Hi und herzlich willkommen bei Lehrer Schmidt. Heute soll es mal um was ganz pragmatisches gehen. Ich will euch nämlich heute mal erklären, wie man auf eine ganz vernünftige Art und Weise dauerhaft gut und sinnvoll das 1x1 lernen kann. Ja, jetzt sagt ihr, was?
Einmal eins lernen, das kann doch jeder. Nein, das ist eben gar nicht so einfach. Und manchmal mangelt es einfach nur an einer guten Methode.
Und genau das will ich euch heute zeigen. Ich zeige euch mal, wie ich meinen Schülern das Einmal eins beibringe, was ich den Eltern erkläre und warum das aus meiner Erfahrung in den letzten zehn Jahren wirklich einen großen Erfolg hatte. Also, gehen wir es gemeinsam durch. So, fangen wir an. Also, ich habe hier mal auf eine Karteikarte...
Ich mag diese Dinger, die 6er-Reihe aufgeschrieben, also das 1x6. So, und genau so empfehle ich euch auch anzufangen. Macht euch 10 Karten und schreibt euch vom 1x1 bis zum 1x10 alles einmal auf.
Und zwar genau so. Und wenn ihr das gemacht habt, dann habt ihr 10 Kärtchen. Und an der 6er-Reihe zeige ich euch jetzt, wie wir jedes Mal vorgehen. Und dann könnt ihr euch sicher sein, dass das auch wirklich funktioniert.
Also, jede einzelne Aufgabe, die ihr seht, verstehen wir als eine Einheit. 1 mal 6 ist 6. Und es ist auch ganz wichtig, dass wir das als eine Einheit lernen. Es macht überhaupt keinen Sinn, nur die Ergebnisse zu lernen, sowas wie 6, 12, 18, 24, 30. Das macht keinen Sinn, den Fehler machen ganz viele.
Wichtig ist, ihr lernt, 1 mal 6 ist 6. Denn da drin steckt auch gleichzeitig die Geteiltaufgabe, denn 6... geteilt durch 6 ist 1. Seht ihr es? 1 mal 6 ist 6 und 6 geteilt durch 6 ist 1. Deswegen ist das so wichtig, dass ihr die ganze Aufgabe auswendig lernt. Und dann geht's los. 1 mal 6 sind 6, 2 mal 6 sind 12, 3 mal 6 sind 18 und so weiter.
Und dabei müsst ihr drei Dinge beachten. Das erste ist, ihr guckt während ihr lernt auf diese Karte. Diese Aufgabe übernehmt die Augen.
Und durch die Augen geht das das erste Mal ins Gehirn. Beim zweiten Mal ist es genauso wichtig, dass ihr die Aufgaben laut sprecht. Denn euer Gehirn muss sich dann beim Sprechen nochmal mit der Aufgabe befassen.
Und dann kommt drittens noch die Ohren mit ins Spiel. Denn das, was ihr sprecht, das hört ihr auch. Und auf diesem Wege kommt diese Aufgabe dann dreimal bei euch im Gehirn an. Und danach geht es nur noch um Wiederholung. Und diese Methode funktioniert aus meiner Sicht bei allen Kindern, aber in unterschiedlicher Geschwindigkeit.
Wenn ich also gut lernen kann, ja, dann schaffe ich das wahrscheinlich mit zehn Wiederholungen. Und wenn ich nicht so gut lernen kann, was überhaupt nicht schlimm ist, dann brauche ich eben mehr Wiederholungen. Und Wiederholung ist auch genau das Stichwort. Es ist eben nicht damit getan, dass ihr das Ganze einmal lernt, sondern ihr müsst euch da über eine gewisse Zeitspanne mit beschäftigen.
Und es ist auch wichtig, dass zum Beispiel zu Hause Mama und Papa oder Geschwister das mitmachen, dass das zu Hause einfach über einen längeren Zeitraum ein Thema ist. Meistens wird das einmal ein Jahr in der zweiten Hälfte der zweiten Klasse durchgenommen, manchmal Anfang dritter Klasse. Aber in dieser Zeit solltet ihr euch zu Hause wirklich intensiv und immer und immer und immer wieder mit diesen Reihen beschäftigen.
Und das Ganze kann man dann beispielsweise auch Mit so einer Art Spielmachen, wie schnell schaffe ich es, die ganzen Aufgaben aufzusagen. Der Klassiker ist, versuche das unter 10 Sekunden und wenn du richtig schnell bist, schaffst du das nachher unter 8 Sekunden. Und erst machst du das mit der Karte zum Draufgucken und irgendwann machst du das ohne Karte. Und zum Schluss stellt ihr euch gegenseitig Aufgaben hin und her. Wie mache ich das?
Und so lernt man aus meiner Sicht das Einmaleins. Abschließend möchte ich nochmal sagen, Entgegen vieler meiner Kollegen bin ich der absoluten Überzeugung, und das sagen auch zehn Jahre Praxis in den Schulen, dass das Auswendiglernen die richtige Methode ist. Natürlich kann man das Ganze ableiten und natürlich kann man mit wenigen Aufgaben andere verstehen. Und ganz viele Aufgaben sind doppelt.
Ja, das ist richtig. Ihr werdet aber euer ganzes Leben lang davon profitieren, wenn ihr das Ganze jetzt einmal richtig gut auswendig lernt. Und als letztes möchte ich noch sagen. Man ist dafür niemals zu alt. Wenn ihr also mit 17, 18, 15 oder 30 das 1x1 noch nicht so richtig auf dem Schirm habt, weil ihr es vielleicht mal nicht richtig gelernt habt, dann holt das jetzt einfach nach.
10 Karteikarten, ein bisschen Geduld und ein bisschen Fleiß und ihr werdet davon ein Leben lang profitieren. Versprochen. Diese Methode funktioniert.
Probiert es aus und schreibt mir eure Erfahrungen gerne unter das Video. Okay, das war's.