Musik Musik Musik Musik Musik Musik Musik Musik Musik Musik Musik Musik Musik Musik Musik Musik Der Film ist den vielen, heute unbekannten Kameraleuten gewidmet, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit einer neuen Technik eindrucksvolle Filmdokumente geschaffen haben. Das begehrteste Objekt der frühen Bildreporter war der letzte deutsche Kaiser. Wilhelm II., der so zum ersten deutschen Medienstar wurde. Wilhelm II.
glaubte, ein schöner Mann zu sein. Er ließ sich gern von Malern porträtieren, die seine strahlende Persönlichkeit zum Ausdruck brachten. Es war ihm ein Bedürfnis, sich in immer neuen Galauniformen zu präsentieren.
Prunkentfaltung war für ihn kaiserliche Pflichterfüllung. Funkelnder Glanz und theatralische Pracht sollten symbolisch seine allerhöchste fürstliche Stellung zur Geltung bringen. Der Umgang mit Künstlern beglückte ihn.
Er überreichte ihnen gern huldvoll eigene Skizzen und Entwürfe zur weiteren perfekten Ausarbeitung. Wie hier mit dem kleinwüchsigen Malerfürsten Adolf von Menzel im Atelier des Ross und Reitermalers Adalbert von Cossack. Die neue Lichtbildtechnik Die um 1900 schon hochentwickelte Fotografie dokumentiert die häufigen Kaiserbesuche in den Malerateliers. Probierten die Fotografen die Maler oder pinselten die Maler nach den kaiserlichen Fotovorlagen, die auf wenige statuarisch denkmalhafte Grundformen reduziert waren. Energisch gestraffte, stramme Haltung und ernsthaft entschlossener Blick, der in eine unbestimmte Ferne oder direkt auf den Betrachter gerichtet ist.
Wilhelm beschäftigte in Berlin und Potsdam über 20 Hoffotografen, die er entweder in ihren Fotostudios aufsuchte oder zu sich an den Hof beorderten ließ. Die Fotos mussten dem Oberhofmarschallamt vorgelegt werden. Wilhelm II. wählte persönlich für seinen eigenen Gebrauch aus und für Reproduktionen, die in Auflagenhöhe von 100.000 Stück vertrieben wurden. Fotogeschenke des Kaisers wurden in verschiedenen Formaten verliehen, wie Orden in verschiedenen Rangstufen.
Die kulthafte Verehrung der Kaiserporträts nahm fast religiöse Züge an. Selbst mit dem Kaiser fotografiert zu werden, galt als allerhöchster Gunstbeweis. Um die Jahrhundertwende begannen die ersten Experimente mit der Schnellfotografie, die sich alsbald zur Kinematografie entwickelte. Anfänglich stand das Kaiserhaus der neuen, unausgereiften Technik dieser Jahrmarktsensation für untere Volksschichten skeptisch gegenüber.
Das hässliche Flimmern, die ruckartig zappelnden Bewegungen und das unangenehme Klappern der Vorführmaschine entsprachen nicht der kaiserlichen Würde. Aber Aufnahme-und Vorführtechnik wurden schnell verbessert. Das neue elektrische Licht ist die Basis für die schnelle Entwicklung des Kinos. Das Aufglühen der Osrambirne ist so beliebt wie das Flimmern der Glühwirms.
Schon bald werden im Berliner Schloss und im Potsdamer Neuen Ballet Filmvorführungen als besondere Attraktion für Staatsgäste und die kaiserliche Familie arrangiert. Ab 1908 wurde die neue Lichtspielkunst offiziell hoffähig und ihre Weiterentwicklung von Wilhelm II. mit Begeisterung gefördert. Im Gegensatz zu den Hoffotografen, wurden die frühen Filmpioniere keinerlei Kontrolle unterworfen.
Sie kurbelten das, was die Menschen sehen wollten. Und die meisten Deutschen wollten ihren Kaiser möglichst nah, lebendig auf der Leinwand betrachten. So wurde Wilhelm II.
zum ersten deutschen Filmstar. Wilhelms ablehnende Haltung gegen alle Richtungen der modernen Kunst ist bekannt. Er selbst verteidigt seine reaktionäre Kunstauffassung mit populären Schlagworten.
Der Künstler hat die schöne Aufgabe, nicht nur Vorkommnisse des alltäglichen Lebens in drastischer... sensationeller und abstoßender Form zur Darstellung zu bringen, sondern vielmehr unter dem Einfluss der Ästhetik mit reinem Sinn, in vornehmer Auffassung die Flamme des Ideals in der Brust, seine Zeitgenossen über die Misere des alltäglichen Lebens empor zu heben und das Schönheitsgefühl des Volkes zu pflegen und zu stärken. Die Kunst sollte in erster Linie der Verherrlichung, der Stabilisierung der Hohenzollern-Dynastie dienen.
Wilhelms größtes Propagandawerk war die Siegesallee. Ein begehbares Geschichtsbuch aus Marmor. Insgesamt 32 Denkmalgruppen brandenburgischer Herrscher. Für die Statue Friedrichs des Großen hatte Wilhelm selbst ausdauernd Modell gestanden.
Als Zeichen meiner Anerkennung für die Stadt Berlin und zur Erinnerung an die ruhmreiche Vergangenheit unseres Vaterlandes will ich einen bleibenden Ehrenschmuck für meine Haupt-und Residenzstadt Berlin stiften, welcher die Entwicklung der vaterländischen Geschichte von der Begründung der Mark Brandenburg-Kultur bis zur Wiederaufrichtung des Reichs darstellen soll. Mein Plan geht dahin, in der Siegesallee die Marmorstandbilder der Fürsten Brandenburgs und Preußens, beginnend mit dem Markgrafen Albrecht den Bären und schließend mit dem Kaiser und König Wilhelm I. in fortlaufender Reihe errichten zu lassen. Die Kosten der Gesamtausführung will ich auf meine Schatulle nehmen. 1905 wird der kolossale neue Berliner Dom eingeweiht, der mit seiner mächtigen Kuppel eine protestantische Antwort auf den römischen Petersdom sein sollte.
Die Grundrisse und Pläne für den Neubau des Doms zu Berlin hatte der geheime Baurat Raschdorf in jahrelanger Arbeit nach vielen Konferenzen mit meinem Vater und meiner Mutter fertiggestellt. Der Neubau des Domes sollte als Vermächtnis meines Vaters in der Reichshauptstadt ein würdiges Gotteshaus werden und auch Raum bieten für eine neue Beisetzungsstätte unserer Vorfahren. Die repräsentative Kaisertreppe führt zur Kaiserloge des Doms, von der aus Wilhelm II. als allerhöchster Repräsentant von Thron und Altar, als deutscher Kaiser und oberster Bischof der preußisch unierten Kirche, dem Gottesdienst, beiwohnen konnte das sakrale geschehen wurde von ihm selbst inszeniert nur mit mühe war davon abzuhalten bei der einweihungsfeier vor dem vielen innen und ausländischen würdenträgern persönlich die predigt zu halten aber er ließ es sich nicht nehmen das jeweilige thema der predigten höchst persönlich zu bestimmen dazu gehört in jedem fall mächtiger ordentum und voller glockenklang Das Königstum von Gottes Gnaden drückt aus, dass wir Hohenzollern unsere Krone nur vom Himmel nehmen und die darauf ruhenden Pflichten dem Himmel gegenüber zu vertreten haben. Von dieser Auffassung bin auch ich beseelt und nach diesem Prinzip bin ich entschlossen zu walten und zu regieren.
