Kernfusion. Die Kraft der Sonne auf Erden. Saubere und sichere Energie für alle Menschen, so viel man will.
Der Gipfel der menschlichen Ingenieurskunst. Rettung aus der Klimakrise. Oder alles nur eine große Illusion?
Ein Milliardengrab? Ein Irrweg? Musik 30 Jahre nach der ersten kontrollierten Kernfusion sind wir immer noch 30 Jahre von dessen kommerzieller Nutzung entfernt. Und ITER, der soll es bringen. Der große Fusionsreaktor in Katarasch, in Südfrankreich.
wird er jetzt gerade gebaut. Vor 40 Jahren geplant, seit 10 Jahren im Bau und in 15 Jahren soll er fertig sein. Ist es dann soweit?
Haben wir dann endlich eine Fusionsmaschine auf unserem Planeten, die uns zumindest die Tür auf die Tür bringt? aufmacht zu einer scheinbar ewigen Energiequelle für alle auf dem Planeten? Oder ist das nur eine große Illusion? Kernenergie. Was ist eigentlich so besonders an der Energie in Atomkernen, dass man so drauf aus ist, an diese Energieform heranzukommen und sie dann auch zu nutzen?
Was ist das? Überhaupt Atomkerne. Das war in der Physik eine riesen Überraschung.
als man festgestellt hat, Anfang des 20. Jahrhunderts, dass die Atomkerne ja über alle Maße winzig sind. Ernest Rutherford hat festgestellt, dass der Atomkern sich eben nicht irgendwie im ganzen Atom ausbreitet, sondern dass das eine wirkliche Konzentration von Energie sein muss. Man wusste ja schon, es gibt negative und positive Ladungsträger.
Man musste die Elektronen negativ geladen und die scheinen offen zu sein. in den Atomen mit ihren Sprüngen dafür zu sorgen, dass es Licht gibt. Man hat also aus der Strahlungsanalyse herausgefunden, wie Atome aufgebaut sein müssen. Und dann findet man heraus, dass der Atomkern eine solche Winzigkeit ist, dass man dafür eine besondere Kraft braucht. Und zwar stellt sich heraus, wenn ein Atom, also das Wasserstoffatom, das kleinste Atom also, wenn das Wasserstoffatom so groß wäre wie ein Bundesliga-Stadion, wenn er nehmen was er wollte, irgendwie nie wieder so groß wäre wie ein Bundesliga-Stadion.
und auf der äußersten Bahn, also auf dem äußersten Tribünenrang würde sich das Elektron rumtreiben, dann wäre ein Atomkern so klein wie ein Reiskorn, und zwar ungekocht, Reiskorn im Mittelpunkt des Anstoßkreises. So. Das ist winzig. Also ein Atomkern, zum Beispiel beim Wasserstoff, Wasserstoff-Atomkern besteht ja nur aus einem Proton, positiv geladen, der ist 10 hoch minus 15 Meter groß. Also ein Femtometer.
Also 1 geteilt durch 10 hoch 15 Meter. Muss man sich überlegen. Das ist nix. Und besonders irre wird es in dem Moment, wo man das Element Nummer 2 nimmt. Nämlich Helium.
Helium hat ja 2 Protonen im Kern, hat auch noch 2 Neutronen. Aber davon mal ganz abgesehen. Hier zeigt sich, dass in einem Atomkern eine Kraft existieren muss, die über alle Maße stark sein muss. Und zwar vor allen Dingen stärker als die elektromagnetische Kraft, die zwischen zwei Ladungen...
existiert und die besonders abstoßend ist, also jetzt nicht im Sinne von hässlich oder eklig, sondern abstoßend im Sinne von abstoßen, bei gleichnamigen Ladungen und zwei Protonen, die beide positiv geladen sind, sind gleichnamig geladen. Und diese abstoßenden Abstoßung wäre umso stärker oder ist umso stärker, je näher die Ladungen beieinander sind. Und das sind sie in dem Atomkern ja nun mal.
