[Musik] In diesem Video geht es um die Auseinandersetzung mit Abiturklausuraufgaben und Tipps rund um das Inhalts Feldtourismus. Es ist eingebettet in eine Videoreihe, die sich mit dem Erdkundenabitur beschäftigt. Im Gegensatz zu den kommenden Videos, in denen Tipps zu ganzen Inhaltsfeldern wie z.B. der Landwirtschaft gegeben werden, konzentriert sich dieses Video lediglich auf Tourismus als einen von zwei inhaltlichen Schwerpunktsetzungen des Inhaltsfeldes Dienstleistung in ihrer Bedeutung für Wirtschafts- und Beschäftigungsstrukturen. Nicht verwunderlich, dass Tourismus entsprechend weniger häufig in Abiturklausuren vorkam als andere große Inhaltsfelder wie z.B. Landwirtschaft. In den vergangenen 10 Jahren gab es dreimal eine Tourismusklausur zur Auswahl, zumindest in NRW für den Leistungskurs. Wenn wir uns Tourismusklausuren der letzten 10 Jahre aus dem LK und dem GK angucken, fällt auf, dass sie oft mit dem Thema globale Disparitäten verknüpft wurden. Das bedeutet also für euch, wenn ihr Tourismus als Thema priorisiert, dann empfiehlt es sich auch das Thema globale Disparitäten Entwicklungsstände gut zu lernen. Wie ihr im ersten Video erfahren habt, gibt es themenspezifisch oft ähnliche Aufgabenstellung. Beim Thema Tourismus gibt es immer wiederkehrende Aufgabenstellung. Vergleicht man beispielsweise die erste, manchmal auch die zweite Aufgabe verschiedener Klausuren zum Thema Tourismus, fällt auf, dass man oft das touristische Potenzial des jeweiligen Raumbeispiels kennzeichnen soll. Einmal in einer Klausur auch unter dem Begriff Rahmenbedingung für den Tourismus zusammengefasst. Das touristische Potenzial ist ein ganz zentraler Begriff im Kontext von Tourismus. Das touristische Potenzial einer Destination, noch genauer im Video oben rechts erläutert, setzt sich aus ihrem naturräumlichen sowie ihrem kulturräumlichen Potenzial und ihrer touristisch relevanten Infrastruktur zusammen. Das naturräumliche Potenzial umfasst die Geofaktoren. Welches Potenzial hat ein Ort also hinsichtlich seines Klimas, seines Reliefs oder seiner Vegetation? Eine Tourismusklausur enthält nahezu immer ein Klimadiagramm oder eine Tabelle mit den wichtigsten klimatischen Kinderten sowie eine Karte des Raumbeispiels, die das touristische Potenzial abbildet. Eigentlich detaillierter als auf diesem Bild hier und mit Legende. Je nach Raumbeispiel ist das Naturraumpotenzial unterschiedlich ausgeprägt. Z.B. durch hohe angenehme Temperaturen entweder das gesamte Jahr über oder zumindestens innerhalb eines bestimmten Zeitraums im Jahr. Durch geringe Niederschläge, durch eine hohe Anzahl an Sonnenstunden oder angenehm warme Wassertemperaturen. Handelt es sich um eine Skirgion, tragen geringe Temperaturen im Winter und Niederschläge und eine daraus resultierende Schneesicherheit beispielsweise zum Naturraumpential bei, wohingegen Temperaturen im Sommer gegebenenfalls einladen sind zum Wandern. Hinsichtlich der anderen Geofaktoren können vielfältige Aspekte genannt werden, die oft auch einer thematischen Karte zu entnehmen sind, wie z.B. wie lange Sandstrände, Inseln, Höhlen, Gebirgsregionen mit eindrucksvollen Tälern und Bergen, Korallenriffe, Mangrovenwälder, eine einzigartige Flora und Fauna mit gegebenenfalls endemischen, das heißt ausschließlich dort vorkommenden Arten, Polarlichter, Vulkane, Erbe und Flut, ein heilwirksames Seeklima und so weiter. Auch das Kulturraumpential lässt sich anhand der thematischen Karten ableiten. Gibt es beispielsweise historische Gebäude oder Denkmähler, z.B. Burgen, Schlösser, Kirchen, Leuchtturme, gibt es Museen oder traditionelle Architektur, z.B. lokale Bauweisen, Tempel, Klöster, Moscheen, also religiöse Städten, antike Bauwerke wie z.B. in Kolosseum, Altstädte, Dörfer, gibt es archäologische Städten wie z.B. römische Ruinen. Ein Urlaub in einem bestimmten Land bedeutet immer auch einen interkulturellen Austausch. Die Sprache kann ein Motiv sein, ebenso die regionale Küche mit lokalen Gerichten und Spezialitäten und vieles mehr. Die