Gewinne erzielen.
Und Gewinne erzielen heißt ja nicht nur, dass sie sich was einstecken als Eigentümer, sondern das heißt auch, dass sie Arbeitsplätze sichern. Und Nokia ist so ein Beispiel für ein Unternehmen, das einfach irgendwann einen Trend verschlafen hat. Und da gibt es unzählige Beispiele für Unternehmen, die mal falsche und mal richtige Entscheidungen getroffen haben.
Nokia, Handys, Microsoft hat das Internet verschlafen. Umgekehrt mal gute Beispiele. PayPal hat quasi allen Banken unbemerkt Zahlungsverkehr als Dienstleistung abgejagt.
Nun, heutzutage versuchen Sparkassen, Volksbanken und andere Banken das wieder zurückzudrehen, aber PayPal hat zehn Jahre Vorsprung. Also, Unternehmensstrategien, strategische Entscheidungen, auch das ist Bestandteil der Betriebswirtschaft. Wirtschaftslehre und wir fragen uns hier in der BWL natürlich, warum sind manche Unternehmen erfolgreicher und warum sind andere Unternehmen weniger erfolgreich und das versuchen wir wissenschaftlich zu untersuchen. Also Strategien.
Und dann natürlich noch so ein Thema Marketing. Warum kostet hier so ein Teil so viel? Rohstoffe?
Nein. Marketingausgaben? Ja, vielleicht.
Aber warum sind wir bereit, für so ein Handy so viel zu zahlen? Es muss psychologische Gründe haben, es muss Marketinggründe geben, warum Käufer, warum Konsumenten bereit sind, viel oder auch teilweise wenig zu zahlen. Und der Bereich Marketing beschäftigt sich mit all diesen Fragen.
Sortimentspolitik, Preispolitik. Produktpolitik. Was arbeite ich in das Produkt ein?
Welchen Preis setze ich? Welche Strategie verfolge ich, um meine Produkte abzusetzen? Und Sie kennen das alle.
Ein schönes Beispiel, was ich jetzt letztens wieder gesehen habe, es wird mir erklärt, ich glaube in einer Drogerie-kette, ich komme vielleicht fertig, doch noch so ein bisschen kürzer, in einer Drogerie-kette, einer der großen, gibt es glaube ich Kosmetikstände, die heißen schon 183 Days oder so und die Idee ist, dass das Sortiment nach 183 Tagen ausgewechselt wird. Bei Primark und anderen Discount-Textilgeschäften, da besteht auch das Prinzip darin, dass die ihren Produktionsprozess so beschleunigt haben, dass die ganz schnell Sortimente reinrollen können und ganz schnell die Klamotten auch wieder out sind und dann das neue Produkt gibt. Das ist alles Marketing. Da versuchen Unternehmen einfach nur auf geschickte Art und Weise ihren Produkt zu vermitteln. zu verkaufen oder sie dazu zu animieren, ein Produkt zu kaufen.
Und all das ist Bestandteil letztlich des Marketings. Früher nannte sich das Absatzwirtschaft, ist nicht so sexy, ist alles Marketing. Und sie kaufen oder sie kaufen nicht und das ist auch BWL. Und dieses Beispiel hier mit dem angeknabberten Apfel, das ist eben ein klassisches Beispiel dafür, wie sie einfach nur ein Bild sehen und sie wissen sofort, was gemeint ist.
Sie verbinden etwas damit, vielleicht etwas Positives, etwas Negatives. und das ist Marketing, das ist BWL. Personalwirtschaft. Anderes Beispiel, jetzt aus dem Handelsblatt. Deutsche Banken gefangen im Teufelskreis.
HVB, Commerzbank, Deutsche Bank, Deutschlands Banken setzen zum Jobkahlschlag an. Die Branche ringt mit ungelösten Problemen und einer anhaltenden Krise. Die jüngsten Kürzungen sind erst der Anfang. Wir werden uns auch mit dem Thema Personalwirtschaft beschäftigen und der Frage, wie komme ich an die besten Mitarbeiter, zum richtigen Zeitpunkt, zu einem vernünftigen...
Preis, also Gehalt, wann muss ich einstellen, wann muss ich entlassen? Ich betone das immer wieder hier in dieser Vorlesung. Selbst wenn, man könnte ja denken, da steht jemand vor Ihnen, der ist der BWL-Prof und dann macht er auch noch Banken, dass ich Ihnen jetzt hier so einen Crashkurs in Teufelskapitalismus geben würde.
Das ist gar nicht der Fall. Weil Sie gewöhnen, mir wurde das damals im ersten Semester gesagt, wenn du die Einführung in die BWL Da wirst du erstmal auf Linie gebracht. Das versuche ich eben gerade hier nicht. Ich versuche Ihnen klarzumachen, dass gerade in der Personalwirtschaft und in der BWL insgesamt, wenn alles gut läuft, in der sozialen Marktwirtschaft auch der Kapitalismus, gehen wir in der Marktwirtschaft und in der sozialen Marktwirtschaft betreiben, das schon auch mit die beste Form des Wirtschaftssystems ist, die man sich wahrscheinlich unter diesen Vorstellungen in der Realität vorstellen kann. Heißt aber auch, Im Zweifelsfall müssen auch Mitarbeiter entlassen werden.
Und dann muss man sich überlegen, wie man in einer sozialen Marktwirtschaft mit Jobkürzungen, mit Entlassungen, wie man damit sozialverträglich umgehen kann. Ich werde Ihnen dann später noch Beispiele bringen, wo ich auch selber der Meinung bin, ja um Gottes Willen, das ist doch gut, dass Unternehmen pleite gehen. Es ist gut, wenn auch Menschen, wenn Mitarbeiter entlassen werden, gerade dann, wenn sie ihren Job nicht machen.
Und man muss dann differenziert schauen, Sind das Mitarbeiter, die sich nicht wehren können, die hoffentlich durch eine Gewerkschaft vertreten werden und wo dann Staat, Unternehmen und Gewerkschaften gemeinsam schauen, wie man das sozialverträglich macht? Jetzt hier in dem Beispiel reden wir über Investmentbanker mit sechsstelligem Gehalt. Wenn die entlassen werden, kriegen die eine Abfindung noch über eine halbe Million. Wenn die rausfliegen, die fallen schon sehr weich. Und da muss man sich nicht sorgen, dass die hinterher vielleicht keinen Job mehr bekommen.
Die gehen dann halt... zur nächsten Firma und verdienen dann da sechsstellig oder eventuell sogar siebenstellig. Also man muss alles differenziert betrachten, gerade im Thema Personalwirtschaft. Glaube ich, da muss man sich alle Seiten mal anschauen. So ein anderes Thema, wo wir das gerade mit Drogerieketten hatten, Schlecker.
Betriebswirtschaftlich kann man sagen, natürlich, Schlecker waren... das war irgendwie, das stand noch irgendwie mit dem Geschäftsmodell aus den 70er, 80er. Dass die pleite gegangen sind, ist ja kein Wunder. Die Familie hat sich möglicherweise da auch noch bereichert und das Ganze ist dann auch noch am Ende unsauber abgelaufen. Dann natürlich muss muss so ein Unternehmen in die Insolvenz gehen.
Das ist nicht marktfähig. Gleichzeitig, wenn dann 10.000, 20.000 Schleckerfrauen auf der Straße stehen, die werden auch keinen Job mehr bekommen. Und da muss man sich anschauen, wie man in der sozialen Marktwirtschaft das möglichst gut dann regelt. Aber alles andere wäre Planwirtschaft und das funktioniert noch weniger.
Ich sage das deswegen und fühle mich da auch so ein bisschen persönlich angegriffen. Mir wurde mal in der Evaluation gesagt, ich sollte doch weniger die Religion des Neokapitalismus predigen. Das tut schon weh.
Also ich dachte eigentlich, dass ich an der Stelle mal gar nicht so marktläubig wäre. Aber gut, ich werde Ihnen noch einige Beispiele bringen, wo man sieht, dass Marktwirtschaft, soziale Marktwirtschaft, das schon was ganz Gutes ist. Gehen wir mal weiter.