Das deutsche Gemüt ist in seiner Urprägung religiös. Aus der Religiosität keimt die Religion. Die Ehrfurcht vor dem Ursprünglichen und Überkommenen, das Bewusstsein von der Notwendigkeit eingeborener und übertragener Autoritäten. Ich führe euch herrlichen Zeiten entgegen.
Das versprach Wilhelm allen Deutschen, aber besonders den Berlinern. Seine Hauptstadt sollte der Welt imponieren. Sie sollte der prächtige Mittelpunkt einer jungen Weltmacht sein, verankert in der Vergangenheit und ausgreifend in die Zukunft. Ein Spiegel der erstrebten Weltgeltung in Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst. Gott mit uns, lautete die zuversichtliche Parole der starken preußischen Armee.
Und Gott meinte es offenbar gut mit den Unzweigen. Er hatte dem Kaiserpaar sechs stolze Söhne geschenkt, die nach preußischer Tradition in der Welt der Weltkrieg in den verschiedenen Fällen der Armee ihren Dienst taten. An jedem Neujahrstag marschierte Wilhelm nach einem Festgottesdienst zur Ausgabe der Neujahrsparole mit seinen Söhnen über die Schlossbrücke zum Zeughaus. Kein anderer europäischer Monarch konnte eine ähnliche Vielzahl wohlgeratener männlicher Nachkommen aufweisen. Der Fortbestand der Hohenzollern-Dynastie von Gottes Gnaden schien für alle Zeiten gesichert.
Das unumstößliche Gott mit uns wird jedes Mal zu Jahresbeginn neu bekräftigt. Das 25-jährige Regierungsjubiläum Wilhelms II. wurde 1913 zu einem Festspiel, das sein Volk für seinen Kaiser aufführte.
Die Berliner Handwerker danken dem Friedenskaiser mit einem frohen Triumphzug deutscher Leistungskraft, den Wilhelm vom Balkon des Schlosses wie eine Parade abnahm. Der Kaiser fühlte sich auf dem Höhepunkt seiner Popularität. Als Volkskaiser wollte Wilhelm in die Geschichte eingehen, so wie er Friedrich den Großen sah, als König der Armen und Bedrückten. Vom allgemeinen Aufschwung sollte keiner ausgeschlossen sein. Auch Arbeiterkindern wollte er Ferien ermöglichen.
Besondere Freude bereitete mir das von mir begründete Kaiser-Willem-Kinderheim in Arlbeck, in dem im Frieden alljährlich von Mai bis September, abteilungsweise alle vier Wochen wechselnd, eine große Anzahl von Kindern aus den ärmsten Berliner Arbeitervierteln untergebracht wurden. Aus abgehernten, blassen, dürftigen Großstadtkindern wurden frische, blühende, lebensfreudige kleine Wesen, von deren Gedeihen ich mich des Öfteren persönlich freudebewegt überzeugt habe. Das Kaiserpaar kommt zur Einweihung des großen Berliner Sportstadions. Die Neuzeit der Olympischen Spiele hatte begonnen und damit der internationale Vergleich, wer der Beste ist, wer schneller, höher oder weiter kommt. Freier Wettbewerb war das Schlagwort der Epoche.
Für das Volk blieb oft genug nur der Sport, um sich im Wettbewerb zu bewähren oder gar zu gewinnen. Sportliche Großveranstaltungen boten das Gefühl nationaler Einheit und die Zuversicht siegen zu können. In vieler Hinsicht konnte sich die Bilanz seiner 25-jährigen Herrschaft sehen lassen. Wäre er 1913 gestorben oder hätte er abgedankt, gäbe es keinen Zweifel daran, dass seine Epoche, die Wilhelminische, zu Recht seinen Namen trug.
Aber Wilhelm II. starb als 82-Jähriger im holländischen Exil. Einmal in jedem Jahr, an Wilhelms Todestag in der ersten Juniwoche, wird das Kaiser-Mausoleum im Park von Hausen-Dorn für Besucher geöffnet. Heute. Wir sind ein paar Trompete eines Husaren Musikchors aus Rehmagen angekommen.
Zur Kranzniederlegung begleiten sie einige Mitglieder des monarchistischen Vereins Tradition und Leben. Wir gedenken heute hier in Dorn im Königreich der Niederlande jenem Mann, der 30 Jahre, nämlich von 1888 bis 1918, ein deutscher Kaiser und König von Preußen war. Die Tragik seiner Person lösen auch heute noch Interesse und Achtung bei manchen Bewunderung aus.
Hier in Dorn ist die Erinnerung an ihn hellwach. Sie wird gepflegt. In den 20er und 30er Jahren pilgerten fast täglich kleine und größere Monarchistengruppen nach Dorn.
Sie wurden auf dem Park von Wilhelm persönlich begrüßt. Für ihre kaisertreue Gesinnung werden sie mit kleinen Souvenirs belohnt. Je nach Verdienst werden Kaiserfotos in verschiedenen Formaten verliehen.
Meist schwarz-weiß Postkarten mit gedruckter oder persönlicher Unterschrift, manchmal auch mit spezieller Widmung. Als besondere Auszeichnung werden farbige Porträts verschenkt, oft von Majestät selbst handkoloriert. Speziellen Besuchern werden vom Exilkaiser signierte Bände seiner Memoiren überreicht.
Meine Bücher mit den Titeln aus meinem Leben und Ereignisse und Gestalten habe ich mit persönlichen Erinnerungen und Anekdoten durchsetzt. Es kam mir darauf an, das geschichtlich Tatsächliche festzuhalten, ohne meine Person zu entlasten oder meine Mitarbeiter zu belasten. Im Park von Haus Doorn ist nicht nur Wilhelm selbst beigesetzt, sondern auch seine geliebten Dackelhunde.
Die treue Senta 1907 bis 1927 begleitete seine Majestät den Kaiser im Weltkrieg 1418. Es gibt Leute, die meinen, ich sei von dem Wahne meiner Unfehlbarkeit befallen. Die so denken, verkennen meine Weltauffassung und meine Kritik an mir selbst, die ich für mich in Anspruch nehme wie jeder andere ernst denkende Mensch. Deshalb weiß ich sehr genau, dass mein Irren nicht zurücksteht hinter dem Irren anderer Sterblicher, die gleich mir in einen übermenschlich schweren Aufgabenkreis hineingeboren sind. Die Rolle des absoluten Herrschers ist mir angedichtet worden.
Man brauchte für eine zu kräftige Propaganda das Bild eines blutdürstigen Nero. Man hämmerte der ganzen Welt ein, ich sei ein zweiter Etzel der Weltgeschichte. Der Träger brutaler Eroberungsgier, der autokratische Unterdrücker jeder freien Regung.
im deutschen volke die beseitigung des deutschen kaisers sollte zugleich völkererlösung und menschheitsbefreiung bedeuten die oberste führungsschicht im wilhelminischen preußen bestand zu beginn des zwanzigsten jahrhunderts noch hauptsächlich aus mitgliedern des alten land und krieger adels mit ihrer ausgeprägten reiter kultur Das heißt, Kaiser Wilhelm stand an der Spitze einer immer noch herrschenden Ritterkaste, deren wirtschaftliche Basis der Großgrundbesitz war. Kaiser Wilhelm war der höchste Repräsentant einer Reitertradition, die noch aus dem Mittelalter stand. Bitterhart war für mich der Reitunterricht.