zuletzt genannten Aspekte als Bestandteil immaterieller Kultur lassen sich oft nicht explizit im Material wiederfinden, können aber unabhängig davon immer genannt werden und würden gegebenenfalls als weiteres aufgabenbezogenes Kriterium Zusatzpunkte geben. Auch die touristisch relevante Infrastruktur ist aus der thematischen Karte und anderen Atlaskarten ableitbar. Gibt es beispielsweise nationale oder internationale Flughäfen? Wie ist das Straßenverkehrsnetz ausgebaut? gibt es Fairverbindung durch eine etweige Lage am Meer? Wie ist das Reiseziel geographisch gelegen und dadurch erreichbar für seine nähere und fernere Umgebung? Aber auch die Ausprägung von Beherbergungs, Gastronomie, Transport, Freizeit und Unterhaltungseinrichtung zählen hierzu. Natürlich unterscheidet sich das touristische Potenzial, je nachdem welches Raumbeispiel ihr in der Klausur bekommt. Auch wenn die Aufgabenstellung, das touristische Potenzial zu kennzeichnen oft die gleiche ist, ist es abhängig vom Raumbeispiel und vom Material, was von euch verlangt wird. Der Erwartungshorizont der Tourismusklausuren zeigt dies. Die rechte Klausur thematisiert den Alpen und Wintertourismus. Entsprechend kennzeichnen das touristische Naturraumpotenzial hier ganz andere Aspekte im Vergleich zu den anderen beiden Klausuren, wo es sich jeweils um ein Urlaubsziel in den Tropen handelt. Ihr seht sowohl bei den beiden Klausuren über ein Raumbeispiel in den Tropen als auch bei der Klausur über den Wintertourismus, dass sich sämtliche Aspekte des Erwartungshorizontes in der Zusammenfassung oben wiederfinden lassen. Sowohl beim naturräumlichen Potenzial als auch beim kulturräumlichen Potenzial und der touristisch relevanten Infrastruktur. Diesen Abschnitt des Videos finde ich so wichtig, weil er zeigt euch, dass ihr euch im Vorfeld perfekt auf diese Aufgabe vorbereiten könnt, auch ohne das Raumbeispiel zu kennen. Ein letzter Aspekt noch zum touristischen Potenzial. Es gibt oft Faktoren, die das touristische Potenzial eines Ortes oder einer Region einschränken können. Beispielsweise die Gefahr vor dem Auftreten von Hurrican oder Tsunamis. Erdbeben. Eine ausgeprägte Saisonalität aufgrund zu niedriger Wasser und Lufttemperaturen im Winter, die Gefahr voller Wienen und Bergrutschen, eine abnehmende Schneesicherheit im Kontext des Klimawandels oder auch politische Unruhen oder die Vulnerabilität des Tourismus vor dem Hintergrund globaler Pandemien wie z.B. der Coronapandemie. Sturmfluten, gezeitenabhängige Erreichbarkeit, Schneestimme. In jeder Tourismusklausur sollte von euch aufgeführt werden, welche Aspekte das touristische Potenzial einschränken. In manchen Abiturklausuren sind diese Faktoren im Erwartungshorizont auch aufgeführt, in manchen nicht. Aber selbst wenn sie nicht aufgeführt sind, das kann euch nur vorteilig ausgelegt werden und zwar ebenfalls als Zusatzpunkte in Form von weiteren Aufgaben bezogenen Kriterien, die erfüllt werden. Wie ihr aus dem letzten Video erfahren habt, ist die zweite Aufgabe einer Erdkundeklausur meist immer die Entwicklung oder eine Bedeutung zu erläutern. Im Kontext von Tourismus also immer die Bedeutung und Entwicklung des Tourismus des Raumbeispiels zu erläutern. In Aufgabe 3 geht es immer um die Bewertung eines Sachverhaltes, um die Bewertung, inwiefern der Tourismus zu einer zukunftsfähigen Raumentwicklung beiträgt, kritische Stellung nehmen zu den Zukunftsperspektiven des Tourismus oder aber die Beurteilung eines in Zusammenhang des Tourismus stehenden Projektes oder Plans. Gerade die Abiturklausuren der Leistungskurse sind recht modellastig. In diesen beiden Abiturklausuren im LC soll Bezug genommen werden zu einem Modell. Es existieren zwei Modelle, die im Kontext Tourismus in NLW thematisiert werden. Das Butlermodell und das Modell nach Vorlauf, wobei dieses Modell nur ausgewiesen ist für den Leistungskurs. Sollte ich diese Videos dazu fertig haben, blende ich sie an dieser Stelle einmal ein. Ein paar Anmerkungen zu den Modellen. Es ist natürlich