Was ist das für eine Kraft, die auf ein so winzig kleines Volumen beschränkt ist, aber dort unglaubliche Wirkung entfaltet? Nämlich diese geballte Kraft der Ladungen zusammenzuhalten. Das heißt, diese starke Kernkraft, die hier dafür sorgt, dass der Kern zusammenhält, das ist die Form von Energie, kann ich jetzt gleich mal verraten, die Form von Energie, die letzten Endes genutzt wird, in Kraftwerken, die sich irgendwie mit Atomkernen auseinandersetzen. Also nicht Kohle verbrannt wird oder Gas, sondern wo es darum geht, aus den Atomkernen Energie irgendwie rauszuholen. Da gibt es, wie wir gleich sehen, wir haben zwei Arten, aber worum es geht, ist letzten Endes die Freisetzung dieser starken Wechselwirkung.
Das Bild von dieser extrem starken Konzentration von Kraft in einem Volumen macht schon klar, damit das funktioniert, müssen wir die Atomkraft auslösen. müssen ungeheure Energien am Werk sein, denn Energie ist ja die Fähigkeit, Arbeit zu leisten. Und Arbeit hat was mit Kraft und Weg zu tun.
Also damit diese Arbeit geleistet werden kann, Kerne zusammenzuhalten, braucht es bei einem kleinen Weg, Weg eine ungeheure Kraft, das heißt die Energien, die dort im Spiel sind, die müssen schon gewaltig sein. Und ich meine, wir wissen es ja auch, aus den Kernkraftwerken, die wir verwenden, das sind ja Kernspaltungskraftwerke. Da wird ja offenbar Energie freigesetzt, wenn große Atomkerne, Uran-235 zum Beispiel, wenn solche großen Atomkerne gespalten werden.
Also dadurch, dass eben diese elektrisch neutralen Neutronen in einen Kern eindringen können. ihn quasi zum Schwingen bringen und dabei zerfällt er und dabei wird aber auch irgendwie energiefrei. Das ist die eine Variante.
Die haben wir technisch schon seit den 40er Jahren, setzen wir die um. Das ist die Kernspaltung. Dabei wird energiefrei.
Und dann gibt es noch die andere Variante, nämlich, dass bei kleinen Atomkernen, wenn die miteinander verschmelzen, auch energiefrei wird. Und dieses Zusammenspiel von Kernspaltung bei den ganz großen Kernen und Kernfusion bei den ganz kleinen Kernen, Das zeigt sich hier in diesem Diagramm. In diesem Diagramm sieht man die Bindungsenergie pro Kernbaustein. Und man sieht, die steigt also hier unten bei Wasserstoff an, schießt hier hoch zum Helium, das sieht man ja.
Element Nummer 2, dann sieht man hier ein paar Maxima bei Kohlenstoff, bei Sauerstoff. Aber vor allen Dingen sieht man hier bei Eisen 56, da gibt es ein Maximum und danach geht es bergab. Was soll das heißen? Das heißt, dass also solange... Kerne aufbaut, von unten nach oben bis hin zum Eisen 56, dabei wird Energie frei.
Das ist im Übrigen der Prozess, der in Sternen auch abläuft von ganz alleine, bei Prozessen, wo Energie frei wird, die laufen in der Natur immer von alleine ab. Aber dann kann man sich natürlich fragen, wie kommt es denn dann zu den Kernen bei den höheren Kernladungszahlen und bei den ganz großen Nukleonenzahlen, also hier bis hin zum Uran und so weiter. Ja, die entstehen durch Energiezufuhr. Das heißt, innerhalb eines Sterns, denn da kommt die Energie aus, die kommt aus der Und da kommen ja alle Elemente her, die es im Universum gibt.
Die werden ja im Wesentlichen in Sternen erbrütet. Innerhalb eines Sterns muss es zusätzliche Energiequellen geben, die im Laufe einer besonders, vor allen Dingen, explodierenden, besonders starken Entwicklung dann dazu führen, dass immer mehr und mehr von den ganz großen Atomkernen auch aufgebaut werden. Der Punkt ist jetzt, wo ist denn jetzt hier am meisten zu holen?
Naja, ganz offensichtlich ja irgendwie beim Weg vom Wasserstoff zum Helium. Da ist ja richtig was zu machen. Wow! Da könnte man richtig Bindungsenergie gewinnen. Während hier hinten, bei den großen Atomkernen, da sieht man ja schon, und das habe ich hier mal dargestellt in dem nächsten Diagramm, da ist der Unterschied zwischen den einzelnen Kernen in der Bindungsenergie nicht so groß.