Mein Bruder Heinrich hat oft aufgeheult vor Schmerz, wenn er das Martyrium meiner Jugend mit ansehen musste. Ein ausgesprochenes Hemmnis war es für mich, dass mein linker Arm infolge einer bei der Geburt entstandenen, anfangs übersehenden Verletzung in der Entwicklung zurückgeblieben war und seine freie Beweglichkeit eingebüßt hatte. Um diesen Zustand zu beheben, wurde ich auf die verschiedensten Arten behandelt, die das einzige Ergebnis hatten, dass ich in schmerzvoller Weise gequält wurde. Das Turnen konnte ich selbstverständlich niemals mit der Passion betreiben, wie andere Nichtbehinderte. Knaben.
Das Schwierigste vor allem aber war für mich Reiten zu lernen. Bei diesem Unterricht habe ich schwere Stunden erlebt. Taub gegen alles Bitten und Weinen wurde der heruntergestürzte Knabe immer wieder erbarmungslos aufs Pferd gehoben, bis nach monatelanger Quälerei die körperliche Unsicherheit überwunden und das schwer zu erwerbende Gleichgewicht erlangt war. Der Oberstallmeister Reisebach schreibt Mein erster Eindruck, als ich seine Majestät beim Reiten beobachtete, war, dass es nicht leicht war, den zur Einhandzügelführung gezwungenen Hohen Herrn beritten zu machen, da er sehr viel den Pferde abverlangte.
Vor nicht feuer und flott galoppieren dann wiederum beim vorbeimarsch der dritten tadellos steht in zwei war ein zeitgenosse des aufbruchs der modern. Zeitzeuge einer rasanten technischen Entwicklung. Er war fasziniert von der Erfindung des Explosionsmotors, von schnellen Automobilen, die er leider selbst nicht steuern konnte.
Aber er ließ sich am Hintersitz eine Apparatur einbauen, mit der er wenigstens selbst Gas geben und bremsen konnte. Er liebte den Rausch der Geschwindigkeit. Schnelle Ozeandampfer, die ferne Horizonte erreichen konnten. Er bewunderte die anmütig leichten Stahlkonstruktionen weit gespannter Brücken und das Stampfen breitbrüstiger Lokomotiven.
Er war begeistert vom gleitenden Start des ersten Wasserflugzeuges, von Flugmaschinen, mit denen der Himmel erobert werden konnte. Unter seinem Protektorat wurde schon im Juli 1899 in Berlin der Kaiserliche Automobilclub gegründet. 1911 geht der ADAC daraus hervor, in dem alle Fahrer von Autos, Motorrädern, Motorbooten und Flugzeugen organisiert waren. 20 Jahre später, Willem ist seit 10 Jahren im holländischen Exil, wird ihm aus Deutschland die Schirmherrschaft des deutschen nationalen Automobilclubs angeboten, die der autobegeisterte Ex-Kaiser nur allzu gern annimmt. Damit habe er 60.000 Deutsche mehr hinter sich.
Die Uniform für seine Chauffeure hat Wilhelm im Exil selbst entworfen. 1932 zeigt die Fox-tönende Wochenschau einen sommerlichen Kaiser-Ausflug mit dem Automobil nach Sandford an die Nordsee. Zum ersten Mal seitdem er sich in Holland befindet, ist Wilhelm II.
in diesem Jahr in der Schweiz. Sommer aus der Abgeschlossenheit seiner Residenz in ein niederländisches Seebad gegangen. Und wie stets in den letzten 14 Jahren kamen zahlreiche Besucher aus dem Reich, unter ihnen sein zweiter Sohn Eitel Friedrich. Seine Stiftöchter begleiteten ihn.
Mit gewohnter Lebendigkeit leitet Wilhelm II. die Gespräche. Dem hochgewachsenen, stattlichen Mann, mit dem vollen weißen Haar und dem frischen Gesichtsausdruck, sieht niemand sein Alter an. Und wenn er auch, denn jahrennah, viel älter ist als seine Umgebung, so steht er doch an Energie und Lebensbejahrung hinter keinem der Jüngeren zurück.
Also kommen Sie mit in die kaiserliche Küche. Hier wurde das Essen bereitet für den Kaiser und seine Frau, aber auch für das Personal. Das Personal aß genau dasselbe wie der Kaiser.
Das alles, was Sie hier sehen, das wird zustande gehalten von Freiwilligen, etwa 160 Leute, die das alles behalten, genau wie der Kaiser es hatte. Der Kaiser hat es Sehr geschätzt, bitte nicht fotografieren, das ist nicht gestattet. Sie können viel bessere Karten kaufen im Museumladen, danke schön.
Ja, da habe ich den Draht verloren, aber das macht nichts. Insgesamt arbeiteten hier etwa 40 Leute, die Hälfte war deutsch, das waren dabei auch Leute, die schon in Berlin für ihn arbeiteten, und die andere Hälfte kamen aus Dorn. 40 Mann Personal und die Dörner...
Die Bevölkerung war nach einigen Jahren sehr froh mit dem Kaiser, denn er zahlte besser als die Baronen, die hier lebten. Außerdem trachtete er die Mitarbeiter als Menschen. Und ich werde Ihnen nachher 14 Zimmer zeigen und alles darin steht genau, wie der Kaiser es hier 21 Jahre bewohnt hat, das Haus. Im Vestibül, wo abends manchmal alte oder neue Filme vorgeführt werden, versammelt Wilhelm jeden Morgen die Mitglieder seines Haushaltes zur Andacht, bevor sie ihrer Arbeit nachgehen....
der sprach zu Petrus, könntet ihr denn nicht eine Stunde mit mir wachen, wachen... und betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallet. Er betete und sprach, mein Vater, ist es nicht möglich, dass dieser Kelch an mir vorübergehe, aber dein Wille geschehe.
Er sprach zu seinen Jüngern, siehe, die Stunde ist da, da das Menschensohn in der Sünde ist. der Hände überantwortet wird. Und als er noch redete, siehe, da kam Judas, der Zwölfe einer, und mit ihm eine große Schar mit Schwertern und Stangen von den hohen Priestern und Ältesten des Volkes.
Sie traten ihm zu und legten die Hände an Jesus und griffen ihn. Jesus sprach zu den Scharen, Wilhelm II. war einer der reichsten Männer Europas. In Deutschland hatte er über 60 Schlösser und Paläste, viele Herrenhäuser sowie großes Land, Kunst und Kapitalbesitz.
Nach seiner Abdankung war er immer noch so flüchtig. dass er mit 1,5 Millionen Gulden das Wasserschlösschen Doorn mit seinem großen Park kaufen und renovieren konnte. Im Herbst 1919, ein Jahr nach seiner Flucht nach Holland, trafen für den Exil Kaiser mehrere Güterzüge aus Deutschland ein.
Insgesamt etwa 70 Waggons voller Möbel, Bilder, Teppiche, verschiedene Automobile und Preziosen aller Art. Wir sind jetzt bei der Treppe des Bedieners. Kaiser, da gehen wir auch schauen.
Das hier ist die Treppe für die Bediensteten. kommt mit hinauf zum Dachgeschoss. Kaiser Wilhelm wollte es gemütlich haben in seinem neuen Haus Dorn und er wollte nichts von seiner standesgemäßen Einrichtung entbehren. Er ließ sich viele Schätzen aus seinen Schlösslern in Deutschland kommen.
Alles, was er in seinem großen Herrscherhaushalt gewohnt war. Aber große kaiserliche Einladungen und Empfänge wurden im Exil nur noch selten gegeben. Vieles wurde deshalb hier oben auf dem Boden abgestellt. Wer will es waschen?
Willst du es waschen? Und du auch? Schau mal, ob ihr es schön glitzernd machen könnt.
