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Medienpädagogik und -didaktik Überblick

Jun 19, 2025

Overview

Die Vorlesung gibt eine Einführung in die gestaltungsorientierte Mediendidaktik, deren Abgrenzung zu Nachbardisziplinen sowie zentrale Teilbereiche und deren Verortung innerhalb der Bildungswissenschaften.

Nachbardisziplinen der Medienpädagogik

  • Allgemeine Pädagogik fokussiert auf schulische Lernprozesse.
  • Allgemeine Didaktik beschäftigt sich mit der optimalen Gestaltung von Lernprozessen.
  • Fachdidaktiken untersuchen, wie spezifische Fächer wie Mathematik oder Deutsch am besten vermittelt werden.
  • Pädagogische Psychologie erforscht, wie Lernprozesse ablaufen und stützt sich auf Experimente.
  • Medien- und Kommunikationswissenschaften analysieren die Wirkung medialer Umwelten und Kommunikationsprozesse.
  • Informatik behandelt die Gestaltung und Nutzung technischer Umwelten im Bildungsbereich.
  • Informationstechnische Bildung vermittelt Medienkompetenzen und überschneidet sich mit der Medienpädagogik.

Bereiche der Medienpädagogik nach Issing

  • Medienerziehung lehrt einen reflektierten und kritischen Umgang mit Medien (Ziel: Medienkompetenz/Medienbildung).
  • Mediendidaktik gestaltet Lernumgebungen mit Medien zur bestmöglichen Lernunterstützung.
  • Medienkunde vermittelt Kenntnisse über Medien und Mediensysteme (z. B. Zugehörigkeit von Sendern und Zeitungen).
  • Medienforschung untersucht die Wirkung von Medien auf Personen und überprüft die Wirksamkeit von Lernangeboten.

Schwerpunkt: Medienerziehung vs. Mediendidaktik (nach Keres)

  • Medienerziehung fördert aktiven und handelnden Medienumgang, oft durch praktische Medienarbeit (z. B. Podcast-Produktion).
  • Mediendidaktik nutzt eine gestaltungsorientierte Perspektive, um Lernprozesse kreativ und kontextbezogen zu optimieren.
  • Mediendidaktik balanciert Kriterien wie Effektivität, Effizienz und Akzeptanz.

Verortung und Charakter der Mediendidaktik

  • Mediendidaktik verbindet Ansätze der allgemeinen Didaktik und empirischen Lehr-Lern-Forschung.
  • Erkenntnisse aus Experimenten, z. B. aus der pädagogischen Psychologie, fließen in die Gestaltung ein.
  • Mediendidaktik ist laut Keres zugleich Kunst, Design und Technologie.
  • Das didaktische Feld ist „überdeterminiert“: Es gibt viele Variablen, keine festen Regeln, sondern begründete Entscheidungen.
  • Die gestaltungsorientierte Mediendidaktik bietet einen Rahmen für analytisch begründete, kreative Gestaltungsentscheidungen.

Key Terms & Definitions

  • Medienpädagogik — Wissenschaft von der erzieherischen Auseinandersetzung mit Medien in Theorie und Praxis.
  • Medienerziehung — Förderung eines kritischen und reflektierten Medienumgangs.
  • Mediendidaktik — Gestaltung von Lernprozessen und Lernumgebungen mit Medien zur Lernunterstützung.
  • Medienkompetenz — Fähigkeit, Medien reflektiert, kritisch und zielgerichtet zu nutzen.
  • Gestaltungsorientierte Mediendidaktik — Ansatz, der kreative und analytische Entscheidungen zur optimalen Mediennutzung im Lernprozess integriert.

Action Items / Next Steps

  • Wiederholen der vier Bereiche der Medienpädagogik (nach Issing).
  • Nachlesen: Unterscheidung Medienerziehung vs. Mediendidaktik (nach Keres).
  • Reflektieren: Eigene Beispiele für gestaltungsorientierte Mediendidaktik überlegen.