Also hier hinten bei der Kernspaltung, da sieht man den Weg Uran-238, Uran-235 bis hin zum Blei-207. Es ist was zu holen, wir wissen das ja auch alles aus den Kernspaltungsanlagen, die wir kennen. Aber hier vorne, Mensch, da kannst du mal gucken, da ist doch richtig was zu machen. Bindungsenergie. Bindungsenergie pro Nukleon.
Junge, Junge, Junge, das wäre doch was. Ja, man sieht natürlich, hier geht es um die Verschmelzung, also um die Fusion und um das noch zu sagen, hier hinten geht es um die Fission, um die Spaltung. Ja, und das sind die beiden Kern, ja, die Kernenergiefreisetzungsmechanismen. Den einen, den nutzen wir schon seit Jahrzehnten, der andere, nämlich die Kernfusion, ist die einzige bisher noch nicht genutzte Energiequelle, die wir haben.
Und daran wird geforscht. Da muss man zunächst mal sehen, wie funktioniert so eine Kernfusion eigentlich. Also nochmal, dass es klar ist. Wasserstoff, Atomkern, ist ein Proton. Das ist der Normalfall.
Dann gibt es aber noch hier die Variante Wasserstoff II. Guck mal da. Das ist ja so, Wasserstoff ist das erste Element im Periodensystem, also hat ein Proton.
Was kann dann da noch im Kern sein? Genau, ein Neutron. Das ist Deuterium.
Dann haben wir hier Helium III, das braucht uns jetzt nicht zu interessieren. Dann haben wir hier Wasserstoff, nochmal mit III. Ja, Wasserstoff ist doch das erste Element im Periodensystem und also ein Proton. Also müssen zwei Neutronen drin sein. Das ist Tritium.
Und Tritium ist radioaktiv und zerfällt nach ungefähr zwölf Jahren. Diese beiden Kerne spielen insofern eine Rolle, als dass sie ein bisschen größer sind als der normale Wasserstoffatomkern. Und die beiden, die werden wir nachher versuchen zu verschmelzen, zu fusionieren und zwar zu Helium. Helium.
Das ist das große magische Versprechen aus Deuterium und Tritium. machen wir Helium und alles ist gut. Nur wie machen denn Sterne jetzt das?
Also mit der Fusion. Wie macht ein Stern das? Können wir das genauso machen?
Das wäre doch wunderbar, wir könnten ab von den Sternen lernen, heißt fusionieren lernen. Das wäre doch eine Sache. Ja, ist jetzt blöd, weil ein Stern ist doch was deutlich anderes. Die Sonne zum Beispiel hat 333.000 Erdmassen an Masse. Ich meine, da ist die Gravitation die dominante Kraft.
hält den Laden zusammen, im wahrsten Sinne des Wortes. Drückt nämlich quasi, die Sonne drückt auf sich selbst. Und erzeugt einen Gravitationsdruck. Also die Gravitationskraft pro Fläche, das ist also die Fläche von der Sonne, dieser Gravitationsdruck, der drückt auf sich selber und erzeugt natürlich im Innern von dem Stern einen Wahnsinnsdruck.
250 Milliarden Atmosphären. Das sind die Zustände im Innern. 15 Millionen Grad. Also ein Wahnsinns...
heißes Gas, das ist natürlich auch kein Gas mehr. Das ist jetzt nicht mehr ein Gas wie hier die Luft, sondern das ist ein Plasma. Das ist eine Kugel, die besteht nur aus geladenen Teilchen, also aus Elektronen und aus positiv geladenen Atomrümpfen sozusagen.
Ja, dabei wird im Innern offenbar irgendwie Energie freigesetzt, die der Gravitationskraft entgegenwirkt. Deswegen sind diese Kugeln überhaupt nur stabil. Ich meine, wenn nur die Gravitation in einem Stern wirken würde, dann würde sich ja die gesamte Masse praktisch da zusammenziehen. Ja, hier, schwarzes Loch und so weiter.