Ja, so lecker waschen. Und wer will noch mehr waschen? Ich.
Aufwärmen. Dann wurde er fast wieder nicht so glimmend, als wenn man ihn geputzt hat. Ja, dann wird er echt sehr schön. Dann wird er echt sehr schön. Ist doch toll.
Hier wurden auch die verschiedenen Pickelhauben aufbewahrt und seine Uniformen, die jetzt noch in den Schränken hängen. Am liebsten hatte er die blaue Uniform eines Marineadmirals. Die militärischen Abzeichen und Schnüre sind aus purem Gold. Es sind auch viele prachtvolle Kostüme erhalten, die Wilhelm nach eigenen Entwürfen hatte anfertigen lassen, um sie bei den historischen Festen zu tragen, die er gern in seinen Berliner oder Potsdamer Schlössern veranstalten ließ. Das alles erinnert an einen großen Theaterfundus.
Das Stück wird nicht mehr gespielt. Der Hauptdarsteller darf nicht mehr auftreten. Doch hin und wieder schlüpfte Wilhelm noch in hohem Alter in eine der Uniformen und spielte wieder Kaiser.
13. zu Wilhelms 25. Regierungsjubiläum durften sogar die Kinder in Deutschland das Kaiserpaar aus-und anziehen. Es gab einen beliebten Ausschneidebogen, mit dem man die Majestät nach Lust und Laune kostümieren konnte. Und hier Wilhelm als großer Kurfürst von Brandenburg, der 1646 in Den Haag die Prinzessin Luise von Oranien geheiratet hatte. Holland und Preußen waren seitdem lange Zeit verbunden.
Der aus purem Gold gegossene Rheinpokal war Wilhelms wertvollstes Erinnerungsstück. Ein Hochzeitsgeschenk der rheinischen Städte. Unterm Deckelrand ist eingraviert ein Zeichen der Treue und Anhänglichkeit der Rheinprovinzen. an das angestammte preußische Herrscherheim. 1981 die Prinzessin Auguste Victoria von Schleswig-Holstein-Sonderburg geheiratet.
Sie war keine gute Partie. Ihr Vater hatte allen Besitz verlogen, das Schleswig von Preußen annektiert. worden war. Wilhelm machte das unauffällige Aschenbrödel zu seiner Kaiserin. Sie liebte ihn und wurde stolze Mutter von sechs Söhnen und einer Tochter.
Wilhelm gefiel es, die Rolle des glücklichen Vaters und Ehemanns zu spielen. Die erste Familie hatte auch die beste zu sein, für alle ein Vorbild. Die öffentlichen Feiern zur Silberhochzeit 1906 sollten die heile Welt der Hohenzollernfamilie demonstrieren. Fromm, einfältig und geduldig sah Auguste Victoria im geordneten Familienleben die wichtigste Grundlage für die Volkstümlichkeit der Dynastie.
Mit der Niederlage im Kriege und dem Verlust des Thrones wurde sie nicht fertig. Sie starb 1921 in Doorn, an gebrochenem Herzen. Hier kommen wir bei der Dachrustkammer von der Kaiserin, der ersten Frau von der Kaiserin.
Sie ist hier auch gestorben. Sie darf nicht nach innen. Aus Pietät für die Kaiserin.
Sie betreten das Zimmer nicht als Ehrfurcht für die Kaiserin. Hier ist der Kaiser in der Mitte und die Kinder umher. Oben sieht man Wilhelm Friedlich, Ekel Friedlich, August Wilhelm und den Kaiser in der Mitte, Adelbert, Joachim.
Und hier sieht man Oskar. Oskar sieht aus wie ein Mädchen. Das einzige Mädchen, das ihr da seht, ist Louise Victoria.
Und das könnt ihr sehen an dem Schrank, das sie hat. Und hier das Bibliothekszimmer des Kaisers, auch wieder mit verschiedenen Erinnerungsstücken. Zum Beispiel hier eine Büste von der Kaiserin Friedrichs, seine Mutter, die Nofretete, ein Geschenk am Kaiser. Und was ist denn hier so alles? Ein Eisenstück zum Beispiel.
1901 gab es einen Attentat auf den Kaiser, von einem Arbeiter an der Werf. Ein Eisenstück, das dem Kaiser zugeschmissen wurde in Bremen. Und der Kaiser war wirklich verletzt.
Er hat noch immer eine Narbe hier gehabt, am linken Backen. Und er hat das hier runtergespielt. Er hat gesagt, das ist natürlich ein Verrückter gewesen.
Die Dame normalerweise werfe nur Rose nach mir. Das älteste erhaltene Filmdokument mit Kaiser Wilhelm entstand 1901 in London, bei der Beisetzung seiner Großmutter, der legendären Queen Victoria. Enkel Wilhelm, auf einem Schimmel reitend, war 1901 schon seit 13 Jahren deutscher Kaiser.
Neben ihm sein Onkel Edward, der nach 63-jähriger Herrschaft der Queen Victoria endlich englischer König wurde. Britanniens große Königin Victoria ist von Anfang an voll besonderer Güte für mich gewesen, eine rechte Großmutter, und unser inniges Verhältnis hat bis zu ihrem Tode keine Trübung erfahren. Nachdem die Königin in meinen Armen sanft hinübergeschlummert war, fiel für mich der Vorhang über viele Jugenderinnerungen.
Ihr Tod bedeutete einen Abschnitt in der englischen Geschichte und in Englands Beziehungen zu Deutschland. Osborne House auf der südenglischen Insel White, der Sommersitz der Queen. Hier verbrachte Willem viele Kindheitstage. Seine Großmutter Queen Victoria hatte 1840 ihr Kind.
Ihren deutschen Väter Prinz Albert von Sachsen-Coburg-Gotha geheiratet. Mit 42 Jahren wurde sie Witwe. Ihr ältester Sohn Edward, Rechtstochter Victoria, Wilhelms Mutter, genannt Vicky, Mit 18 Jahren heiratet sie Fritz, den Drohnerben des preußischen Königshauses, Prinz Friedrich.
Ihrem Erstgeborenen Wilhelm wurden durch medizinisches Missgeschick bei der komplizierten Zangengeburt die Nervenstränge der linken Schulter durchtrennt. Die untrüstliche Mutter schreibt an Queen Victoria. Wilhelm wäre ein sehr hübscher Junge, hätte er nicht diesen unglückseligen, lahmen Arm, der seinen Gesichtsausdruck in Mitleidenschaft zieht, seine Haltung, seinen Gang und seine Figur verändert und alle seine Beziehungen. Bewegungen linkisch macht.
Wenn ich sehe, wie andere Kinder in die Hände klatschen, und dann sehe, wie sein kleiner Arm lahm und völlig nutzlos an seiner Seite herunterhängt, dann vertippt mir das jede Freude und jeden Stolz, den ich an ihm haben sollte. Seitdem er auf der Welt ist, hat er mir unablässig Sorgen bereitet. Man kann ihn keine Minute unbeaufsichtigt im Zimmer allein lassen. Ich kann dir nicht sagen, was ich durchleide, wenn ich den armen Willi in diesen Maschinen und Geräten sehe, mit denen er gequält wird. Wenn er keine Lust hat, seine Übungen zu machen, fängt er an zu beten oder kleine Gedichte aufzusagen.
Mir schwindelt, wenn ich denke, was für Hoffnungen auf sein kleines Haupt gesetzt werden. Er kann durchaus anziehend sein. Er hat ein fabelhaftes Gedächtnis, ich finde ihn aber sonst nicht sehr geistig entwickelt.