hilfreich, den Inhalt der Modelle zu kennen und auswendig gelernt zu haben. Trotzdem werden euch die Modelle, die auch in abgewandelter Form vorkommen können, auch in der Klausur in einem Material abgebildet. Ihr müsst also nicht unbedingt den detaillierten Aufbau des jeweiligen Modells kennen. Wenn ein Modell abgebildet ist, muss es auf jeden Fall beschrieben werden. Man bekommt alleine sechs Punkte in der LK Klausur aus dem Jahr 2022, wenn man das Modell nach Vorlaufer präzise beschrieben hat und ebenso sechs Punkte für die Beschreibung des Modells, das angelehnt ist an das Butlermodell. Dennoch zeigt sich hier der Stellenwert von Lern. Auch wenn die im Erwartungshorizont genannten Aspekte durchaus ableitbar sind aus den gegebenen Modellen, bei Modell, welches angelehnt an Butler ist, werden die zukünftigen Szenarien der touristischen Entwicklung zwar dargestellt, aber nicht benannt. Es hilft extrem, das Butlermodell gelernt zu haben und zu wissen, dass es sich hier um mögliche Szenarien handelt, die man beispielsweise zusammenfasst als Verfall, Stagnation und erneutes Wachstum. Egal, welches Modell Bestandteil eurer Klausur ist, nachdem ihr die Grundzüge des Modells genannt habt, müsst ihr das Raumbeispiel begründet in das Modell einordnen. Ihr müsst sagen, in welcher Phase des Modells sich das Raumbeispiel einordnen lässt und das Begründen mit Hilfe des Materials. Aber selbst wenn die Aufgabe es nicht erfordert, Bezug zu einem Modell zu nehmen, kann ich euch nur den Tipp geben, macht es. Ausgehend von der Entwicklung des Tourismus, die ihr ja in Aufgabe 2 erläutert, bettet diese begründet in das Modell von Butler ein. Wenn ihr das macht, dann kann euch eure Lehrkraft auch nur Punkte für die Erfüllung weiterer Aufgaben bezogener Kriterien geben, also Zusatzpunkte. Man kann also zusammenfassen, lernt sämtliche Modelle für die Abiturklausur. Insofern ihr Bezug zu einem Modell nehmen sollt, dann beschreibt das Modell in seinen Grundzügen zunächst und ordnet dann das Raumbeispiel begründet in das Modell ein. Wenn ihr keinen Bezug zu einem Modell nehmen sollt, ordnet das Raumbeispiel trotzdem zumindest kurz in eine Phase des Butlermodells ein. Welche Aspekte sonst eine Rolle spielen, wenn ihr die Entwicklung bzw. die Bedeutung des Tourismus erläutern sollt, ist natürlich abhängig vom jeweiligen Raumbispiel. Gerade bei der Entwicklung des Tourismus gilt der Tipp des ersten Videos der Videoreihe, eine differenzierte Materialauswertung. Alle Materialien, die einen zeitlichen Verlauf zeigen, sind hier aufzuführen. Welche Aspekte dabei genau zum Tragen kommen, hier einfach mal ein paar Aspekte exemplarisch aufgeführt sind, wie gesagt vom jeweiligen Raumbeispiel abhängig. Die Bedeutung des Tourismus lässt sich hingegen unabhängig vom Raumbeispiel besser skizzieren. Meist immer besteht die Bedeutung darin, dass der Tourismus die Weseneinnahmen schafft, die wirtschaftliche Bedeutung oft auch am Anteil des Tourismus am BEP gemessen werden kann. Induzierte und indirekte Effekte eine Rolle spielen. Arbeitsplätze im formellen, in Entwicklungs- und Schwellenländern, aber auch im informellen Sektor bereitgestellt, ausländische Direktinvestitionen generiert werden und so weiter. Meist ist der Tourismus die dominierende Einnahmequelle der jeweiligen Destination und schafft fast ausschließlich Arbeitsplätze in diesem Bereich. Diese Abhängigkeit einer Destination vom Tourismus ist immer im Kontext von Tourismusklausuren als nachteilhaft auszulegen kommen wir zuletzt noch zur Aufgabe 3. Der Beurteilung der Zukunftsfähigkeit des Tourismus oder eines Plans zur Förderung des Tourismus. Soll ein Plan vorgestellt werden, gilt gleiches wie auch für ein Modell. Die Ziele bzw. Maßnahmen des Projektes sowie der räumliche Schwerpunkt des Projektes müssen vorgestellt werden. Auch die Aufgabe 3 hat trotz ihrer Bewertung also auch Anteile des ersten Anforderungsbereiches. Das sind wirklich einfache Punkte, die es mitzunehmen gilt. Wie diese Maßnahmen bzw. diese Ziele