Falls Sie es bis jetzt noch nicht gesehen haben, der Unterschied, oder wir haben in den Wirtschaftswissenschaften zwei große Teilgebiete. Und die großen Teilgebiete sind die Volkswirtschaftslehre und die Betriebswirtschaftslehre. Im Englischen ist es noch vielleicht ein bisschen eindeutiger, was damit eigentlich gemeint ist.
Volkswirtschaftslehre ist das, was im Englischen eigentlich üblicherweise als Economics bezeichnet wird. Da geht es um die Funktionsweise der Volkswirtschaft oder der Volkswirtschaften als Ganzes. Und Betriebswirtschaftslehre ist häufig Business Administration, aber viel häufiger eher noch...
Management oder einfach Business. Sie studieren dann BWL an einer Business School oder an einer Management School und darin wird der Unterschied schon deutlicher. In der VWL geht es um die Funktionen, von Volkswirtschaften.
In der BWL geht es um das einzelne Unternehmen, um den einzelnen Betrieb und wie der einzelne Betrieb funktioniert, wie man den einzelnen Betrieb führt. Unternehmensführung wäre auch so ein Synonym, das man hier benutzen könnte. Deswegen sind die Fragestellungen schon anders, aber alles ist natürlich miteinander verbunden und gerade im deutschen, deutschsprachigen Bereich ist es so, wenn Sie Wirtschaftswissenschaften studieren oder auch BWL oder VWL, die ersten zwei, drei Jahre machen Sie beides. Sie müssen VWL-Kenntnisse haben, Sie müssen BWL-Kenntnisse haben, um das andere Fach jeweils studieren zu können.
Und beides zusammen formt dann die Wirtschaftswissenschaft. Wir schauen uns dann in der VWL private Haushalte, Unternehmen, den Staat und das Ausland an. In der Betriebswirtschaft.
aber immer nur den einzelnen Betrieben. Damit haben wir dann in der VWL häufig eine makroökonomische Analyse und eine makroökonomische Sichtweise auf das ganze Gebilde und in der BWL die einzelwirtschaftliche Sicht, wobei wir natürlich auch hier ein bisschen Mikro drin haben, aber dann eher volkswirtschaftlich theoretisch. Etwas zu der BWL als Wissenschaft. Was ist das Erfahrungsobjekt? Erfahrungsobjekt ist definiert als wahrnehmbarer Realitätsausschnitt, der den Hintergrund bzw.
den Ausgangspunkt des Erkenntnisstrebens darstellt. Wir wollen ja irgendwas erfahren, wir wollen irgendetwas lernen über... Dem Betrieb, das Wirtschaften. Erfahrungsobjekt, also der Hintergrund der BWL, aber auch der VWL, ist Ressourcenknappheit. Wenn wir im Schlaraffenland leben würden, bräuchten wir keine Wirtschaftswissenschaften, weil...
dann ja jeder alle Ressourcen frei verfügbar in unbegrenzter Menge hätte. Aber dadurch, dass alle Ressourcen üblicherweise knapp sind, müssen wir wirtschaften. Damit ist dann das Wirtschaften klarerweise das Umgehen mit dem Knappheitsproblem.
Wir können nicht alle alles haben, also müssen wir Ressourcen effizient verteilen und effizient einsetzen, um andere Güter und Produkte dann herzustellen. Erkenntnisobjekt beschreibt Tatbestände innerhalb des Erfahrungsobjektes, über die Wissen gewonnen werden soll. Und Erkenntnisziele beinhalten die Art des Wissens über die Tatbestände des Erkenntnisobjektes.
Sehen wir gleich, was das in der BWN ist. Das habe ich jetzt schon gesagt. Vielen Wir müssen wirtschaften oder wirtschaftlich handeln.
Das klingt erstmal recht abstrakt, aber letztlich ist alles knapp. Ressourcen sind knapp, Güter und Produkte sind knapp, aber was noch viel mehr hinzukommt ist Arbeit und Kapital ist knapp. Wir können nicht alle unbegrenzt arbeiten und wir haben nicht alle unbegrenzt Kapital zur Verfügung und das sind eigentlich gerade in der VWL die wichtigsten Produktionsfaktoren.
Arbeit und Kapital. Mit Kapital, das können Sie dann synonym auch für Produkte und alles Ähnliche nehmen, aber Arbeit muss der Mensch erbringen und Kapital sind letztlich Produktionsmöglichkeiten, Produktionsfaktoren. Und das wollen wir optimal, heißt bestmöglich einsetzen, um unsere Ziele zu verwirklichen.
Um Profit zu erwirtschaften, Gewinne zu erzielen, Produkte herzustellen. Und idealerweise werden wir natürlich nicht nur mit dem bestehenden Bestand, an Produktionsfaktoren effizient umgehen, sondern wir werden auch an der einen oder anderen Stelle versuchen, den Bestand an Produktionsfaktoren zu vergrößern. Erfahrungsobjekt der Wirtschaftswissenschaften ist der Marktprozess mit seinen Akteuren. Also wir werden uns auf Märkten bewegen. Was ist ein Markt?
Ein Markt ist der abstrakte Ort des Tausches, also der Ort an dem wir uns verhalten. in dem die Transaktionsbeziehungen stattfinden. Es ist jetzt nicht der Marktplatz, der physisch irgendwo steht, sondern Märkte können überall entstehen, auch virtuell. Oder wenn wir jetzt hier anfangen würden, Stifte zu tauschen, dann haben wir hier plötzlich einen abstrakten Markt.
Es bestehen unterschiedliche Märkte. Üblicherweise unterscheidet man einen Arbeitsmarkt, einen Kapital-oder Finanzmarkt und einen Gütermarkt. Wenn wir jetzt mal an die Pizzeria denken, sie versuchen erstmal Mitarbeiter einzustellen, dann sind sie auf dem... Arbeitsmarkt aktiv. Sie versuchen, einen Kredit zu bekommen, dann müssen sie zum Kapitalmarkt und dann mit dem Kapital kaufen sie Maschine auf dem Gütermarkt, holen sich Mitarbeiter auf dem Arbeitsmarkt, produzieren Pizzen und verkaufen die letztlich wieder auf dem Gütermarkt.
Und deswegen sind diese drei Märkte eigentlich essentiell, um hier dieses Marktgeschehen beschreiben zu können. Wir bewegen uns auf Märkten und wir haben Akteure auf diesen Märkten. Und welche Wirtschaftszeichenheiten können wir denn hier unterscheiden? Wir haben zum einen private Haushalte, das sind Sie alle, jeder von Ihnen je nach Definition vor und nach. einem Haushalt und es gibt Betriebe.
Und das ist jetzt eine feine, aber kleine, kleine, aber feine Unterscheidung. Wir sind in der Betriebswirtschaftslehre und es gibt eine Unterscheidung zwischen Betrieben und Unternehmen. Denn Betriebe können erwerbswirtschaftlich oder nicht erwerbswirtschaftlich sein, letztlich privat oder staatlich. Und wenn wir nur private Betriebe, die erwerbswirtschaftlich arbeiten, betrachten, dann sind wir bei den Unternehmen.
Ich gebe Ihnen mal ein paar Beispiele. Apple ist ein Unternehmen. Die Stadtwerke Leipzig, die vermutlich nicht erwerbswirtschaftlich arbeiten, sondern die staatlich sind, die wie ein gewöhnliches Unternehmen auch eine Dienstleistung anbieten, jetzt nicht wie die Bundeswehr.
die also auch theoretisch mit anderen Unternehmen konkurrieren können, aber die die Dienstleistung anbieten quasi zu Selbstkosten, ohne Gewinne zu erwirtschaften, dann ist das ein öffentlicher Betrieb und kein Unternehmen. Das ist die Unterscheidung. Alles sind Betriebe.
