Ich taufe dich auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Diese Formel hören wir, wann immer ein Kind oder ein Erwachsene in der Kirche getauft wird. Vater, Sohn, Heiliger Geist.
Christlicher geht es kaum. Aber werfen wir einen Blick in die Bibel, finden wir weit und breit keine ausformulierte Trinitätslehre. Warum also sprechen wir so selbstverständlich von der Dreieinigkeit Gottes? Das Konzept der Dreieinigkeit Gottes wurde im 4. Jahrhundert in einem Bekenntnis festgelegt. Dieses Bekenntnis trägt den handlichen Namen Niceno-Constantinopolitanum.
Bis das Niceno-Constantinopolitanum feststand, war es allerdings ein weiter Weg. Im Wesentlichen wird es 325 auf dem Konzil von Nicea verfasst. und 381 auf dem Konzil von Konstantinopel um den Paragrafen zum Heiligen Geist ergänzt.
Doch was auf den ersten Blick aussieht wie eine geradlinige Entwicklung, ist in Wirklichkeit alles andere als linear. Dazwischen liegt ein jahrzehntelang andauernder Streit, um die Frage, wie die Person Jesu Christi und auch die des Heiligen Geistes theologisch zu deuten sind. Der Trinitarische Streit. Dabei geht es um nichts Geringeres als die Identität des Christentums und die zentrale Frage nach der Erlösung. Doch erstmal zurück nach Nicea.
Das Konzil von Nicea wurde 325 vom römischen Kaiser Konstantin einberufen, um einen gravierenden Konflikt in Alexandrien zu schlichten, der die Reichseinheit zu gefährden drohte. Alles begann im Jahr 318 mit einem kontroversen Presbyter aus Alexandrien. Vorhang auf für den arianischen Streit.
Den Ausgangskonflikt des Trinitarischen Streites. Der Presbyter Arius vertrat im Jahr 318 die These, es gab eine Zeit, da er nicht war. Gemeint ist der Logos, als welcher Jesus im Johannesevangelium bezeichnet wird.
Wenn im Johannesprolog vom Wort die Rede ist, dann steht dort im griechischen Originaltext Logos. Also heißt es in Johannes 1,1 Im Anfang war der Logos und der Logos war bei Gott und Gott war der Logos. Das heißt, Jesus war schon vor seiner irdischen Existenz bei Gott. Man nennt das Präexistenz. Aber war er deswegen schon immer da, zeitlos, ewig, ohne Anfang wie Gott selbst?
Arius meinte, nein. Der Sohn Gottes sei ein Geschöpf. Das erste und vollkommene zwar, aber dennoch ein Geschöpf. Eine solche Vorstellung war für viele Menschen eine große Provokation. Wenn Christus selbst ein Geschöpf sei, wie kann er dann die Menschheit erlösen?
Die Bischöfe waren in Aufruhr. Aus diesem Grund wurde Arius von seinem Bischof Alexander von Alexandrien auf einer Synode im Jahre 319 exkommuniziert, also der Kirche verwiesen. Ein in dieser Zeit recht üblicher Umgang mit Theologen, die eine andere Position als die eigene vertraten. Das ließ sich Arius aber nicht gefallen und mobilisierte geschickt seine einflussreichen Freunde unter den Originisten des Ostens, vor allem Euseb von Nicomedia und Euseb von Caesarea.
Diese erklärten Arius auf eigenen Synoden, kurzerhand für rechtgläubig. Der Konflikt war eskaliert und Befriedungsversuche scheiterten. Kaiser Konstantin sah schon sein Reich zerbrechen und berief im Jahr 325 die vorhin erwähnte Synode in Izea ein, das erste ökumenische Konzil. Das Ergebnis dieses Konzils ist das Nicenum, die Vorgängerversion des Niceno-Konstantinopolitanums.
Unter anderem wurde auf dem Konzil die Formel, der Sohn sei homoousius, also wesensgleich mit dem Vater, festgelegt, um den arianischen Streit zu schlichten. Christus sei Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen. Das heißt, Jesus ist Gott und kein Geschöpf.
Arius konnte sich also nicht durchsetzen. Aber stopp! Um zu verstehen, warum der Konflikt um eine Aussage von einem Presbytern Alexandrien dermaßen eskalierte und sogar zu einem reichsweiten Konzil geführt hat, müssen wir uns anschauen, was die Frage nach der Göttlichkeit Christi für die Christen dieser Zeit bedeutet. Auf was für einem Spielfeld findet dieser Konflikt statt?
Zuerst, was hat Arius dagegen, Jesus als Gott zu bezeichnen? Als wesentlichste Eigenschaft Gottes gilt für Arius entsprechend des Gottesbildes der antiken Philosophen seine Einheit als ungeteilter Ursprung und seine absolute Transzendenz. Ein zweites, ewiges Element der Welt ist die Welt. hieße, den ungeteilten Ursprung zu teilen, was ein Widerspruch in sich wäre. Wie passt der Logos, also Jesus, dann in dieses Konzept?