Aber in der Sonne ist es ja nicht so. In der Sonne gibt es ja offenbar einen Energiefreisetzungsmechanismus, der drängt nach außen, erzeugt also einen Gegendruck. Wir haben den Druck von der Sonne. von der Gravitation und wir haben den Druck von, ja von was?
Nein, natürlich, ihr wisst es ja, von der Fusion. Bei der Fusion wird Energie freigesetzt und diese Energie drängt jetzt nach außen. Und was für eine Form von Fusion haben wir da im Stern? Ja, eine ganz besondere, dass nämlich in so einer Gaskugel von einer Größe immerhin Radius von 700.000 Kilometern, 333.000 Erdmassen, ein Proton 10 Milliarden Jahre darauf warten muss, bis es wirklich mal zur Fusions...
Hochzeit kommt, wenn man so will. Also, das ist ein sehr ineffizienter Prozess, dass zwei Protonen miteinander verschmelzen. Also, ist ja auch klar. Ich meine, die beiden sind ja positiv geladen. Die haben ja alles andere, in Anführungsstrichen, vor, als jetzt miteinander zu verschmelzen.
Die Kräfte, die da wirksam sind, bis zum gewissen Abstand, die sind natürlich dominant elektromagnetisch. Stoßen sich ab. Deswegen kriegen die nie eine Fusion.
Und dann aber, wenn sie einen bestimmten Abstand unterschreiten, Dann sind diese Kernkräfte auf einmal da und halten diese Bausteine zusammen. Auf der Sonne ist es aufgrund dieses enormen Druckes möglich, dass zwei nackte Protonen miteinander verschmelzen. Dabei entsteht genau Deuterium, also aus einem Proton wird ein Neutron und aus zwei Deuterium wird dann das Helium. Also wir wissen inzwischen, die Sonne ist ein Fusionsreaktor, in dem genau diese Reaktionen stattfinden, von denen ich gerade gesprochen habe. Die Sonnenreaktion ist eine Art Schleifgerät, die sich mit einem Schleifgerät befindet.
Aber wir wissen eben auch, dass wir es auf der Erde so nicht machen können. So geht es nicht. Die Sonne, die hat immerhin ihre eigene Schwerkraft, die praktisch ihren eigenen Reaktor in der Mitte zusammenhält. Diese Schwerkraft haben wir nicht.
Bei uns muss es anders laufen. Irgendwie müsste es anders gehen. Und genau das hat man in den 50er Jahren angefangen zu überlegen.
Wie hält man ein Gas aus geladenen Teilchen zusammen? Bei den Temperaturen, die man bräuchte, um Teilchen dazu zu bringen, genügend Energie zu haben, um miteinander zu verschmelzen, wie zum Beispiel, sagen wir mal, zu Platerium und Tritium, da müsste man trotzdem die Kerne dazu bringen, man müsste eine hohe kinetische Energie haben. hohe kinetische Energie heißt hohe Temperaturen.
Hohe Temperaturen heißt aber auch, ich habe kein Material, um das Plasma, so heißt es ja nun mal, dieses ionisierte Gas irgendwie einzusperren. Ja, durch was kann ich denn jetzt ein Gas? Gas einsperren?
Durch elektromagnetische Felder. Denn geladene Teilchen können sich senkrecht zu magnetischen Feldlinien nicht bewegen, auf jeden Fall nicht frei bewegen. Ich schaffe es also, mit dem entsprechenden Magnetfeld ein Plasma einzusperren. Das wäre ja im Grunde schon mal eine Anlage, die man bauen könnte. Man könnte sich überlegen, schaffe ich es mit Magnetfeldern ein Plasma, also ein hochgradig geladenes Gas einzusperren?
Erstmal muss man mal wissen, ein Plasma ist durchaus nichts Ungewöhnliches. Es ist nur auf unserem Planeten ungewöhnlich. Aber die Sonne ist ein Plasma, Blitze sind ein Plasma. Plasma, das interstellare Medium ist ein Plasma, also eigentlich ist das gesamte Universum, soweit es leuchtet, in einem Zustand des Plasmas.