Aber private, erwerbswirtschaftlich arbeitende Betriebe sind Unternehmen und sie haben dann auch öffentliche Institutionen, öffentliche Betriebe. Dementsprechend kann man sich schon denken, Erkenntnisobjekt der Betriebswirtschaftslehre ist die Betriebswirtschaft. der Betrieb, weil wir betrachten hier bei uns sowohl staatliche als auch private Betriebe, also Unternehmen und öffentlich-rechtliche Institutionen. Klammer auf, fast immer nur Unternehmen. Wir haben auch ein Fach Public Management, da geht es um öffentliche Betriebe und der Kollege Lenk, der bei Ihnen die Einführung in die VWL hält, beschäftigt sich auch sehr stark mit Public Management und mit öffentlichen Betrieben in der VWL.
In der Fakultät geht es aber eigentlich immer nur um Unternehmen, also private, erwerbswirtschaftlich arbeitende Betriebe. Was ist denn ein Betrieb überhaupt? Der Betrieb ist eine planvolle, organisierte Wirtschaftseinheit, in der Sachgüter und Dienstleistungen erstellt und an Nachfrage abgesetzt werden.
Und dies konstituiert dann den betrieblichen Transformationsprozess. Denken Sie daran, es geht nicht immer nur um Güter, es geht teilweise auch um Dienstleistungen. Wir haben für diesen Bereich auch eine eigene Professur. Der Kollege Radic macht bei uns Dienstleistungsmanagement, weil es ja schon einen Unterschied macht. ob ich jetzt versuche, Ihnen hier ein Handy zu verkaufen oder ein Smartphone oder ob ich eine Dienstleistung anbieten möchte.
Sei es, dass ich Ihnen die Wohnung putze oder sei es, dass ich Ihnen eine Beratungsdienstleistung anbiete für 1.500, 2.000 Euro am Tag. Also da gibt es auch deutliche Unterschiede. Oder Dienstleistungen in dem Sinne, dass ich zu Ihnen komme, in das Unternehmen und Ihnen eine 3-Millionen-Euro-Maschine warte. Das ist auch eine Dienstleistung.
Aber die vermarkte ich anders und die muss ich anders managen, als wenn ich jetzt Smartphones herstellen würde. Das ist ein Betrieb. Kennt, denkt jeder.
Was sind Merkmale von Unternehmen? Unternehmen zeichnen sich zum einen durch das erwerbswirtschaftliche Prinzip aus. Heißt, wir streben nach Gewinn und wir wollen Gewinne maximieren.
Das ist jetzt der Teil, wo ich Ihnen so eine kleine Rede à la Don Gecko halten könnte. Green is good. Und am Ende zählt nur der Gewinn. Es ist teilweise richtig.
Wenn ich Sie jetzt fragen würde, was möchten Sie... sie denn mit ihrer pizzeria erreichen könnten sie jetzt sagen gute produkte er wird erzielen leckere pizzen herstellen möglichst viele pizzen herstellen einen hohen marktanteil noch mehr filialen Aber am Ende führt alles zu mehr Gewinn. Verkaufen Sie mehr Pizzen, mehr Gewinn.
Verkaufen Sie mehr Pizzen, haben Sie erstmal mehr Umsatz bei gleichen Kosten, mehr Gewinn. Wenn Sie mehr Filialen haben, haben Sie hoffentlich am Ende mehr Gewinn. Wenn Sie mehr Marktanteil haben, haben Sie am Ende hoffentlich mehr Gewinn. Am Ende führt alles eigentlich auf die Gewinne zurück, kommt alles zu den Gewinnen.
Und das ist die Zielgröße, die letztlich am klarsten ist. Alles andere ist für ein Unternehmen, das erwerbswirtschaftlich arbeitet, sekundär. Denn, jetzt stellen Sie sich mal vor, Sie gründen ein Unternehmen mit einer Bilanz, das so aussieht.
Zu klein gezeichnet, 100% Eigenkapital. Das heißt, wenn das Unternehmen pleite geht, dann ist nur Ihr Geld weg. Nur Ihr Kapital ist futsch.
Das heißt, Sie tragen volles Risiko. Heißt aber auch, jeder Euro, der in dem Unternehmen als Gewinn erwirtschaftet wird, der muss Ihnen zufließen. Sie tragen das volle Risiko.
Sie haben das ganze Kapital eingebracht. Das heißt, Sie tragen das Risiko. Also müssen Sie auch den Gewinn einstreichen dürfen.
Und ob Sie jetzt nun mehr Pizzen verkaufen oder schönere Pizzen, ist doch alles egal. Sie sind am Ende daran interessiert, Gewinne zu erwirtschaften. Sonst würden Sie kein Unternehmen gründen. Und das ist der Unterschied zwischen den erwerbswirtschaftlich arbeitenden Unternehmen und den öffentlichen Institutionen, den öffentlichen Betrieben wie Stadtwerke oder Verkehrsbetriebe oder ähnliches. Also Gewinne sind am Ende für Sie als Investor, als Eigentümer des Unternehmens, die zentrale Zeit.
Zielgröße. Es kommt dann eher noch auf die Frage an, wie wollen Sie die Gewinne erwirtschaften? Sind Sie bereit, Ihre Mitarbeiter auszubeuten?
Sind Sie bereit, schlechte Produkte anzubieten, die nicht funktionieren? Also wie sozial und wie verantwortlich und nachhaltig? agieren Sie bei Ihrem Streben nach Gewinnen. Das ist eine ganz andere Frage. Aber Gewinne wollen Sie schon erzielen, weil sonst sind Sie letztlich ein öffentlich-rechtlicher Betrieb.
Okay. Dann zeichnen sich Unternehmen durch das Autonomie-Prinzip aus. Der Eigentümer... ist in seinen betrieblichen Entscheidungen weitestgehend frei und keiner staatlichen Lenkungsbehörde unterworfen.
Wir haben keine Planwirtschaft. Wenn Sie Ihr Kapital einbringen und wenn Sie eine Pizzeria aufmachen und Sie sind der Meinung, Sie produzieren nur Nutella-Pizzen, dann ist das Ihre Entscheidung. Die Marktwirtschaft wird Sie schon in den Hintern treten, wenn das nicht ankommt. Wenn Sie also Pizzen herstellen, die keiner kaufen will, dann gehen Sie pleite und dann kommt das nächste Unternehmen.
Und... Um Ihnen mal ein Beispiel dafür zu geben, dass sowas schon gut ist, dass man nicht immer nur schreien sollte wie die Linke, privatisieren, privatisieren, äh, verstapeln, Ein schönes Beispiel. Ich weiß, 1998 waren ein paar Freunde von mir im Auslandsjahr während der Schule in Amerika.
Ich habe die dann abends nach 18 Uhr oder nach 20 Uhr angerufen. Damals gab es nur Telekom. Ich habe die angerufen, hatte dann für eine Stunde telefonat, hinterher eine Telefonrechnung von 100 Mark. So, damals war alles staatlich.
Telekommunikation war rein staatlich. Sie hatten die Deutsche Bundespost und sie konnten nur mit der Deutschen Bundespost, mit der Telekom telefonieren. Irgendwann hat man sich überlegt, der Markt muss überhaupt nicht staatlich sein. Den kann man liberalisieren, den kann man privatisieren. Heutzutage, wer krägt denn noch nach Telefonkosten?
Sie haben alle eine Flatrate auf Ihrem Handy und ich telefoniere für 3 Cent die Sekunde nach Japan. Also keinerlei Gründe für ein staatliches Eingreifen. für eine staatliche Lenkung. Und das ist zum Beispiel auch ein Bereich, da würden auch andere Politiker nie auf die Idee kommen, jetzt zu sagen, wofür müssen wir die Telekommunikation verstaatlichen, weil sie müssen alle mehr zahlen. Aber die digitale Infrastruktur kommt ja auch über die Telefonanbieter und die ist in Deutschland ja total schlecht erstgebaut.