Arius versteht es so, dass der Logos vor allen Zeiten nach dem Willen und Ratsschluss des Vaters zu existieren begann. Er hat also einen zeitlichen Anfang, der jedoch vor unserer irdischen Zeit beginnt. Das meint Arius, wenn er sagt, es gab eine Zeit, da er nicht war.
Und genau da liegt für Alexander das Problem. In Alexanders Theologie sind Logos und Gott untrennbar. Der Vater kann ohne den Sohn nicht gedacht werden.
Christus ist quasi deckungsgleich mit dem Vater. Die Göttlichkeit Christi ist für ihn ein entscheidender Bestandteil christlicher Lehre und genau die sieht er durch Arius'Auffassungen gefährdet. Wenn Jesus selbst ein Geschöpf ist, wie kann er dann die Macht haben, uns zu erlösen?
Und macht es Jesus nicht zu einer Art Halbgott, neben Gott selbst, wenn er ein vollkommenes Geschöpf ist? Alexander geht sogar so weit, die Lehren von Arius als einen Abfall vom Glauben, den man mit vollem Recht als ein Vorspiel des Antichrists ansehen kann. kann, zu betiteln. Alexander und seine Anhänger haben also ein grundsätzlich anderes Verständnis davon, was Gott ist und in welchem Verhältnis er zu Christus steht als Arius. Was für Arius eine logische Folge seines Gottesverständnisses ist, ist für Alexander ein Keil zwischen Gott und Christus.
Eine haarsträubende Heresie, die die Gottheit Christi gefährdet. Mit dem Homoousios des Nicenums wurde die arianische Lehre verdammt und Arius verschwand von der Bildfläche. Das Homoousios stand jedoch schnell wieder in der Kritik. Insbesondere unter den Originisten des Ostens war es stark umstritten. Sie witterten die Gefahr des Modalismus, also einer Auffassung, in der Christus keine eigenständige Person, sondern lediglich eine Erscheinungsweise Gottes ist.
Nach dem Ende des arianischen Streits mit dem Konzil von Nicea war der trinitarische Streit deshalb kein Problem. keineswegs beigelegt. Er fokussierte sich aber nun auf den Konflikt zwischen Befürwortern und Gegnern des Nizänums. Der grundlegende Konflikt, der sich hierbei abzeichnete, wurde bestimmt durch die Differenz zwischen dem oströmischen und dem weströmischen Reich.
Im Westen stand man hinter dem Homoousios und vertrat damit eine Einhypostasenlehre. Vater, Sohn und Heiliger Geist sind in einer Hypostase, also einer Seinsstufe. Im Osten hingegen berief man sich auf die auf den Kirchenvater Origenes und vertrat eine Drei-Hypostasen-Lehre, in der die Eigenständigkeit der Wirklichkeiten von Vater, Sohn und Geist betont wurden. In diesem Verständnis haben Vater, Sohn und Geist je eigene Hypostasen. Der Westen warf der Drei-Hypostasen-Lehre des Ostens vor, drei Götter zu lehren.
Der Osten kritisierte die Ein-Hypostasen-Lehre des Westens als modalistisch, weil sie die drei Personen Vater, Sohn und Geist nicht ausreichend unterschied und sie zu bloßen Erscheinungsweisen zu werden drohten. Kaiser Konstantin versuchte, den Konflikt zwischen Ein-und Drei-Hypostasen-Lehre nach dem Konzil zu besänftigen, traf dabei aber auch die Drei-Hypostasen-Lehre. auf heftigen Widerstand, unter anderem von Alexanders Nachfolger Athanasius, einem überzeugten Nicener.
Daran scheiterte Konstantins Befriedungspolitik. Nach Konstantins Tod im Jahre 337 wurde der Gegensatz zwischen Ost und West immer deutlicher. Die Frontstellung zwischen Nicenern und Originisten verhärtete sich.
Konstantins Söhne, Konstantius II. und Konstanz, die nun herrschten, waren große Rivalen und unterstützten verschiedene theologische Lager. Auf einer Synode in Serdika kam es 343 dann zum Bruch.
Die Synode zerfiel in eine östliche, aber sehr große, und die Synode wurde in den östlichen Jahren von der Östlichen Union, der Östlichen Union, der Östlichen Union, der Östlichen Union, der Östlichen Union, der Östlichen Union, der Östlichen Union, der Östlichen Union, der Östlichen Union, der Östlichen Union, der Östlichen Union, der Östlichen Union, der Östlichen Union, der Östlichen Union, der Östlichen Union, der Östlichen Union, der Östlichen Union, der Östlichen Union, Es beginnt eine Phase der Versuche synodaler Einigung, die dritte Phase des Trinitarischen Streits. Streits. Kaiser Konstantius II. war inzwischen Alleinherrscher und hatte ein großes Interesse daran, sein Reich zu einen.