Er ist sehr hochmütig, außerordentlich selbstzufrieden und von sich eingenommen, nimmt die geringste Bemerkung übel, spielt den Pikierten und gibt nicht selten eine naseweise Antwort. Die Schmeichelei, mit der er dauernd überhäuft wird, lässt ihn sich vollends als Genie fühlen. Er ist selbstsüchtig und rücksichtslos und hat keinen bedeutenden Mann zum Freund. Leider. Armes, unglückliches Deutschland.
Den jugendlichen deutschen Kaiser und seinen Onkel Edward, der erst mit 60 Jahren König wurde, verband eine intensive gegenseitige Abneigung. Das gute Verhältnis zwischen meiner Großmutter und mir hat sich auch nicht geändert, nachdem ich zur Regierung gekommen war. Sie pflegte mich in der Unterhaltung nach wie vor, my boy oder my dear boy anzureden, was mir immer eine besondere Freude war. Mit Stolz erfüllte Wilhelm die Ernennung zum britischen Admiral, die er als allerhöchsten Gunst beweiste Queen empfand.
Vom Münchner Maler Wimmer ließ er sich daraufhin auf der Terrasse von Osbornhaus in der traditionellen Uniform des britischen Admirals Nelson porträtieren. Ein pompöses Geschenk an seine Großmutter, das heute noch in Osbornhaus Aufsehen und Verwunderung erregt. Mit Onkel Edward und Vetter George war Wilhelm Mitglied im königlichen Yachtclub von Chaos auf der Insel White.
Dass er mit seiner in Amerika gebauten kaiserlichen Riesenjacht Meteor mehrfach gegen die königliche Britannia den alljährlichen Queens Cup gewinnt, ärgert die seetüchtigen Engländer. Der britische Botschafter in Berlin bedeutet dem Kaiser, seine bombastischen Auftritte mit großem Gefolge als Boss von Chaos seien nicht in jedem Jahr erwünscht. 1910 stirbt Edward VII.
Dieses Mal schreitet der deutsche Kaiser zu Fuß neben Vetter George in der dynastischen Trauergemeinde. Auch viele andere europäische Monarchen sind zur Krönung des neuen englischen Königs wie zu einem Gipfeltreffen angereist. Der norwegische König, der Zar von Bulgarien, der portugiesische König, der deutsche Kaiser, der griechische König, der belgische König, der spanische König, Georg V. und der dänische König.
Anfang 1911 erhielt ich eine sehr herzlich gehaltene schriftliche Einladung meines Vaters Königs Georg von England, mit der Kaiserin der Enthüllung des Standbildes der Königin Viktoria, unserer gemeinsamen Großmutter, beizuwohnen. Der Empfang seitens der englischen Königsfamilie sowie der Bewohner Londons war sehr gut. sehr herzlich. König Georg hielt eine weihevolle Ansprache, in der er auch des deutschen Kaiserpaares Erwähnung tat. Meine Großmutter in Marmor, auf einem Thron sitzend, von einer goldenen Viktoria überragt wurde, sichtbar ein Augenblick von packender Wirkung.
Der Vorbeimarsch der in Parade stehenden Truppe vollzog sich danach auf dem kreisrunden Platze in einer andauernden Schwenkung. Die äußeren Flügel mussten ausschreiten, die inneren Verhalten eine schwierige Aufgabe für die Truppe. Sie wurde glänzend gelöst. kam aus der Richtung. Wieder einmal wurde ersichtlich, dass in England, in einem parlamentarisch regierten sogenannten demokratischen Lande, auf fast mittelalterliche Prachterhaltung mehr Wert gelegt wurde, als im deutschen Kaiserreich.
1888, das sogenannte Dreikaiserjahr. Im März stirbt mit 91 Jahren Wilhelms Großvater Kaiser Wilhelm I. Er wäre lieber König von Preußen geblieben, wurde aber 1871 nach Siegreich im Frankreichfeldzug im Spiegelsaal von Versailles auf Betreiben Bismarcks zum deutschen Kaiser ausgerufen. Sein Sohn Friedrich starb nach nur 99-tägiger Herrschaft an Kehlkopfkrebs.
Witwe Kaiserin Viktoria wurde die falsche medizinische Betreuung angelastet. So fiel im selben Jahr 1888 dem erst 29-jährigen Sohn Wilhelm das auf preußische Militärmacht von Bismarck begründete Zweite Deutsche Kaiserreich zu. Das Gemälde stammt von dem Hofmaler Anton von Werner und das zeigt die Reichstagseröffnung durch Kaiser Wilhelm II.
im Weißen Saal des Berliner Schlosses. Hier vorne links, diese große Gruppe, das sind die Reichstagsabgeordneten. Die sind also zu dieser Amtshandlung vom Reichstagsgebäude in das Berliner Schloss gekommen. Wir sehen den Kaiser dort in der Mitte, in der Ordensrobe des Schwarzen Adler-Ordens. Das ist der rankhöchste Orden des Königreichs Preußen, wie er die vom Reichskanzler Bismarck verfasste Thronrede vorliest.
Bismarck dort in der weißen Kürassieruniform, direkt vor dem Kaiser. Auf der rechten Seite sieht man den Hofstaat, hier diese ordensgeschmückten älteren Herren. Das ist also das Gefolge des Kaisers.
Hinter dem Kaiser sieht man den kleinen Jungen, den Kronprinzen und die Frau und die drei Schwestern des Kaisers. Möge nach Gottes Willen Friede oder Sturm sein. Ich bin entschlossen, Frieden zu halten.
Ihr werdet mir jetzt den Eid der Treue und des Gehorsams schwören. Und ich gelobe stets eingedenkt zu sein, dass die Augen meiner Vorfahren aus jener Welt auf mich herniedersehen. Und dass ich ihnen der einst Rechenschaft abzulegen habe, über den Ruhm und die Rechte der Welt zu sprechen. Und die Ehre der deutschen Armee!
1942 wurde mitten im Zweiten Weltkrieg der aufwendige Spielfilm Schicksalswende gedreht, der den Machtkampf zwischen Kanzler Bismarck und dem jugendlichen Kaiser schildert. Bismarck ist eine Heroengestalt. Er bleibt der Schöpfer des Deutschen Reiches. Meine Tragik im Falle Bismarck liegt darin, dass ich der Nachfolger meines Großvaters wurde, also gewissermaßen eine Generation übersprang.
Das ist schwer. Man hat immer mit alten, verdienten Männern zu tun, die mehr in der Vergangenheit als in der Gegenwart leben und in die Zukunft nicht hineinwachsen können. Den offenen Kampf gegen die Sozialdemokratie, den der Fürst wollte, konnte ich nicht führen.
1890 Und sich entlässt Willem Sonnenkanzler Bismarck. Ein beliebtes Werbemittel für die Monarchie waren die Postkarten mit dem Bild des Kaisers. Sie wurden millionenfach verschickt mit der Briefmarke der gepanzerten Germania. Fünf Pfennig für das Inland, zehn Pfennig für das Ausland.
Acht Sonderpostkarten zu einem Kaiserporträt zusammengesetzt, zeigen Wilhelm einmal am Regierungssitz, siebenmal auf Reisen. In Norwegen, Jerusalem, Marienburg, Straßburg und in Baltischport mit Vetterzaren Nikolaus. Wilhelm I.R. Wilhelm Imperator Rex hieß schon bald Wilhelm immer reisefertig.
