Übersicht
Die Vorlesung behandelt das Aktionspotential als Grundlage für die Signalübertragung in Nervenzellen. Es werden die Phasen, die ionalen Vorgänge und wichtige Eigenschaften erläutert.
Membranpotential & Ionenverteilung
- Das Membranpotential ist die elektrische Ladungsdifferenz zwischen Innen- und Außenseite der Zellmembran.
- Es entsteht durch ungleiche Verteilung von Ionen (mehr K⁺ innen, mehr Na⁺ außen).
- Tierische Zellen sind isotonisch, aber die Ionen sind verschieden verteilt.
- Kalium-Kanäle lassen K⁺ aus der Zelle diffundieren, Innenseite wird dadurch negativ geladen.
- Das typische Ruhepotential beträgt etwa -70 mV.
Ablauf des Aktionspotentials
- Nur erregbare Zellen wie Neuronen erzeugen Aktionspotentiale.
- Das Aktionspotential läuft entlang des Axons und besteht aus vier Phasen:
- Ruhepotential (ca. -70 mV)
- Depolarisation: Membranpotential wird positiver, zunächst durch Öffnung von spannungsgesteuerten Na⁺-Kanälen.
- Repolarisation: Na⁺-Kanäle schließen, K⁺-Kanäle öffnen, K⁺ strömt aus der Zelle, Membranpotential wird wieder negativer.
- Hyperpolarisation: Membranpotential sinkt kurzzeitig unter das Ruhepotential, da K⁺-Kanäle verzögert schließen.
- Die schnelle Depolarisation entsteht durch positive Rückkopplung: Einstrom von Na⁺ öffnet noch mehr Na⁺-Kanäle.
- Nach Erreichen des Schwellenpotentials (ca. -55 mV) wird das Aktionspotential ausgelöst („Alles-oder-nichts-Prinzip“).
- Refraktärzeit: Nach dem Aktionspotential kann kurzfristig kein weiteres ausgel öst werden (ca. 2 ms).
Fortleitung und Eigenschaften des Aktionspotentials
- Aktionspotentiale pflanzen sich entlang des Axons ohne Abschwächung fort.
- Signal bleibt konstant stark (Amplitude unverändert).
- Fortleitung ist unidirektional, da durch die Refraktärzeit ein Rücklauf verhindert wird.
- Benachbarte Membranabschnitte werden durch lokale Stromflüsse depolarisiert und feuern ebenfalls.
Wichtige Begriffe & Definitionen
- Membranpotential — Elektrische Spannung zwischen Zellinnerem und -äußerem.
- Ruhepotential — Das stabile Membranpotential in Ruhe, ca. -70 mV.
- Depolarisation — Verringerung der Ladungsdifferenz; Membran wird positiver.
- Repolarisation — Rückkehr zum negativen Ruhepotential nach Depolarisation.
- Hyperpolarisation — Membranpotential wird kurzzeitig negativer als das Ruhepotential.
- Refraktärzeit — Zeitraum, in dem kein neues Aktionspotential ausgelöst werden kann.
- Alles-oder-nichts-Prinzip — Aktionspotential entsteht nur, wenn das Schwellenpotential überschritten wird.
Aufgaben / Nächste Schritte
- Wiederholung der Phasen des Aktionspotentials und der zugrundeliegenden Ionenflüsse.
- Prüfen, ob weitere Relevanz der letzten Aspekte zur Einbahnigkeit der Fortleitung besteht.