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Nervenzellsignalübertragung

Jun 28, 2025

Übersicht

Die Vorlesung behandelt das Aktionspotential als Grundlage für die Signalübertragung in Nervenzellen. Es werden die Phasen, die ionalen Vorgänge und wichtige Eigenschaften erläutert.

Membranpotential & Ionenverteilung

  • Das Membranpotential ist die elektrische Ladungsdifferenz zwischen Innen- und Außenseite der Zellmembran.
  • Es entsteht durch ungleiche Verteilung von Ionen (mehr K⁺ innen, mehr Na⁺ außen).
  • Tierische Zellen sind isotonisch, aber die Ionen sind verschieden verteilt.
  • Kalium-Kanäle lassen K⁺ aus der Zelle diffundieren, Innenseite wird dadurch negativ geladen.
  • Das typische Ruhepotential beträgt etwa -70 mV.

Ablauf des Aktionspotentials

  • Nur erregbare Zellen wie Neuronen erzeugen Aktionspotentiale.
  • Das Aktionspotential läuft entlang des Axons und besteht aus vier Phasen:
    • Ruhepotential (ca. -70 mV)
    • Depolarisation: Membranpotential wird positiver, zunächst durch Öffnung von spannungsgesteuerten Na⁺-Kanälen.
    • Repolarisation: Na⁺-Kanäle schließen, K⁺-Kanäle öffnen, K⁺ strömt aus der Zelle, Membranpotential wird wieder negativer.
    • Hyperpolarisation: Membranpotential sinkt kurzzeitig unter das Ruhepotential, da K⁺-Kanäle verzögert schließen.
  • Die schnelle Depolarisation entsteht durch positive Rückkopplung: Einstrom von Na⁺ öffnet noch mehr Na⁺-Kanäle.
  • Nach Erreichen des Schwellenpotentials (ca. -55 mV) wird das Aktionspotential ausgelöst („Alles-oder-nichts-Prinzip“).
  • Refraktärzeit: Nach dem Aktionspotential kann kurzfristig kein weiteres ausgelöst werden (ca. 2 ms).

Fortleitung und Eigenschaften des Aktionspotentials

  • Aktionspotentiale pflanzen sich entlang des Axons ohne Abschwächung fort.
  • Signal bleibt konstant stark (Amplitude unverändert).
  • Fortleitung ist unidirektional, da durch die Refraktärzeit ein Rücklauf verhindert wird.
  • Benachbarte Membranabschnitte werden durch lokale Stromflüsse depolarisiert und feuern ebenfalls.

Wichtige Begriffe & Definitionen

  • Membranpotential — Elektrische Spannung zwischen Zellinnerem und -äußerem.
  • Ruhepotential — Das stabile Membranpotential in Ruhe, ca. -70 mV.
  • Depolarisation — Verringerung der Ladungsdifferenz; Membran wird positiver.
  • Repolarisation — Rückkehr zum negativen Ruhepotential nach Depolarisation.
  • Hyperpolarisation — Membranpotential wird kurzzeitig negativer als das Ruhepotential.
  • Refraktärzeit — Zeitraum, in dem kein neues Aktionspotential ausgelöst werden kann.
  • Alles-oder-nichts-Prinzip — Aktionspotential entsteht nur, wenn das Schwellenpotential überschritten wird.

Aufgaben / Nächste Schritte

  • Wiederholung der Phasen des Aktionspotentials und der zugrundeliegenden Ionenflüsse.
  • Prüfen, ob weitere Relevanz der letzten Aspekte zur Einbahnigkeit der Fortleitung besteht.