Und wer da nicht nicht da ist, hat keine Sinnvollkeit, weil das kann ja kein Kostenprinzip-Problem sein. In anderen Ländern ist es ja auch so. Also es ist nicht optimal, vollkommen richtig. Eine Sache, die Sie sich merken können, staatliches Eingreifen muss immer gerechtfertigt sein in der Marktwirtschaft. Wenn Sie sich die USA anschauen, da ist man der Meinung quasi, der Staat darf nicht eintreten.
Also in der Marktwirtschaft muss man staatliches Eingreifen in den Marktprozess immer rechtfertigen. Und es gibt bestimmte Gründe. Sie lernen das in der VWL zum Beispiel noch, öffentliche Güter verteilen, Landesverteilen.
Und es ist so etwas, das können Sie... Wenn Sie jemanden vom Konsum nicht ausschließen können, nennt sich das mal bei öffentlichen Gütern, wenn Sie Konsumenten nicht ausschließen können, dann wird es da keinen Markt für geben, dann muss es staatlich angeboten werden. Ganz einfach, Landesverteidigung oder Feuerwehr.
Wenn jetzt zum Beispiel ein Feuerwehr kam, Ich kann sie nicht von der Nutzung, vom Konsum ausschließen. Wenn ich ein Feuerwerk veranstalte, kann jeder das Feuerwerk sehen. Würden Sie jetzt zum Beispiel bei einer großen Party noch für eine Rakete bezahlen? Ja, vielleicht nur, weil Sie selber den Spaß haben wollen, Sie wollen aber was zündeln. Aber wenn Sie einfach nur nicht das Feuerwerk anschauen möchten, können Sie einfach sagen, ich stelle mich einfach raus und ich genieße das, wofür andere bezahlt haben.
Und dann wird es irgendwann nicht mehr angeboten. Landesverteidigung ist noch klar. Für Sie würde es sich jetzt nicht lohnen, sich einen privaten Panzer zuzulegen. Das sind aber Dinge, die müssen vom Staat angeboten werden, weil sonst gibt es da kein Angebot. Der Markt kommt nicht zustande.
Und ein Grund und eine Rechtfertigung für staatliches Eingreifen sind sogenannte netzgebundene Industrien. Telekommunikation, Verkehr, Schiene. Immer dann, wenn Sie Güter haben, die netzgebunden angeboten werden, gibt es wettbewerbsrechtlich Probleme. Strom.
Strom, Gas, Wasser, Verkehr, Telekommunikation, das sind die klassischen netzgebundenen Industrien und da gibt es immer Probleme. Das werden Sie später noch lernen. Und Telekommunikation ist so ein Beispiel dafür, wo man auch nicht wirklich sauber hergegangen ist. Das, was man nicht machen kann, ist, dass man sagt, Netz und Vertrieb werden getrennt, muss von anderen Anbietern angeboten werden und es darf nicht eine Firma Netz und Produkte gleichzeitig anbieten.
Das ist so die Idee. Sie sehen das teilweise auch bei den Tankstellen. Da gibt es ja auch kein Wetter.
Da sind nämlich quasi Netz, die Tankstellen und das Produkt, Benzin, sind in einer derselben Hand. Und das müsste man auch saubererweise trennen. Also bei netzgebundenen Industrien hat man immer ein Problem.
Aber bei der Telekommunikation würde ich jetzt sagen, Problem ist, dass das Netz nicht gewartet wird oder ausgebaut wird. Und das hängt eben auch leider damit zusammen, dass der Markt nicht vernünftig liberalisiert. woanders. Aber es ist immer noch besser, als wenn sie jetzt für die Minute 3 Euro zahlen würden.
Das ist also, also ich kenne das noch von früher, da hat man wirklich auf die Uhr geschaut, um Punkt 18 Uhr 1 kommt man dann anfangen zu telefonieren, weil vorher war es zu teuer. Da hat man ja noch so Scherze, da haben sie ja noch für, wenn sie innerhalb Deutschlands nicht in ihrem Kreis telefoniert haben oder in der Stadt, haben sie ja noch für ein Ferngespräch gezahlt. Also unvorstellbar heutzutage.
Deswegen, staatliches Eingreifen gibt es nicht und wenn es das gibt, muss das gerechtfertigt werden und muss der Staat das begründen. Das macht er oft genug, ist auch okay, aber in vielen Bereichen brauchen wir das nun wirklich nicht. Wir brauchen kein staatliches Eingreifen bei der Parfümkette gegenüber. Wir brauchen auch kein Eingreifen des Staates in die Entscheidung, welche Pizzen werden angeboten. Wenn ein Eigentümer Kapital bereitstellt, trägt er das Risiko, dann soll er das entscheiden.
und wenn es klappt, ist gut, wenn nicht, dann gibt es den nächsten Anbieter. Und Privateigentum, die Verfügungsreformen An den Produktionsmitteln und am Gewinn stehen den Eigentümern zu. Es gibt kein Volksvermögen und sowohl Gewinne als auch Verluste werden vom Eigentümer getragen und der trägt das unternehmerische Risiko. Ist auch ein heikles Thema.
Es gibt auch genügend... wo quasi der Unternehmer auf unsaubere und illegale Art und Weise erst das Unternehmen schröpft, dann geht es pleite, er hat seine Schäfchen im Trockenen und die Mitarbeiter, die Angestellten schauen in die Röhre. Das sollte natürlich auch nicht passieren, aber da sind wir auch eben wieder an der Stelle. Ein Rechtssystem muss funktionieren und wir brauchen eine soziale Marktwirtschaft. Dann hat man diese Probleme nicht.
Und Erkenntnisziel der BWL ist Wissen über wirtschaftliches Handeln, das heißt über ökonomische Entscheidungen und Prozesse in Betrieben zu gewinnen. Wir möchten wissen, wie funktionieren Betriebe? Warum werden bestimmte Entscheidungen getroffen?
Warum sind andere Unternehmen erfolgreicher als andere? Auch da, jeder von Ihnen kennt Beispiele für sowas. Und ich versichere Ihnen, spätestens am Ende des Studiums werden Sie auch so ungehalten sein wie ich in manchen Fällen.
Ein Beispiel, das habe ich schon letztes Jahr, da haben sich viele darüber amüsiert. Da habe ich versucht, in einem Restaurant was zum Mitnehmen zu bestellen. Da rufe ich da an und dann sagt die Dame, oh, zum Mitnehmen, oh, das ist schlecht.
So, und dann fühle ich mich als Kunde veräppelt, weil ich mir denke, ich will konsumieren, ich will Geld bezahlen für ein Produkt und das Unternehmen sagt so, oh, ne, ich habe heute keine Lust. Ja, also zum Mitnehmen, ne, machen wir heute nicht. Ja, was mache ich? Ich gehe woanders hin.
Ich hole mir dann das Essen woanders. Und so erlebe ich zumindest alle paar Wochen wieder so Dinge, wo ich mir so denke, das kann doch eigentlich nicht sein. Soll ich jetzt irgendwelchen Firmen noch das Geld hinterher tragen und denen sagen, bitte... bitte liebe firma nicht mein geld an damit wir gewinne machen können ja nein ich hoffe darauf dass das unternehmen pleite geht und ich hoffe dass die andere unternehmer ja nein ich hoffe darauf dass ein anderes unternehmen einfach dahin kommt und sagt ich kann es besser an Nein, so ein Restaurant, ich komme ja aus Dortmund, aus der Ecke von Dortmund, da gibt es so ein Restaurant, da gehen die BVB-Spieler immer hin. Und da komme ich dann dahin, und ich meine, Dortmund ist nun wirklich nicht die Gastronomie-Landschaft.
Also, da ist alles Und dann komme ich dann hin, an einem normalen Abend, und dann frage ich dann so, gibt es Fisch für drei Personen? Haben Sie reserviert? Nein?
Ohne Reservierung. Dann wird man dann noch ausgelacht an der Tür, dafür, dass man dann nicht reserviert hat. Das ist auch ein ganz normaler Hamburger Schuppen.
Was übrigens amüsant ist, dass da die BVB-Spieler hingehen. Ich weiß nicht, erklärt vielleicht die Spielleistung. Also das war vor ein paar Jahren. Aber Sie merken, das alles ist BWL. Sie müssen sich um Kundenbindung kümmern.