Der weißblaue Hofzug war ein rollender Palast, in dem Wilhelm II. gleichzeitig reisen und regieren fast an jedem Ort Hof halten konnte. Länge und Aufbau des Hofzuges richteten sich vor allem danach, ob seine Majestät mit oder ohne Kaiserin reisten. Der Speisewagen, ein Begleitungswagen für Diener, zwei Waggons für Herrengefolge, die beiden Salonwagen für Kaiser und Kaiserin, zwei Waggons für das Damengefolge und am Ende wieder ein Packwagen. Zusammen elf Waggons.
Wenn der Kaiser ohne ihre Majestät die Kaiserin reiste, reichten sechs bis sieben Hofwagen aus. Insgesamt standen für den häufigen Wechsel über 30 Waggons für die kaiserliche Familie bereit. Die Welt am Ende des 19. Jahrhunderts steht unter dem Zeichen des Verkehrs.
Er durchbricht die Schranken, welche die Völker trennen, und knüpft zwischen den Nationen neue Beziehungen an. Schon 1889, im ersten Jahr nach seinem Regierungsantritt, reiste Wilhelm in rascher Folge in über 50 Städte. Nach Löwenburg, Bückeburg, Oldenburg, Schwedt, Weimar, Eisenach, Braunschweig, Altfelde in Ostpreußen, Dresden, dreimal stuttgart willemshaven dover oder schott kaufs landen spitthand osman bei reut straßburg metz münster westfalen künstlerien oschatz nun den hannover göttin Über seine extreme Mobilität spotteten bereits die Zeitgenossen.
Sein Großvater sei der Kreisekaiser gewesen, sein Vater der Weisekaiser und er selbst sei nun der Reisekaiser. Fragen, die mich andauernd beschäftigt haben, waren die Hebung aller Arten der Verkehrsverbindungen, Kanalbauten, Straßen-und Chausseeanlagen, in ganz besonderem Maße die Entwicklung des Eisenbahnnetzes, zumal in dem sehr vernachlässigten Osten. Das Postwesen kam auf eine ungeahnte Höhe und erregte die Bewunderung der ganzen Welt.
Die große Erfindung des Telefons wurde in weitgehender Weise in den Dienst des öffentlichen Verkehrs gestellt und zu dessen Erleichterung ausgebaut. Die Zusammenstellung des Bürgerlichen Gesetzbuches interessierte mich sehr. Ich habe oft an Sitzungen, die damit zusammenhingen, teilgenommen und war stolz, dass dieses grundlegende deutsche Werk unter meiner Regierung zum Abschluss kam. Wilhelm verstand das ihm zugefallene Kaiseramt von Anfang an als höchste Verpflichtung, sich selbst als repräsentative Zentralfigur des Reiches möglichst überall sichtbar zu machen, um so das Auseinanderstrebende, das Auseinanderfallende zusammenzuhalten. Um seine Mission zu erfüllen, waren ihm die modernsten technischen Hilfsmittel und Propagandamethoden willkommen.
Bei schlechtem Wetter wurden seine Auftritte bei großen Manövern, Paraden und Einweihungen abgesagt. Es hatte Kaiserwetter zu herrschen, um Majestät ins richtige Licht zu setzen, um wirkungsvolle Foto-und Filmaufnahmen machen zu können. Majestät brauchen Sonne, war das häufigste Schlagwort bei Hofe.
Graf Waldersee sagt, unser Kaiser besitzt eine bezaubernde Liebenswürdigkeit und gewinnt die Herzen überall wo er hinkommt und nicht lange bleibt. Das Volk ist begeistert, wenn der Kaiser kommt. Wie hier zur Einweihung der neuen Moselbrücke in Trier. Die Kinder haben schulfrei, wenn Wilhelm bei fast immer herrlichem Kaiserwetter erscheint.
Zu den Schweizer Kaisertagen im Jahr 1912 reist Wilhelm mit 30 verschiedenen Schweizer Uniformen im Gepäck. Am Zürcher Hauptbahnhof wird er von Bundespräsident Forrer empfangen. Unbeschadet ihrer republikanischen...
Die Besinnung bereitet die Schweizer Bevölkerung ihm einen freundlichen Empfang. Heißer Ratschens, du die Volkenschütze, sag's ja! In Bern wird dem Bärengraben ein kurzer Besuch abgestattet, in dem lebendige Vertreter des Berner Stadtwappens ihr Dasein fristen. Am sogenannten Henkerbrüneli nimmt er die Huldigung des Jodlringenclubs der Lenggasse entgegen.
Dann geht die Fahrt ab zur deutschen Gesandtschaft. In Schweizer Militärkreisen herrscht stolze Spannung, weil der oberste Kriegsherr des Deutschen Reiches den Manövern des 3. Armeekorps persönlich die Ehre geben will. Die Zeitungen schrieben Wunderlinge über den strategisch-militärischen Scharfblick des Kaisers.
Schon um 4 Uhr ist die Zeit der Kriegsreise. früh vor sonnenaufgang begibt sich willem ins manövergebiet vom kaiser hügel aus kann er die operationen der beiden feindlichen divisionen beobachten die sich um das gebiet von kirchberg zusammen gedrängt haben die rote die sechste division hat sich einen Halbkreis eingegraben, während der Angriff der Blauen der 5. Division von Süden her geplant ist. Als das erwartete Bataillon aus dem Walde hervorbricht, ruft der Kaiser freudig aus. Donnerwetter, da kommen sie ja schon. Der Kaiser beglückwünscht die beteiligten Kommandeure, bevor den hohen Manövergästen ein Gabelfrühstück auf dem Ölwerk bei Wiel geboten wird.
Eine seiner wichtigsten Aufgaben sah Wilhelm in der Planung, Errichtung und Einweihung von Denkmäler. Denkmäler, an denen das nationale Gefühl einen Halt finden sollte. In jeder deutschen Stadt musste mit militärischen Pomp ein Reiterstandbild seines Großvaters Wilhelm I. enthüllt werden.
Unter ihm hatte sich die Sendung der Hohenzollern-Dynastie erfüllt. Die Deutsche Einheit. Die Denkmäler werden immer monumentaler.
Hohensiebung, Deutsches Eck in Koblenz, der Küffhäuser, unten im Fels sitzt Kaiser Barbarossa, auf die neue Reichsherrlichkeit wartend. Der massive Klotz in Leipzig zur Erinnerung an die Völkerschlacht 1813 gegen Napoleon missfiel Wilhelm. Die 15-jährige Bauzeit war nicht aus fürstlichen Schatullen, sondern mit einer sächsischen Volkslotterie finanziert worden. Wilhelm war zwar 1913 der Einladung zur Einweihung gefolgt, weil so zur Jahrhundertfeier der Volkserhebung gegen Napoleon gemeinsam mit dem sächsischen König nationale Geschlossenheit demonstriert werden konnte.
Aber er fand den völkischen Steinhaufen hässlich. Ihn ärgerte, dass eine derartige Massigkeit nicht die Monarchie, sondern die Volksmassen selbst verherrlichte. Er unterließ es demonstrativ, die bei derartigen Anlässen üblichen Orden und Urkunden zu verteilen.
Indigniert verließ er vorzeitig das Denkmalsgelände. Wilhelm schätzte die neobarocken Herrscherstandbilder seines Großvaters, Wilhelm I. hoch zu Ross, von Engeln geführt, zu Deutschlands Einheit und Größe. Die einzige Reitestatue Wilhelms II.
steht auf der Eisenbahnbrücke über den Rhein mit Blick zum Kölner Dom. Im Mai 1913, bei strahlendem Kaiserwetter, war die Hochzeit der Kaisertochter Viktoria Luise mit Ernst August von Braunschweig das letzte große Familienfest der europäischen Dynastien. Der englische König Georg V. in preußischer Uniform wird von Brautvater Wilhelm in englischer Paradeuniform in Empfang genommen.
