Das hier ist meine Kollegin Carlotta Arnold, sie sieht bisschen gestresst aus, oder? Die Frage ist, was passiert eigentlich mit unserem Körper und mit unserem Geist, wenn der Stress überhand nimmt. Um genau das herauszufinden, haben wir Carlotta extreme Stress ausgesetzt. Schlafentzug, Nahrungsentzug und Psychoterror, ein Stress Experiment, dass bis an die Schmerzgrenze gilt. Das ist Carlotta Arnold, 28 Jahre aus Berlin und das ist ihr Team für die kommenden 48 Stunden. Isoliert von der Außenwelt wird unsere Reporterin geballten Alltagsstress erleben. Ich kann nicht schnelle machen, nur weil ich... Eine körperliche und psychische Grenzerfahrung. Wartet mal ab, wenn Ihr nicht in Group Trotz [tor] ein? Mit dramatischen Auswirkungen auf Körper und Geist. Es ist für sie, ein sicherlich schädlicher Stress. Denn man lange nicht außer. Vor beginn unseres Experiments erleben wir unsere Reporterin, so wie wir sie kennen. Optimistisch, Aufgeschlossen, humorvoll, Lebhaft und Selbstbewusst doch welche Geistigen und Körperlichen Auswirkungen haben 48 Stunden Dauerstress? Rein Füße startet unser Körper in Stresssituationen, ein genetisches Programm, dass wir noch aus der Steinzeit in uns tragen. Adrenalin wird ausgeschüttet. Blutdruck, Puls und Muskelaktivität steigen. Der Grund so konnten unsere Urahnen schneller Flüchten. Stress war also quasi überlebensnotwendig. Das Konzept zu dem Versuch kommt von Deutschlands führendem Stress Expertin Louis Lewitan. Stress ist Lebensenergie. Wenn Wir Kein Stress haben sind wir tot, insofern sollten wir uns freuen, dass wir Stress haben und wir sollten nur unterscheiden zwischen positiven und negativen Stress. Unser Experiment beginnt. In diesem läuft setzen wir unsere Reporterin 48 Stunden, vier verschiedenen Stresssituationen aus. Die physischen Veränderungen messen wir mit einem Langzeit EKG, dass Carlottas Herzfrequenz und Blutdruck überwacht. Als Erstes muss ich Carlotta von Ein paar Dingen Verabschieden, die den Stress lindern könnten, dazu gehört auch jeglicher Kontakt zur Außenwelt. "Ich bin ausgeliefert, kein wirklich gutes Gefühl, aber ja ich vertraue euch." Wir starten mit Stresssituationen 1. Monotonie Es klingt Paradox, aber immer das gleiche tun zu müssen verursacht Stress Besonders wenn die Aufgabe keinen Sinn macht, wie zum Beispiel 500 Blatt Papier falten und ans andere ende des Tisches Tragen einzeln. Carlotta Scheint das, aber noch nicht zu stressen. "Geschafft!" Dann weiter zur nächsten, sinnlosen Aufgabe. Carlotta muss drei Meter Luftpolsterfolie ausdrücken, macht rund 20.000 bubbles. Diese Aufgabe ohne erkennbaren Sinn beginnt unsere Tafel-Reporterin nun doch schon etwas zu nerven. Die Auswirkungen der Monotonie führen zur ersten Stressreaktion. Carlotta ist gefrustet. Nach weiteren 2 Stunden bekommt das auch unser Team zu spüren. "Hasserfüllt ins Bett zu gehen oder auch nicht man weißt ja nicht." "Hass auf Menschen." Ihre Reaktionen durch die immer gleiche Arbeit werden stärker. "Wie dein Kollege vorher schon sagte. Für mal gespannt wem sie als erstes auf die fresse Haut?" Doch Carlotta macht weiter. Insgesamt 10 Stunden dauert unser Experiment nun schon an. Wir steigern die sinnlose Monotonie die nächste Aufgabe. "Was der Fernsehzeitschrift alle lesen durchzustreichen." "Alter ist ein Witz!" "Auch schon einen Titel oder nur die Zeitschrift?" " Titel auch." Eintönigkeit begegnet uns oft in der Berufswelt. Zum Beispiel bei Fließbandarbeiter. Um diesen Stress entgegenzuwirken