Sie müssen Ihr Image pflegen. Ich brauche jetzt gar nicht anfangen mit Dieselskandal. Was ist da gerade wieder gesagt worden?
Das ist ja ganz schlimm. Wir haben jetzt gerade ein Problem, weil die bösen Kunden wollen alle saure Autos. Oh Gott.
Wir wollen wissen, warum sind firmen erfolgreicher wie lässt sich wirtschaftliches handeln begründen und vor allem was sind erfolgreiche muster das was ich jetzt gerade erzählt haben sind alles lustige anekdoten aber sie können das alles auch analysieren wie bilden sie kunden wie gehen sie mit kunden um wie können sie produkte designen die auch dazu führen dass sie langfristig erfolgreich sind und was führt dazu dass sie am markt bestehen können und noch mal Sie werden irgendwann auch Unternehmen kennenlernen, wo Sie sich wünschen, Sie würden weitergehen. Ist einfach so. Davon lebt eine Marktwirtschaft, dass es sich verbessert und dass wir auch bessere Produkte bekommen. Es gibt Betriebe, habe ich gerade schon erwähnt.
Neben den Unternehmen gibt es auch gemeinnützige sogenannte Non-Profit Organizations und es gibt öffentliche Betriebe. NPOs arbeiten nach dem Kostendeckungsprinzip. Das heißt, da deckt der Atomkraftwerk.
Ertrag, gerade genau die Kosten. Da arbeiten Sie zu Selbstkosten und Sie erzielen keine Gewinne. Warum macht man es zu Selbstkosten, sodass das gerade kostendeckend ist? Weil Sie sagen, Sie wollen, dass Sie die Kosten Produkt anbieten, aber zu dem geringstmöglichen Preis, so dass sie als NPO nicht selber in die Insolvenz gehen. Also unter den eigenen Kosten können sie es nicht anbieten, aber so dass Ertrag gleich Kosten ist, das geht natürlich.
Öffentliche Betriebe arbeiten fast immer nach dem sogenannten Zuschussprinzip. Das heißt, da muss der Eigentümer, meistens eine Stadt oder eine Kommune oder ein Kreis, die müssen sogar noch Geld zuschießen, damit... das Angebot angeboten werden kann.
Kennt jemand ein Beispiel für einen öffentlichen Betrieb, der definitiv nach dem Zuschussprinzip arbeitet? Öffentlicher Nachverkehr. Öffentlicher Nachverkehr, das könnte vielleicht auch sogar noch... so funktionieren.
Theater, Oper, eindeutig mein wenigstes Beispiel. Mensa auch, wobei bei der Mensa, die könnte, da muss man es so sagen, Theater und Oper sind deswegen ein gutes Beispiel, weil wenn es nicht die Met ist in New York, wird die nie wirklich Gewinne erzielen können oder zu Selbstkosten arbeiten können. Bei der Mensa würde ich sagen, wenn die einfach die Preise erhöhen würden, Könnten die das theoretisch auch, aber die Mensa verbraucht tatsächlich, gerade das Ziel ja, sehr vergünstigt, subventioniert, ihnen günstige Essen anzubieten. Hallenbäder, mein Lieblingsbeispiel ist mal eine Eishalle.
Eine Eishalle ist sowas von unrentabel, die muss immer bezuschusst werden, weil sonst können sie die nicht anbieten. Dann wird es auch keine Eishorthallen geben, wenn da jetzt nicht ein Eishockeyverein spielt. Aber eine ganz kleine normale Eishorthalle für den Privatgebrauch gibt es nicht. nicht. Das ist die Unterscheidung zwischen NPOs, die sind zwar privat, aber Non-Profit und es gibt Zuschussbetriebe und damit beschäftigt man sich mit den öffentlichen Betrieben in der öffentlichen BWL oder Public Management.
Und merken Sie sich, jedes Unternehmen ist ein Betrieb, aber nicht jeder Betrieb ist ein Unternehmen. Sollte jetzt klar sein. Gut, erstmal Fragen bis dahin.
Was ist ein Betrieb? Womit beschäftigen wir uns hier? Ich werde mal versuchen, einen meiner Bachelor-Studenten im höheren Semester, der seine Abschlussarbeit schreibt, ich werde mal schauen, ob mich jemand dazu bewegen kann, mal zurück mal in 10 Minuten zu ihm zu kommen und ihm mal zu erzählen, worüber der eigentlich in seiner Bachelorarbeit schreibt. Dann können Sie mal so direkt in den ersten Wochen mal einen Eindruck davon gewinnen, was am Ende nach drei Jahren eigentlich so ansteht und wohin die Reise gehen soll. Denn am Ende der Studie...
sollen sie natürlich schon verstehen, warum sind einige Unternehmen erfolgreicher, wie können sie das untersuchen oder wenn sie in einem Unternehmen arbeiten, wie können sie da eventuell auch darauf hinarbeiten, dass diese Unternehmen erfolgreicher in Zukunft unterwegs sind. Vielleicht wollen sie auch selber Unternehmen gründen. Ja, welche, wenn Sie sonst keine Fragen bis zu der Stelle haben, was gibt es denn alles noch in der BWL?
Das, was wir hier letztlich so machen, das ist eigentlich allgemeine BWL, einfach mal alles im Rundumschiff. Die BWL besteht aber natürlich aus verschiedenen Spezialgebieten. Das habe ich in der Einführungsveranstaltung in der letzten Woche mal erwähnt. In anderen Fächern ist das klar.
In der Medizin haben Sie die Augenheilkunde, die Chirurgie, die HNO-Kunde, die Orthopädie und was nicht alles. Was haben Sie denn in der BWL? In der BWL? Schauen wir uns entweder unterschiedliche Funktionen an oder unterschiedliche Wirtschaftszweige oder unterschiedliche Methoden. Dann fangen wir an.
Beschaffungswirtschaft. In der Beschaffungswirtschaft geht es darum zu schauen, wie komme ich an die Rohstoffe, die ich benötige. Dann haben wir die Produktionswirtschaft.
Da geht es um effiziente und regelmäßige Produktion. Wie muss ich meinen Produktionsprozess aufbauen? Sie waren alle schon in der Mensa, denke ich.
Achten Sie mal auf etwas in der Mensa. Gibt es irgendwas, was Sie in der Mensa schon richtig gestört haben? In der Produktionswirtschaft würde man sich im sogenannten Supply Chain Management anschauen, wie laufen denn die Rohstoffe rein, wie laufen die Produkte raus und wie sind auch die Arbeitsabläufe und die Produktionsabläufe. Und in dieser Mensa finde ich, ich will jetzt da niemanden reinreiben, aber ich finde, wenn man mal in der Mensa...
Dann sieht man sofort, da hat sich niemand Gedanken darüber gemacht, wie eigentlich die Kundenströme sind. Wenn Sie nämlich das Essen fertig haben und dann Ihr Tablett wegbringen wollen, dann rennen Sie genau einmal quer durch den Strom der Strömung. die gerade von den Kassen kommen. Und es ist ein heilloses Chaos. In anderen Mensen, achten Sie mal darauf, da ist ganz genau festgelegt quasi, hier ist die Essensausgabe, Sie kommen da raus, hier sind die Tische, und hier ist ein Rollband, und dann laufen Sie so durch, geben hier die Tabletts ab, und hier ist eine Treppe, und Sie kommen raus.
Das hat man bei unserer Mensa leider nicht so ganz bedacht. Ein ganz simples Beispiel dafür, wie man in der Produktionswirtschaft Produktionsabläufe, natürlich anders als jetzt ein Mensaessen, aber schon in der gleichen Art und Weise, wie man Produktionsabläufe optimieren würde. Ich habe mal von einem Architekten gehört, ganz interessant, auch die Idee, wenn da neue Gebäude gebaut werden und es darum geht, Gehwege zu erstellen. Wissen Sie, was die teilweise machen?