Auch Vetter Niki, der russische Zahn Nikolaus II. war mit großem Gefolge nach Berlin gekommen. Die Solidarität der Monarchen schien ungebrochen.
Äußerlich deutete wenig darauf hin, dass sie sich ein Jahr später als Illusion erweisen sollte. Von den Hochzeitsfeierlichkeiten ist ein einmaliges Filmexperiment erhalten, das damals, ein Vierteljahrhundert vor der Erfindung des Farbfilms, nur wenige Filmexperten sehen konnten. Die Die von drei simultanen Kameras aufgenommenen Filmstreifen wurden von drei Projektoren mit einem Filtersystem haarscharf übereinander projiziert, jeweils mit einem Rotfilter, einem Grünfilter und einem Blaufilter.
So ergab sich schon 1913 ein farbgetreues Filmbild vom Empfang der Europäischen Majestäten in Berlin. Die Straßen und Plätze im Zentrum der Stadt waren damals tatsächlich gelb, weil das Pflaster zur Sicherheit der Reiterei mit märkischem Sand bestreut war. Der ganze Aufwand galt der Hochzeit der einzigen Tochter des Kaisers, Victoria Luise.
Prinz Ernst August machte einen tadellosen Eindruck. Bei mir selbst war es Liebe auf den ersten Blick. Der 24. Mai war mein Hochzeitstag. Die eigentlichen Hochzeitsfeierlichkeiten begannen am...
Tage vor der Hochzeit abends der Richard-Wagners-Lohnkrieg. Es schien sohrend über dem Schloss das Luftschiff anzuerkennen, von dem zur Gratulation ein Blumenstrauß heruntergeworfen wurde. Gegen 17 Uhr betraten wir die Schlosskapelle.
In der Kapelle hatten sich die zur Trauung geladenen Gäste eingefunden. Der Königin von England ging die Trauung so nah, dass sie schluchzend in Tränen ausbrach. Gegen Mittag trafen wir in der Stadt Braunschweig ein. Anschließend unternahmen wir eine Rundfahrt durch die Stadt. Die Bevölkerung bereitete uns einen enthusiastischen Empfang.
Am folgenden Tag fand ein Festbottesdienst statt. Am Grab Heinrich des Löwens und Herzog Wilhelm legten wir Kränzelieder. Die Hochzeit war für den Kaiser die hochwillkommene Versöhnung mit den Welfen, die 1866 ihren Thron verloren hatten, als das Königreich Hannover von den Preußen erobert worden war. Nun erhielt Schwiegersohn Ernst August mit dem Herzogtum Braunschweig alte Welfenlande zurück und wurde damit wieder ein Fürst des Reiches. Jedes Jahr Mitte September beginnt die Jagdsaison und Wilhelm reist auf seine diversen Jagdschlösser.
Padinen und Rominten in Ostpreußen, Hubertusstock in der Schorfheide, Springe im Saupark bei Hannover, Letzlingen bei Magdeburg, Köde in der Lüneburger Heide. und stärkt die Glieder und bürstet das Mal, denn wer auf Reisen muss wagen, und wagen mit Feuern und Freuden. Von Jugend an ist er, wie fast alle Aristokraten, der Jagdmanie verfallen.
Sein erstes erlegtes Wild war ein Fasan. Mit 17 Jahren schießt er seinen ersten Hirsch. Die höchste Auszeichnung, die der Kaiser zu vergeben hatte, war sich selbst zur Jagd anzusagen. So reiste er abwechselnd zu Freund Fürst Fürstenberg nach Donaueschingen, zu Günstling Philipp Eulenburg nach Liebenberg und regelmäßig zu Jagdaufenthalten bei den ostpreußischen und schlesischen Granden, den Fürsten Dona, Pless, Lobkowitz und Henkel Donnersmark.
Also ja, ja, ja. Der Kaiser war ein großer Jäger und er war stolz darauf, einarmig ein guter Schütze zu sein. Meisterschuss, Majestät. Jeder meiner Scharfschützen würde Majestät um diese Treffsicherheit beteiligen. Majestät hat nicht nur mit der Büchse diese Treffsicherheit.
Die Probleme dieser Welt erkennen macht das Genie. Hat seine Majestät wieder einmal eine neuere Rekordabschusszahl erreicht, wird das mit großen Lettern im Preisanzeiger verkündet. Der deutsche höchste Jagdherr hat einen 22er gewalttätigen Rekordabschuss. Gewicht neuneinhalb Kilo, einen 20-ender, zwei 18-ender, ein 16-ender, zwei 14-ender, zwei 12er, ein 10er, einen Bock und einen Dachs zur Strecke gebracht.
November 1913 in der Lüneburger Heide. Die letzte große Kaiserjagd mit einer kapitalen Strecke. Ehrengast ist neben Wilhelm der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand.
Ein halbes Jahr später werden er und seine Frau in Sarajevo von serbischen Nationalisten erschossen. In Europa gehen die Lichter aus. Was für Friedrich den Großen sein Schloss Sanssouci war, Flötenkonzerte, Windhunde, war für Wilhelm II. seine Dampfjagd Hohenzollern, Blasmusik, Dackelhunde. Das Kaiserschiff, 1891 auf der Vulkanwerft in Stettin gebaut, 120 Meter lang, 14 Meter breit, 9000 PS Dampfmotorkraft, entsprach den damals modernsten technischen Errungenschaften.
Die Mannschaft, 350 möglichst gut aussehende Matrosen und Seeoffiziere, musste höchsten gesellschaftlichen Anforderungen genügen. Jeder sollte möglichst ein oder zwei Instrumente spielen, sodass der Kaiser sein eigenes großes Symphonie-, Glas-und Tanzorchester an Bord hat. Das Schiff konnte 500 Tonnen Kohle für die zwei großen Dreifach-Dampfexpansionsmaschinen bunkern.
Das reichte bei mittlerer Geschwindigkeit von 15 Knoten für 2400 Seemeinen etwa 4000 Kilometer, die zu jeder Tages-und Nachtzeit für ihn und seine Familie in tadellosem Zustand stets einsatzbereit sein musste. 1895 wird der Kaiser Wilhelmkanal, die Verbindung zwischen Nord-und Ostsee mit dem größten Fest der Wilhelminischen Epoche, eröffnet. Der Bug, der vom Kaiser gesteuert in Hohenzollern durchtrennt im Morgengrauen des 20. Juni, eine von Ufer zu Ufer gespannte schwarz-weiß-rote Korbe.
Nach einhalb Stunden trifft die Kaiserjacht an der Schleuse Holtenau ein. Sie ist umjubelter Mittelpunkt einer internationalen Flottenschau auf der Kieler Förde, an der neben 41 Schiffen der Kaiserlichen Marine, weitere 150 Schiffe aller europäischen Seemächte, sowie Japans und der Vereinigten Staaten von Amerika teilnehmen. Die Vereinweihung des Nord-Ostsee-Kanals folgen unmittelbar die internationalen Segelregatten, die seitdem alljährlich als Kieler Woche veranstaltet werden.