sind immer wieder kleine pausen notwendig. Diese Möglichkeit hat Carlotta aber nicht. "Heute Nacht. Es klar." Obwohl Carlotta keine körperliche Arbeit erledigen muss, steigt ihr Puls auf 180 pro Minute. Der Ruhepuls liegt bei 50 bis 100 Schlägen die Minute. Für unseren Experten keine Überraschung. Wenn die auch wenig sinnvoll ist und die ist frustrierend Dann natürlich geraten wir Unterdruck und das ist sehr unangenehm. Nach 10 Stunden darf Carlotta ins Bett, doch dort wartet schon Stresssituation Nummer zwei auf sie. Lärm Das ist eine furchtbare Stress Quelle. Lärm durch Straßenbauarbeiten oder Flughafen Lärm Flugzeug oder wir sind irgendwo im Straßenverkehr und jeder hupt und wenn noch Hitze dazukommt und man ist hungrig da sind unheimliche Stressoren die ein wirklich Unterdruck setzen. Lärm ist physikalischer Stressor, weil er uns ablenkt. In Carlottas Fall ist es gerade Schlaf und dem wir sie jetzt abhalten. <Rockmusik> "Der Trauermusik zum Frühstück " Der Stress macht sich bemerkbar. Von der aufgeschlossenen Reporterin von gestern ist nicht mehr viel übrig. Doch obwohl Carlotta wenig geschlafen hat und seit Knapp 20 Stunden kaum gegessen hat will sie das Experiment durchziehen. Die Nächste Stresssituation, Carlotta Muss sich ihr Frühstück verdienen, indem sie ein Sudoku löst unter Dauerbeschallung mit 80 Dezibel. <Rockmusik> Welche Geräuschkulisse ein mensch als störend empfindet ist individuell, doch für jeden Menschen gilt Ihr lauter, desto unangenehmer. Ab 130 Dezibel kann Lärm sogar zum chronischen Gehört. Stress pur für unseren Körper, was sich dauerhaft auch auf das Herz Kreislauf System. <Rockmusik> Ich bin nicht so lärmempfindlich, was glaube ich auch daran liegt, dass ich in der Großstadt Leber, generell immer viel Lärm um mich herum habe. Es kommt auf die Art von Lärm darauf an. Und weil genau dieser Art von Lärm ist Konzentration auch für Großstadtkind Carlotta unmöglich. Sie verzettelt sich und kommt nicht mehr weiter. Nach eineinhalb Stunden gibt unsere ehrgeizige Reporterin freiwillig auf. Da kommen noch Hintergrundgeräusche raus. Oder? Das sind jetzt nicht nur meine Ohren. Feststeht. Carlotta hat ihr Frühstück verspielt. Es werden also viele weitere Stunden, ohne eine ordentliche Mahlzeit vergehen. auch Hunger ist ein Stressfaktor. Der innerhalb kurzer Zeit zermürbt und entkräftet. Im Team schmeckt dafür umso besser und das führt uns zum nächsten Thema. Sozialer Stress Wenn wir zum beispiel etwas schlechtes über uns hören, wenn intrigiert wird wenn wir uns einsam fühlen versuchen und zu treffen und niemand hat Zeit. Das alle sind Soziale Stressoren, die uns natürlich mit der zeit belassen, weil wir uns einsam fühlen nicht liebt nicht angenommen ausgegrenzt. Also sind wir jetzt gemein zu Carlotta. Die Aufgabe Kochen unter Zeitdruck, eine Situation die jeder Hausfrau kennt. Carlotta soll für das Team Rouladen und selbst gemachte Spätzle nach Rezept zubereiten. Dafür hat sie 2 Stunden Zeit. Ansonsten fällt das Essen für sie erneut aus. Kochzeit ca. 2 Stunden, das macht es sehr realistisch. Carlotta hat seit 30 Stunden kaum gegessen. Entsprechend legt sie sich ins Zeug und wir sabotieren wo es nur geht? "Na Klar" "Wartet mal ab, wenn ihr nicht hinguckt nicht so rein". Die Aufgabe ist in der vorgegebenen Zeit, zwar zu schaffen doch unsere Reporterin glaubt nicht daran. Die negativen Gedanken haben sie inzwischen Fest im Griff. "Eigentlich reicht wenn ich für drei Decke, Oder? Wenn die Wahrscheinlichkeit, dass