Liebe Studierende, heute möchte ich Ihnen eine kurze Einführung in die gestaltungsorientierte Mediendidaktik geben. Dazu möchte ich Ihnen zunächst einmal Nachbardisziplinen der Medienpädagogik vorstellen, also Disziplinen, die auch in die Medienpädagogik hineinspielen. Da haben wir zum einen die allgemeine Pädagogik, die sich vor allem mit schulischen Lernprozessen beschäftigt, Die allgemeine Didaktik. Hier geht es darum, speziell zu überlegen, wie man die Didaktik in der Bildung auswählen kann.
Wie können Lernprozesse vor allem in Schule gestaltet werden, so gestaltet werden, dass das Lernen der Schülerinnen und Schüler bestmöglich unterstützt wird? Dann die Fachdidaktiken. Das heißt, hier haben wir es eben mit Didaktiken aus der Sicht eines bestimmten Faches zu tun.
Das kann Mathematik, Deutsch, Biologie sein. Und hier wird überlegt, wie kann eben dieses spezifische Fach bestmöglich vermittelt werden? welche Methoden sind hier beispielsweise eben angebracht, um Lernprozesse zu unterstützen.
Die pädagogische Psychologie, die sich beispielsweise damit beschäftigt, wie Lernprozesse funktionieren und das etwa mit Experimenten untersucht und solche Erkenntnisse fließen in die Medienpädagogik, Mediendidaktik mit ein. Die Medien- und Kommunikationswissenschaften, hier geht es darum, wie sich mediale Umwelten eben auf eine Gesellschaft beispielsweise auswirken. wie Kommunikationsprozesse über Medien ablaufen, bewältigt werden. Auch solche Überlegungen fließen in die Medienpädagogik ein. Fachdidaktik, Informatik.
Informatik eben auch eine ganz wichtige Nachbardisziplin der Medienpädagogik und Didaktik. Das heißt, hier geht es eben darum, wie bestimmte technische Umwelten zu gestalten sind, zu nutzen sind. und eben aus Sicht der Medienpädagogik, die DAG. so zu nutzen sind, dass in der Regel Lernprozesse unterstützt werden.
Ein weiterer Bereich wäre die informationstechnische Bildung, die ja auch in der Schule vermittelt wird, als Schnittmenge der Fachdidaktik, aber auch der Medienpädagogik. In der Medienpädagogik bezeichnen wir viele Dinge, die unter informationstechnischer Bildung bezeichnet werden, als Medienkompetenzen. Das heißt, hier gibt es in dem Bereich einige Überschneidungen.
Informationstechnische Bildung kommt aber stärker aus dem Bereich der Informatik. Issing bezeichnet Medienpädagogik als übergeordneten Bereich für alle pädagogisch orientierte Beschäftigung mit Medien in Theorie und Praxis. Issing gliedert die Medienpädagogik insgesamt in vier Bereiche.
Da haben wir zum einen die Medienerziehung. Der Medienerziehung geht es darum, Personen einen reflektierten, bewussten und auch kritischen Umgang mit Medien beizubringen. Hier kann man als Zielkategorie die Medienkompetenz oder auch die Medienbildung nennen.
Bei der Mediendidaktik, mit der wir uns heute intensiver beschäftigen, geht es darum, Lernumgebung, Lernprozesse mit Medien zu gestalten und zwar so zu gestalten, dass das Lernen der Person damit eben möglichst gut unterstützt wird. Medienkunde, informationstechnische Grundbildung. Hier geht es insgesamt um die Vermittlung von Kenntnissen über Medien, aber auch das Mediensystem. Da könnte es beispielsweise darum gehen, welche Sender alle zu einem bestimmten Konzern gehören oder welche Zeitungen dazu gehören. Das heißt...
Hier geht es vielleicht darum, eben zu schauen, wie eben auch bestimmte Aussagen über diese Sender eben gestreut werden und welchen Einfluss das eben auch auf Personen haben kann. Hier geht es aber auch genauso darum, Kenntnisse in der Nutzung von bestimmten Medien eben zu vermitteln. Und als letzten Bereich macht Issing den Bereich der Medienforschung aus. Hier geht es zum einen um die Massenmedienforschung.
Hier geht es dann eben vor allem um Wirkungen, die eben durch solche Medien auf Personen ausgeübt werden, wobei wir hier eben eine klassische Medienwirkungsforschung unterscheiden können, die eben von einem starken Einfluss der Medien auf die Personen ausgeht, im Sinne eines behavioristischen Reizreaktionsmodells und eben einer neueren Wirkungsforschung, die vor allem mit Hilfe von qualitativen Methoden versucht zu eruieren, wie... Medien auf einzelne Personen wirken und wie es hier eben auch zu einer Interaktion zwischen dem Medium und der Person kommt, sodass man eben nicht sagen kann, dass ein Medium auf alle Personen gleich wirkt. Und daneben haben wir didaktische Medienforschung, das heißt hier geht es vor allem darum zu überprüfen, inwieweit eben ein bestimmtes Lernangebot tatsächlich Lernprozesse unterstützt hat. wie dieses Angebot beispielsweise in eine Institution, beispielsweise unsere Hochschule, eingeführt wurde.