Der Kaiser als Kommodore des Kieler Marineoffiziers Casinos verschaffte dem Segelsport mächtigen Auftrieb, indem er sich selbst allerhöchst zu den Regatten einschiffte und mit seiner Riesenjagd Meteor die Freude hatte, immer konkurrenzlos als Sieger einzukommen. Es ist bekannt, dass ich eine besondere Passion für die Marine hatte. Sie entstammte wohl nicht zum geringsten Teil meinem von mütterlicher Seite herrührenden englischen Blut. Der Flottenkaiser entwirft selbst Schiffsmodelle, zeichnet Kriegsschiffe und malt höchstpersönlich vergleichende Marine-Tabellen. Deutschland, das zwischen Frankreich und Russland eingekallt war, musste zumindest doch so gerüstet sein, dass es zur seelender Verteidigung gegen jene das Meer halten konnte.
Zu diesem Zwecke war unser Flottenbau unbedingt nötig. Admiral Tirpitz Wird Chef des neu gegründeten Reichsmarineamtes. Die Zukunft lag für viele Söhne aus bürgerlichen Familien und ärmlichen Verhältnissen tatsächlich auf dem Wasser. Sie konnte noch ohne adelige Herkunft oder finanzielle Unterstützung Karriere bei der Kaiserlichen Marine machen.
Das im Reichstag eingebrachte Flottenprogramm, 40% der englischen Flotte zu erreichen, war populär und erfüllte eine alte deutsche Sehnsucht nach Weltgeltung und Präsenz auf allen Meeren. Der Flottenverein mit 1,3 Millionen Mitgliedern, der einflussreichste Verband im Reich, warb mit modernsten Mitteln für den sicheren Steuermann, der alle an Bord des großen Vaterlandes durch Wind und Wetter zu einem Platz an der Sonne für uns heute herrlichen Zeiten entgegen. war für uns nötig zur Küstenverteidigung und zum Schutze unseres Handels.
England empfand die wirtschaftliche Konkurrenz Deutschlands als Frevel, unsere koloniale Betätigung als Eingriff in alte Rechte, den Anspruch auf eine bescheidene Seegeltung als Anmaßung und immanente Gefahr. Die deutsche Schwerindustrie war 1910 der größte Stahlproduzent der Welt. Die geballte Kraft der Industriekonzerne, der rasante Aufbau der Kriegsmarine.
Ab 1912 wurden zwei Drittel der neuen großen Panzerkreuzer, Zerstörer und Torpedoboote in ständiger Kriegsbereitschaft gehalten. Die Entwicklung einer neuen Unterseebootwaffe, die ständigen auftrumpfenden Reden des Kaisers, das Pulvertrocknen, das Schwert Schafhaken, die groß angelegten Kaisermannöver zu Land und zu Wasser, all das ängstigte die europäischen Nachbarstaaten. England, Frankreich und Russland rückten näher zusammen. Ein gemeinsames Seemanöver in Baltischport brachte im Jahr 1912 noch die Zusammenkunft mit meinem Vetter, dem Zaren Nikolaus II. Unsere beiden Yachten ankerten nebeneinander, sodass der Verkehr von Schiff zu Schiff sich leicht bewerkstelligen ließ.
Die russischen und deutschen Begleitschiffe wurden abwechselnd gemeinsam besichtigt und die Mahlzeiten bald beim Zaren, bald bei mir eingenommen. Ein Vormittag wurde an Land bei Baltisch Port zugebracht. Auf einer Wiese hatte das Infanterieregiment Wiebock Nummer 85, dessen Chef ich war, Aufstellung genommen.
Es wurden zuerst die Paradeaufstellungen, danach die Kompanie-und Bataillonsexerzitien besichtigt. Das Regiment zu vier Bataillonen machte einen vortrefflichen Eindruck. Bei dieser glänzenden und ungewöhnlich liebenswürdigen Aufnahme wurde mir indessen keinerlei Andeutung über den kurz vorher abgeschlossenen Balkanbund gemacht. Es war mein letzter Besuch in Russland vor Ausbruch des Krieges.
Jedes Jahr, wenn der Winter vorbei war, dampft die Hohenzollern durch den Ärmelkanal und gebrallter herum nach Genua oder Venedig. Der Kaiser folgt mit Familie per Bahn und schifft sich zur Frühlingsfahrt durchs Mittelmeer ein. Häfen halt machen.
Musik Zum Kummer seiner Begleiter kannte er keine Erschöpfung, um sich mit den antiken Monumenten vertraut zu machen, die in Baedeker mit Sternen ausgezeichnet waren. Musik Willem II. hat insgesamt vier Jahre an Bord seiner Hohenzollern verbracht.
Musik Im Jahr 1908 reisten die Kaiserin und ich mit Gefolge auf der Yacht Hohenzollern von Venedig über Syracuse, Palermo und Messina nach Corfu. Endlich durchfährt das Schiff den schmalen, von einem auf einer Klippe stehenden Leuchtturm. Eine breite, herrliche Bucht öffnet sich mit sanften Hügeln, durch einzelne Inseln gedeckt und über denselben sichtbar die zu verschiedenen Höhen ansteigenden alten Befestigungen der Stadt Corfu.
Es wurden Ausflüge über die zauberhaft schöne Insel gemacht, deren entgegenkommende Bevölkerung die Königsfamilie und ihren Gast ehrfurchtsvoll und freundlich begrüßte. Staunende Ausrufe, klassische Zitate werden laut und helle, freudige Begeisterung leuchtet aus allen Blicken, ob dieses Paradieses mit seiner Stille und seiner Farbensymphonie. Das ist Griechenland. Das ist klassische Schönheit. Welch ein Blick.
Hier kann man nur anbeten. Hier ist Gott in der Nähe. König Georg schlug mir vor, das Achilleon zu besichtigen, das seit dem Tode der österreichischen Kaiserin Sissi unbenutzt und leer stehe.
Der König empfahl mir, das Achilleum zu kaufen und daraus einen Ruheplatz für das Frühjahr nach anstrengendem Winter für die Kaiserin und mich zu schaffen. Er und sein Land würden froh sein, mir Gastfreundschaft nach altbewährter Griechenart zu bieten. Das Schloss stehe schon lange zum Verkauf, aber es habe sich noch kein ernsthafter Interessent gemeldet. Durch den Vorschlag des Königs ermuntert und von dem Geschehen tief beeindruckt, wandte ich mich brieflich an den Kaiser Franz Josef mit einem Angebot.
Ich hatte gelobt, dem Achilleon seine Weihe zu erhalten in dankbarer Erinnerung an seine Erbauerin, die unglückliche Kaiserin Elisabeth. Nur der schöne sterbende Achill in weißem Marmor, von Herth das Meisterhand für Kaiserin Elisabeth einst gebildet, war für die große Terrasse doch zu klein. Ich ließ ihn in die Nähe des Innenhofs versetzen und an seiner Stelle ragt jetzt das eher eine 10 Meter hohe Standbild des Beliden. In voller Waffenrüstung, weithin sichtbar, das Antlitz zur Stadt Corfu gewendet. In voller Jugendkraft und Schönheit, selbstbewusst und stolz, der archäische Fürst der Myrmidonen.
Osternav-Kaufu Wer dieses Fest einmal erlebt hat, wird es niemals vergessen und sich ständig sehnen, es wieder zu erleben. Die Frauen ordnen sich zum Tanz in dicht aufgeschlossener Kolonne zu mehreren nebeneinander. Drei Schritte voraus, zwei auf der Stelle, einer zurück.
Tempo und Rhythmus sind sehr schwer zu halten. Auch die Mannschaften der Hohenzollern und der Begleitkreuzer haben es sich nicht nehmen lassen, an einem anderen Tage auch ihrerseits ihre Künste vorzuführen.