dann zu bewerten sind, ist natürlich von den Zielen selbst abhängig, aber auch von Materialen. Daher können an dieser Stelle keine allgemeingültigen Aspekte genannt werden, die im Erwartungshorizont vorkommen. Generell können aber folgende Impulsfragen hilfreich sein, weil sie oft bei Projekten jeglicher Art eine Rolle spielen. Wie kostspielig ist das Projekt? Handelt es sich um ausländische Investoren, die beim Projekt beteiligt sind, von denen man abhängig ist und an die gegebenenfalls Devisen abschließen. Sind die Maßnahmen realistisch? Den Tipp, den ich euch hier geben kann, bewertet nicht so voreilig. Meine Erfahrung ist, dass viele Schülerinnen eine Maßnahme direkt beurteilen, ohne die eigentliche Intention der Maßnahme genau zu berücksichtigen. Ein geplanter Verkehrsinfrastrukturausbaut z.B. wird direkt als negativ beurteilt, weil für diesen Fläche versiegelt wird und gegebenenfalls dadurch in die Natur eingegriffen wird, Biodiversität verloren geht und so weiter. Das sind plausible Schlussfolgerungen und es ist auch gut sowas zu erwähnen, aber vergesst nicht den Verkehrsinfrastrukturausbau an sich auch erstmal positiv zu bewerten. Egal, ob ein Projekt bewertet werden soll oder zur Zukunftsfähigkeit des Tourismus Stellung genommen werden soll, sind die Aspekte, die im Erwartungshorizont auftauchen, natürlich abhängig vom Raumbeispiel und vom Material der Klausur. Befindet sich die touristische Destination in einem Entwicklungs oder Schwellenland oder ist sie in einem Industrieland lokalisiert? Ist das Raumbeispiel massouristisch geprägt oder ein Paradebeispiel für den sanften Tourismus? Geht es um den Bade und Erholungsurlaub im Sommer? oder um den Skiourismus im Winter. Welche Aspekte hypothetisch im Erwartungshorizont auftauchen können, habe ich euch an dieser Stelle einmal abgebildet. Darunter gibt es Aspekte, die auch unabhängig vom Raumbeispiel bewertet werden können. Die Tourismusbranche schafft meist immer Arbeitsplätze, wobei die Löhne in der Regel recht niedrig sind, wenngleich das Einkommen immer im nationalen Kontext gesehen werden muss und angesichts der niedrigen Lebenshaltungskosten in vielen Schwellen und Entwicklungsländer sogar überdurchschnittlich ausfallen kann. Dadurch regt es die Kaufkraft an. Es schafft Deviseneinnahmen für die Region und für den Staat und Kobelt damit die Wirtschaft an. wobei durch die monstrukturelle Ausrichtung eines Ortes nur auf den Tourismus, dessen Abhängigkeit von diesem hoch sein kann. Durch ausländische Unternehmen kann die Sickerrate, also der Anteil der Deviseneinnahmen des Tourismus, der ins Ausland abfließt, vor allem in Schwellen und Entwicklungsländern recht hochausfallen. Die Flächeninanspruchnahme durch die touristische Erschließung ist immer auch ein Eingriff in die Natur bzw. Weise in die Landschaft und kann mit mannigfaltigen Risiken einhergehen. Immer häufiger rückt auch der Klimawandel im Kontext von Tragfähigkeit in den Fokus. Das häufigere Auftreten von Naturkatastrophen, der Meeresspiegelanstieg, häufigere Sturmfluten, ansteigende Temperaturen und z.B. In diesem Kontext eine abnehmende Schneehensicherheit in Schitourismusregionen sind beispielsweise Faktoren, die die Zukunftsfähigkeit des Tourismus einschränken können. Aspekte des Klimawandels oder die Vulnerabilität des Tourismus gegenüber dem Auftreten von Pandemien können eigentlich raumhängig in Aufgabe 3 immer kritisch betrachtet werden. Dennoch letztlich ist es von Material abhängig, welche Faktoren konkret von relevant sind. Und wer weiß, vielleicht induziert der Klimawandel mit steigenden Temperaturen ja auch eine Verringerung der Saisonalität. Anders formuliert, die Badesaison der Destination wird prognostisch also länger. Egal um welches Thema es sich handelt, Fachbegriffe zu kennen und anzuwenden spielt in jeder Erdkundeklaus eine Rolle. Deshalb habe ich euch an dieser Stelle einmal die relevanten Fachbegriffe zum Bereich Tourismus aufgeschrieben, wobei das hier nicht als Dogma zu verstehen ist. เฮ [Musik]