Eine weitere Unterscheidung, die auch Keres hier macht, ist eben die Unterteilung der Medienpädagogik in die Medienerziehung zum einen und in die Mediendidaktik zum anderen. Das können als die Hauptbereiche der Medienpädagogik aus einer disziplinären Sicht gesehen werden die Medienerziehung, die sich eben vor allem damit beschäftigt Medienkompetenzen oder auch Medienbildung zu vermitteln und auf der anderen Seite die Mediendidaktik. Hier geht es eben darum fachliche Kompetenzen im Umgang beispielsweise aus dem Fach Deutsch mit bestimmten Dingen in Deutsch oder auch in Mathematik zu vermitteln, fachliche Kenntnisse, Kompetenzen zu vermitteln und KERES unterscheidet hier zwischen einer Handlungsperspektive in der Medienerziehung, das heißt hier geht es darum, einen handelnden Umgang mit Medien zu entwickeln, das heißt Personen werden in die Lage versetzt, die sie umgebenden Medien in ihrem Medienalltag sinnvoll zu nutzen.
Und Konzepte der Medienerziehung bedienen sich da häufig eben auch einer solchen handlungsorientierten Perspektive. Das heißt, hier geht es tatsächlich um die aktive Medienarbeit, dass beispielsweise Schülerinnen und Schüler selbst einmal Radioprogramme entwickeln oder Podcasts entwickeln und dadurch dann aufgezeigt wird, dass eben letztlich Medien eben produziert sind und auch von jedem selbstständig erstellt werden können und welche Mechanismen dahinterstehen. Die Didaktik nimmt eine gestaltungsorientierte Perspektive ein. Hier geht es tatsächlich darum, Lernprozesse zu gestalten und zwar nicht alle auf die gleiche Art und Weise, sondern ausgehend von den Rahmenbedingungen, ausgehend von der Analyse des didaktischen Feldes, eine bestimmte Gestaltung vorzunehmen, sodass die Lernprozesse an dieser Stelle möglichst gut unterstützt werden.
Das aber auch, wir hatten es in einem der letzten Videos, eben Kriterien der Effektivität, Effizienz und Akzeptanz bestmöglich unterstützt werden. Und hier, wir hatten es beim letzten Mal angesprochen, hier eben auch eventuell auf eines dieser Kriterien eben auch speziell Bezug genommen wird, da diese ja auch eben in einem zum Teil kritischen Verhältnis zueinander stehen. Ja, wo genau ist es die Mediendidaktik innerhalb der Bildungswissenschaften zu verorten? Ist sie eher der allgemeinen Didaktik oder der empirischen Lehr-Lern-Forschung zuzuordnen?
Und aus meiner Sicht kann die Mediendidaktik zwischen diesen Bereichen verortet werden. Das heißt, in die Mediendidaktik fließen sowohl Überlegungen der allgemeinen Didaktik mit ein, also wenn es beispielsweise um die Auswahl der Lehr-Lehr-Inhalte geht, Aber es fließen eben vor allem, und das ist aus meiner Sicht eben noch ein bisschen stärker gegeben, vor allem auch Ergebnisse der empirischen Lehr-Lern-Forschung mit ein. Das heißt, aus Experimenten, beispielsweise der pädagogischen Psychologie, werden Erkenntnisse gewonnen, wie beispielsweise das Lernen bei einer Text-Bild-Kombination oder auch bei interaktiven Medien, in Laborsituationen bestmöglich unterstützt werden. konnte.
Das heißt, hier haben wir Ergebnisse von Experimenten. Diese macht sich die Mediendidaktik zu Nutze, um damit Gestaltungsaussagen treffen zu können. Das heißt, wir haben es bei der Mediendidaktik.
KIRS wirft ja die Frage auf, ist es eine Kunst, ist es Design oder ist es gar eine Technologie? Letztlich eben alles drei. Es ist eine Kunst, es ist ein Design, sowohl eine Kunst, das heißt, ich habe hier eben auch aufgrund meiner Werte bestimmte Didaktische Entscheidungen, die eben auf kreativen Prozessen beruhen, wo ich eben als Gestaltender überlege, wie kann ich einen bestimmten Lernprozess bestmöglich unterstützen und dabei eben auch sehr stark kreativ werden kann.
Ich kann mir aber auch auf der anderen Seite eben technologische Aussagen, die ich eben aus solchen Experimenten, aus solchen Ergebnissen von Experimenten ableiten kann. jetzt eben bestimmte Entscheidungen eben auch auf Grundlage solcher Ergebnisse begründen kann. Aber aus Sicht von Keres ist eben das didaktische Feld, wir schauen uns das gleich nochmal ein bisschen genauer an, was das eben so ist, überdeterminiert.
Das heißt, hier habe ich letztlich allein schon bei den Lernenden so viele Variablen, dass ich letztlich eben keine algorithmischen Entscheidungen ableiten kann, eben nicht sagen kann, Wenn das und das so gegeben ist, dann spricht das genau dafür. Sondern ich muss eben meine Entscheidungen begründen. Und genau dazu liefert die gestaltungsorientierte Mediendidaktik, so wie Keres sie entwickelt hat, eben einen Rahmen. Das heißt, ich kann hier bestimmte Analysen durchführen, um dann eben bestimmte didaktische Entscheidungen begründet treffen zu können. Und dabei bin ich trotzdem hin weiter.
kreativ und versuche eben eine bestimmte Lernumgebung kreativ zu gestalten. Und damit kann es eben auch weiterhin als Kunst angesehen werden. Ja, vielen Dank bis dahin. Ich hoffe, ich konnte Ihnen einen kurzen Einblick in die gestaltungsorientierte Mediendidaktik geben und wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.