Heute geht es darum, wie man Dolmetscher wird. Das heißt einerseits, wo man sich zum Dolmetscher ausbilden lassen kann und andererseits, was man in dem Studium eigentlich genau tut. Wer sich für den Beruf des Dolmetschers interessiert, der weiß wahrscheinlich, dass es nicht ausreicht, nur zwei Sprachen zu sprechen oder mehrere Sprachen zu sprechen. Trotzdem ist es natürlich so, dass ein gutes Niveau der Muttersprache und ein oder zwei weitere Fremdsprachen Grundvoraussetzung ist. Die Fremdsprachen lernt man also im Studium selber nicht.
Das heißt, das muss man vorher tun. Trotzdem müssen die gerade zu Anfang natürlich noch nicht perfekt sein und im Studium entwickelt man die ja fast automatisch schon immer weiter. Das gilt übrigens auch für Menschen, die zweisprachig aufgewachsen sind.
Je nachdem, wo man zur Schule gegangen ist, in welchem Land, wie viel und in welchen Bereichen man eben dann Kontakt zu anderen Spuren hat. Sprache hatte, ist es so, dass oft irgendwelche Defizite da sind, die man erstmal ausbügeln muss, bevor man... dann zum Beispiel bei Gericht oder irgendwo anders eingesetzt werden kann.
So, was lernt man dann eigentlich genau, wenn es nicht die Sprachen sind? Was man lernt, das ist der Prozess des Dolmetschens, also der, der im Kopf abläuft und das Hören, Verstehen, eventuell Notieren, Übertragen, Übersetzen und die Output-Kontrolle ausmacht. Man könnte vielleicht meinen, dass wenn man schon mal ausprobiert hat, irgendwie ein YouTube-Video sich anzuschauen, eben eine Rede und die so ein bisschen mit... zu dolmetschen quasi, dass einem das schon ganz gut gelingt.
Die Sache ist, wenn man das ein bisschen länger machen würde, vielleicht mal 20 Minuten und man sich aufnehmen würde, dann würde man wahrscheinlich merken, dass da doch viele Fehler drin sind oder dass man irgendwann vielleicht sogar Quatsch geredet hat, ohne das zu merken. Und das ist auch ganz normal. Die kognitiven Fähigkeiten, die man braucht, um mit der Ausdauer und gleichbleibenden Qualität zu dolmetschen, die man braucht, um sich zu verändern.
im Berufsalltag, die müssen sich erst entwickeln. Und genau das tut man eigentlich im Studium. Besonders deutlich wird das natürlich beim Simultandolmetschen.
Man kann sich vorstellen, dass das ein komplexer Vorgang ist, von Hören, Verstehen, Zuhören, Verstehen, So rum, Dolmetschen, Output kontrollieren und das alles gleichzeitig. Diesen Vorgang, daran muss sich das Gehirn erstmal gewöhnen und den muss man einfach üben. Wie lernt man diesen Prozess des Dolmetschs? Wichtig ist daran zu denken, dass Dolmetschen kein Übersetzen ist. Das heißt, es nützt nichts, sich schriftliche Texte zu nehmen und die irgendwie mündlich wiederzugeben.
Schriftliche Texte sind ja ganz anders aufgebaut, haben ganz andere Merkmale als das, was wir Dolmetschen, nämlich gesprochene Sprache. Deswegen ist es auch wichtig, dass man im Studium wirklich gesprochene Sprache überträgt von Anfang an und nicht anfängt vom Nicht-Nur zumindest. Nur zumindest.
vom Blatt schriftlich ausformulierte Texte zu übersetzen quasi. In den meisten Hochschulen und anderen Einrichtungen, die es da so gibt, auf die wir später zu sprechen kommen, gibt es ein paar Übungen, die üblich sind. Zum Beispiel zu Anfang das Gedächtnistraining. Wir haben das damals so gemacht, dass wir ganz zu Anfang uns kleine Sachen erzählt haben oder mal so Mini-Abschnitte aus der Zeitung vorgelesen haben und dann eben versucht haben, uns das zu merken.