Er wollte den Graben zwischen Ost und West verkleinern, der in Serdika unüberwindbar tief geworden war. Dieses Ziel wollte er erreichen, indem er ein christliches Dogma für das ganze Reich geltend machte. Das Homoousios des Nicenums stand nun also mehr denn je zur Disposition.
Es formierten sich vier Gruppierungen, die verschiedene Haltungen zum Homoousios hatten. Die Alt-Nizäner, zu denen auch Athanasius gehörte, die weiterhin die Wesenseinheit, also das Homoousios des Konzils von Nizäa vertraten. Die Homoousianer, die eine Wesensähnlichkeit propagierten.
Die Homöer, die eine Wesensgleichheit der Schrift gemessen hatten. vertraten und keine Spekulationen zuließen, und die Hetero-Ousianer, die früher Anhumör genannt wurden, die eine Wesensungleichheit vertraten, also ein Neu-Arianismus. Konstantius förderte die Kompromissposition der Homöer und erzwang auf mehreren Synoden 359 und 360 ein homöisches Reichsdogma, das besagte, dass der Sohn dem Vater gemäß der Schrift in allen Dingen gleich sei.
Alle darüber hinausgehenden Bestimmungen wurden schlichtweg verboten. Der Konflikt wurde politisch erstickt. Es folgten 20 Jahre der vermeintlichen dogmatischen Stabilität.
Das homöische Reichsdogma hatte Geltung. Keine Rede mehr vom Lizähnung. Doch als Konstantius II. starb, kam Kaiser Julian 361 an die Macht. und tat etwas, was vor und nach ihm kein römischer Kaiser mehr tun wird.
Er kehrte als einziger Kaiser der römischen Geschichte vom Christentum zum heidnischen Glauben zurück. Das Christentum und seine Dogmen waren nun kein Mittel mehr zur Stabilisierung des Reiches. Der Druck des Kaisers auf die Erhaltung des Reichsdogmas entfiel. Es wurde deutlich, dass das homöische Reichsdogma keine Mehrheit im Reich hatte. Ohne das künstliche Gerüst von Konstantius'Einheitspolitik konnte es nicht aufrechterhalten werden.
Was nun folgte, war eine massive Neuordnung der kirchlich-theologischen Gruppen. Die Gruppe der Neonicäner bildete sich, die die Wesensgleichheit im Sinne einer Drei-Hypostasen-Lehre interpretierten. Also, wir erinnern uns kurz.
Der Westen vertrat das Nicänum und damit eine Einhypostasenlehre. Der Osten mit den Originisten vertrat die Dreihypostasenlehre. Die Neonicäner vertraten nun das Nicänum und die Dreihypostasenlehre.
Athanasius, der Bischof Alexandriens, versuchte im Jahre 362 auf der Synode von Alexandrien diese neue Position mit dem von ihm vertretenen Altnizianismus ins Gespräch zu bringen. Im Thomas ad Antiochenus bestimmte er die gemeinsamen Grundsätze, auf die sich beide Gruppen verständigen konnten. Die Gleichwertigkeit von Ein-und Dreihippostasenlehre, solange man damit das Richtige meint.
Also weder ein Modalismus noch einen Triteismus. Mit dem Thomas ad Antiochenus bereitete Athanasius den Weg zur genaueren Begriffsbestimmung durch die drei sogenannten kappadokischen Väter und damit für die endgültige Durchsetzung des Nizänums. Seine Rolle im trinitarischen Streit ist also kaum zu überschätzen.
Ab 372 traten die kappadokischen Väter Basilius von Caesarea, sein Bruder Gregor von Nyssa und Gregor von Nazians in den Fokus der Auseinandersetzungen. Sie nahmen eine gründliche Begriffs-und Eigenschaftsbestimmung der zur Debatte stehenden Begriffe vor und stellten die Einigung zwischen Drei-und Einhypostasenlehre aus dem Tomus ad Antiochenus auf ein philosophisches Fundament. Im Zuge dessen bestimmten sie die Trinität als ein göttliches Wesen in drei Hypostasen. Sie dachten also wie Athanasius von der Einheit des göttlichen Wesens her, entfalteten aber auch mit der originistischen Tradition die Differenzierung der drei göttlichen Hypostasen.
Eine Interpretation des Nicenums im Sinne der drei Hypostasenlehre. Ein Neonicenismus also. Diese Begriffsbestimmungen setzten sich durch und führten auf dem zweiten ökumenischen Konzil, dem Konzil von Konstantinopel 381 unter Kaiser Theodosius, zu einer Modifizierung des Nicenums.
dem Niceno Constantinopolitano. Die signifikanteste Veränderung war hierbei der angefügte Paragraf zur Göttlichkeit des Geistes. Das Niceno konnte sich also letztendlich durchsetzen. Damit endete der Trinitarische Streit.