Wenn es um die Frage geht, wie werden die Gehwege angelegt, die Pflanzen rasen und gucken sich dann einfach erstmal nach ein paar Wochen an, wo sind denn die Trampelfarben. Die legen einfach keine Wege an und die lassen einfach nur Gras wachsen und gucken. dann wo laufen denn die Leute einfach natürlich her.
Und da wo dann wirklich der Trampelfahrt ist, da wird dann ein Weg geflastert. Punkt. Weil wenn Sie so einen Weg anlegen, weiß doch keiner, ob das die beste Lösung ist und eventuell legen Sie einen Weg an und jeder kennt das, irgendwie geht es dann noch nach.
eine Abkürzung und dann läuft man einfach über die Wiese. Und um das zu umgehen, kann man das umgekehrt auch machen. All das sind so Ideen, die man auch in der Produktionswirtschaft einsetzt.
Und da geht es dann um Fließbandfertigung, um Rohstoffanlieferung und ganz amüsant Um das mal sehr plastisch zu machen, ich weiß, im Sommer habe ich das Coolste gemacht, was man sich vorstellen kann. Fabrikführung Ben & Jerry's in Vermont. Ja, mit Probe.
Die Fabrikanlage für Ben & Jerry's in Vermont, ohne dass ich jetzt Schleifwährung machen möchte, die Fabrikanlage, also der Raum, wo das Eis hergestellt wird, ist ungefähr so groß wie die halbe Hörsaal. Das reicht. Und wir sehen da, da stehen im Füllmord die Lasser mit der Milch und mit dem Zucker, mehr kommt da ja fast nicht rein. und mit den einzelnen Cookies, die da reingemischt werden.
Und da reicht eine Produktionsanlage, die ist eigentlich hier nur so groß, wie hier ein gerichtetes Hörsaal. Das reicht. Und da laufen sechs Mitarbeiter rum.
Das reicht. Also das ist keine riesen Fabrikanlage wie vielleicht Porsche hier um die Ecke, sondern das ist ein kleiner Raum. So, und sowas muss optimiert sein.
Und da sehen Sie auch, das sind tausend Maschinen, die ineinander greifen und wo das alles dann zusammenläuft. Und also... Also wenn es da nicht noch Eis gegeben hätte, wäre das eher unspektakulär gewesen. Aber gut. Produktionswirtschaft, Personalwirtschaft, Menschen einstellen, Menschen und Mitarbeiter gewinnen und bezahlen, richtiges Gehalt finden.
All sowas machen sie hier in der Personalwirtschaft. Absatzwirtschaft, Marketing, Finanzwirtschaft. Wie bekomme ich Kapital?
Wie setze ich Kapital ein? Wie finanziere ich Investitionen? Wie investiere ich? Was mache ich mit meinem Kapital? Organisation ist der Bereich, wo es darum geht, wie gliedrig mein Unternehmen auf.
Wenn Sie jetzt eine Twizeria gründen, ist es eine GmbH vermutlich, das ist eine Organisation, das ist kein großes Thema. Aber achten Sie einfach mal darauf, wenn Sie zu Kaufland, dm, Rossmann oder irgendein anderes Unternehmen, in die Filiale gehen, irgendwo an der Seite ist auch meistens ein Blatt Papier oder ein Schild, wo draufsteht, zu kontaktieren in dem Fall. Und da steht ja nicht in Kaufland, Neckar, Sutt, sondern da steht dann so was drauf wie Kaufland Vertriebsgesellschaft Nordost in Halle KG oder irgendwas anderes.
Oder DM Sachsen bla bla bla in Leipzig könnte da stehen. Und das ist die Frage, da geht es um die Organisation des Unternehmens. Welche Rechtsform wähle ich, welche Tochtergesellschaften gründe ich, wie gliedere ich mein Unternehmen auf, denn ab einer gewissen Mitarbeiterzahl wird es sonst so unübersichtlich. Die Deutsche Bank ist berühmt, berüchtigt dafür, dass die tausende Tochtergesellschaften haben.
Und da brauchen sie also ganze Tapeten, um da die Unternehmensstruktur abbilden zu können. Weil die einfach so viele Tochtergesellschaften haben, die sie nicht haben. im In-und Ausland haben, da blickt keiner durch. Logistik ist mit der Produktionswirtschaft eng verbunden und Informationswirtschaft ist einfach IT. Das sind die Funktionen.
Da geht es wirklich darum, was passiert in dem Unternehmen. Sie können dann auch einzelne BWL-Teilbereiche unterscheiden. je nachdem welche wirtschaftswege sie betrachten banken verkehrsbetriebe versicherung handel oder industrie das sind so die wichtigsten industrie zwei einfach produzieren das in gewerbe das ist schrägstrich Industrie, Handel, Banken, Versicherungen und Verkehrsbetriebe, Telekommunikation.
Können Sie also Industriesektoren betrachten und da eine spezielle BWL sich überlegen. Und dann gibt es noch Methoden, klar, Wirtschaftsinformatik, IT, Unternehmensrechnung, Controlling. Ich werde später noch was dazu sagen. Operations Research, das ist ein Wort, das kennen Sie vermutlich noch nicht. Sie werden es auch hier bei uns vielleicht nur mal lernen.
OR ist quasi... Mathe plus BWL. Wenn Sie mathematische Methoden in der Betriebswirtschaftslehre einsetzen, dann nennt man das heutzutage Operations Research.
Da geht es vor allem um Optimierung. Produktionsprozesse, Produktionsprogramme optimieren. Kosten senken und das mit anspruchsvollen mathematischen Optimierungsverfahren.
Es ist ganz spannend, wie das entstanden ist. Das ist entstanden im Zweiten Weltkrieg durch die Versuche Atlantikrouten für Geleitzüge zu optimieren, also zu schauen, wie muss ich die Schiffe mit einer möglichst geringen Anzahl an Zerstörern durch den Atlantik nach Europa schicken, Amerikaner nach England, um die VU-Boot-Angriffen zu schützen. Da hat man dann auch optimale Wege, optimale Routen geplant und das hat man im OR gemacht.
Erkenntnisziele der BWL. Wir versuchen hier natürlich, weil wir auch eine Wissenschaft sind, eine Terminologie zu entwickeln, eine Fachsprache zu entwickeln, zu nutzen, Systematisierung und Klassifizierung vorzunehmen. für Phänomene, für Unternehmen, für Erkenntnisse, allgemein für betriebswirtschaftliche Phänomene.
Und das ist das Beschreibungsziel unserer Fachdisziplin. Was versuchen wir dann zu gewinnen? Ich habe das jetzt immer so beschrieben als... Ja, wir wollen wissen, welches Unternehmen erfolgreicher ist als ein anderes Unternehmen.
Wir versuchen das gesetzmäßig herauszufinden. Also gesetzesartige, gesetzesmäßige Aussagen treffen zu können über Unternehmen im Allgemeinen. und nicht über ein spezielles Unternehmen.
Wir betrachten natürlich auch einzelne Unternehmen, aber dann eher als Case Studies, als Fallstudien, um daran verdeutlichen zu können. Also zum Beispiel hier die Firma mit dem Apfel, die hat dies oder jenes richtig gemacht. Oder Microsoft hat das und das richtig und das und das falsch gemacht. Aber das sind immer Einzelbeispiele, um allgemeingültige Gesetzmäßigkeiten herleiten zu können.
Und dann versuchen wir natürlich Handlungsempfehlungen herzuleiten. So ähnlich wie die Medizin auch Krankheiten beschreibt, systematisch versucht in der Epidemiologie zu zeigen, okay, das ist auch breit verbreitet und weit verbreitet, versuchen wir auch hier Gegenmaßnahmen und Handlungsempfehlungen abzuleiten. Und wir versuchen, entsprechend praxisgestützt oder entscheidungsorientiert, auch durch Anwendung von betriebswirtschaftlichen Theorien, versuchen wir hier Handlungsempfehlungen abzuleiten, um sagen zu können, lieber Staat, lieber Manager, lieber Eigentümer, mach das so und so, dann wirst du erfolgreich sein.