Das heißt also, es kann auch elektromagnetische Felder tragen, unsere Erde zum Beispiel hat ein großes Magnetfeld, die Sonne hat ein Magnetfeld, die Galaxie, also Magnetfelder ist alles nichts Ungewöhnliches und was wir aber jetzt wollen, ist eine besondere Form von Magnetfeld, es muss nämlich stark sein, es muss dieses Plasma zusammenhalten, ich brauche eine hohe Dichte, hohe Temperaturen, damit diese Fusionsreaktionen da passieren und damit ich dann das tun kann, was ich bei einem normalen Kernspalt... wie wir es heute benutzen, auch machen kann, nämlich Wasser heiß. Ja, was anderes passiert nicht. Ich nehme einfach die Energie aus den Kernen heraus und mache damit Wasser heiß, jage es über die Turbinen und mache damit elektrische Energie. So, Feierabend.
Ich verwandle die eine Energieform in die andere. Also, ein Plasma, ein Gas aus geladenen Teilchen, kann durch Magnetfelder eingefangen werden, festgehalten werden. Also wenn man sich das jetzt so überlegt, wir hätten jetzt so Magnetfelder hier und wir könnten die vielleicht so in so einer Flasche zusammenbringen, dann ist das so. Dann könnten wir ein Magnetfeld hier einsperren. In so Gasentladungsröhren zum Beispiel wird das auch so gemacht, kann man so machen.
Kann man Plasma da innen drin festhalten, nur können die Teilchen halt hier entweichen. Also dann wäre das Plasma weg. Also was macht man da? Naja, man nimmt das Ganze und biegt es zusammen und macht da runter.
Das ist der Grund für ein Gefäß, damit das Plasma von Magnetfeldern in einem magnetischen Gefäß gehalten werden kann. Denn das große Problem bei der Fusion ist ja, die Teilchen möglichst nah zueinander zu bringen. die müssen einfach möglichst lange beisammen sein.
Man möchte sie dazu bringen, eine Bindung einzugehen, also eine Fusion zu machen. Wenn die gleich wieder verschwinden, dann würde das überhaupt nicht klappen. Das ist ja auch der Grund hier bei der Sonne.
Die Gravitation hält das alles zusammen. Wir müssen das anders machen. Wir müssen die praktisch zwingen, müssen das Plasma zwingen, in einer solchen toroidalen Kammer drin zu bleiben.
Und da gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie man das Magnetfeld produzieren kann. Was ganz einfach ist, wäre jetzt zum Beispiel so eine Spur. Spule zu legen, also viele Spulen zu haben.
Was würden diese Spulen für ein Magnetfeld machen? Das wäre dann so ein Kreismagnetfeld. Das ist ja schon mal was. Aber das würde nicht ausreichen, um das Plasma zu halten. Was man noch dazu braucht, ist ein Magnetfeld, was praktisch um dieses andere Magnetfeld drumherum liegt.
Man braucht also auf der einen Seite so einen Ring und um diesen Ring nochmal so eine Wurst. Und das Ganze möglichst sauber, axial-symmetrisch in einer solchen Kammer. Das wäre eigentlich ideal.
Und dann könnte das Plasma da innen drin eigentlich... wunderbar liegen bleiben. Ich muss es weit genug von der Wand wegnehmen, damit es nicht zu einer Entladung kommt, denn ein Plasma ist ja im Prinzip, hat ja die ständige Fähigkeit, hier wieder auf die Wand zu schlagen, also muss die Wand weit genug weg sein. Und naja, die Magnetfeldlinien haben natürlich auch eine Dynamik, Magnetfelder, ja, durch was entstehen Magnetfelder? Naja, durch elektrische Ströme, genau.
Das heißt, ich könnte jetzt zum Beispiel mir Folgendes überlegen, ich hätte hier draußen Spulen, diese Spulen produzieren mir mein Ringmagnetfeld. Und jetzt könnte ich in dem Gas, das ein Plasma ist, einen elektrischen Strom produzieren. Prima, das wäre sogar klasse.
Ja, klasse, super Idee. Weil mit dem elektrischen Strom in dem Plasma könnte ich das Plasma sogar heizen. Das kennt man ja.
Ich meine, wenn der elektrische Strom durch den Verbraucher geht, hier durch den Draht, wird der Draht ja auch warm. Also, ich zähle. ziehe einen richtig starken Strom durch das Plasma und generiere, erzeuge auf diese Art und Weise ganz automatisch das richtige Magnetfeld.