Das klingt erstmal wieder ziemlich simpel, ich erinnere mich aber noch, dass ich wirklich Schwierigkeiten hatte, am Anfang so einen kleinen Absatz vernünftig wiederzugeben. Das zweite, was man lernen muss und was meist zu Anfang nicht unbedingt automatisch gut klappt, ist die Ausgangsrede zu analysieren. Das bedeutet, dass man nicht einfach losplappert, wenn man drei Wörter gehört hat und denkt, oh die kenne ich die Wörter oder ich weiß, was er sagen will oder sowas.
sondern dass man wirklich wartet, bis man die erste Sinneinheit verstanden hat und dann erst anfängt zu dolmetschen. Und diesen Punkt zu erwischen, dass man weiß, okay, jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um anzufangen, man darf natürlich nicht zu lange warten, auch das ist etwas, was man üben muss. Noch etwas, was man meistens im Studium lernt, ist die Notizentechnik, die wir ja fürs konsekutive Dolmetschen brauchen.
Man lernt da ja mitzunutzen. diskutieren auf eine ganz bestimmte Art und Weise, sodass man die Rede hinterher nach 10-15 Minuten frei wiedergeben kann. Mit dem Shadowing steigt man meist in simultane Dolmetschen ein. Das bedeutet nichts anderes, als dass man sich hinsetzt, entweder in die Kabine oder vor seinem Computer, sich etwas anhört, irgendeine Rede und die dann mitspricht.
Das trainiert quasi diesen Bereich im Gehirn, der für simultane Dolmetschen nötig ist. Und das ist deshalb eine ziemlich gute Übung für den Anfang. Letztendlich ist es dann so, dass die Fähigkeit zum Dolmetschen durch Übung kommt. Das Gehirn entwickelt die kognitiven Fähigkeiten dadurch, dass es die Sache immer wieder macht und immer wieder macht und immer wieder wiederholt. Und das darf man nicht vergessen, man wird besser vor allem dadurch, dass man Feedback bekommt.
Also dass einem jemand sagt... oh, das war viel zu früh angefangen oder hier musst du auf dieses und jenes achten und dass man natürlich auch selber sich seine Verdolmetschung immer wieder anhört und merkt, was man falsch gemacht hat. Und da geht es meist gar nicht so sehr darum, dass man Übersetzungsfehler macht, also dass man irgendetwas Falsches sagt, sondern tatsächlich um die Technik.
Wichtig ist also einerseits, dass man gelernt hat, etwas von der Einsprache zu lernen. in die andere zu übertragen, andererseits aber auch vor allem das Ganze über einen längeren Zeitraum und am Ende einen ganzen Arbeitstag lang machen zu können. Kommen wir zur Frage, wo man sich eigentlich zum Dolmetscher ausbilden lassen kann. Wichtig zu Anfang ist zu sagen, dass der Begriff des Dolmetschers nicht geschützt ist. Also jeder kann eigentlich sagen, ich spreche zwei Sprachen, ich baue mir eine Website auf und nenne mich Dolmetscher.
Das kann eigentlich jeder machen. In der Praxis ist es aber so, dass man ohne Abschluss... keine Aufträge bekommt.
Das heißt, man braucht einen Abschluss, da kommen wir gleich zu, welche Abschlüsse es da so gibt, um dann letztendlich vernünftige Aufträge zu bekommen von den Gerichten, Unternehmen und so weiter. Der klassische Weg zum Deutscher ist ein Hochschulstudium. Allerdings werden da natürlich nicht alle Sprachen angeboten.
Also wenn man eine andere Sprache spricht als Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Russisch, Portugiesisch, Japanisch gibt es glaube ich chinesisch meine ich auch und arabisch, das ist jetzt wahrscheinlich nicht vollständig, aber fast, dann kommt man mit einem Hochschulstudium hier in Deutschland zumindest nicht weiter. Dann gibt es aber noch Fachakademien, da kann man sich oft auf die staatliche Prüfung vorbereiten. Und die wiederum, die staatliche Prüfung, jetzt sind wir auch schon bei den Abschlüssen, die gibt es für deutlich mehr Sprachen.