ich da noch was von abbekommen sieht nicht gut aus. Weil ich noch die Soße machen muss und die Spätzle machen muss, das alles in einer halben Stunde? Ich kann es nicht schneller machen nur weil ich... " Nach 30 Stunden ist ihr Optimismus Komplett verschwunden? Trotzdem mobilisiert Carlotta letzte Kräfte und erfüllt die Aufgabe mit Bravour. Doch statt sie zu loben, tun wir das gemeinste, was man einer Köchin antun kann. Wir verschummeln ihr essen Redakteur Boris, verschwindet wortlos, Carlotta sitzt allein am Tisch. Um den sozialen Stress entgegenzuwirken, könnte sie jetzt ihr Unwohlsein offen ansprechen. Aber wir geben ihr keine Möglichkeit dazu. "Ist alles nach Rezepten gemacht." Das Team ist trotzdem lieber Pizza, das hat gesessen. "Ich glaube so ein bisschen der Appetit vergangen." Und auch in der Nacht ist unser Team nicht besonders Rücksichtsvoll. Der letzte Stressfaktor <Schlafentzug> Der Tank wird gelehrt, die Energie können nicht wieder aufgeladen werden und dann im Grunde genommen hat man einen Wahnsinns Stress. Wir inszenieren im Erdgeschoss eine kleine Party. Keine Chance für Carlotta sich auszuruhen. Dabei werde schlafe sie gerade jetzt extrem wichtig. Denn unserem Körper braucht die Ruhephase um den Stress zu verarbeiten. "Also Ich dachte einfach, vielleicht haben sie vergessen, dass da oben jemand Schläft und sind deswegen so laut mit den Stühlen und allem." Um 3 Uhr Morgens wecken wir Carlotta endgültig für ein sinnloses Geschicklichkeitsspiel. Jede Kugel muss in ein Loch. Jetzt gehen Carlotta die Nerven durch. Sie lässt ihren Emotionen freien lauf. "Das Ist echt ein richtiges Endspiel geht gar nicht." "Da war es nur noch eine." Obwohl Carlotta ruhig sitzt, steigt ihr Puls unaufhörlich an. "Ich habe gemerkt, dass ich immer schneller auf 180 Km beziehungsweise immer trotziger wurde, dass eigentlich überhaupt keine schöne Eigenschaft ist aber in dem Moment war ich jetzt lassen sie sich noch was einfallen zermürbe mich noch weiter und irgendwann ist man einfach an den Punkt, dass man sagt, bitte lasst mich schlafen." Um 6 Uhr Morgens schicken wir Carlotta ins Bett. Insgesamt hat unsere Reporterin während des Experiments weniger als 6 Stunden Schlaf bekommen. Nach 48 Stunden darf unsere Reporterin wieder zurück ans Tageslicht. Unser Fazit, Carlottas Persönlichkeit zeigt deutliche Veränderungen. Der Stress hat ihr Denken negativ beeinflusst. Humor und Optimismus sind verloren. Carlotta wirkt lustlos und misstrauisch. Eine dramatische Veränderung. Internist Udo Beckenbauer überprüft, was das EKG während des Experiments aufgezeichnet hat. Auch diese Ergebnisse sind alarmierend. "Richtig pathologische Stressreaktion, sie haben eine dreifache erhöhte Blutdruck von 120 auf 160, dann haben sie die Herzfrequenz, extrem erhöht, also es ist für Sie ein sicherlich schädlicher Stress, den man lange nicht aus hält, also wenn das immer wieder kommen sind sie jemand der Schläft nicht mehr." Mit geballtem Alltagsstress hat sich Carlottas Puls Niveau in nur 48 Stunden konstant um 20 Schläge erhöht. Ein Zustand der binnen weniger Wochen zur Völligen, Erschöpfung des Organismus führt. Unsere Reporterin zieht für sich dennoch ein positives Fazit. "In diesem positiven Modus zu kommen, ob man nun müde ist oder nicht, finde ich ganz wichtig und ich glaube das habe ich trotz allem halbwegs gut hinbekommen." Das finden wir auch und jetzt heißt es für Die 28 Jährige Berlinerin erst mal essen, entspannen und vor allem schlafen.