Denn der Strom, wenn der Strom hier durch den Stift läuft, weiß ich ja, das Magnetfeld liegt wie eine Wurst um die Stiftung. um diesen Strom herum. Ist ja perfekt. Prima.
Ja, da haben wir es doch. Das wäre der Tokamak. Das ist das erste Konzept, was entwickelt worden ist zur Möglichkeit einer Kernfusion auf der Erde.
Tokamak. Das ist das Prinzip, was über Jahrzehnte entwickelt worden ist und das allerdings durchaus seine Probleme hat. Nicht zuletzt deshalb, weil eben hier ein Strom durchgezogen werden muss. Der muss ja die ganze Zeit auch gehalten werden. Und dieser Strom erzeugt eben tatsächlich solche Magnetfelder.
Hier so was. Hier so. Immer. Und diese Magnetfelder sind besonders gekrümmt und die neigen dazu, sich zu begradigen. Das heißt, es gibt sehr starke magnetische Kräfte, die immer wieder versuchen, diese Situation aufzubiegen.
Und das führt halt zu Instabilitäten und macht die Entladung entlang dieses Stromes immer wieder schwankend, variierend. Und das Problem beim Tokamak ist in der Tat die Stabilität des Stromes. Und also um diese Magnetfelder zu erzeugen, die man da braucht, um das Plasma so zu erzeugen, zusammen zu zwingen, dass es die hohen Dichten hat und lange genug auch zusammen bleibt, ist der Strom eben entweder abzuschalten oder auszuschalten. Entweder kann ich es verwenden in der Abschaltphase oder in der Ausschaltphase.
Auf jeden Fall muss es immer wieder angeschaltet werden, ausgeschaltet werden, angeschaltet werden, ausgeschaltet werden. Und die Pulszeiten sind nicht so, wie ich das jetzt gerade gesprochen habe, sondern der Puls kommt, das Plasma setzt die Energie frei, ja und dann, dann dauert es eine Stunde und dann kann ich es verändern. kann ich erst wieder den nächsten Puls schießen.
Und das ist natürlich für einen Kraftwerksbetrieb durchaus ein Problem. Also selbst wenn es gelingen sollte, ihn eines Tages in einer so großen Anlage wie ITER zu bauen, das ist ein Forschungsreaktorexperiment und soll dazu gebracht werden, dass es tatsächlich gezeigt wird in dieser Reaktorstudie, dass dieser Reaktor prinzipiell funktioniert, dass also mehr Energie rauskommt, als man reinsteckt und das dann in einer weiteren Variante, der sogenannten Demo-Version, soll dann... eines Tages ein richtiger Fusionsreaktor entstehen, der es möglich macht zu zeigen, dass also solche Reaktoren auch ganz technisch benutzt werden können, so wie heute solche Kernspaltungsreaktoren, wie sie überall auf der Welt Verwendung finden.
Aber das ist eben diese gepulste Version und man möchte ja, eigentlich möchte man ja, wie gesagt, einen Reaktor haben, der ruhig läuft und dazu hat man vor einigen Jahrzehnten sich überlegt, naja, wenn das mit dem Tokamak vielleicht doch nicht klappen sollte und diese Instabilität in einem solchen Problem. dann könnte man ja die gesamte Magnetfeldstruktur von außen erzeugen. Also überhaupt keinen Strom innen drin antreiben.
Man könnte ja mit Hilfe von hinreichend komplizierten Spulen, könnte man genau das Magnetfeld aufbauen, das man braucht, um das Plasma zu halten. Das glüht sich doch ausrecht. Und mit Hilfe von außerordentlich guten, immer besser und besser werdenden numerischen Simulationen und Versuchsanlagen ist es inzwischen gelungen, die Form von solchen Spulen genauestens zu berechnen und inzwischen auch in Forschungsreaktoren zu untersuchen.