Kommen wir noch einmal genau oder konkret zu den Abschlüssen. Wir haben also das Hochschulstudium. Studium, wo man einen Masterabschluss macht im Moment, zum Beispiel zum Konferenzdolmetscher. Wir haben die staatliche Prüfung, dann kann man sich staatlich geprüfter Dolmetscher nennen. Und wir haben von der IHK eine Prüfung, die nennt sich, oder dann kann man sich geprüfter Dolmetscher nennen.
Und diese IHK-Prüfungen richten sich in der Regel an Quereinsteiger. Was kein Dolmetscherabschluss ist, im eigentlichen Sinne, ist die Vereinigung oder Beeinigung, sondern das ist eine Zusatzqualität. Qualifikation, die man, wenn man bestimmte Voraussetzungen erfüllt und schon einen Abschluss eben hat, die man dann erwerben kann, um auch bei Gericht tätig zu sein. Und jetzt noch einmal zur Frage, welcher Weg denn nun besser ist. Eine pauschale Antwort darauf gibt es natürlich nicht.
Die Antwort kann sich aber aus den persönlichen Umständen ergeben. Das heißt einmal, wie alt bin ich? Bin ich vielleicht gerade 18 und möchte studieren und habe auch die Zeit dafür? Oder bin ich schon älter und habe vielleicht schon... eine Berufsausbildung hinter mir und möchte eher quer einsteigen.
Und ein zweites Kriterium sind die Arbeitssprachen. Also möchte ich und kann ich auf die Sprachen, die von den Unis hier in Deutschland angeboten werden, zurückgreifen? Oder habe ich vielleicht wirklich zufällig zwei Sprachen, die hier als exotisch bezeichnet werden und eben gar nicht angeboten werden? Es gibt aber noch einen ganz wichtigen Unterschied zwischen Hochschulstudium und Ausbildung. an einer Fachakademie.
Es ist ja so, dass man in einem Master für Konferenzdolmetschen fürs Konferenzdolmetschen ausgebildet wird. Das heißt, fürs Simultandolmetschen und fürs Konsekutivdolmetschen. Soweit ich weiß, wird an den Fachakademien kein Simultandolmetschen gelehrt oder zumindest nicht vorrangig. Und wenn es das an einigen Fachakademien gibt, was ich so genau nicht weiß, dann in deutlich geringen...
Umfang. Stattdessen wird also Gesprächsdolmetschen gelehrt, Vortragsdolmetschen wird das häufig genannt, also quasi konsekutives Dolmetschen und auch die Notizentechnik. Das bedeutet, wenn ich nun mit Englisch, Französisch, Spanisch zur Europäischen Union möchte und dort als Dolmetscher arbeiten, dann brauche ich mit Sicherheit ein Master-und Konferenzdolmetschen. Möchte ich mit diesen Sprachen oder auch anderen Sprachen meinetwegen irgendeiner osteuropäischen europäischen Sprache vielleicht eher bei Gericht arbeiten und für die Ämter allgemein, weil ich zum Beispiel auch aus persönlichen Gründen gar nicht zur EU möchte, dann bietet sich mit Sicherheit eine Fachakademie an.
Zur Frage, welche Sprachen man wählen sollte, wenn man denn überhaupt vor der Wahl noch steht und nicht eh schon die Sprachen vorgegeben hat, dadurch, dass man zum Beispiel zweisprachig aufgewachsen ist. Auch da kann man keine pauschale Antwort geben. Es ist aber so... Und da kann man sich ja mal Gedanken drüber machen. Es gibt große Sprachen, die nennt man so.
Das bedeutet, dass es da einen großen Markt für gibt. Das heißt grundsätzlich sehr viel Arbeit. Zum Beispiel Englisch, Spanisch, vielleicht auch Chinesisch. Nur mal als Beispiel. Und dann gibt es kleinere Sprachen.
Aus eigener Erfahrung weiß ich zum Beispiel, dass Italienisch schon kleiner ist als Spanisch. Dafür ist der Markt einfach kleiner. Es gibt aber mit Sicherheit für diese...
kleineren Sprachen auch weniger Dolmetscher als jetzt zum Beispiel für Englisch. Unter dem Video findet ihr einen Link, in dem ich einige der bekanntesten Ausbildungseinrichtungen aufgeführt habe und dazu auch welche Sprachen man dort eigentlich studieren kann.