Und das ist das Endziel hier in der Betriebswirtschaftslehre. Wir versuchen am Ende schon auch Handlungsempfehlungen geben zu können und haben natürlich immer den Unternehmer im Blickpunkt, häufig aber auch den Staat oder andere Akteure. Und wie wir das machen, ist eben, also auf unterschiedliche Arten und Weisen machen wir das. Die Wirtschaftswissenschaften, wie viele andere Wirtschaftswissenschaften auch, versuchen, sich diesem Thema auf zweierlei Art zu... Wir können das einerseits positiv, andererseits normativ machen.
Positive Analysen versuchen einfach das zu beschreiben, was in der Realität beobachtbar ist. Ich sehe, die eine Firma ist erfolgreich. Ich sehe, ich kann beobachten, dass das und das Handeln erfolgreich ist.
und Gewinne abwirft. Und dann versuche ich, das, was ich in der Realität beobachten kann, zu erklären. Warum ist das erfolgreich? Normativ geht es anders vor. Da überlege ich mir ein Modell.
Da überlege ich mir, wie sollte es denn theoretisch aussehen und was sollte theoretisch gut funktionieren. Und dann belege ich die Theorie mit der Empirie. Und wenn rauskommt, es passt, wunderbar.
Dann habe ich die Theorie. Theorie nicht widerlegen können. Oder aber, ich stelle fest, Theorie und Empirie passen nicht zueinander, dann muss ich an der Theorie schrauben. Dann habe ich ein Modell entwickelt, das noch nicht ganz zur Realität passt. Das ist dann wichtig, gerade auch wenn es um staatliches Handeln geht, weil ich dann mir überlegen muss, wie sollte es denn theoretisch aussehen?
Ich lege normativ fest, wie sollte sich der Staat verhalten? Und dann schaue ich an, tut er es auch wirklich so oder tut er es nicht so? Und das sind die beiden grundsätzlich unterschiedlichen Herangehensweisen, die ich wählen kann, um hier in der BWL zu Erkenntnissen zu kommen.
Gut. Hier ist auf der nächsten Folie mal ein Beispiel für eine solche Theorie angegeben. Für eine betriebswirtschaftliche Theorie, weil häufig dann immer so gedacht wird, die BWL wäre so wirklich völlig theorienlos hier. Da würde es nur darum gehen, Sie zu einem guten Manager auszubilden.
Ganz in der Hand. Die Transaktionskostentheorie ist so ein Beispiel für eine Theorie. Man kann auch sagen, Transaktionskosten sind die Betriebskosten des Wirtschaftssystems. Und ich versuche Ihnen erstmal zu erklären, was sind überhaupt Transaktionskosten.
Transaktionskosten sind Kosten, die in allen Phasen einer wirtschaftlichen Transaktion anfallen können. Für die Anbahnung, das sind Ex-Amte-Transaktionskosten, bei der Durchführung und später Ex-Post bei der Kontrolle und Anpassung der Transaktion. Jetzt gehen wir mal durch.
Ich möchte jetzt diesen Stift hier verkaufen. Ich möchte also eine Transaktion durchführen. Stift für Geld. Jetzt muss ich was als erstes machen. Ich muss mir überlegen, was ist denn meine Preisbereitschaft?
Wie viel möchte ich dafür haben? Was mache ich? Ich gehe ins Internet.
Ich schaue mal nach, was kostet denn so ein Stift neu? Dann habe ich Suchkosten. Dann muss ich mir einen Transaktionspartner suchen. Muss mir also überlegen, wo kann ich denn so einen Stift verkaufen? Vielleicht auf einer Plattform für Stiffe.
oder bei eBay, wo auch immer. Dann habe ich weitere Transaktionspartnerkosten. Ich suche mir einen Transaktionspartner. Ich habe Screeningkosten, dass ich sehe, ich muss mich informieren über mögliche Vertragspartner, über die Preise und dann habe ich Signalingkosten. Signaling ist immer dann gegeben, wenn ich irgendwie ein Signal in den Markt setze, muss.
Was könnten denn Signalingkosten hier in dem Fall sein? Ja, das geht in die richtige Richtung. Signaling heißt aber meistens, dass ich andere Vertragspartner erstmal von mir überzeugen muss.
Was könnte das sein? Werbung. Werbung, ja, das ist auch eher so Anwarnungskosten. Vielleicht auch Anwarnungskosten? Ja, das ist gut.
Anwarnungskosten, Signalingkosten könnten zum Beispiel darin bestehen, dass ich bei Ebay anmelde, ich dann einen Schufa-Auszug einstelle, ich eine E-Mail-Adresse habe, die vernünftig ist, also vernünftig klingt und nicht irgendwie the honk at blablabla. Dass ich also dem Vertragspartner signalisiere, wenn du mit mir abschließt, kriegst du auch dein Geld. Bei eBay zum Beispiel jetzt nicht sonderlich relevant, aber wenn Sie jetzt mal daran denken, Sie verkaufen ein Auto, Sie verkaufen ein Haus.
Haben Sie zum Beispiel auch Signaling-Kosten, dass Sie zum Beispiel erstmal da nehmen müssen, das ist überhaupt mein Auto, das ist überhaupt mein Haus und Sie können das verkaufen. Das sind Signaling-Kosten. Bei der Durchführung, Vereinbarung und Verhandlungskosten, Absicherungskosten. Die Durchführungskosten wären die Ebay-Gebühren.
Oder dass ich sage, ich schicke den Stift jetzt ab, aber ich habe den irgendwie versichert. Ich habe irgendwie eine Versicherung dagegen, dass der Vertragspartner nicht zahlt. Und dann hinterher habe ich Kontrolle und Anpassung in Ex-Post-Situationen. Kosten für die Überwachung der Leistung des Transaktionspartners, sogenannte Agency Costs oder Monitoring Costs, ist hier bei dem Stiftung relevant.
Aber, das erkläre ich jetzt Ihnen nochmal zum Schluss, das ist ganz spannend, das ganze Transaktionskosten hängt auch sehr stark mit Informationsasymmetrie. zusammen. Sie werden in der VW und auch in der BW erstmal häufig anfangen und sagen, wir haben eine perfekte Macht. Wir haben keine Steuern, wir haben keine Transaktionskosten, wir können problemlos hier einen Stift, wir können hier teilen, wir können hier können den kaufen, fernkaufen, alles kann ich dir sagen. Aber in dieser perfekten Welt, die ist natürlich nicht realitätsnah.
Also werden Sie anfangen, da Imperfektionen, Friktionen einzubauen. Sie haben plötzlich Steuern, Sie haben Transaktionskosten und Informationsasymmetrie. Und jetzt stellen wir uns mal vor, ich stelle eine Person hier im Raum ein als Mitglied.
Dann, wenn ich jetzt sage, ich möchte Sie einstellen, sage ich, okay, Sie sagen mir, Sie sind qualifiziert. Sie sind es eventuell aber gar nicht. Jetzt habe ich das Problem, unsere Informationen sind asymmetrisch.
Ich kann nicht sehen, ob Sie qualifiziert sind für den Job oder nicht. Ich muss Sie auf gut Glück einstellen. Dann haben wir erstmal Vorvertragsabschluss Informationsasymmetrie. Wenn Sie jetzt nicht qualifiziert sind, der Kommilitone Sie, Sie sind qualifiziert und ich habe Sie beide zur Auswahl, würde ich dann sagen, für die qualifizierte Person zahle ich 10 Euro die Stunde, für die qualifizierte Person 20 Euro die Stunde. Und idealerweise würde ich jetzt sagen, Sie kriegen 10, Sie kriegen 20 Euro die Stunde.
Aber wenn ich Sie beide nicht beurteilen kann, habe ich ein Problem und das führt zu sogenannter adverser Selektion. ich stelle jetzt einen von ihnen ein und ich muss gehen ja erstmal gehaltsangebot macht und wenn ich jetzt schon weiß einer von ihnen hat keine ahnung 20 euro werden direkt werden wäre eine einfache möglichkeit gesagt sie wissen ich bin qualifiziert, ich müsste eigentlich 20 Euro kriegen, sie kommen dann. Und der Kommilitone, der denkt sich, wunderbar, eigentlich dürfte ich nur 10 bekommen, ich kriege jetzt aber 15, sie heuern bei mir an.