In Deutschland gibt es am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Greifswald den Wendelstein 7X. Das ist momentan der Wendelstein 7X. der wichtigste Stellarator, so heißt das Konzept nämlich, bei dem also Plasma eingefüttert wird, geheizt wird und in Form von externen Spulen oder durch externe Spulen in einer Magnetfeldkonfiguration zusammengehalten wird. Stellaratoren, die hätten im Prinzip die Möglichkeit, die Fähigkeit, eine lang anhaltende Plasmaentladung in einem Reaktor, in einem solchen Einschlussgefäß zu halten, um damit vielleicht demnächst, in den nächsten Jahrzehnten, die Möglichkeit zu zeigen, dass dieses Konzept vielleicht sogar erfolgreicher ist als der Tokamak, um Fusionsreaktoren zu betreiben.
Ja, das ist also eine Art von Wechselwirkung von Forschung und technologischem Zweck natürlich, also dass man hier sehr viel Geld ausgibt auf der einen Seite und auf der anderen Seite immer noch tatsächlich erstens das Ziel hat, das Ganze in Technologie umzusetzen, dass es auf der anderen Seite aber heutzutage nach wie vor sich um Grundlagenforschung handelt. Es ist eben nicht ein Konzept, was schon seit Jahren in der Technologie, schon so weit gediehen ist, dass man den ursprünglichen physikalischen Prozess so intensiv und genau durchdrungen hat, dass man ganz genau weiß, was passiert, wenn man ihn unter allen möglichen Randbedingungen irgendwie durchführt. Da kann man sich natürlich fragen, mein Gott, da werden Milliarden ausgegeben für solche Riesenprojekte.
Muss das sein? Ich meine, wenn das so lange dauert, dann können die uns ja bei der Klimakrise sowieso nicht mehr helfen. Lohnt sich das überhaupt?
Oder ist das nicht doch alles eine große Illusion? Hier wird immer davon gesprochen, ja, wir machen noch Grundlagenforschung. Das ist doch auch so eine Art von Entschuldigung und es wird noch dauern und so weiter. Ja, vielleicht wird es ja noch ewig dauern und so weiter. Muss man das als Scheitern betrachten?
Oder muss man die Situation als Scheitern betrachten? dieser Form von Forschung einfach tatsächlich genügend Zeit geben. Erstens, auf jeden Fall wird eines deutlich über die Jahrzehnte, es ist komplex.
Und das ist keine Ausrede, das ist schlicht und ergreifend ein Ergebnis. Ein Plasmaeinschluss in einer magnetischen Kammer. ist eine komplexe, höchst komplexe Angelegenheit.
Und man sieht ja daran, wie wir sonst mit komplexen Systemen umgehen, dass der Umgang mit solchen eben nicht nur komplizierten, sondern komplexen Systemen, wo es Rückwirkungen gibt, wo es Kopplungen gibt, die man manchmal erst feststellt, wenn man eine Anlage länger betreibt, dass bei diesen komplexen Systemen muss man in eine Lernkurve kommen. Man muss einfach beginnen zu lernen, was ist richtig, was ist falsch. Man hat nicht von vornherein einen kompletten Plan, wie das System funktioniert, sondern man hangelt sich praktisch...
praktisch entlang und das ist eines der wichtigsten Prinzipien der Grundlagenforschung, gerade in der Physik, ist dieses wunderbare, wir irren uns empor. Und dann kann man natürlich immer noch sagen als Bürger, das ist mir zu teuer, eure Irrtümer sind mir zu teuer. Ja, aber mal ehrlich, wer, wenn nicht wir, kann sich solche Irrtümer überhaupt leisten? Die Fusion ist die einzige Energiequelle auf der Welt, die wir bis heute noch nicht benutzen. Und sie vermittelt auf der anderen Seite einen Möglichkeitsraum, eine Option auf Energiefreisetzung für geologische Zeiträume, wirklich für geologische.
Also wenn man sich mal überlegt, aus einem Liter Meerwasser könnte man über den Deuteriumanteil, der da drin ist, so viel Energie freisetzen wie ein Bärrel Öl. Man ahnt also, welche unglaublichen Möglichkeiten in der Fusionsforschung stecken. Gerade Deutschland, gerade Europa, als reicher Kontinent, als reiches Land, hat die Aufgabe, genau solche Optionsräume zu untersuchen, herauszufinden, was haben wir für Möglichkeiten.
Und man sollte nicht vergessen, ITER heißt nicht nur International Thermonuclear Experimental Reactor, es heißt im Lateinischen auch der Weg. Und der Weg ist das Ziel.