Und das ist die aktuellen Selektion, ich stelle am Ende nur noch die Stecken. Das kann sie überall, bei Autos, bei Gebrauchtwagen. Immer wenn sie vorvertragsabschluss Informationsasylmetrie vorliegen haben, kann es zu Adversarilektionen kommen.
Gleiches Beispiel, berühmt, dafür hat es übrigens auch einen Weltpreis gegeben. Versicherung, Krankenversicherung, Raucher, keine Raucher. Sie sind ja Raucher, Sie sind nicht Raucher.
Ich biete Ihnen meine Krankenversicherung an, für 100 Euro im Monat. So, Sie sind Raucher, Sie müssen eigentlich 200 bezahlen. Sie sind nicht Raucher, Sie müssen eigentlich 50 bezahlen.
Wenn ich Ihnen beiden jetzt einen Einheitsvertrag anbiete, eine Einheitsprämie, dann komme ich als Versicherung nur die Raucher. Adverselektion. Ich selektiere genau die Vertragspartner, die für mich schlecht sind.
Und wenn ich nur Raucher habe, bräuchte ich ja eigentlich einen Durchschnittspreis von 200 Euro. Habe aber nur 100 Euro. Und dann habe ich Ihnen genau das Produkt, das ich ganz schnell aus dem Markt verschwinde, durchgebracht. unter meinen Kosten Umsatz erzielen. Das ist Abwehrselektion vor Vertragsabschluss.
Und Sie wissen ganz genau, was passiert, was mache ich? Sie kommen mit Zeugnissen an. Wir versuchen, und das sind Ihre Signaling-Costs, Sie müssen mir signalisieren, dass Sie qualifiziert sind.
Sie müssen sich ein Zeugnis holen und Sie müssen sich das Zeugnis ausdrucken lassen. Das sind Ihre Kosten und wir haben plötzlich Informationsasymmetrie und wir brauchen Transaktionskosten, die wir investieren müssen oder ausgeben müssen. damit wir diese Informationsasymmetrie abbauen können. Dann bahnen wir das Ganze an, wir führen das Ganze durch und dann geht es weiter, dann gibt es ex post auch Informationsasymmetrie.
Ich stelle sie ein, ich weiß, sie sind qualifiziert, ich zahle ihnen 20 Euro. Und was mache ich? Ich bin ja der Eigentümer. ich bin ja der Unternehmer, ich sitze zu Hause und spiele ab nächster Woche irgendwas auf der Playstation, aber ich bin nicht jeden Tag im Unternehmen. Ich stelle sie in meine Pizzeria und sie sollen da Pizzen backen und verkaufen.
Und was machen sie? Sie dann noch im Hängen. Kennt auch jeder aus der Realität Mitarbeiter mit einem Festgehalt, die nicht Eigentümer sind, haben einen Anreiz einfach zu sagen, ich fahre meine Arbeitskraft runter.
Und dann arbeiten sie nicht, sie kommen 10 Minuten später, sie gehen eine Stunde früher. Solange ich sie nicht kontrolliere, können sie alles machen, was sie wollen. Sie kriegen ja ihr Geld. Und dann haben sie Ex-Post-Informationsabschlüsse.
Symmetrie. Ich kann nicht Ihre Leistung permanent beobachten. Und dann muss ich entweder Sie monitoren, ich muss eine Kamera, wenn das rechtlich ginge, würde ich sagen, ich setze erstmal eine Stechuhr ein, ich setze eine Kamera, stelle eine Kamera auf und ich beobachte, ob Sie wirklich arbeiten.
Das geht zwar nicht rechtlich, aber theoretisch wäre es ja denkbar. Dann habe ich Monitoring Costs. Oder ich habe Agency-Costs, dass ich mich dafür sorge, dass sie einen Anreiz haben, fleißig zu sein. Aber das kriege ich nicht ohne Kosten hin. Das sind dann Agency-Costs.
Das, was man ex post hat, das nennt sich Moral Hazard. Nicht das moralische Risiko, dass Sie den Vertrag abschließen und sich danach unmoralisch verhalten. Heißt einfach, Sie sind sauber. Adverse Selektion, Moral Hazard, Vorvertragsabfluss, Nachvertragsabfluss, ganz, ganz wichtige Dinge.
kriegen in der gesamten BWL überall im Sinn schon. Bei Versicherungen, bei Banken, im Verhältnis zum Manager, bei Mitarbeitern, beim Vertragsabschluss. All das sind Kosten der Informationsassoziation, dass sich irgendjemand nicht an Verträge hält oder aber sie systematisch die falschen Vertragsparten auswählen. Und das Ganze beschäftigt, ich glaube, ich habe irgendwo noch Platz zum Schreiben, ja. Das Ganze betrifft insbesondere das sogenannte Principal Agent.
Ich mach's mal auf Englisch. Problem. Oder das Prinzipal-Agenten-Problem.
Das erkläre ich noch, dann sind Sie entlassen, weil ich schon wieder was vor mir habe. Jedes Unternehmen hat immer die Konstellation, Eigentümer, Mitarbeiter. weiter.
Gehen wir nochmal auf die Pizzeria. Ich bin der Eigentümer, ich mache die Pizzeria auf, aber ich arbeite nicht den ganzen Tag in der Pizzeria. Ich habe das Kapital bereitgestellt und Sie sind jetzt der Pizzabäcker. Genau das gleiche problem ich stelle sie ein ich bin daran interessiert dass er gewinnt möglichst groß sie sind daran interessiert dass ihr preis-leistungs-verhältnis wirklich hoch schieben das heißt beim festen gehalt ihre arbeitsbelastung reduzieren also möglichst wenig für ihr fixgehalt arbeiten und damit haben wir unterschiedliche anreize der unternehmer will gewinnen der arbeitnehmer will ein festes gehalt und bei festem gehalt möglichst wenig dafür arbeiten Also Lohn, Schulden, Lohn. Und je mehr Gewinne erwirtschaftet werden, desto mehr Geld bekommt der Eigentümer, aber der Arbeitnehmer sieht nichts davon.
Der wird ja nicht erfolgsabhängig vergütet. Und deswegen haben wir auf der Unternehmerseite den Prinzipal, den Principal, dem gehört das Unternehmen, der beschäftigt einen Agenten, der für ihn arbeitet. Und der Principal muss dafür sorgen, dass der Agent... sich im Sinne des Prinzipals verhält.
Würde bedeuten, für jede Pizza, die Sie verkaufen, kriegen Sie 5 Cent auf Ihr Fixgehalt drauf. Dann haben Sie plötzlich auch einen Anreiz, dass Sie fleißig sind. Ein schwieriges Problem, eine einfache Lösungsmöglichkeit, die nicht immer funktioniert, erfolgsabhängige Vergütung.
Wenn Sie sich mal gefragt haben, warum kriegt ein Manager, ein Forschungsvorsitzender einen Dachzorn, kriegt er eine Million Fixgehalt, und gewinnt für 20 Millionen noch on top bei volksabhängiger Vergütung. Das ist genau das. Die Idee, dass Sie den Manager dazu führen müssen, dass er sich im Sinne des Unternehmers verhält, dass er einen Anreiz bekommt, sich im besten Sinne für den Unternehmer einzusetzen.
Ansonsten sprecht er sich die Millionen ein. Und Fernseiten dienen zwar an den ganzen Tagen. Das ist das Principal-Agent-Problem, das werden wir noch an vielen Stellen hier in der Vorlesung kennenlernen. Und an der Stelle, glaube ich, macht es Sinn, da erstmal aufzuhören. Haben Sie noch Fragen?
Nein? Dann danke ich Ihnen für die Aufmerksamkeit und wünsche Ihnen noch eine schöne Woche. Dankeschön.